13.11.2022, 21:15
Nun denn. Vierzehn Jahre und fast auf den Tag genau zwei Monate später
kommt sie ja doch noch, die Fortsetzung
Also Hello again!
Als ich vor beschämend vielen Jahren den ersten Teil dieses Themas verfasste und darin etwa auf halber Höhe schrieb, dass "die Sache mit den Eigenschaften" unserer hübschen Materie "nun hoffentlich geklärt ist", habe ich offen gestanden mit dem genauen Gegenteil gerechnet, denn selbst bei oberflächlichster Betrachtung blieben da immer noch diverse Punkte völlig ungeklärt. Zu meiner Verblüffung schien das aber niemanden zu stören, ja nicht einmal aufzufallen. Deshalb werde ich, während diese immens verspätete Fortsetzung nun endlich Gestalt annimmt, noch vor der dereinst angekündigten Erläuterung der Primär- und Sekundärkonstruktionen ziemlich leichtsinnig auf ein paar Fragen eingehen, die gar nie gestellt wurden.
Selbst wenn man die Vorstellung akzeptiert, dass Materie von jedem Selbst auf einer unterbewussten Ebene direkt aus Energie erschaffen wird, dass sie spontan und augenblicklich die psychischen Vorlagen/Muster ausfüllt, ebenso augenblicklich wieder verschwindet, und allein der kontinuierliche Strom stets neuer, individueller Materiepartikel für den Anschein der Dauerhaftigkeit eines Objektes verantwortlich zeichnet – auch (und gerade!) wenn man all das akzeptiert, dann erhebt sich doch eigentlich auch ganz automatisch die Frage, was – wenn nicht die Materie – zu dem offensichtlichen Verfall aller physischen Manifestationen führt.
Jede Wiedererschaffung nach einem bestimmten Punkt wird, aus eurer Sicht, weniger perfekt; und nach vielen solcher vollständigen Wiedererschaffungen, die von euch völlig unwahrnehmbar waren, bemerkt ihr dann einen Unterschied und nehmt an, dass am Objekt eine Veränderung stattgefunden hat.
(Sitzung 60, DFS)
Dieser "bestimmte Punkt" ergibt sich in erster Linie aus dem Umstand, dass die Existenz in jeglichem Realitätsfeld, so auch in der physischen Realität, einen überaus intensiven Fokus auf das jeweilige Feld verlangt, der vom Selbst nicht endlos lange aufrecht erhalten wird.
Energie kann nicht für lange Zeit in nur einer Form gefangen sein. Das individuelle Gesamtselbst will sich aufgrund seiner eigenen Natur nicht selbst für unbegrenzte Zeit in ein spezielles Set von Zwängen und Wahrnehmungen einbinden, die für das Überleben innerhalb eines gegebenen Realitätsfeldes notwendig sind.
Es wechselt den Fokus, wird unruhig, nimmt neue Formen an, die anderen Existenz Zwängen entsprechen, die innerhalb anderer Felder herrschen.
....
Es gibt hierzu noch viel mehr zu sagen, und im Laufe der Zeit werden wir tiefer in diese Diskussion eingehen. Trotzdem: Der Hauptfokus des Gesamtselbst hat bereits begonnen abzuschweifen und die Energien, die für die notwendige Organisation der Muster für die physische Ebene gebraucht wurden, werden bereits zurückgegeben, werden abgezogen von ihrer Aufmerksamkeit auf physische Stoffe und stimmen sich mehr und mehr auf das Gesamtselbst ein, von dem sie ursprünglich ausgesandt wurden.
(Sitzung 99, DFS)
Der Hauptfokus unseres Gesamtselbst beginnt also früher oder später abzuschweifen, und, salopp formuliert, mit ihm auch die Menge der ins Physische investierten Energie. Wie im ersten Teil schon festgehalten, wird das von der Materie auszufüllende Muster mit jeder der unzähligen Pulsierungen immer wieder vollständig neu geformt, und, wie Seth sagte, "dies immer, soweit die spezielle Stärke der Energie selbst dazu ausreicht".
Wenn für diesen Zweck nun immer weniger Energie zur Verfügung gestellt wird, ergibt sich daraus aber keineswegs ein Altern der Materie, sondern eine Veränderung des zugrundeliegenden Musters. Die Atome, die es ausfüllen, sind neu und "perfekt" wie eh und je.
Beim Altern handelt es sich daher mehr oder weniger um dasselbe Phänomen, das aus unserer Sicht ebenso fälschlich als Wachstum der Materie interpretiert wird, nämlich um die stete Umformung und Veränderung zugrundeliegender psychischer Vorlagen.
Ich habe das mit dem Wachstum im ersten Teil nicht näher ausgeführt und verzichte auch jetzt (schweren Herzens) zugunsten des Umfangs dieses Themas darauf. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja irgendwann eine Fortsetzung dieser Fortsetzung
Dann allerdings in einem neuen Thread.
Linear und zeitlich betrachtet beginnt dieser Prozess schon lange, bevor sich der äußerste Anteil des Gesamtselbst, das äußere Ego, ebenfalls ganz aus dem Physischen zurückzieht. Wenn es das schließlich tut, verschwindet das "physische Objekt", der zurückgelassene Körper, aber dennoch nicht aus der Wahrnehmung der Hinterbliebenen, und auch die Frage, wer oder was die Konstruktion der "verfallenden" Materie dann eigentlich übernimmt, ist hier nie gestellt worden.
Das physische Erscheinungsbild verschwindet aus verschiedenen Gründen nicht augenblicklich. Die Persönlichkeit hat tatsächlich durch das innere Selbst die physische Form kreiert oder erschaffen, aber das eigentliche Material, aus dem sie entstanden ist, verfügt auch über sein eigenes Bewusstsein, wie ihr wisst.
Dieses Bewusstsein der Organe, Atome und Moleküle, der Zellen und anderen Komponenten wird unvermindert mit dem gleichen Bewusstseinsgrad und der gleichen Vitalität zurückgelassen, die es ursprünglich besessen hat, was aber natürlich nicht ausreicht, um die Form oder Organisation beizubehalten. Das Erscheinungsbild wird aber teilweise auch von jenen anderen aufrechterhalten, die es betrachten. Eine Erklärung hierfür findet ihr in unserer Diskussion über die Natur der Materie.
Hier spielen viele Dinge eine Rolle, die durch ein nochmaliges Durchlesen der vergangenen Sitzungen über Materie deutlich werden. […] Um es mal so auszudrücken, werden durch das innere Selbst Öffnungen für den Zustrom neuen Materials in die physische Form ermöglicht. Wenn es sich zurückzieht, schließt es auch diese Art Reparaturmöglichkeit molekularer Aktion.
(Sitzung 101, DFS; Hervorhebung von mir)
Diese Antwort würde eigentlich auch eine eingehende Betrachtung der "Arten" von Bewusstsein erfordern, wie ja generell Materie und Bewusstsein nicht voneinander getrennt werden können, aber ich widerstehe auch hier tapfer der Versuchung.
Neben dem nötigen intensiven Fokus und der Position der Energie (unter Position versteht Seth das Annähern, Ankommen und Weggehen psychischer Energie, während sie durch die physische Ebene hindurchgeht), hängt die Qualität eines jeglichen physischen Objektes auch von der Fähigkeit des jeweiligen Schöpfers ab, mit psychischer Energie effizient umzugehen.
Wie bereits im ersten Teil dieses Threads zitiert::
Ich persönlich habe diese Aussage ja damals schon etwas herb gefunden, nicht wegen dem kompliziert verschachtelten Satz, sondern wegen dem Umstand, dass jeder Schöpfer auch bei höchstmöglicher Fähigkeit der Anwendung irgendwann anfängt, seinen Fokus nach und nach vom Physischen zu lösen, was zumindest bei den Verfallserscheinungen meiner Empfindung nach ausschlaggebender ist. Andererseits führen ebendiese individuell unterschiedlichen Fähigkeiten dann aber ja doch wieder zu deutlichen Qualitätsunterschieden bei den Manifestationen mehrerer Individuen von scheinbar ein und demselben Objekt - auch wenn wir diese Unterschiede nie bemerken, weil wir ja nur unsere eigenen Manifestationen wahrnehmen können.
Wir werden als Beispiel eure Katze und den Käfer nehmen. Eure Katze erschuf den Käfer, den sie sah. Der Käfer, den sie sah, war eine andere Konstruktion als jener Käfer, den ihr beide saht und alle drei Konstruktionen waren verschieden von der physischen Konstruktion des Käfers, die er von sich selbst hatte. Diese Käfer-Konstruktionen, deren verschiedene Arten wir diskutieren werden, stimmten in eurem Camouflage Raum auf eine erstaunlich ähnliche Art überein.
Sie waren aber in keiner Weise identisch, weder in Raum, Zeit noch in physischer Größe. Der Käfer der Katze war buchstäblich größer und schwerer im Umfang, existierte länger in der Zeit der Katze und nahm mehr Raum ein.
Dein Käfer, Joseph, unterschied sich in seiner physischen Konstruktion auch von Ruburts Käfer. Er war detaillierter und exakter gezeichnet, kleiner als derjenige von Ruburt oder der Katze, existierte weniger lange in deiner Camouflage Zeit und nahm nachweisbar weniger von deinem Raum ein.
Eure Katze ist ebenfalls verschieden; sie stellt für jeden von euch eine völlig andere Konstruktion dar. […]
Verglichen mit der Konstruktion eurer Katze durch einen Menschen, erschafft sich der Käfer zum Beispiel eine eher beschränkte Konstruktion, aber doch eine, die für seine eigenen Zwecke wirksam und gültig ist. Eurer Denkweise gemäß erschafft sich der Käfer eine unvollständige Katze.
Was mich jetzt endlich zu den primären und sekundären Konstruktionen führt:
In diesem obigen Beispiel wären aus Sicht des Käfers sowohl die Katze als auch Jane und Rob Sekundärkonstruktionen, also "Objekte", die vom Käfer (in seinem Raumkontinuum!) mittels Informationen manifestiert wurden, die er telepathisch von deren Bewusstsein empfangen hat. Sein eigener Körper stellt – wiederum in seinem Raum – eine Primärkonstruktion dar, die durch sein eigenes Bewusstsein gemäß seiner Vorstellung von sich selbst erschaffen wird.
Eine primäre Konstruktion ist eine psychische Gestalt, die durch ein Bewusstsein selbst in Materie geformt wurde. Eine solche Konstruktion ist ein Versuch, ein Abbild der inneren psychischen Konstruktion des ganzen Selbst in der materiellen Welt zu erschaffen.
Eine solche primäre Konstruktion erlaubt es dem Bewusstsein zu funktionieren, zu manipulieren und in der materiellen Welt wahrgenommen zu werden.
Sekundäre physische Konstruktionen sind jene Konstruktionen, die von einem Bewusstsein aufgrund dessen geschaffen wurden, was es von anderen Bewusstsein(en) über telepathische oder auf andere Art erhaltene Informationen aufgenommen hat.
Eine winzig kleine Anmerkung über Bewusstsein muss ich euch jetzt aber doch zumuten
Jede Konstruktion auf eurer Ebene oder auch auf einer anderen hat bis zu einem gewissen Grad Bewusstsein. Bewusstsein mag jedoch nicht immer die gleichen, euch vertrauten Eigenschaften aufweisen und in vielen Fällen kann es von euch gar nicht wahrgenommen werden.
(Sitzung 69, DFS)
Was eine weitere interessante Frage aufwirft, und weil sie vielleicht von euch ebenfalls nie gestellt wird, erledige ich das jetzt gleich im Voraus
(Zitat ebenfalls aus Sitzung 69):
Wenn fünf Personen in diesem Raum wären, würde jede davon in ihrer eigenen persönlichen Perspektive ihr eigenes Bild von Ruburt konstruieren, das aus klar bestimmten materiellen Atomen und Molekülen bestehen würde. Ihr würdet fünf tatsächliche physische Konstruktionen haben, plus Ruburts eigener. Enthalten alle fünf Konstruktionen, plus Ruburts eigener, Ruburts Bewusstsein?
Enthalten sie verschiedene Bewusstseine oder sind sie überhaupt bewusst?
Oder nochmal anders gefragt: Wenn ich beispielsweise mit drei Personen nachdenklich in einem Zimmer rumsitze und es im scheinbaren Raum für ein Zimmer in Wahrheit vier davon gibt, mit insgesamt vier Tashs, einer Primären und drei Sekundären, enthalten dann alle vier meiner tatsächlich physischen Körper auch mein Bewusstsein? Denken die drei sekundären Tashs das Gleiche wie ich?
Die Antwort lautet Nein. Sie "denken" weder das Gleiche noch etwas anderes. Sie denken überhaupt nicht, wie es manchmal auch für ihren Primären Part gilt
aber im Fall der Sekundärkonstruktionen nur deshalb nicht, weil Atome, wenngleich mit Bewusstsein ausgestattet, nun einmal nicht denken wie Menschen. Und das nicht nur, weil sie kein Ego haben, aber das würde schon wieder zu weit ins Thema Bewusstsein führen. 
Sekundäre Konstruktionen, die aus Atomen und Molekülen bestehen, verfügen über ein allgemeines Bewusstsein und über ein angeborenes Kapselverständnis. Sie enthalten nicht die vereinende, integrierende, organisierende, persönliche Richtungsweisung eines ganzen Selbst.
[…]
Die Verwobenheit von Bewusstsein und Materie ist äußerst verwickelt und sehr kompliziert. In allen Fällen ist immer das Bewusstsein als erstes da und formt seine physischen Konstruktionen gemäß seinen Fähigkeiten; zuerst seine eigene Primärkonstruktion, dann verzweigt es sich nach außen und konstruiert sekundäre Bilder von anderen Bewusstsein(en), mit denen es in Kontakt kommt.
Die kooperativen Aspekte der Bewusstseins-Konstruktion formen das ganze Gewebe eures materiellen Universums.
(Sitzung 71, DFS)
Es gibt da noch eine abschließende Frage, die ich im Hinblick auf Raumkontinua spannend finde: Wenn dort, wo meine äußeren Sinne enden, in meinem ganz persönlichen "Universum" auch nichts konstruiert wird, wenn somit jedes Individuum nur jeweils soviel manifestiert, wie Sichtfeld, Geruch, Geschmack, Gehör und Gefühl umfassen können – was liegt dann außerhalb der Reichweite meiner äußeren Sinne? Habt ihr darüber schon einmal nachgedacht? Betrachtet das aber bitte als rein rhetorische Frage meinerseits, schlimmstenfalls als Denkanstoß für müßige Momente. Ihr müsst meinen Geschmack für spannende Fragen keinesfalls teilen und schon gar nicht darauf antworten
@ Albrun
Ich habe deine Frage nicht vergessen, fand es aber schwierig sie in dieses Thema einzubinden, ohne damit jeden vertretbaren Rahmen zu sprengen. Ich werde daher gegebenenfalls, ähnlich wie beim Thema "Sicheres Universum", einen Parallelthread für Fragen und Gedanken zum Thema eröffnen und vielleicht auch die bisherigen Kommentare zwischen Anfang und Fortsetzung dorthin verschieben.
@ all
Ein umfassenderes Verständnis dieser Materie – und damit meine ich hier das Thema dieses Threads – erfordert vor allem im Zusammenhang mit den Möglichkeiten der egobewussten Manipulation von Materie unweigerlich die nähere Betrachtung weiterer maßgeblicher Faktoren, zu denen u.a. Begriffe wie Erwartung, Suggestion und vor allem Aktion gehören. ("maßgeblich" ist in diesem Zusammenhang ein äußerst passendes und gelungenes Wortspiel, wie mir gerade auffällt
) Aber linearen Zwängen verhaftet, wie man es in seiner Rolle als äußeres Ego nun mal ist, bleibt mir nichts anderes übrig als für diese Begriffe jeweils eigene Themen zu erstellen. Ob und wann das geschieht steht nach wie vor in den Sternen Wahrscheinlichkeiten der unbekannten Realität. 
Das Schlusswort zu diesem Beitrag hier überlasse ich einstweilen Seth und dem, was er Jane und Rob seinerzeit am Ende der 71. Sitzung zu sagen hatte :
Lasst mich noch sagen, dass wir erst jetzt, mit diesem Material, unseren Sprung in das Verständnis, wie die Dinge wirklich sind, machen werden. Meine Glückwünsche an euch beide. Ihr habt damit die Vorbereitungslektionen für unseren Kurs bestanden; und ich meine hier wirklich vorbereitende Lektionen.
Das ist das Material, ohne das kein tieferes Verständnis erreicht werden könnte. Es stellt den ersten wichtigen Schritt in eurer Entwicklung und eurem Verständnis dar und ich gebe euch dafür die Bestnote.
Es ist jedoch erst der grundlegende Anfangspunkt des Erreichbaren, ein notwendiger erster Schritt auf dem Weg. Ich bin sehr zufrieden mit euch beiden und dies könnte man als das Ende des ersten Buches bezeichnen. Es wird viele weitere Bücher geben, aber das ist sozusagen das Handbuch für Anfänger. Soviel wie möglich davon sollte von all jenen gelesen werden, die sich dafür interessieren. Es ist ein Buch der Tatsachen, wie sie für euer Verständnis ausgelegt werden müssen und dieser letzte Satz ist außerordentlich wichtig, denn sie müssen in Begriffe umgesetzt und übersetzt werden, die für euch verständlich sind.

yours Tash
In der Hoffnung, dass der fragmentarische Überblick über das Thema Materie zumindest nicht weniger verständlich ausgefallen ist



Also Hello again!
Als ich vor beschämend vielen Jahren den ersten Teil dieses Themas verfasste und darin etwa auf halber Höhe schrieb, dass "die Sache mit den Eigenschaften" unserer hübschen Materie "nun hoffentlich geklärt ist", habe ich offen gestanden mit dem genauen Gegenteil gerechnet, denn selbst bei oberflächlichster Betrachtung blieben da immer noch diverse Punkte völlig ungeklärt. Zu meiner Verblüffung schien das aber niemanden zu stören, ja nicht einmal aufzufallen. Deshalb werde ich, während diese immens verspätete Fortsetzung nun endlich Gestalt annimmt, noch vor der dereinst angekündigten Erläuterung der Primär- und Sekundärkonstruktionen ziemlich leichtsinnig auf ein paar Fragen eingehen, die gar nie gestellt wurden.

Selbst wenn man die Vorstellung akzeptiert, dass Materie von jedem Selbst auf einer unterbewussten Ebene direkt aus Energie erschaffen wird, dass sie spontan und augenblicklich die psychischen Vorlagen/Muster ausfüllt, ebenso augenblicklich wieder verschwindet, und allein der kontinuierliche Strom stets neuer, individueller Materiepartikel für den Anschein der Dauerhaftigkeit eines Objektes verantwortlich zeichnet – auch (und gerade!) wenn man all das akzeptiert, dann erhebt sich doch eigentlich auch ganz automatisch die Frage, was – wenn nicht die Materie – zu dem offensichtlichen Verfall aller physischen Manifestationen führt.
Jede Wiedererschaffung nach einem bestimmten Punkt wird, aus eurer Sicht, weniger perfekt; und nach vielen solcher vollständigen Wiedererschaffungen, die von euch völlig unwahrnehmbar waren, bemerkt ihr dann einen Unterschied und nehmt an, dass am Objekt eine Veränderung stattgefunden hat.
(Sitzung 60, DFS)
Dieser "bestimmte Punkt" ergibt sich in erster Linie aus dem Umstand, dass die Existenz in jeglichem Realitätsfeld, so auch in der physischen Realität, einen überaus intensiven Fokus auf das jeweilige Feld verlangt, der vom Selbst nicht endlos lange aufrecht erhalten wird.
Energie kann nicht für lange Zeit in nur einer Form gefangen sein. Das individuelle Gesamtselbst will sich aufgrund seiner eigenen Natur nicht selbst für unbegrenzte Zeit in ein spezielles Set von Zwängen und Wahrnehmungen einbinden, die für das Überleben innerhalb eines gegebenen Realitätsfeldes notwendig sind.
Es wechselt den Fokus, wird unruhig, nimmt neue Formen an, die anderen Existenz Zwängen entsprechen, die innerhalb anderer Felder herrschen.
....
Es gibt hierzu noch viel mehr zu sagen, und im Laufe der Zeit werden wir tiefer in diese Diskussion eingehen. Trotzdem: Der Hauptfokus des Gesamtselbst hat bereits begonnen abzuschweifen und die Energien, die für die notwendige Organisation der Muster für die physische Ebene gebraucht wurden, werden bereits zurückgegeben, werden abgezogen von ihrer Aufmerksamkeit auf physische Stoffe und stimmen sich mehr und mehr auf das Gesamtselbst ein, von dem sie ursprünglich ausgesandt wurden.
(Sitzung 99, DFS)
Der Hauptfokus unseres Gesamtselbst beginnt also früher oder später abzuschweifen, und, salopp formuliert, mit ihm auch die Menge der ins Physische investierten Energie. Wie im ersten Teil schon festgehalten, wird das von der Materie auszufüllende Muster mit jeder der unzähligen Pulsierungen immer wieder vollständig neu geformt, und, wie Seth sagte, "dies immer, soweit die spezielle Stärke der Energie selbst dazu ausreicht".
Wenn für diesen Zweck nun immer weniger Energie zur Verfügung gestellt wird, ergibt sich daraus aber keineswegs ein Altern der Materie, sondern eine Veränderung des zugrundeliegenden Musters. Die Atome, die es ausfüllen, sind neu und "perfekt" wie eh und je.
Beim Altern handelt es sich daher mehr oder weniger um dasselbe Phänomen, das aus unserer Sicht ebenso fälschlich als Wachstum der Materie interpretiert wird, nämlich um die stete Umformung und Veränderung zugrundeliegender psychischer Vorlagen.
Ich habe das mit dem Wachstum im ersten Teil nicht näher ausgeführt und verzichte auch jetzt (schweren Herzens) zugunsten des Umfangs dieses Themas darauf. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja irgendwann eine Fortsetzung dieser Fortsetzung

Linear und zeitlich betrachtet beginnt dieser Prozess schon lange, bevor sich der äußerste Anteil des Gesamtselbst, das äußere Ego, ebenfalls ganz aus dem Physischen zurückzieht. Wenn es das schließlich tut, verschwindet das "physische Objekt", der zurückgelassene Körper, aber dennoch nicht aus der Wahrnehmung der Hinterbliebenen, und auch die Frage, wer oder was die Konstruktion der "verfallenden" Materie dann eigentlich übernimmt, ist hier nie gestellt worden.
Das physische Erscheinungsbild verschwindet aus verschiedenen Gründen nicht augenblicklich. Die Persönlichkeit hat tatsächlich durch das innere Selbst die physische Form kreiert oder erschaffen, aber das eigentliche Material, aus dem sie entstanden ist, verfügt auch über sein eigenes Bewusstsein, wie ihr wisst.
Dieses Bewusstsein der Organe, Atome und Moleküle, der Zellen und anderen Komponenten wird unvermindert mit dem gleichen Bewusstseinsgrad und der gleichen Vitalität zurückgelassen, die es ursprünglich besessen hat, was aber natürlich nicht ausreicht, um die Form oder Organisation beizubehalten. Das Erscheinungsbild wird aber teilweise auch von jenen anderen aufrechterhalten, die es betrachten. Eine Erklärung hierfür findet ihr in unserer Diskussion über die Natur der Materie.
Hier spielen viele Dinge eine Rolle, die durch ein nochmaliges Durchlesen der vergangenen Sitzungen über Materie deutlich werden. […] Um es mal so auszudrücken, werden durch das innere Selbst Öffnungen für den Zustrom neuen Materials in die physische Form ermöglicht. Wenn es sich zurückzieht, schließt es auch diese Art Reparaturmöglichkeit molekularer Aktion.
(Sitzung 101, DFS; Hervorhebung von mir)
Diese Antwort würde eigentlich auch eine eingehende Betrachtung der "Arten" von Bewusstsein erfordern, wie ja generell Materie und Bewusstsein nicht voneinander getrennt werden können, aber ich widerstehe auch hier tapfer der Versuchung.

Neben dem nötigen intensiven Fokus und der Position der Energie (unter Position versteht Seth das Annähern, Ankommen und Weggehen psychischer Energie, während sie durch die physische Ebene hindurchgeht), hängt die Qualität eines jeglichen physischen Objektes auch von der Fähigkeit des jeweiligen Schöpfers ab, mit psychischer Energie effizient umzugehen.
Wie bereits im ersten Teil dieses Threads zitiert::
Sitzung 60 schrieb:Die Fähigkeit des individuellen Schöpfers jeglicher speziellen physischen Form psychische Energie anzuwenden, zu kontrollieren und zu manipulieren verursacht die äußere Erscheinung des Verderbens und Alterns von Materie.
The ability of the individual creator of any particular physical form to use psychic energy to control and manipulate causes the outer appearance of deterioration and aging of matter.
Ich persönlich habe diese Aussage ja damals schon etwas herb gefunden, nicht wegen dem kompliziert verschachtelten Satz, sondern wegen dem Umstand, dass jeder Schöpfer auch bei höchstmöglicher Fähigkeit der Anwendung irgendwann anfängt, seinen Fokus nach und nach vom Physischen zu lösen, was zumindest bei den Verfallserscheinungen meiner Empfindung nach ausschlaggebender ist. Andererseits führen ebendiese individuell unterschiedlichen Fähigkeiten dann aber ja doch wieder zu deutlichen Qualitätsunterschieden bei den Manifestationen mehrerer Individuen von scheinbar ein und demselben Objekt - auch wenn wir diese Unterschiede nie bemerken, weil wir ja nur unsere eigenen Manifestationen wahrnehmen können.
Wir werden als Beispiel eure Katze und den Käfer nehmen. Eure Katze erschuf den Käfer, den sie sah. Der Käfer, den sie sah, war eine andere Konstruktion als jener Käfer, den ihr beide saht und alle drei Konstruktionen waren verschieden von der physischen Konstruktion des Käfers, die er von sich selbst hatte. Diese Käfer-Konstruktionen, deren verschiedene Arten wir diskutieren werden, stimmten in eurem Camouflage Raum auf eine erstaunlich ähnliche Art überein.
Sie waren aber in keiner Weise identisch, weder in Raum, Zeit noch in physischer Größe. Der Käfer der Katze war buchstäblich größer und schwerer im Umfang, existierte länger in der Zeit der Katze und nahm mehr Raum ein.
Dein Käfer, Joseph, unterschied sich in seiner physischen Konstruktion auch von Ruburts Käfer. Er war detaillierter und exakter gezeichnet, kleiner als derjenige von Ruburt oder der Katze, existierte weniger lange in deiner Camouflage Zeit und nahm nachweisbar weniger von deinem Raum ein.
Eure Katze ist ebenfalls verschieden; sie stellt für jeden von euch eine völlig andere Konstruktion dar. […]
Verglichen mit der Konstruktion eurer Katze durch einen Menschen, erschafft sich der Käfer zum Beispiel eine eher beschränkte Konstruktion, aber doch eine, die für seine eigenen Zwecke wirksam und gültig ist. Eurer Denkweise gemäß erschafft sich der Käfer eine unvollständige Katze.
Was mich jetzt endlich zu den primären und sekundären Konstruktionen führt:
In diesem obigen Beispiel wären aus Sicht des Käfers sowohl die Katze als auch Jane und Rob Sekundärkonstruktionen, also "Objekte", die vom Käfer (in seinem Raumkontinuum!) mittels Informationen manifestiert wurden, die er telepathisch von deren Bewusstsein empfangen hat. Sein eigener Körper stellt – wiederum in seinem Raum – eine Primärkonstruktion dar, die durch sein eigenes Bewusstsein gemäß seiner Vorstellung von sich selbst erschaffen wird.
Eine primäre Konstruktion ist eine psychische Gestalt, die durch ein Bewusstsein selbst in Materie geformt wurde. Eine solche Konstruktion ist ein Versuch, ein Abbild der inneren psychischen Konstruktion des ganzen Selbst in der materiellen Welt zu erschaffen.
Eine solche primäre Konstruktion erlaubt es dem Bewusstsein zu funktionieren, zu manipulieren und in der materiellen Welt wahrgenommen zu werden.
Sekundäre physische Konstruktionen sind jene Konstruktionen, die von einem Bewusstsein aufgrund dessen geschaffen wurden, was es von anderen Bewusstsein(en) über telepathische oder auf andere Art erhaltene Informationen aufgenommen hat.
Eine winzig kleine Anmerkung über Bewusstsein muss ich euch jetzt aber doch zumuten

Jede Konstruktion auf eurer Ebene oder auch auf einer anderen hat bis zu einem gewissen Grad Bewusstsein. Bewusstsein mag jedoch nicht immer die gleichen, euch vertrauten Eigenschaften aufweisen und in vielen Fällen kann es von euch gar nicht wahrgenommen werden.
(Sitzung 69, DFS)
Was eine weitere interessante Frage aufwirft, und weil sie vielleicht von euch ebenfalls nie gestellt wird, erledige ich das jetzt gleich im Voraus

Wenn fünf Personen in diesem Raum wären, würde jede davon in ihrer eigenen persönlichen Perspektive ihr eigenes Bild von Ruburt konstruieren, das aus klar bestimmten materiellen Atomen und Molekülen bestehen würde. Ihr würdet fünf tatsächliche physische Konstruktionen haben, plus Ruburts eigener. Enthalten alle fünf Konstruktionen, plus Ruburts eigener, Ruburts Bewusstsein?
Enthalten sie verschiedene Bewusstseine oder sind sie überhaupt bewusst?
Oder nochmal anders gefragt: Wenn ich beispielsweise mit drei Personen nachdenklich in einem Zimmer rumsitze und es im scheinbaren Raum für ein Zimmer in Wahrheit vier davon gibt, mit insgesamt vier Tashs, einer Primären und drei Sekundären, enthalten dann alle vier meiner tatsächlich physischen Körper auch mein Bewusstsein? Denken die drei sekundären Tashs das Gleiche wie ich?
Die Antwort lautet Nein. Sie "denken" weder das Gleiche noch etwas anderes. Sie denken überhaupt nicht, wie es manchmal auch für ihren Primären Part gilt


Sekundäre Konstruktionen, die aus Atomen und Molekülen bestehen, verfügen über ein allgemeines Bewusstsein und über ein angeborenes Kapselverständnis. Sie enthalten nicht die vereinende, integrierende, organisierende, persönliche Richtungsweisung eines ganzen Selbst.
[…]
Die Verwobenheit von Bewusstsein und Materie ist äußerst verwickelt und sehr kompliziert. In allen Fällen ist immer das Bewusstsein als erstes da und formt seine physischen Konstruktionen gemäß seinen Fähigkeiten; zuerst seine eigene Primärkonstruktion, dann verzweigt es sich nach außen und konstruiert sekundäre Bilder von anderen Bewusstsein(en), mit denen es in Kontakt kommt.
Die kooperativen Aspekte der Bewusstseins-Konstruktion formen das ganze Gewebe eures materiellen Universums.
(Sitzung 71, DFS)
Es gibt da noch eine abschließende Frage, die ich im Hinblick auf Raumkontinua spannend finde: Wenn dort, wo meine äußeren Sinne enden, in meinem ganz persönlichen "Universum" auch nichts konstruiert wird, wenn somit jedes Individuum nur jeweils soviel manifestiert, wie Sichtfeld, Geruch, Geschmack, Gehör und Gefühl umfassen können – was liegt dann außerhalb der Reichweite meiner äußeren Sinne? Habt ihr darüber schon einmal nachgedacht? Betrachtet das aber bitte als rein rhetorische Frage meinerseits, schlimmstenfalls als Denkanstoß für müßige Momente. Ihr müsst meinen Geschmack für spannende Fragen keinesfalls teilen und schon gar nicht darauf antworten

@ Albrun
Ich habe deine Frage nicht vergessen, fand es aber schwierig sie in dieses Thema einzubinden, ohne damit jeden vertretbaren Rahmen zu sprengen. Ich werde daher gegebenenfalls, ähnlich wie beim Thema "Sicheres Universum", einen Parallelthread für Fragen und Gedanken zum Thema eröffnen und vielleicht auch die bisherigen Kommentare zwischen Anfang und Fortsetzung dorthin verschieben.
@ all
Ein umfassenderes Verständnis dieser Materie – und damit meine ich hier das Thema dieses Threads – erfordert vor allem im Zusammenhang mit den Möglichkeiten der egobewussten Manipulation von Materie unweigerlich die nähere Betrachtung weiterer maßgeblicher Faktoren, zu denen u.a. Begriffe wie Erwartung, Suggestion und vor allem Aktion gehören. ("maßgeblich" ist in diesem Zusammenhang ein äußerst passendes und gelungenes Wortspiel, wie mir gerade auffällt


Das Schlusswort zu diesem Beitrag hier überlasse ich einstweilen Seth und dem, was er Jane und Rob seinerzeit am Ende der 71. Sitzung zu sagen hatte :
Lasst mich noch sagen, dass wir erst jetzt, mit diesem Material, unseren Sprung in das Verständnis, wie die Dinge wirklich sind, machen werden. Meine Glückwünsche an euch beide. Ihr habt damit die Vorbereitungslektionen für unseren Kurs bestanden; und ich meine hier wirklich vorbereitende Lektionen.
Das ist das Material, ohne das kein tieferes Verständnis erreicht werden könnte. Es stellt den ersten wichtigen Schritt in eurer Entwicklung und eurem Verständnis dar und ich gebe euch dafür die Bestnote.
Es ist jedoch erst der grundlegende Anfangspunkt des Erreichbaren, ein notwendiger erster Schritt auf dem Weg. Ich bin sehr zufrieden mit euch beiden und dies könnte man als das Ende des ersten Buches bezeichnen. Es wird viele weitere Bücher geben, aber das ist sozusagen das Handbuch für Anfänger. Soviel wie möglich davon sollte von all jenen gelesen werden, die sich dafür interessieren. Es ist ein Buch der Tatsachen, wie sie für euer Verständnis ausgelegt werden müssen und dieser letzte Satz ist außerordentlich wichtig, denn sie müssen in Begriffe umgesetzt und übersetzt werden, die für euch verständlich sind.

yours Tash
In der Hoffnung, dass der fragmentarische Überblick über das Thema Materie zumindest nicht weniger verständlich ausgefallen ist
There is a self into which you shall grow, a strong intuitive self in full control of its own destiny so far as is possible. Seth, Session 329