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Amen und gute Nacht
#7
@ Amara

Sehr viel später als beabsichtigt nun endlich die Fortsetzung der Antwort auf deinen Beitrag, die wegen der späten Stunde leider wieder nur ein "Teilstück" werden kann, sorry. Ich hoffe, dass ich morgen mehr Zeit dafür finden werde.


Amara schrieb:
Tash schrieb:Die Sache mit der Erwartung – die Seth hier als ein "Es als selbstverständlich betrachten" bezeichnet hat, ist da schon die weit größere Herausforderung, denn jede wirkliche Erwartung bedingt zuerst einen Glauben; den Glauben daran, dass sie sich erfüllen kann und wird. Ohne vorhandenen Glauben keine Erwartung.

Bedingt es das? Aus meiner Erfahrung heraus glaube ich das nicht.

Dann lass uns das am besten an einem ganz einfachen Beispiel betrachten:

Wenn du morgens das Haus verlässt und dir zuvor schnell noch die Schuhe anziehst, zweifelst du keine Sekunde daran, dass du beim Zubinden der Schnürsenkel keinerlei Schwierigkeiten haben wirst. Das erwartest du mit einer derartigen Selbstverständlichkeit, dass du noch nicht einmal einen bewussten Gedanken daran verschwendest. Der dieser Selbstverständlichkeit zugrundeliegende Glaube wird ausschließlich deshalb als Wissen bezeichnet, weil es physisch existente, das heißt sinnlich wahrnehmbare Beweise dafür gibt, dass:
a) Schnürsenkel zu Maschen gebunden werden können und
b) auch du selbst fähig bist, eine solche Masche zu binden.


Ein beispielsweise dreijähriges Kind erlangt seinen Glauben an die Bindbarkeit von Maschen durch Beobachtung seiner Eltern, und ausschließlich durch diese sinnliche Wahrnehmung – den physischen Beweis – glaubt/weiß das Kind, dass zwei Enden einer Schnur zu einer Masche geformt werden können. Wodurch beim Kind Punkt a) entsteht.
Es wird aber deshalb nicht erwarten – schon gar nicht zweifellos – dass es selbst dazu in der Lage ist. Diesen Glauben/dieses Wissen erlangt es erst nach und nach, und damit irgendwann auch die selbstverständliche Erwartung, dass ihm diese Tätigkeit keinerlei Schwierigkeiten mehr verursacht.
Auch aus Sicht der Eltern ergibt sich der gleiche Umstand: Würden die nicht glauben (wissen), dass ihr Kind irgendwann lernen wird, seine Schuhe selbst zu binden, würden sie auch nicht von ihm erwarten, dass es das lernt. Und woher haben sie dieses Wissen? Aus dem Umstand, dass sie selbst es lernen konnten, aber vor allem daher, dass sie am Beispiel unzähliger herangewachsener Kinder sehen (und daher auch glauben) können, dass die das für gewöhnlich alle irgendwann mal lernen. Könnte nur jedes fünfte Schulkind in ihrem Bekanntenkreis selbst seine Schuhe binden, würden sie nicht mit der gleichen Sicherheit erwarten, dass gerade ihr Kind das ebenso lernen wird wie diese wenigen Kinder, oder wie die Eltern selbst es gelernt haben. Der Glaube daran, dass diese Erwartung erfüllt wird, wäre bedeutend geringer und stellte bestenfalls eine Hoffnung dar.

Amara schrieb:Bei mir hat inneres WISSEN gereicht. Manchmal ist es einfach da, ganz spontan, ohne dass ein erkennbarer Glaubensatz dahinter zu wirken scheint.

Es ist wie ein plötzlicher Download, eine aufgestossene Tür, ein Herabregnen von Wissen...

Was ist mit all deinen anderen Erwartungen, die nicht von einem solchen Herabregnen generiert wurden? Wie kommst du zu denen, ohne den Glauben an die Möglichkeit, dass sie sich erfüllen können und werden?

Bezogen auf mein kleines Beispiel wird für gewöhnlich nicht ein inneres Wissen den Glauben an die grundsätzliche Bindbarkeit von Schnürsenkeln erzeugen, und auch nicht die Erwartung sie selbst binden zu können, sondern die Beobachtung derjenigen, die das schon können, sprich: der Beweis der physischen Sinne.


Fortsetzung folgt hoffentlich demnächst. Ich entschuldige mich schon im Voraus für die zu erwartende Verspätung :Verlegen: (Eine Erwartung, die sich aus dem Glauben ergibt, dass die Umsetzung meiner Pläne für morgen auch wieder deutlich länger dauern könnte als eigentlich geplant :cool: )
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Amen und gute Nacht - von Tash - 02.02.2024, 21:18
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