DAS Seth-Forum

Normale Version: Glaubenssatz (GS) - Definition und Inhalt
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Hi tash!
Nicht, dass du vielleicht denkst, ich hielte den gedanken an eine einzige existenz nur im entferntesten für realistisch. Aber auf solche fragen,

Tobias schrieb:Und wenn es nur ein Leben gibt?



was soll man da antworten? Wenn jemand seth nicht für kompetent hält, dann ist es wohl nicht sehr sinnvoll, mit einem seth - zitat aufzuwarten.


lg morgane
@ morgane

Zitat:Nicht, dass du vielleicht denkst, ich hielte den gedanken an eine einzige existenz nur im entferntesten für realistisch.

Denke ich nicht.

Eigentlich habe ich das Zitat ja nur eingestellt, um die Aufmerksamkeit auf die aktuelle Existenz zu lenken, egal ob sie als die einzige betrachtet wird oder nicht. ;)

LG Tash
Schon, schon, werteste tash, ich verstehe deine intention, aber was wäre all unser streben nach entwicklung, einsicht und werterfüllung, und das alles für nur ein leben? Natürlich ist es wichtig, sich auf die aufgabenstellungen des aktuellen lebens zu konzentrieren, aber es ist doch ein großer unterschied, ob man das in den kontext vieler, verschiedener existenzen eingebettet sieht oder nicht. Lassen wir jetzt die christliche vorstellung von bestrafung oder belohnung außen vor, denn daran glaubt ja auch unser *gläubiger agnostiker* nicht. Was bliebe dann? Ein mehr oder weniger vergnüglicher ausflug in die physische realität, um nachher in ein bewusstloses nichts zu versinken?

@tobi: ist es das, was du erwartest nach dem tod? Was glaubst du eigentlich?

lg morgane

Kashi

Hallo Morgane,

lt. Seth (und nicht nur ihm zufolge :D ) liegt aber doch der Kraftpunkt in der Gegenwart und insofern finde ich persönlich es (ganz abgesehen von Tash´s Zitat) viel wichtiger mich auf das zu konzentrieren was ist, was für mich JETZT fühlbar, erlebbar, wahrnehmbar ist als auf etwaige sonstige Leben. Solange ich mir nicht sicher bin, ob und welche Art von anderen Leben ich gelebt habe (sprcih, für mich keine eindeutige Erfahrung vorliegt, die mich diesbezüglich sicher sein läßt) , ob nun vorher oder simultan ist das ein reines Konstrukt, eine Vorstellung und die finde ich persönlich nicht wirklich hilfreich, da sie auch als Alibi genutzt werden kann, daß ich meine Probleme nicht mehr in der Gegenwart mit all meinen gegenwärtigen Möglichkeiten anvisiere und bearbeite und mich stattdessen auf irgendwelche "Hypotheken", Belastungen etc. irgendwelcher Vorleben berufen.

Lt. Seth ist das Ursache-Wirkungsdenken und der klassische Karma-Gedanke im Sinne von Schuld und Sühne eh nicht relevant und insofern sehe ich persönlich relativ wenig Veranlassung mich mit etwaigen anderen Leben zu befassen.
Ich schließe natürlich nicht aus, daß ich vielleicht andere Leben habe, hatte oder haben werde (beizeiten werde ich sicherlich erfahren, was es damit auf sich hat) aber was nutzt mir das in meiner Gegenwart sofern ich keine glasklares Wissen darüber habe. Dann sind das reine Spekulationen.

Liebe Grüße

Kashi
Gut, wenn das spekulationen sind, würde damit das ganze material seths zur luftblase. Denn die multidemensionalität ist ein zentraler bestandteil seiner übermittlungen. Da muss man sich, m.e. schon entscheiden, und da kann man nicht drum herum lavieren.

lg morgane

User2007

Zitat:Lassen wir jetzt die christliche vorstellung von bestrafung oder belohnung außen vor, denn daran glaubt ja auch unser *gläubiger agnostiker* nicht.

Als einzige religiös ungläubige Position des Agnostikers (im Gegensatz zum Atheisten), glaube ich nicht an Belohnung und Strafe in Himmel und Hölle, so ist es.

Zitat:Was bliebe dann? Ein mehr oder weniger vergnüglicher ausflug in die physische realität, um nachher in ein bewusstloses nichts zu versinken?

@tobi: ist es das, was du erwartest nach dem tod? Was glaubst du eigentlich?

Ich erwarte gar nichts nach dem Tod. Ich weiß einfach nicht, was danach kommt. Es gibt zur Zeit keinerlei Anzeichen für ein Leben nach dem Tod, und es gibt keinerlei Hinweise auf ein endgültiges Ende. Solange es weder Hinweise für die eine noch für die andere Seite gibt, ist die Frage für das Leben irrelevant.

Ich verstehe aber deine religiöse Motivation. Die Annahme eines Lebens nach dem Tod, gibt die Möglichkeit einer Ausflucht falls es mit dem Leben nicht so läuft. Das war schon immer die Hauptmotivation von Religion. Eben das berühmte marxsche "Opium fürs Volk".
Tobias schrieb:Ich verstehe aber deine religiöse Motivation. Die Annahme eines Lebens nach dem Tod, gibt die Möglichkeit einer Ausflucht falls es mit dem Leben nicht so läuft. Das war schon immer die Hauptmotivation von Religion. Eben das berühmte marxsche "Opium fürs Volk".

Nee, garnix verstehst du. Ich identifiziere mich mich seths aussagen, und die sind diametral verschieden von deinem *opium*. Hast du seth denn nicht gelesen? Was schwätzt du denn da daher? Die aussagen von seth zu diesem thema sind klar und verständlich. Sie betonen immer und immer wieder, dass es *hier*, genauso wie *dort*, um werterfüllung, selbstausdruck und lernen geht. Ich kann dir nur empfehlen, seth zu lesen, wenn du seth diskutieren willst.

lg morgane
Tobias schrieb:Ich erwarte gar nichts nach dem Tod. Ich weiß einfach nicht, was danach kommt. Es gibt zur Zeit keinerlei Anzeichen für ein Leben nach dem Tod, und es gibt keinerlei Hinweise auf ein endgültiges Ende. Solange es weder Hinweise für die eine noch für die andere Seite gibt, ist die Frage für das Leben irrelevant.
Ich weiß auch nicht, was danach kommt. Noch nicht :mrgreen:

Trotzdem glaube ich, dass danach für mich noch etwas kommt.
Es ist auch vernünftig, denn
- wenn nichts mehr danach kommt, ist es eh egal. Kein Grund zur Sorge. Weder jetzt noch später.
- wenn etwas danach kommt, bin ich besser darauf gefasst, finde mich besser zu Recht und quäle mich nicht so herum.

Und "keinerlei Anzeichen und Hinweise" gibt es? Hältst Du Dich für gut informiert? Sicher, alles hochspekulative Theorien. Es ist natürlich blöd für Dich, wenn solche Hinweise fast ausschließlich aus dem religiösen Lager kommen :P , aber der eine oder andere Wissenschaftler interessiert sich auch schon dafür.

Hältst Du Seths Gedanken für "religiös" und für "Opium für's Volk"?

@ morgane
Ich sehe zwar nicht unbedingt, dass sich Tobias auf Seth bezogen hatte. Aber Ausfluchtsmöglichkeiten für spätere Leben bietet Seth auch mMn gerade nicht.

Kashi

Hallo Margret,

Zitat:Gut, wenn das spekulationen sind, würde damit das ganze material seths zur luftblase.

Für mich wird es deshalb nicht zur Luftblase. Ich habe doch die freie Wahl mich mit dem Material so auseinanderzusetzen, wie es mir beliebt und ich kann mir dabei doch auch die Aspekte des Materials rauspicken, mit denen ich mehr anfangen kann, und andere, mit denen ich weniger anfangen kann beiseite lassen (vielleicht kann ich ja später was damit anfangen, vielleicht auch nie :mrgreen: )

Zitat:Denn die multidemensionalität ist ein zentraler bestandteil seiner übermittlungen. Da muss man sich, m.e. schon entscheiden, und da kann man nicht drum herum lavieren.

Was heißt denn "Man" muß sich entscheiden. Ich kann mich doch in jeder Hinsicht so entscheiden, wie es mir beliebt.
Ich sage ja auch nichts gegen die Multidimensionalität, finde diesen Gedanken sogar sehr spannend, aber ebensowenig, wie ich diesen Gedanken leugnen kann, kann ich sagen, daß es so ist. Das geht in den Bereich des Glaubens und ich kann nicht glauben und konnte das noch nie. Ich ziehe es vor, mit interessanten Theorien zu jonglieren und Dinge zu erforschen und auszuprobieren. Was ich erfahre, das weiß ich und das brauch ich nicht zu glauben (und damit meine ich nicht nur handfeste, real durch Andere beweisbare Dinge, sondern auch sich bildende innere Gewissheiten)
So wie du das darstellst, klingt es so, als hätte jemand, der nicht bereit ist, 100%ig und uneingeschränkt an das Sethmaterial zu glauben kein Recht darauf, sich mit dem Material zu befassen oder gar darüber zu diskutieren, so als müsse man entweder hundertprozentig zustimmen oder die Finger davon lassen.

Liebe Grüße

Kashi
Hi kashi!
Natürlich respektiere ich deine art der auseinandersetzung mit dem seth material. ich kann sie nur so nicht nachvollziehen. Muss ich aber auch nicht.
Für mich steht und fällt aber das ganze mit der stimmigkeit seiner teile. Wenn ich einzelne dinge, speziell, wenn sie so zentral sind wie die *vielen leben*, will heißen multiidimensionalität, nicht akzeptieren kann, dann ist für mich zumeist das ganze zweifelhaft. Entweder es stimmt oder es stimmt nicht. Wenn multidimensionalität, dann folgt (für mich) daraus, viele leben, viele erfahrungsweisen.

Aber da gibt es eben auch viele verschiedene arten, damit umzugehen. Das vergesse ich manchmal :roll:

lg morgane

User2007

Apis:

Zitat:Es ist auch vernünftig, denn
- wenn nichts mehr danach kommt, ist es eh egal. Kein Grund zur Sorge. Weder jetzt noch später.
- wenn etwas danach kommt, bin ich besser darauf gefasst, finde mich besser zu Recht und quäle mich nicht so herum.

Ich bin dagegen. Also:

1. Wenn es kein Leben nach dem Tod gibt, dann gibt es nur dieses eine Leben. Also ist dieses Leben umso wertvoller, da es ein Unikat ist.
2. Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, gibt es keine Notwendigkeit heute zu leben. Ich kann das auf danach verschieben (was anscheinend morganes Strategie ist).
3. Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, muss ich mich nicht nur mit dem hiesigen Leben "rumquälen", sondern muss mir auch noch Gedanken um das danach machen. Das lenkt die Aufmerksamkeit mindestens teilweise von der Gegenwart ab.
4. Je nach religiösem Glauben, muss ich mich in diesem Leben danach richten, was danach kommt (Himmel, Hölle, Karma etc.). Ich muss mich also auch noch danach verhalten.
5. Je nach religiösem Glauben, muss ich ständig Angst haben, dass ich mich in diesem Leben falsch verhalte. Das macht unfrei und vergällt einem die Freude am Leben.

Zitat:Hältst Du Seths Gedanken für "religiös" und für "Opium für's Volk"?

Es kommt auf die Interpretation des Materials an. In morganes Interpretation ja, weil sie eine metaphysische Hintergrundrealität braucht, die sie aus der faktischen Realität flüchten lässt. Noch dazu hat sie keinen Zugriff auf diese merkwürdige Hintergrundrealität, was sie ohnmächtig macht. Ja, das ist religiös und "Opium fürs Volk".
Tobias schrieb:1. Wenn es kein Leben nach dem Tod gibt, dann gibt es nur dieses eine Leben. Also ist dieses Leben umso wertvoller, da es ein Unikat ist.
Einverstanden. Trotzdem verschwenden viele Menschen ihre Zeit, d.h. sie handeln nicht danach.

Zitat:2. Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, gibt es keine Notwendigkeit heute zu leben. Ich kann das auf danach verschieben (was anscheinend morganes Strategie ist).
Nein, Widerspruch. Warum sollte ich etwas irgendwohin verschieben wollen, von dem ich nicht sicher WEISS, dass es kommt? Das ist Einstellungssache. Ich lebe heute und gerne. Ich verschiebe nicht sehr viel in meinem Leben. Und vor allem verschiebe ich nicht gleich ins nächste Leben, sondern höchstens in die nächste Woche oder den nächsten Monat. D.h. die Verschieberitis muss nicht durch möglichst viele Verschiebemöglichkeiten begünstigt sein.
Nebenbei könnte die Zahl der Lernerfahrungen aber auch so hoch sein, dass sie gar nicht zu schaffen wäre, in nur einem Leben. Oder die Länge des Lebens wäre völlig irrelevant, wenn es allein auf die Qualität ankäme...

Zitat:3. Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, muss ich mich nicht nur mit dem hiesigen Leben "rumquälen", sondern muss mir auch noch Gedanken um das danach machen. Das lenkt die Aufmerksamkeit mindestens teilweise von der Gegenwart ab.
Auch einverstanden. Diese Gedanken macht man sich aber IMMER, solange es ein Morgen gibt. Was die Zentrierung in der Gegenwart auch nicht leichter macht.

Zitat:4. Je nach religiösem Glauben, muss ich mich in diesem Leben danach richten, was danach kommt (Himmel, Hölle, Karma etc.). Ich muss mich also auch noch danach verhalten.
Siehe 3.

Zitat:5. Je nach religiösem Glauben, muss ich ständig Angst haben, dass ich mich in diesem Leben falsch verhalte. Das macht unfrei und vergällt einem die Freude am Leben.
Nur, wenn eine "Abrechnung" kommt. Daran glaube ich nicht 8)

User2007

Apis schrieb:

Zitat:Nein, Widerspruch. Warum sollte ich etwas irgendwohin verschieben wollen, von dem ich nicht sicher WEISS

Deine These war, dass es vernünftig sei, von einem Leben nach dem Tod auszugehen. Also ging ich bei meinem Argument von dieser Hypothese aus. Ich ging zwar nicht davon aus, dass wir wissen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, aber davon, dass es vernünftig sei, ein Leben nach dem Tod anzunehmen. Das Argument richtet sich gegen diese These. Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, dann..." Das war deine vorgeschlagene Hypothese.

Zitat:Nebenbei könnte die Zahl der Lernerfahrungen aber auch so hoch sein, dass sie gar nicht zu schaffen wäre, in nur einem Leben. Oder die Länge des Lebens wäre völlig irrelevant, wenn es allein auf die Qualität ankäme...

Weil ich dieses Argument sehr schön finde, will ich es einfach mal anerkennen (auch weil es Offropic ist). Ich wollte ja eh nur zeigen, dass es durchaus Gegenargumente gegen die 'Pascal-Wette' (im Sinne von: man würde immer gewinnen, wenn man an Gott oder ähnliches glaube) gibt. Viele Religiöse glauben, ein Agnostiker oder Atheist könne darauf nichts mehr entgegnen. Ich habe ein paar Gegenargumente gegen die 'Pascal-Wette' aufgezeigt.

Ich bin aber sehr froh, dass du nicht mit dem 'Dostojewskji-Argument' kommst: "Wenn es keinen Gott [oder ein Leben nach dem Tod] gibt, ist alles erlaubt". Ist noch weiter verbreitet... und noch falscher ;-)
Tobias schrieb:auch weil es Offropic ist..
Das lass' mal schön meine Sorge sein. Aufräumen kann und werde ich dann später mal.
Ich will nicht ohne vernünftigen Grund den laufenden Diskussionsfluß stören. :mrgreen:

Zitat:Ich wollte ja eh nur zeigen, dass es durchaus Gegenargumente gegen die 'Pascal-Wette' (im Sinne von: man würde immer gewinnen, wenn man an Gott oder ähnliches glaube) gibt. Viele Religiöse glauben, ein Agnostiker oder Atheist könne darauf nichts mehr entgegnen. Ich habe ein paar Gegenargumente gegen die 'Pascal-Wette' aufgezeigt.
Interessant. Aber von der Pascal-Wette habe ich nie gehört... und durch die Schule konnte ich mich mogeln, ohne jemals von Dostojewskji gehört zu haben... und er interessiert mich so wenig, dass ich nicht einmal die Lust habe, das in Wikipedia nachzulesen.

In "Wenn es keinen Gott [oder ein Leben nach dem Tod] gibt, ist alles erlaubt" finde ich den geklammerten Teil übrigens ebenso problematisch wie den zweiten Satzteil...

User2007

In Wikipedia findet man ja wirklich alles ;-)

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Pascalsche_Wette">http://de.wikipedia.org/wiki/Pascalsche_Wette</a><!-- m -->

Braucht man es selbst nicht formulieren :mrgreen:

„Angenommen es sei sicher, dass es Gott gibt oder ihn nicht gibt, und dass es keinen Mittelweg gibt. Für welche Seite werden wir uns entscheiden? … Lassen Sie uns ein Spiel spielen, bei dem es zu einer Entscheidung für ‚Kopf oder Zahl‘ kommt. Mit Vernunft können wir weder das eine noch das andere versichern; mit Vernunft können wir weder das eine noch das andere ausschließen. Verfallen Sie also nicht dem Irrtum, dass hierbei eine richtige Wahl getroffen werden könnte, denn Sie wissen nicht, ob Sie falsch liegen oder schlecht gewählt haben … Sowohl wer sich für ‚Kopf‘ entscheidet, als auch wer sich für ‚Zahl‘ entscheidet, beide liegen falsch: Die Wahrheit kann nicht durch eine Wette entschieden werden, aber es muss gewettet werden. Es gibt keine Freiwilligkeit, Sie müssen sich darauf einlassen. Wenn Sie nicht wetten, dass es Gott gibt, müssen Sie wetten, dass es ihn nicht gibt. Wofür entscheiden Sie sich? Wägen wir den Verlust dafür ab, dass Sie sich dafür entschieden haben, dass es Gott gibt: Wenn Sie gewinnen, gewinnen Sie alles, wenn Sie verlieren, verlieren Sie nichts. Setzen Sie also ohne zu zögern darauf, dass es ihn gibt.“

– Blaise Pascal[1]


Zitat:In "Wenn es keinen Gott [oder ein Leben nach dem Tod] gibt, ist alles erlaubt" finde ich den geklammerten Teil übrigens ebenso problematisch wie den zweiten Satzteil...

Geht mir auch so.

User2007

Ich habe was überlesen:

morgane schrieb:

Zitat:Ich kann dir nur empfehlen, seth zu lesen, wenn du seth diskutieren willst.

Nein, das empfehle ich dir. Es ist schon oft rausgekommen, dass du Seth überhaupt gar nicht gelesen hast. Ich sage nur "Kasperletheater" ;-)

Kashi

Hallo Morgane,

Zitat:Natürlich respektiere ich deine art der auseinandersetzung mit dem seth material. ich kann sie nur so nicht nachvollziehen. Muss ich aber auch nicht.

Gut! :D

Zitat:Für mich steht und fällt aber das ganze mit der stimmigkeit seiner teile. Wenn ich einzelne dinge, speziell, wenn sie so zentral sind wie die *vielen leben*, will heißen multiidimensionalität, nicht akzeptieren kann, dann ist für mich zumeist das ganze zweifelhaft.

Ich habe nicht gesagt, daß ich das nicht akzeptieren kann. Als ich erstmals das Sethmaterial las war dieser Gedanke der Multidimensionalität und der Simultaneität der Zeit und die Abkehr vom bis dahin mir bekannten Karmabegriff für mich die interessanteste Sichtweise, die ich bis dato gelesen hatte und ich finde diese Idee nach wie vor äußerst spannend und interessant und jongliere gerne mit dieser Perspektive. Das heißt aber nicht, daß ich davon ausgehe, daß es so ist, denn ich weiß ebensowenig daß es so ist wie ich wissen kann, daß es nicht so ist.
Wenn es um Bereiche geht, in denen ich kein Wissen haben kann (und das Glaubensgen scheint mir komplett zu fehlen ;) )dann wähle ich mir die Theorien, die mir am besten gefallen und spiele damit herum und wenn mir das hilfreich, nützlich, inspirierend und förderlich erscheint, dann bleibe ich dabei, aber ich klebe auch nicht dran.

Zitat:Aber da gibt es eben auch viele verschiedene arten, damit umzugehen. Das vergesse ich manchmal

Stimmt! :D
Ich merke das z.B. auch in Diskussionen mit meinem Mann, daß er eine viel stärkere Fähigkeit und Neigung zum Glauben besitzt und eine deutliche stärkere religiöse Ader (ohne dabei konfessionell festgelegt oder engstirnig zu sein) und daß wir Menschen diesbezüglich einfach sehr unterschiedlich gestrickt sind.

Liebe Grüße

Kashi

Kashi

Hallo Tobi,

Pascals Wette funktioniert allerdings nur mit einem christlich patriarchalen Gottesbegriff, demnach man das Gottesbild so eng steckt, daß man Strafe fürchten muß, wenn man nicht an ihn glaubt. Das ist aus meiner Sicht geradezu lächerlich, weil ein Wesen oder eine Energie, die ein Interesse daran hat, alle diejenigen zu strafen, die nicht an sie glauben in meinen Augen niemals Gott oder auch nur im geringsten göttlich sein kann.

Aber da der Monsieur Pascal 1623 geboren ist, habe ich Verständnis für seine Sichtweise, da gab es einen solchen Gottesbegriff. Heute zwar auch vielfach noch, aber das finde ich angesichts der religiösen, spirituellen, multikulturellen und philosophischen Informationsvielfalt die uns zur Vefügung steht dann ziemlich naiv und eng.

Zitat:In "Wenn es keinen Gott [oder ein Leben nach dem Tod] gibt, ist alles erlaubt" finde ich den geklammerten Teil übrigens ebenso problematisch wie den zweiten Satzteil...

Das finde ich eine absolut unmündige und kindliche Sichtweise. Als gäbe es nur einen einzigen Grund ethisch zu handeln, weil ein strenger göttlicher Papa im Himmel uns für das maßregelt, was wir tun und uns auf die Finger haut. Das impliziert ja, daß der Mensch aus sich heraus nicht in der Lage ist und keinerlei Antrieb hat, ethisch zu handeln und die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Angst vor Strafe sind wohl die schlechteste Motivation und der am wenigsten überzeugende Antrieb für einen Menschen die ich mir vorstellen kann und reduziert den Menschen auf das Niveau eines Pawlowschen Hundes.

Liebe Grüße

Kashi

PS: Apis, sieht ganz so aus, als hättest du viel zu verschieben, da das mit GS kaum noch was zu tun hat.
Hi kashi!
Da es hier um glaubenssätze geht, wage ich mich doch ein wenig weiter ins OT, nämlich in die frage, was galuben und wissen unterscheidet.
Glauben würde ich als eine vertrauensvolle überzeugung bezeichnen, auf die jemand sein leben begründet.
Wissen bezeichnet man im allgemeinen als die überzeugungen, die gesellschaftlich anerkannt sind, also mit der konsensusrealität übereinstimmen. Dazu zählen nicht nur die *wahrheiten*, die uns über die sinne vermittelt werden, sondern auch solche, die uns als wahrheit zu glauben gelehrt werden (z.b., dass krankheiten von viren und bakterien verursacht werden).
Es gibt aber auch eine form von wissen, die uns nicht über die allgemein anerkannten kanäle erreicht. Vielleicht, weil es auch andere kanäle gibt, vielleicht aber auch, weil wir uns, wenn dieses wissen aktiviert wird, erinnern an das, was wir eigentlich seit jeher wissen.

Für meine begriffe sind also wissen und glauben ziemlich unklare bezeichnungen, die in erster linie dazu dienen, das überkommene weltbild aufrecht zu erhalten.

lg morgane
Tobias schrieb:Es kommt auf die Interpretation des Materials an. In morganes Interpretation ja, weil sie eine metaphysische Hintergrundrealität braucht, die sie aus der faktischen Realität flüchten lässt. Noch dazu hat sie keinen Zugriff auf diese merkwürdige Hintergrundrealität, was sie ohnmächtig macht. Ja, das ist religiös und "Opium fürs Volk".

Ach tobias, es wird schon langsam langweilig. Viele wiederholungen machen schwachfug auch nicht wahrer.

1. Kein mensch *braucht* eine metaphysische hintergrundrealität. Wir können uns nur darum bemühen, zu erkennen, was ist und was wir sind.
2. Es gibt keine faktische realität im sinne von objektiv, also keine, die jemand von einem standpunkt außerhalb beobachten könnte.
3. Ich bin genauso wenig ohnmächtig wie jeder andere. Ich erschaffe meine erlebnisse und bin deshalb dafür verantwortlich.

Wenn du diese überzeugung als religion bezeichnest, dann liegst du vermutlich ein einziges mal in obiger aussage nicht falsch, obwohl du damit etwas anderes meinst. Re - ligio = rück - bindung, und dazu bekenne ich mich voll und ganz.

lg morgane

User2007

Kashi schrieb:

Zitat:Pascals Wette funktioniert allerdings nur mit einem christlich patriarchalen Gottesbegriff, demnach man das Gottesbild so eng steckt, daß man Strafe fürchten muß, wenn man nicht an ihn glaubt. Das ist aus meiner Sicht geradezu lächerlich, weil ein Wesen oder eine Energie, die ein Interesse daran hat, alle diejenigen zu strafen, die nicht an sie glauben in meinen Augen niemals Gott oder auch nur im geringsten göttlich sein kann.

Nach meiner Meinung funktioniert die Wette gar nicht.

Zitat:Aber da der Monsieur Pascal 1623 geboren ist, habe ich Verständnis für seine Sichtweise, da gab es einen solchen Gottesbegriff. Heute zwar auch vielfach noch, aber das finde ich angesichts der religiösen, spirituellen, multikulturellen und philosophischen Informationsvielfalt die uns zur Vefügung steht dann ziemlich naiv und eng.

Auch das stimmt. Deshalb habe ich die Wette zitiert im Sinne von, "dass man in jedem Falle gewinnt". Das stimmt ja mit dem Argument von Apis überein, dass es vernünftig sei, an ein Leben nach dem Tod zu glauben. Es ist ja dasselbe Muster, und zwar uabhängig davon, ob ich von einem personalen Gott ausgehe oder von einer New-Age-Energie, meine ich. Die Wette wird wahrscheinlich kaum noch im Kontext mittelalterlicher Theologie diskutiert, sondern als Muster genommen und in eine moderne Theologie oder Religiösität gekleidet. (Muss aber dazu sagen, dass ich mich noch nicht intensiver mit der Wette beshäftigt habe).

Zitat:Das finde ich eine absolut unmündige und kindliche Sichtweise. Als gäbe es nur einen einzigen Grund ethisch zu handeln, weil ein strenger göttlicher Papa im Himmel uns für das maßregelt, was wir tun und uns auf die Finger haut. Das impliziert ja, daß der Mensch aus sich heraus nicht in der Lage ist und keinerlei Antrieb hat, ethisch zu handeln und die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Angst vor Strafe sind wohl die schlechteste Motivation und der am wenigsten überzeugende Antrieb für einen Menschen die ich mir vorstellen kann und reduziert den Menschen auf das Niveau eines Pawlowschen Hundes.

Sehe ich auch so. Nach Kohlberg moralische Entwicklung Stufe 1 oder 2 (von 6). Das Denken in Strafe und Gehorsam-Kategorien. Ein Kind denkt anfangs auf jeden Fall so. Aber schön wäre, wenn man im Laufe der Zeit diese Stufen überwindet. Aber man sollte sich nicht vertun. Es gibt eine Menge Menschen, die niemals in ihrem Leben über diese Stufen hinauskommen. Jeder KZ-Wächter muss auf dieser Stufe gestanden haben. Aber das 'Dostojewskji-Argument' ist auch heute noch weit verbreitet unter 'normalen' Gläubigen, wie ich erlebe. Unter Philosophen wohl nicht, denke ich.

User2007

@ morgane:

Zitat:1. Kein mensch *braucht* eine metaphysische hintergrundrealität. Wir können uns nur darum bemühen, zu erkennen, was ist und was wir sind.

Ich freue mich darüber, dass du deine frühere Position revidierst.
Das ist keineswegs eine revision meiner früheren position, die du nur leider nicht verstehst. Ich meine, habe gemeint und werde meinen, dass diese metaphysische realität die einzige, tatsächliche realität ist. Was soll das heißen, jemand BRAUCHE eine solche? Entweder sie IST oder sie IST NICHT, das ist das einzige kriterium. Brauchen kann man ein paar schuhe aber keine metaphysik.

lg morgane

User2007

Zitat:Das ist keineswegs eine revision meiner früheren position, die du nur leider nicht verstehst. Ich meine, habe gemeint und werde meinen, dass diese metaphysische realität die einzige, tatsächliche realität ist.

Ach... nur metaphysische Realität? Interessant. Worauf bezieht sich denn dann das "meta" in metaphysisch? :groehl

Und was sind wir wohl für metaphysische Entitäten? Vorschlag: Ich bin ein Engel,, und du bist ein Troll ;-) Übrigens ist es beruhigend, dass es keinen Unterschied zwischen der 'jetzigen', 'physischen' Realität zur metaphysischen gibt. Es gibt ja nur eine, nämlich die metaphysische. Es finden in der metaphysischen Realität auch Umweltverschmutzung, Krieg und Wahlen statt. Für mich sehr beruhigend: es gibt auch Frauen... und zwar dieselben :groehl

Metaphysische Grüße aus dem Irgendwas ;-)
Du kannst von mir aus sein was immer du willst, auch ein vernunft begabter mensch. Dafür müsstest du aber von deiner trotzigen haltung abrücken. Dann können wir auch gern weiter diskutieren.

morgane
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