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Sei wie du bist
#1
Seth, Sitzung 85 DfS, Band 2 schrieb:I am not perfect. I am a personality, not a deity, all understanding and all just, and I am at times irascible...

My personality may indeed at times show that I am somewhat of an impatient man, who boxes his pupils’ ears, symbolically of course, but I have never made any pretense to be other than I am.


Ich bin nicht perfekt. Ich bin eine Persönlichkeit, keine Gottheit, verständnisvoll und gerecht und ich bin manchmal jähzornig...

Meine Persönlichkeit zeigt tatsächlich manchmal, dass ich so etwas wie ein ungeduldiger Mann bin, der seinen Schülern etwas um die Ohren haut, symbolisch natürlich, aber ich habe noch nie den Anschein gemacht, anders zu sein als ich bin.
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Happy living! :Winker:


Wir sind alle unterschiedliche Teile des gleichen Ganzen.
We are all different parts of the same whole.
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#2
Zitat:... aber ich habe noch nie den Anschein gemacht, anders zu sein als ich bin.

Zum Glück! Andernfalls wäre ich vermutlich nie so nachhaltig in seinen Bann geraten :Handkicker:
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#3
Ja, es ist anscheinend wichtig, authentisch zu sein!
Authentisch zu sein ist immer ehrlich.

Gehört dann dazu auch, jemandem etwas Gutes zu tun, obwohl man selbst weder Lust dazu hat, noch voll dahinter steht?
Das wäre doch dann hochgradig unehrlich!

Und was ist dann mit den ganzen Schauspielern? Dürfen die das?
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#4
(04.01.2016, 13:24)Apis schrieb: Und was ist dann mit den ganzen Schauspielern? Dürfen die das?

:groehl Apis, fehlt dir manchmal der notwendige Ernst zur Sache?

Schauspieler spielen einen Anderen, deshalb dürfen sie das und können authentisch bleiben.


Wenn du z. B. manchmal aggressiv, launisch oder ungeduldig bist, ist das ein Teil deiner Persönlichkeit, der nicht versteckt, sondern diszipliniert gehört. Der Drang, deinem Gegenüber eine rein zu hauen und es tatsächlich zu tun, sind zwei unterschiedliche Dinge.

Aggression, Launenhaftigkeit und Ungeduld sind natürlich. Wenn eine Pflanze z. B. durch den Boden bricht um daraus hervor zu wachsen, dann ist das in gewisser Hinsicht ein notwendiger Gewaltakt, der auf Kooperation beruht.

Eine ausgeglichene Balance zwischen Intuition (oder Impuls) und Disziplin führt zu einer freiwilligen Kooperation, in der jedes Individuum seine Identität erhalten und innerhalb von Grenzen ausleben kann.
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#5
Apis schrieb:Gehört dann dazu auch, jemandem etwas Gutes zu tun, obwohl man selbst weder Lust dazu hat, noch voll dahinter steht?
Das wäre doch dann hochgradig unehrlich!

Es war glaube ich in einer Klassensitzung, als Seth in etwa sagte: Wenn ihr keine Lust mehr dazu habt, hört einfach auf.

Ich denke, dass uns unser inneres Selbst über Lust-haben und nicht-Lust-haben in eine für unsere Entwicklung günstige Richtung lenkt. Wir müssen nur drauf hören.

Zwischen "Gut gemeint" und "Gut getan" liegen oftmals Welten, wie wir wissen. Vielleicht ist es für denjenigen nicht wirklich gut, wenn du ihm "etwas Gutes" tun willst, Apis. Was dein logischer Verstand nicht sehen kann, versucht dir dein inneres Selbst über das Lustgefühl zu vermitteln.

Also wenn du ehrlich und authentisch sein willst, lass es sein, wenn du keine Lust hast - auch wenn's sicherlich schwer fällt. Denn spüren wir nicht außerdem die Erwartungen der anderen?! Die, die von uns erwarten, uns so und so zu verhalten. Und wollen wir diese Erwartungen nicht eigentlich erfüllen? ... als guter Nachbar, Kollege oder Radfahrer. :zwinker:

Schwierig, schwierig! :roll:

Vielleicht prallen hier auch widersprüchliche Glaubenssätze aufeinander!
Aber welche könnten das sein? - Ich will gut sein, ich will anderen Menschen in ihrem Unglück helfen (habe aber keine Lust dazu) - Ich will meine alten Muster und Begrenzungen los lassen, ich will lieber ehrlich und authentisch sein (riskiere aber damit, von meinen Mitmenschen schief angesehen zu werden).

Wie schon gesagt: Schwierig, schwierig!

Ich denke, mehr oder weniger haben wir alle diesen Konflikt im Alltagsleben. Mir geht's jedenfalls so. Aber je bewusster ich es mir mache, desto einfacher fällt mir die Entscheidung und die geht dann oft in Richtung Lust haben.

Als Entscheidungshilfe kann ich auch meine derzeitige Signatur wärmstens empfehlen: Was du bereit bist auf's Spiel zu setzen, wirst du nicht verlieren. Was du fürchtest auf's Spiel zu setzen, wirst du verlieren. (Sitzung 70)

Liebe Grüße
Yeti
Organisiert eure Wirklichkeit nach eurer Stärke, organisiert eure Wirklichkeit nach eurem Sinn für das Spielerische, nach euren Träumen, nach eurer Freude, nach euren Hoffnungen - und dann könnt ihr denen helfen, die ihre Wirklichkeit nach ihren Ängsten organisieren. Seth April 1977
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#6
(05.01.2016, 09:58)Yeti schrieb: Schwierig, schwierig! :roll:

Du wirst doch nicht ersthaft erwarten, ich tische Dir zu Jahresanfang 2016 nach 9 Jahren und über 7.000 Beiträgen :mrgreen: 8) in diesem Forum eine leichte Frage auf? :twisted:

Ich habe noch einen ergänzenden Ansatz: Lust ist etwas höchst Veränderliches. Wenn ich heute keine Lust habe (zu was auch immer :Verlegen: ), kann das morgen, in anderer Situation, mit anderen Menschen völlig anders sein. :idea:
Das fällt ganz besonders bei langfristigen Projekten ins Gewicht!

Zitat:Als Entscheidungshilfe kann ich auch meine derzeitige Signatur wärmstens empfehlen: Was du bereit bist auf's Spiel zu setzen, wirst du nicht verlieren. Was du fürchtest auf's Spiel zu setzen, wirst du verlieren. (Sitzung 70)

:mrgreen:
Wir hatten es erst neulich davon, beim Schrottwichteln. :groehl

Unverschämterweise wurden die zufällig, ehrlich und verpflichtend erwichtelten Gegenstände nämlich in den frühen Morgenstunden nach reichlichem Alkohlgenuß von unseren Gästen nicht mitgenommen, sondern wieder draußen im Garten und am Zaun drapiert: wir haben sie auf's Spiel gesetzt und nicht verloren.
Anders die gänzlich unbeteiligten Nachbarn in der Erzählung am nächsten Morgen: sie hatten einen schönen grünen Deko-Frosch im Garten eingesetzt. Nach wenigen Tagen war er gestohlen: sie haben gefürchtet, ihn auf's Spiel zu setzen und ihn verloren.
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#7
(05.01.2016, 09:51)Amara schrieb:
(04.01.2016, 13:24)Apis schrieb: Und was ist dann mit den ganzen Schauspielern? Dürfen die das?

:groehl Apis, fehlt dir manchmal der notwendige Ernst zur Sache?

Schauspieler spielen einen Anderen, deshalb dürfen sie das und können authentisch bleiben.

Aber spielen wir nicht auch im Alltag ständig Rollen? Als Ehemann - Ehefrau, Chef - Angestellter - Kunde - Mutter - Kind - Bruder - Schwester? Ständig verhalten wir uns anders, und immer völlig authentisch, und immer getreu den uns entgegengebrachten Erwartungen.


Zitat:Wenn du z. B. manchmal aggressiv, launisch oder ungeduldig bist, ist das ein Teil deiner Persönlichkeit, der nicht versteckt, sondern diszipliniert gehört. Der Drang, deinem Gegenüber eine rein zu hauen und es tatsächlich zu tun, sind zwei unterschiedliche Dinge.

"Diszipliniert" klingt jetzt wie "unterdrückt". Denk' an das Kissen!
"Umgeleitet" gefällt mir besser.
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#8
(05.01.2016, 11:10)Apis schrieb: Aber spielen wir nicht auch im Alltag ständig Rollen? Als Ehemann - Ehefrau, Chef - Angestellter - Kunde - Mutter - Kind - Bruder - Schwester?

Wieso wusste ich, dass genau dieser Einwand kommt? :Handkicker:

Der Unterschied liegt daran, dass beim Schauspieler klar ist, dass er uns etwas vorspielt. Das ist sein Job. Die Rollen im real life sind nicht so leicht durchschaubar und nicht immer werden die Rollen authentisch dargestellt.


(05.01.2016, 11:10)Apis schrieb: "Diszipliniert" klingt jetzt wie "unterdrückt". Denk' an das Kissen!
"Umgeleitet" gefällt mir besser.

Das habe ich zu Beginn meiner Sethstudien ähnlich empfunden bis mir klar wurde, dass es lediglich an meiner Assoziation liegt. Seth wählt den Ausdruck "Disziplin" immer und immer wieder und verdeutlicht daran, wie wichtig er ihm ist. Daher und nach Auflösung meiner eigenen Wertigkeit im Zusammenhang mit diesem Begriff, habe ich keinerlei Schwierigkeiten mehr, diesen von Seth bewusst gewählten Ausdruck genau als solchen zu akzeptieren. Versuche es mal! :zwinker:
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#9
(04.01.2016, 13:24)Apis schrieb: Ja, es ist anscheinend wichtig, authentisch zu sein!
Authentisch zu sein ist immer ehrlich.

Gehört dann dazu auch, jemandem etwas Gutes zu tun, obwohl man selbst weder Lust dazu hat, noch voll dahinter steht?
Das wäre doch dann hochgradig unehrlich!

Gegenüber dem, dem du "das Gute" tust schon. Der spürt das allerdings auch, selbst wenn es ihm nicht bewusst wird und so gesehen kannst du eh keinen belügen. Ob so eine Hilfe auch dir selbst gegenüber unehrlich ist hängt davon ab, ob du dir selbst darüber im Klaren bist, warum du diese Hilfe trotz Lustlosigkeit leistest. Wenn dieser Grund dir wichtig ist und du weißt, warum du "unehrlich" handelst, bleibst du dir selbst gegenüber trotzdem authentisch. Finde ich halt.

Zitat:Und was ist dann mit den ganzen Schauspielern? Dürfen die das?

:lol: Solange es ihnen niemand verbietet dürfen sie, oder? Und wer, außer ihnen selbst, könnte es denn verbieten?

Davon mal abgesehen: Steckt nicht in jeder Rolle auch bei Schauspielern eine unverkennbare Individualität und auch Authentizität in der Art, wie sie die Rolle spielen? Und das, obwohl sie ganz genau wissen, dass es nur Rollen sind und ihr wirliches Ich ein ganz anderes ist.

Wie sieht das dann eigentlich mit dem Ich aus, das unzählige Inkarnationsrollen spielt ohne zu wissen, dass das "eigentliche Ich" hinter der Rolle ein ganz anderes ist?
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#10
Wie kommst Du nun gerade auf Inkarnationsrollen?
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#11
(06.01.2016, 12:33)Apis schrieb: Wie kommst Du nun gerade auf Inkarnationsrollen?

Weil das was man ist und damit auch das wie man ist sich aus der Summe seiner Erfahrungen ergibt und ich mich frage, wie stark die Einflüsse aus all den egobewusst nicht erinnerten Erfahrungen sind. Dass sie vorhanden sind steht für mich mal fest. Speziell ganz am Beginn der aktuellen Inkarnation ist das nicht zu übersehen.
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#12
*Hehe*

Ich lese gerade mal nebenbei ein Buch über Reinkarnation. War wieder mal eine nette Synchronizität.:mrgreen:
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"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#13
Na, das passt ja :mrgreen:

Welches Buch ist es denn?
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#14
Es ist das hier:

http://www.amazon.de/Karma-Coaching-Wege...3793422720

Die Autorin hatte vor Jahren mal ein kleine Fernsehserie, daher kannte ich sie. Sehr sympathisch und einfühlsam.
Und ihre Folgerungen und Ideen finde ich hochgradig seth-kompatibel.
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#15
(07.01.2016, 11:43)Apis schrieb: Es ist das hier:

http://www.amazon.de/Karma-Coaching-Wege...3793422720

Die Autorin hatte vor Jahren mal ein kleine Fernsehserie, daher kannte ich sie. Sehr sympathisch und einfühlsam.
Und ihre Folgerungen und Ideen finde ich hochgradig seth-kompatibel.

Klingt nicht schlecht. Weißt du schon, welches "Karma" du hast? :cool:
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#16
In diesem Zusammenhang finde ich Apis Signatur sehr spannend. Was macht die physische Existenz notwendig? Was kann rein geistig nicht getestet werden? Haben wir uns freiwillig an dem Experiment "Mensch" beteiligt, ohne es bewusst zu wissen? Was ist dann unsere Aufgabe bzw. Ziel des Experimentes? Es geht um Ideen und Symoble... und natürlich auch um unsere eigene Entwicklung.

Ein höchst spannendes Thema. Mir fallen da Ideen oder Konzepte ein wie: Kann der Mensch sich selbst erhalten? Wie kooperativ sind wir? Wie wirken sich Schmerzen auf das Verhalten aus? Welche physischen Symbole wirken wie auf die Psyche usw.

Was fällt euch dazu alles ein? Welche Ideen werden hier getestet? Was hat das Individuum davon? Wie profitiert die Gemeinschaft?
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#17
(07.01.2016, 22:48)Tash schrieb:
(07.01.2016, 11:43)Apis schrieb: Es ist das hier:

http://www.amazon.de/Karma-Coaching-Wege...3793422720

Die Autorin hatte vor Jahren mal ein kleine Fernsehserie, daher kannte ich sie. Sehr sympathisch und einfühlsam.
Und ihre Folgerungen und Ideen finde ich hochgradig seth-kompatibel.

Klingt nicht schlecht. Weißt du schon, welches "Karma" du hast? :cool:

:Handkicker:
Nein. Das steht im Buch nicht drin. Vieles ist auch etwas schablonenhaft gedacht - gut vs. böse. Aber es ist offener als alles andere, was ich bisher dazu gelesen habe, das gefällt mir.

Ist ja auch kein Wunder, wenn die karmischen Aufgaben selbstgestellt werden: Ärgerlich, wenn sie nicht geschafft werden, aber keine Katastrophe.
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#18
Mein aktueller Wissensstand zu Deinen Fragen:

(08.01.2016, 08:19)Amara schrieb: Was macht die physische Existenz notwendig?

Da ist plötzlich etwas Materielles, Verletzliches, etwas was man verlieren kann. Im geistigen Bereich eher ungewöhnlich.

Zitat:Was kann rein geistig nicht getestet werden?
Alles, was körperliche Erfahrung erfordert: Vergängliches, Begrenztes.

Zitat:Haben wir uns freiwillig an dem Experiment "Mensch" beteiligt, ohne es bewusst zu wissen?
Ja, freiwillig, um uns weiterzuentwickeln und das Bewusstsein zu erweitern.
Wir haben uns ebenso freiwillig dazu entschieden, Dinge vorübergehend zu vergessen, wie ein Schauspieler auf der Bühne auch nicht an sein Abendessen denken darf.

Zitat:Was ist dann unsere Aufgabe bzw. Ziel des Experimentes? Es geht um Ideen und Symoble... und natürlich auch um unsere eigene Entwicklung.
So ist es.

Zitat:Kann der Mensch sich selbst erhalten?
Verstehe ich nicht. Als biologische Art?

Zitat:Wie kooperativ sind wir? Wie wirken sich Schmerzen auf das Verhalten aus? Welche physischen Symbole wirken wie auf die Psyche usw.
Was fällt euch dazu alles ein? Welche Ideen werden hier getestet? Was hat das Individuum davon? Wie profitiert die Gemeinschaft?
OK, das führt mir jetzt fast etwas zu weit... :Kopfkratz:
Aber schön, dass überhaupt mal wieder in diesem Forum einer Fragen stellt... :a020::mrgreen::mrgreen::mrgreen:
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#19
(05.01.2016, 09:58)Yeti schrieb: Ich denke, dass uns unser inneres Selbst über Lust-haben und nicht-Lust-haben in eine für unsere Entwicklung günstige Richtung lenkt. Wir müssen nur drauf hören.

Ja, wenn das Lustprinzip im gesunden Rahmen existiert. Wenn du Lust dazu hast, jemanden zu quälen, solltest du erst deine eigenen Gedanken und Gefühle bereinigen, bevor du dich an andere wagst.


(05.01.2016, 09:58)Yeti schrieb: Also wenn du ehrlich und authentisch sein willst, lass es sein, wenn du keine Lust hast - auch wenn's sicherlich schwer fällt.

Weiter gedacht scheint es auch nicht nur Gutes zu bewirken, wenn du es nicht von Herzen willst. Insgeheim ärgerst du dich vielleicht oder machst dem anderen gar Vorwürfe dafür, dass er dich in irgendeiner Form motiviert hat etwas zu tun, das du gar nicht wolltest.

Wenn wir unbewusst die Erwartungen und Gedanken des anderen spüren, dann führt so eine Handlung zu Konsequenzen. Der andere wird unbewusst spüren, dass wir es nicht gerne tun und eigentlich gar nicht wollen. Was löst das in ihm aus?


(05.01.2016, 09:58)Yeti schrieb: Vielleicht prallen hier auch widersprüchliche Glaubenssätze aufeinander!
Aber welche könnten das sein? - Ich will gut sein, ich will anderen Menschen in ihrem Unglück helfen (habe aber keine Lust dazu) - Ich will meine alten Muster und Begrenzungen los lassen, ich will lieber ehrlich und authentisch sein (riskiere aber damit, von meinen Mitmenschen schief angesehen zu werden).

Steckt dahinter nicht oft auch der einfache Wunsch, geliebt und geachtet, respektiert oder gemocht zu werden? Dieses Bedürfnis sucht nach Erfüllung und der Widerspruch liegt in uns selbst, weil wir in solchen Momenten nicht glauben, so geliebt und respektiert werden zu können wie wir sind, notfalls in völliger Lustlosigkeit bezüglich einer Sache oder Situation.


(05.01.2016, 09:58)Yeti schrieb: Ich denke, mehr oder weniger haben wir alle diesen Konflikt im Alltagsleben. Mir geht's jedenfalls so. Aber je bewusster ich es mir mache, desto einfacher fällt mir die Entscheidung und die geht dann oft in Richtung Lust haben.

Schön gesagt, Yeti. Meine persönliche Erfahrung bestätigt mir, dass ein ehrliches "Nein" meist besser ankommt als ein zweifelhaftes "Ja". Welche Erfahrung habt Ihr diesbezüglich gemacht?


(05.01.2016, 09:58)Yeti schrieb: Als Entscheidungshilfe kann ich auch meine derzeitige Signatur wärmstens empfehlen: Was du bereit bist auf's Spiel zu setzen, wirst du nicht verlieren. Was du fürchtest auf's Spiel zu setzen, wirst du verlieren. (Sitzung 70)

Das erinnert an den Spruch „Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer.“, angeblich von Konfuzius.

Was bedeutet dein Zitat praktisch gedacht? Man kann ruhig um Haus und Hof zocken, nur keine Angst dabei haben, es zu verlieren? Liest sich auf den ersten Blick befremdlich, aber weiter gedacht macht es durchaus Sinn. Wenn keinerlei Ängste dabei eine Rolle spielen, wäre ein möglicher Verlust egal. Mehr noch, für diese Person würde der Gewinn an Erfahrung höher wiegen als der Verlust des Besitzes. So weit muss man erst einmal kommen.



(08.01.2016, 13:51)Apis schrieb: Da ist plötzlich etwas Materielles, Verletzliches, etwas was man verlieren kann. Im geistigen Bereich eher ungewöhnlich.

Stimmt. Wobei als psychisches Wesen in körperlicher Gestalt auch der bewusste Anteil der Psyche z. B. durch Demenz verloren gehen kann. Der zumindest vorübergehende Verlust der Erinnerungen scheint auch in bestimmten Maße auf die geistige Welt zuzutreffen, wenn ich Seths Äußerungen richtig deute.


(08.01.2016, 13:51)Apis schrieb: Alles, was körperliche Erfahrung erfordert: Vergängliches, Begrenztes.

Letztendlich ist Materie ein freiwilliger Zusammenschluss von sich ständig in Bewegung befindlichen Atomen und Molekülen, die immer neue Verbindungen aufgrund vorliegender Konzepte eingehen. Erst die Idee macht spezifische Materie möglich. Durch bewusstes Beobachten ändert sich das Verhalten der Teilchen usw.

Heisst das, wir müssen möglichst viele Ideen haben, um umso mehr Konstrukte in der physischen Realität zu testen? Oder sollten wir nur gewisse Ideen haben? Seth hat Rob und Jane immer wieder animiert, mehr von ihren Werken zu verbreiten. Ihre Werke sind qualitativ hochwertig. Was ist mit minderwertigen Ideen? Gibt es die überhaupt und wer entscheidet das?


(08.01.2016, 13:51)Apis schrieb: Ja, freiwillig, um uns weiterzuentwickeln und das Bewusstsein zu erweitern.
Wir haben uns ebenso freiwillig dazu entschieden, Dinge vorübergehend zu vergessen, wie ein Schauspieler auf der Bühne auch nicht an sein Abendessen denken darf.

Wieso "darf" er das nicht? Sind Gedanken nicht frei? Wieso sollte er nicht an Essen denken dürfen, wenn er seinen Job trotzdem gut macht? Ernsthaft, wie oft am Tag denkt ein Durchschnittsmann an Sex und geht trotzdem einer beruflichen Tätigkeit nach? Schau mal hier, wie oft einer Studie zufolge Menschen an Essen, Sex und Schlafen denken.


(08.01.2016, 13:51)Apis schrieb: Verstehe ich nicht. Als biologische Art?

Sozusagen. Wenn man mal das (Selbst-)Zerstörungspotential betrachtet, stelle ich mir die Frage immer wieder. Die Natur erhält sich selbst und eigentlich müsste das auch auf den Menschen zutreffen. Manchmal zweifle ich daran.


(08.01.2016, 13:51)Apis schrieb: OK, das führt mir jetzt fast etwas zu weit... :Kopfkratz:
Aber schön, dass überhaupt mal wieder in diesem Forum einer Fragen stellt... :a020::mrgreen::mrgreen::mrgreen:

Also echt, Apis, man kann es dir aber auch nicht recht machen. :Handkicker:
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Happy living! :Winker:


Wir sind alle unterschiedliche Teile des gleichen Ganzen.
We are all different parts of the same whole.
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#20
Amara schrieb:
Yeti schrieb:Ich denke, dass uns unser inneres Selbst über Lust-haben und nicht-Lust-haben in eine für unsere Entwicklung günstige Richtung lenkt. Wir müssen nur drauf hören.


Ja, wenn das Lustprinzip im gesunden Rahmen existiert. Wenn du Lust dazu hast, jemanden zu quälen, solltest du erst deine eigenen Gedanken und Gefühle bereinigen, bevor du dich an andere wagst.

Im Prinzip kann ich diesem, deinem Gedanken zunächst zustimmen. Aber wenn ich weiter denke ...
Wer bestimmt schon, wo ein gesunder Rahmen anfängt und wo er aufhört!
Wir leben in einem sicheren Universum!
Uns kann in letzter Konsequenz nicht wirklich etwas passieren. Wir sind hier, um unsere Erfahrungen zu machen - und das sollten wir tunlichst auch tun! :mrgreen:

Ich hatte als ca. 5-jähriges Kind mal Lust, einen Schafbock meines Opas zu quälen.
Wenn ich die drei Schäfchen fütterte, die mein Opa auf seinem Gehöft in einem Stall hatte, drängelte sich dieser Schafbock immer vor, schubste die anderen beiden weg und wollte meine saftigen Gräser alle für sich allein. Das machte mich wütend und er wurde mir dadurch sehr unsympathisch. :dodgy:
Also ließ ich einmal einfach meine Wut raus und krallte meinen Fingernagel in eines seiner Hörner. :shock:
Ha! Dem hatte ich es aber gezeigt! Einfach immer vorzudrängeln und andere weg zu schubsen!
Das Gefühl der Reue schlich sich sehr schnell ein und es tat mir sehr leid, was ich da getan hatte. :(
Der arme Schafsbock! Wie konnte ich nur!
Es dauerte lange, bis ich mich traute meinen Opa zu fragen, ob ich dem Schaf damit sehr weh getan hatte.
Natürlich nicht! Das hat er nicht mal gemerkt!! Uff!

Das wirkliche Erleben dieses Gefühlsablauf des Zorn, des vermeintlichen quälens und der Reue, war für mich damals effektiver als wenn ich erst meine eigenen Gedanken und Gefühle bereinigt hätte. :rolla:


Amara schrieb:
Yeti schrieb:Als Entscheidungshilfe kann ich auch meine derzeitige Signatur wärmstens empfehlen: Was du bereit bist auf's Spiel zu setzen, wirst du nicht verlieren. Was du fürchtest auf's Spiel zu setzen, wirst du verlieren. (Sitzung 70)


Das erinnert an den Spruch „Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer.“, angeblich von Konfuzius.

Oh, der ist auch gut! :a020:


Amara schrieb:Was bedeutet dein Zitat praktisch gedacht? Man kann ruhig um Haus und Hof zocken, nur keine Angst dabei haben, es zu verlieren? Liest sich auf den ersten Blick befremdlich, aber weiter gedacht macht es durchaus Sinn. Wenn keinerlei Ängste dabei eine Rolle spielen, wäre ein möglicher Verlust egal. Mehr noch, für diese Person würde der Gewinn an Erfahrung höher wiegen als der Verlust des Besitzes. So weit muss man erst einmal kommen.

Warum musst du immer so krasse Beispiele bringen?! :shock:
Bei diesem Rat habe ich noch nie ans Zocken gedacht! :mrgreen:
Aber, ja - auch hier greift er! 8)

Allerdings halte ich es auch mit: "Übermut tut selten gut" und "Wer sich in Gefahr begibt, kommt dabei um".
Ich würde es also nicht herausfordern wollen. :angel:
Aber WENN ich im Leben in so einer Entscheidungssituation bin, ob ich lieber ängstlich festhalte an dem was ich habe (und somit erpressbar bin) oder bereit bin, es herzugeben, dann zeige ich deutlich meine Bereitschaft. Innen und/oder Außen!

Erfahrungsgemäß spart das jede Menge Zeit und Nerven! :P

Wenn ich meine Ängste überwunden habe, haben sie nämlich keinen Anlass mehr, sich weiterhin in der materiellen Welt zu zeigen und Probleme zu bereiten.
Organisiert eure Wirklichkeit nach eurer Stärke, organisiert eure Wirklichkeit nach eurem Sinn für das Spielerische, nach euren Träumen, nach eurer Freude, nach euren Hoffnungen - und dann könnt ihr denen helfen, die ihre Wirklichkeit nach ihren Ängsten organisieren. Seth April 1977
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#21
Es liegt in der Natur des Schafbocks, sich vorzudrängeln. Dafür ist er der Chef im Stall. Wie im richtigen Leben...
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#22
:Totlacher:

Er muss es ja wissen, der Boss :mrgreen:
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#23
[Bild: ziege_0002.gif]
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#24
(14.01.2016, 10:05)Yeti schrieb: Im Prinzip kann ich diesem, deinem Gedanken zunächst zustimmen. Aber wenn ich weiter denke ...
Wer bestimmt schon, wo ein gesunder Rahmen anfängt und wo er aufhört!

Genau das ist die Kernfrage! :a020:


(14.01.2016, 10:05)Yeti schrieb: Wir leben in einem sicheren Universum!
Uns kann in letzter Konsequenz nicht wirklich etwas passieren. Wir sind hier, um unsere Erfahrungen zu machen - und das sollten wir tunlichst auch tun! :mrgreen:

In letzter Konsequenz kann uns nichts passieren, weil wir selbst wenn wir zu Tode gequält werden daraus erwachen, wie aus einem schlechten Traum. Im Grunde geht es darum, den Moment auszuhalten oder ihn abzuwenden. Darin liegt die Entscheidung bezüglich unserer Erfahrung.


(14.01.2016, 10:05)Yeti schrieb: Das wirkliche Erleben dieses Gefühlsablauf des Zorn, des vermeintlichen quälens und der Reue, war für mich damals effektiver als wenn ich erst meine eigenen Gedanken und Gefühle bereinigt hätte. :rolla:

Du hast ihm nicht wirklich etwas getan, seine Grenze nicht überschritten. Trifft das auf Hannibal Lecter auch zu? :Kopfkratz:


(14.01.2016, 10:05)Yeti schrieb: Warum musst du immer so krasse Beispiele bringen?! :shock:

Weil es einprägsamer und provokanter ist und weil es mehr Spass macht. :mrgreen:


(14.01.2016, 10:05)Yeti schrieb: Wenn ich meine Ängste überwunden habe, haben sie nämlich keinen Anlass mehr, sich weiterhin in der materiellen Welt zu zeigen und Probleme zu bereiten.

Das ist genau das was ich im ersten Satz meinte bezüglich der Gedanken und Gefühle bereinigen. Da schließt sich der Kreis. :Knutscher:
___________________________________________________
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We are all different parts of the same whole.
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#25
In der Theorie sind Kreise leichter zu schließen als in der Praxis. Für mich war und ist die entscheidende Frage, wie man die Angst überwindet. Die Erkenntnis, sie überwinden zu müssen, ist ja nur der Anfang. Oder um bei dem Bild zu bleiben, die Hälfte vom Kreis.
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