(05.01.2016, 09:58)Yeti schrieb: [ -> ]Ich denke, dass uns unser inneres Selbst über Lust-haben und nicht-Lust-haben in eine für unsere Entwicklung günstige Richtung lenkt. Wir müssen nur drauf hören.
Ja, wenn das Lustprinzip im gesunden Rahmen existiert. Wenn du Lust dazu hast, jemanden zu quälen, solltest du erst deine eigenen Gedanken und Gefühle bereinigen, bevor du dich an andere wagst.
(05.01.2016, 09:58)Yeti schrieb: [ -> ]Also wenn du ehrlich und authentisch sein willst, lass es sein, wenn du keine Lust hast - auch wenn's sicherlich schwer fällt.
Weiter gedacht scheint es auch nicht nur Gutes zu bewirken, wenn du es nicht von Herzen willst. Insgeheim ärgerst du dich vielleicht oder machst dem anderen gar Vorwürfe dafür, dass er dich in irgendeiner Form motiviert hat etwas zu tun, das du gar nicht wolltest.
Wenn wir unbewusst die Erwartungen und Gedanken des anderen spüren, dann führt so eine Handlung zu Konsequenzen. Der andere wird unbewusst spüren, dass wir es nicht gerne tun und eigentlich gar nicht wollen. Was löst das in ihm aus?
(05.01.2016, 09:58)Yeti schrieb: [ -> ]Vielleicht prallen hier auch widersprüchliche Glaubenssätze aufeinander!
Aber welche könnten das sein? - Ich will gut sein, ich will anderen Menschen in ihrem Unglück helfen (habe aber keine Lust dazu) - Ich will meine alten Muster und Begrenzungen los lassen, ich will lieber ehrlich und authentisch sein (riskiere aber damit, von meinen Mitmenschen schief angesehen zu werden).
Steckt dahinter nicht oft auch der einfache Wunsch, geliebt und geachtet, respektiert oder gemocht zu werden? Dieses Bedürfnis sucht nach Erfüllung und der Widerspruch liegt in uns selbst, weil wir in solchen Momenten nicht glauben, so geliebt und respektiert werden zu können wie wir sind, notfalls in völliger Lustlosigkeit bezüglich einer Sache oder Situation.
(05.01.2016, 09:58)Yeti schrieb: [ -> ]Ich denke, mehr oder weniger haben wir alle diesen Konflikt im Alltagsleben. Mir geht's jedenfalls so. Aber je bewusster ich es mir mache, desto einfacher fällt mir die Entscheidung und die geht dann oft in Richtung Lust haben.
Schön gesagt, Yeti. Meine persönliche Erfahrung bestätigt mir, dass ein ehrliches "Nein" meist besser ankommt als ein zweifelhaftes "Ja". Welche Erfahrung habt Ihr diesbezüglich gemacht?
(05.01.2016, 09:58)Yeti schrieb: [ -> ]Als Entscheidungshilfe kann ich auch meine derzeitige Signatur wärmstens empfehlen: Was du bereit bist auf's Spiel zu setzen, wirst du nicht verlieren. Was du fürchtest auf's Spiel zu setzen, wirst du verlieren. (Sitzung 70)
Das erinnert an den Spruch „Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer.“, angeblich von Konfuzius.
Was bedeutet dein Zitat praktisch gedacht? Man kann ruhig um Haus und Hof zocken, nur keine Angst dabei haben, es zu verlieren? Liest sich auf den ersten Blick befremdlich, aber weiter gedacht macht es durchaus Sinn. Wenn keinerlei Ängste dabei eine Rolle spielen, wäre ein möglicher Verlust egal. Mehr noch, für diese Person würde der Gewinn an Erfahrung höher wiegen als der Verlust des Besitzes. So weit muss man erst einmal kommen.
(08.01.2016, 13:51)Apis schrieb: [ -> ]Da ist plötzlich etwas Materielles, Verletzliches, etwas was man verlieren kann. Im geistigen Bereich eher ungewöhnlich.
Stimmt. Wobei als psychisches Wesen in körperlicher Gestalt auch der bewusste Anteil der Psyche z. B. durch Demenz verloren gehen kann. Der zumindest vorübergehende Verlust der Erinnerungen scheint auch in bestimmten Maße auf die geistige Welt zuzutreffen, wenn ich Seths Äußerungen richtig deute.
(08.01.2016, 13:51)Apis schrieb: [ -> ]Alles, was körperliche Erfahrung erfordert: Vergängliches, Begrenztes.
Letztendlich ist Materie ein freiwilliger Zusammenschluss von sich ständig in Bewegung befindlichen Atomen und Molekülen, die immer neue Verbindungen aufgrund vorliegender Konzepte eingehen. Erst die Idee macht spezifische Materie möglich. Durch bewusstes Beobachten ändert sich das Verhalten der Teilchen usw.
Heisst das, wir müssen möglichst viele Ideen haben, um umso mehr Konstrukte in der physischen Realität zu testen? Oder sollten wir nur gewisse Ideen haben? Seth hat Rob und Jane immer wieder animiert, mehr von ihren Werken zu verbreiten. Ihre Werke sind qualitativ hochwertig. Was ist mit minderwertigen Ideen? Gibt es die überhaupt und wer entscheidet das?
(08.01.2016, 13:51)Apis schrieb: [ -> ]Ja, freiwillig, um uns weiterzuentwickeln und das Bewusstsein zu erweitern.
Wir haben uns ebenso freiwillig dazu entschieden, Dinge vorübergehend zu vergessen, wie ein Schauspieler auf der Bühne auch nicht an sein Abendessen denken darf.
Wieso "darf" er das nicht? Sind Gedanken nicht frei? Wieso sollte er nicht an Essen denken dürfen, wenn er seinen Job trotzdem gut macht? Ernsthaft, wie oft am Tag denkt ein Durchschnittsmann an Sex und geht trotzdem einer beruflichen Tätigkeit nach? Schau mal
hier, wie oft einer Studie zufolge Menschen an Essen, Sex und Schlafen denken.
(08.01.2016, 13:51)Apis schrieb: [ -> ]Verstehe ich nicht. Als biologische Art?
Sozusagen. Wenn man mal das (Selbst-)Zerstörungspotential betrachtet, stelle ich mir die Frage immer wieder. Die Natur erhält sich selbst und eigentlich müsste das auch auf den Menschen zutreffen. Manchmal zweifle ich daran.
(08.01.2016, 13:51)Apis schrieb: [ -> ]OK, das führt mir jetzt fast etwas zu weit...
Aber schön, dass überhaupt mal wieder in diesem Forum einer Fragen stellt...
Also echt, Apis, man kann es dir aber auch nicht recht machen.