23.04.2010, 08:29
Hallo,
was mich als praktisches Beispiel zu dieser Thematik mal sehr beeindruckt hat...
Kennt jemand den Film "Billy Elliot - I will dance" ?
Es geht darin um einen Jungen, der in einer britischen Arbeitersiedlung aufwächst (wo es üblich ist, daß Männer Fussball, Boxen o.ä.) lernen und der, entgegen den massiven und schmerzlichen Widerständen seiner Umwelt durchsetzt, daß er Ballett lernt und dann sogar ein berühmter Tänzer wird.
Dieser Film ist ein fiktiver Stoff, was mich aber noch weit mehr beeindruckt hat ist, daß ich eine Weile, nachdem ich diesen Film gesehen hatte im Fernsehen eine Dokumentation sah über einen Jungen, der quasi ein realer "Billy Eliot" war.
Es war ein noch recht kleiner Junge, der in Berlin in einem Plattenbau in einer Arbeiterfamilie aufwuchs, die keinerlei Affinität zu Ballett hatte. Dieser Junge wußte für sich aber ganz genau, daß er Ballett lernen wollte (ich frage mich, wie er überhaupt auf die Idee gekommen ist, da er augenscheinlich mit einem solchen Thema keinerlei äußere Berührungspunkte hatte).
Er wünschte sich von seinen Eltern zu Geburtstag oder Weihnachten einen Ballettspiegel für sein Kinderzimmer und begann (ohne Förderung und Unterstützung von Außen) diszipliniert und obsessiv zu üben. Irgendwann, weil der Junge sich so engagiert und hartnäckig damit beschäftigte, fuhren seine Eltern mit ihm zu einer Ballettschule bzw. einer normalen Schule mit Schwerpunkt Ballettförderung (für angehende Profis) und es stellt sich heraus, daß ihr Sohn enormes Talent hatte und so konnte er dann diese Spezialschule mit spezifischer Förderung seiner Talente besuchen.
Diese Doku hat mich wirklich bewegt und auch nachgewirkt. Es hat mir insbesondere gezeigt (und deshalb denke ich oft dran zurück), daß besonders ausgeprägte Talente sich durchsetzen, auch wenn sie in einer Umwelt zum Tragen kommen, wo sie zunächst nicht erkannt oder gefördert werden. Heutzutage ist dieser Trend bei Eltern ja unübersehbar, daß die Kinder in tausende von Kursen und Frühförderungen gesteckt werden, und es wird einem eingeredet, daß Talente der möglichst frühen Entdeckung und Förderung bedürfen. Ich finde das zuweilen richtig gruselig, was Kindern heutzutage zugemutet wird, wenn sie neben dem Besuch einer Ganztagsschule zusätzlich noch jeden Tag verplant sind mit Sport, Musik, Kunst, Fremdsprachen etc. und keinerlei Freizeit mehr haben.
Und die Eltern sorgen sich ernsthaft, sie könnten einen kleinen potentiellen Picasso oder Mozart haben und es versemmeln, indem sie dem Kind nicht die Chance geben, das möglichst früh auszuprobieren, was es mit dem Talent auf sich hat.
Seit ich diese Doku gesehen habe bin ich jedenfalls in dieser Hinsicht doppelt beruhigt, weil dieser Film meine Vermutungen nochmal glasklar bestätigt hat, daß ein Talent, wenn es wirklich ausgeprägt ist und die nötige Leidenschaft vorhanden ist, es zu verwirklichen (die wohl immer da sein muß, damit es sich in herausragender, überdurchschnittlicher Weise entfaltet) sich Bahn bricht und nicht aufhalten läßt. Es beruhigt mich ungemein, daß ich als Mutter nicht dafür verantwortlich bin, detektivisch nach den potentiellen Talenten meiner Kinder zu fahnden und die Gefahr besteht, diesbezüglich irgendwas zu verpassen. Ich weiß, daß sie Talente haben und vertraue fest darauf, daß sie sie zur passenden Zeit entdecken, weiterverfolgen und entwickeln werden, wenn es für sie dran ist und es liegt nicht an mir, das zu steuern und zu beeinflussen.
Ich werde sie bei all ihren Entdeckungen gerne unterstützen, soweit sie das wünschen aber der Ehrgeiz und das Engagement liegt bei ihnen, sofern sie denn wollen.
Liebe Grüße
Kashi
was mich als praktisches Beispiel zu dieser Thematik mal sehr beeindruckt hat...
Kennt jemand den Film "Billy Elliot - I will dance" ?
Es geht darin um einen Jungen, der in einer britischen Arbeitersiedlung aufwächst (wo es üblich ist, daß Männer Fussball, Boxen o.ä.) lernen und der, entgegen den massiven und schmerzlichen Widerständen seiner Umwelt durchsetzt, daß er Ballett lernt und dann sogar ein berühmter Tänzer wird.
Dieser Film ist ein fiktiver Stoff, was mich aber noch weit mehr beeindruckt hat ist, daß ich eine Weile, nachdem ich diesen Film gesehen hatte im Fernsehen eine Dokumentation sah über einen Jungen, der quasi ein realer "Billy Eliot" war.
Es war ein noch recht kleiner Junge, der in Berlin in einem Plattenbau in einer Arbeiterfamilie aufwuchs, die keinerlei Affinität zu Ballett hatte. Dieser Junge wußte für sich aber ganz genau, daß er Ballett lernen wollte (ich frage mich, wie er überhaupt auf die Idee gekommen ist, da er augenscheinlich mit einem solchen Thema keinerlei äußere Berührungspunkte hatte).
Er wünschte sich von seinen Eltern zu Geburtstag oder Weihnachten einen Ballettspiegel für sein Kinderzimmer und begann (ohne Förderung und Unterstützung von Außen) diszipliniert und obsessiv zu üben. Irgendwann, weil der Junge sich so engagiert und hartnäckig damit beschäftigte, fuhren seine Eltern mit ihm zu einer Ballettschule bzw. einer normalen Schule mit Schwerpunkt Ballettförderung (für angehende Profis) und es stellt sich heraus, daß ihr Sohn enormes Talent hatte und so konnte er dann diese Spezialschule mit spezifischer Förderung seiner Talente besuchen.
Diese Doku hat mich wirklich bewegt und auch nachgewirkt. Es hat mir insbesondere gezeigt (und deshalb denke ich oft dran zurück), daß besonders ausgeprägte Talente sich durchsetzen, auch wenn sie in einer Umwelt zum Tragen kommen, wo sie zunächst nicht erkannt oder gefördert werden. Heutzutage ist dieser Trend bei Eltern ja unübersehbar, daß die Kinder in tausende von Kursen und Frühförderungen gesteckt werden, und es wird einem eingeredet, daß Talente der möglichst frühen Entdeckung und Förderung bedürfen. Ich finde das zuweilen richtig gruselig, was Kindern heutzutage zugemutet wird, wenn sie neben dem Besuch einer Ganztagsschule zusätzlich noch jeden Tag verplant sind mit Sport, Musik, Kunst, Fremdsprachen etc. und keinerlei Freizeit mehr haben.
Und die Eltern sorgen sich ernsthaft, sie könnten einen kleinen potentiellen Picasso oder Mozart haben und es versemmeln, indem sie dem Kind nicht die Chance geben, das möglichst früh auszuprobieren, was es mit dem Talent auf sich hat.
Seit ich diese Doku gesehen habe bin ich jedenfalls in dieser Hinsicht doppelt beruhigt, weil dieser Film meine Vermutungen nochmal glasklar bestätigt hat, daß ein Talent, wenn es wirklich ausgeprägt ist und die nötige Leidenschaft vorhanden ist, es zu verwirklichen (die wohl immer da sein muß, damit es sich in herausragender, überdurchschnittlicher Weise entfaltet) sich Bahn bricht und nicht aufhalten läßt. Es beruhigt mich ungemein, daß ich als Mutter nicht dafür verantwortlich bin, detektivisch nach den potentiellen Talenten meiner Kinder zu fahnden und die Gefahr besteht, diesbezüglich irgendwas zu verpassen. Ich weiß, daß sie Talente haben und vertraue fest darauf, daß sie sie zur passenden Zeit entdecken, weiterverfolgen und entwickeln werden, wenn es für sie dran ist und es liegt nicht an mir, das zu steuern und zu beeinflussen.
Ich werde sie bei all ihren Entdeckungen gerne unterstützen, soweit sie das wünschen aber der Ehrgeiz und das Engagement liegt bei ihnen, sofern sie denn wollen.
Liebe Grüße
Kashi