29.07.2014, 22:57
(29.07.2014, 20:44)Amara schrieb: Hast du Seths letzte Botschaft gelesen?
Hi Amara, bisher noch nicht. Kommt noch.
(29.07.2014, 20:44)Amara schrieb: Es ist ein langgehegter Irrglaube, dass der Stärkere überlebt.
Genaugenommen ist es kein Irrglaube, sondern ein Übersetzungsfehler. Darwin umschrieb das Prinzip der Evolution kurzgefasst mit den Worten 'Survival of the Fittest.' Wie viele (gerade wissenschaftliche) Sachbücher haben dies fälschlicherweise als 'Überleben des Stärkeren' (im Sinne von körperlicher Fitness) übersetzt! Aber eigentlich verwendete Darwin das Wort 'fit' im Sinne von 'Anpassen'. Somit müßte Darwins Satz eigentlich übersetzt 'der Anpassungsfähigere überlebt' lauten. Was Sinn macht: Dinosaurier besaßen teilweise extreme Kräfte, mußten sich aber (sofern sie nicht ausstarben) an die neuen Gegebenheiten anpassen, verloren ihre immense Größe und Kraft und sitzen nun unter anderem bei uns auf den Bäumen und tirilieren ihre Lieder. Ich will mir indes gar nicht ausmalen, wie so ein Tyrannosaurus Rex auf meinem Gartenzaun aussehen würde, der zudem auch noch das Zwitschern versucht ... so wirkungsvoll können Jod-S-11 Körnchen gar nicht sein!
Ratten sind so extrem anpassungsfähig (Rattengift wirkt manchmal schon bei der nächsten Generation nicht mehr, weshalb es häufig chemisch modifiziert werden muß), daß sie unter Umständen sogar einen Atomkrieg überleben könnten. Aber auch hier: Ratten sind intelligent, nicht körperlich stark.
Seth schrieb:Das Konzept vom Überleben des Stärkeren hat sich in vielen Bereichen des menschlichen Verhaltens sehr nachteilig ausgewirkt - besonders in der medizinischen Denkweise und Praxis. (SlB, 3. April 1984)
Und grundlegend falsch ist das Konzept auch noch - siehe meine Erklärung oben.
Ich weiß, daß Seth relativ zurückhaltend mit praktischen Anweisungen war. Beschreibt er aber in 'Seths letzte Botschaft', was in einem akuten Krankheitsfall zu tun ist? Nehmen wir einfach das Beispiel einer beliebigen akuten schwerwiegenderen Virenerkrankung (ich will jetzt nicht ständig auf Extremen wie Ebola herumreiten). Würde es noch im Nachhinein genügen, den Viren per Glaubenssatz quasi ihre Macht abzusprechen ("Ich bin der Einzige, der sich dafür entscheidet, krank zu sein. Viren haben nur den Einfluß auf mich, den ich ihnen zugestehe."). Oder ist es im Moment der Erkrankung bereits zu spät, die mentale Immunisierung gegen Krankheitserreger wieder hochzufahren (der Begriff 'mentale Immunisierung' gefällt mir richtig gut).
Im Klartext: Glaubenssätze oder im akuten Fall doch der Onkel Doktor mit der chemischen Keule? Dem ich nach leidvollen Erfahrungen mit dem medizinischen Lobby-System in der Vergangenheit mittlerweile aber nicht mehr die Macht zuspreche, mich wirklich heilen zu können.
Zumindest habe ich für mich entschieden, daß dauerhafte Heilung in erster Linie aus der Eigeninitiative entsteht und dem Mut, unter Umständen sehr viel weiter als die Schulmedizin zu denken. Möglicherweise weiter, als die Schulmedizin je denken wird? Das bedeutet aber auch, der eigenen Intuition manchmal mehr zu trauen als ärztlichen Anweisungen. Gerade im Land der 'Weißkittel-Hörigkeit' ein geradezu ketzerischer Gedanke!

Vielen Dank für die interessante Diskussion.
