14.11.2006, 18:58
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Am 21. November hält der Benediktiner und Zen-Meister Willigis Jäger auf Einladung der Bamberger Freimaurer-Loge und des Bamberger Philosophie-Professors Dr. Roland Simon-Schaefer einen Vortrag in Bamberg. 2002 hatte sich Willigis Jäger wegen seiner theologischen Positionen mit der katholischen Kirche überworfen. Doch der Benediktiner-Pater ist nicht nur umstritten, sondern scheint gleichermaßen beliebt. Die Faszination dieses Mannes zeigt sich allein an der Resonanz: Über 800 Karten für den Vortrag sind bereits verkauft.
Willigis Jäger wurde 1946 Benediktiner in der Abtei Münsterschwarzach. Nachdem er in Deutschland erste Kontakte mit Zen hatte, schickte ihn der Orden nach Japan, wo er sechs Jahre lang ein Zen-Training absolvierte. Für Willigis Jäger bestehen seitdem keine wesentlichen Unterschiede zwischen christlicher Mystik und buddhistischem Zen-Weg.
Wegen dieser Ansicht geriet er schnell in Konflikt mit der katholischen Kirche. Die Glaubenskongregation unter Leitung des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger warf ihm vor, Glaubenswahrheiten der persönlichen Erfahrungen unterzuordnen. Vermittlungsversuche des damaligen Abtes Fidelis Ruppert und des Würzburger Bischofs Paul-Werner Scheele brachten keinen Erfolg. Jäger hatte sich auf theologische Positionen zubewegt, „die mit der offiziellen Lehre der Kirche in Konflikt kommen mussten“, wie Abt Fidelis Ruppert damals betonte. Im Januar 2002 wurde ihm deshalb von der katholischen Kirche die Ausübung jeder öffentlichen Tätigkeit untersagt – wobei unklar erscheint, wie streng dieses Verbot ausgelegt ist. Willigis Jäger ließ sich beurlauben – gehört aber auch heute noch dem Orden an – und eröffnete mit dem Benediktushof bei Würzburg ein „Zentrum für spirituelle Wege“.
Der Vortrag auf Einladung der Bamberger Freimaurer-Loge wird von Seiten der katholischen Kirche mit gemischten Gefühlen gesehen. Die Pressestelle des Ordinariats Würzburg verwies an die Abtei Münsterschwarzach, ließ aber durchschimmern, dass ein Vortrag auf Einladung der Freimaurer-Loge doch eher „bedenklich“ sei. Die Abtei Münsterschwarzach selbst wollte sich zum geplanten Vortrag nicht äußern.
Die Bamberger Freimaurerloge „Zur Verbrüderung an der Regnitz“ will mit Willigis Jäger eine neue Vortragsreihe starten. Stefan Gantner, „Meister vom Stuhl“ der Bamberger Loge, betont, Pater Willigis sei eine anerkannte Persönlichkeit, die in ihrem Vortrag genau die Themen anspreche, welche die Freimaurer, aber auch breite Teile der Bevölkerung bewegen. Die Tatsache, dass der Benediktiner in manchen Kreisen „umstritten“ sei, habe weder bei seiner Auswahl als Redner noch bei der Wahl des Themas eine Rolle gespielt. „Die Bamberger Loge will mit dieser Vortragsreihe keinesfalls provozieren, aber eine Plattform für alle Menschen bieten, die in der schnelllebigen Gesellschaft versuchen, Antworten zu finden“, so Gantner.
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Am 21. November hält der Benediktiner und Zen-Meister Willigis Jäger auf Einladung der Bamberger Freimaurer-Loge und des Bamberger Philosophie-Professors Dr. Roland Simon-Schaefer einen Vortrag in Bamberg. 2002 hatte sich Willigis Jäger wegen seiner theologischen Positionen mit der katholischen Kirche überworfen. Doch der Benediktiner-Pater ist nicht nur umstritten, sondern scheint gleichermaßen beliebt. Die Faszination dieses Mannes zeigt sich allein an der Resonanz: Über 800 Karten für den Vortrag sind bereits verkauft.
Willigis Jäger wurde 1946 Benediktiner in der Abtei Münsterschwarzach. Nachdem er in Deutschland erste Kontakte mit Zen hatte, schickte ihn der Orden nach Japan, wo er sechs Jahre lang ein Zen-Training absolvierte. Für Willigis Jäger bestehen seitdem keine wesentlichen Unterschiede zwischen christlicher Mystik und buddhistischem Zen-Weg.
Wegen dieser Ansicht geriet er schnell in Konflikt mit der katholischen Kirche. Die Glaubenskongregation unter Leitung des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger warf ihm vor, Glaubenswahrheiten der persönlichen Erfahrungen unterzuordnen. Vermittlungsversuche des damaligen Abtes Fidelis Ruppert und des Würzburger Bischofs Paul-Werner Scheele brachten keinen Erfolg. Jäger hatte sich auf theologische Positionen zubewegt, „die mit der offiziellen Lehre der Kirche in Konflikt kommen mussten“, wie Abt Fidelis Ruppert damals betonte. Im Januar 2002 wurde ihm deshalb von der katholischen Kirche die Ausübung jeder öffentlichen Tätigkeit untersagt – wobei unklar erscheint, wie streng dieses Verbot ausgelegt ist. Willigis Jäger ließ sich beurlauben – gehört aber auch heute noch dem Orden an – und eröffnete mit dem Benediktushof bei Würzburg ein „Zentrum für spirituelle Wege“.
Der Vortrag auf Einladung der Bamberger Freimaurer-Loge wird von Seiten der katholischen Kirche mit gemischten Gefühlen gesehen. Die Pressestelle des Ordinariats Würzburg verwies an die Abtei Münsterschwarzach, ließ aber durchschimmern, dass ein Vortrag auf Einladung der Freimaurer-Loge doch eher „bedenklich“ sei. Die Abtei Münsterschwarzach selbst wollte sich zum geplanten Vortrag nicht äußern.
Die Bamberger Freimaurerloge „Zur Verbrüderung an der Regnitz“ will mit Willigis Jäger eine neue Vortragsreihe starten. Stefan Gantner, „Meister vom Stuhl“ der Bamberger Loge, betont, Pater Willigis sei eine anerkannte Persönlichkeit, die in ihrem Vortrag genau die Themen anspreche, welche die Freimaurer, aber auch breite Teile der Bevölkerung bewegen. Die Tatsache, dass der Benediktiner in manchen Kreisen „umstritten“ sei, habe weder bei seiner Auswahl als Redner noch bei der Wahl des Themas eine Rolle gespielt. „Die Bamberger Loge will mit dieser Vortragsreihe keinesfalls provozieren, aber eine Plattform für alle Menschen bieten, die in der schnelllebigen Gesellschaft versuchen, Antworten zu finden“, so Gantner.