18.03.2015, 00:43
(17.03.2015, 20:56)Tash schrieb: Den Kardec hab ich auch mal gelesen, ein paar Wochen ehe ich Seth in die Finger bekam. Könnte eventuell sogar noch irgenwo rumliegen, in den Tiefen der Bücherregale, aber wenn du mich fragst was da drinstand .... Fehlanzeige.
Was Kardecs Bücher generell zu einer nur bedingt ernstzunehmenden Angelegenheit macht, ist die Tatsache, daß er selbst nicht medial veranlagt war, sondern seine Fragen an verschiedene Medien stellte, welche dann über den vermeintlichen Kontakt mit Verstorbenen die Antworten durchgaben - Fehlinterpretationen, bewußte Irreführung und Betrug waren somit von vorneherein Tür und Tor geöffnet. Zudem gab es - dem damaligen Zeitgeist zwischen Spiritismusbewegung und Frömmlerei entsprechend - eigentlich nur stark christlich eingefärbte Durchsagen (oft an der Grenze zur Penetranz).
Kleines Beispiel gefällig? (Quelle: http://www.allankardec-berlin.de/zitate/)
Zitat:Der Mensch hier auf Erden (aus: Das Evangelium im Lichte des Spiritismus, Kapitel 17, S. 294)
Ein Gefühl der Ehrfrucht soll immer die Herzen all jener beleben, die sich vor den Augen des Herrn versammeln und die Hilfe der guten Geistwesen erflehen; läutert also eure Herzen; lasst keinerlei weltlichen oder belanglosen Gedanken in ihnen; erhebt euren Geist zu jenen, die ihr ruft, damit sie in euch die notwendigen Anlagen vorfinden und reichlich Samen werfen können, der in euren Herzen keimen und Früchte der Wohltätigkeit und Gerechtigkeit bringen soll.
Glaubt aber nicht, dass wir euch mit dem ständigen Ansporn, zu beten und uns geistig anzurufen, dazu veranlassen wollen, das Leben eines Mystikers zu führen, das euch aus den Gesetzen der Gesellschaft heraushält, in der zu leben ihr verurteilt seid. Nein, lebt mit den Menschen eurer Zeit, wie Menschen leben müssen; unterwerft euch den Bedürfnissen und selbst den täglichen Nichtigkeiten, aber bitte mit einem Gefühl der Lauterkeit, das sie heiligen kann.
Ihr seid dazu berufen, mit Geistwesen unterschiedlicher Art und gegensätzlichem Charakter in Kontakt zu treten: stoßt keinen von ihnen vor den Kopf. Seid fröhlich, seid glücklich, aber mit der Fröhlichkeit, die ein gutes Gewissen gibt und dem Glück dessen, der den Himmel erbt und die Tage zählt, die ihn seinem Erbe näherbringen.
Tugend besteht nicht darin, streng und düster auszusehen, die Vergnügen abzulehnen, die euer menschliches Schicksal euch erlaubt; es genügt, alle Handlungen seines Lebens mit dem Schöpfer in Verbindung zu bringen, der dieses Leben geschenkt hat; es genügt wenn man ein Werk beginnt oder beendet, seine Gedanken zu diesem Schöpfer zu erheben und ihn aus tiefstem Herzen entweder um seinen Schutz zum Gelingen, oder seinen Segen für das beendete Werk zu bitten. Was ihr auch tut, geht bis zum Ursprung aller Dinge zurück; tut nichts, ohne dass Gottes Andenken eure Handlungen läutert und heiligt.
Vollkommenheit kann, wie Christus gesagt hat, nur ganz erreicht werden durch absolute Nächstenliebe; aber die Pflichten der Nächstenliebe erstecken sich über alle gesellschaftlichen Stellungen, vom Kleinsten bis hin zum Größten. Ein Mensch, der einsam leben würde, hätte keine Nächstenliebe auszuüben, er findet nur im Kontakt mit seinen Mitmenschen, in schmerzlichsten Kämpfen die Gelegenheit dazu. Wer sich also isoliert, beraubt sich freiwillig des mächtigsten Mittels zur Vollendung; da er nur an sich selbst zu denken braucht, ist sein Leben das eines Egoisten.
Bildet euch also nicht ein, dass, um in ständiger Verbindung mit uns und vor den Augen des Herrn zu leben, man das Büßerhemd tragen und sein Haupt mit Asche bestreuen muss; nein, nein, und noch einmal nein; seid glücklich, wie es für die Menschheit erforderlich ist, aber möge in euer Glück nie ein Gedanke oder eine Handlung kommen, die es kränken können oder jene das Gesicht verhüllen lassen, die euch lieben und euch führen. Gott ist Liebe und segnet jene, die untadelig lieben.
Mehr über Kardec und die Philosophie seiner 'Jenseitsbotschaften' gibt es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Allan_Kardec
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