11.01.2013, 19:48
Joyce ist auch ein Extremfall. Vielleicht hätte ich stattdessen Hesses 'Steppenwolf' anführen sollen - ebenfalls ein Faszinosum, an dem sich die Geister dann doch etwas weniger scheiden.
Wenn ich mich recht entsinne, ist Hesse auch gar nicht mal so weit von Seth entfernt. Seine 'Morgenlandfahrt' liegt ohnehin schon auf meinem Nachttisch.
Darf ich Deine Hoffnung, daß James Joyce nicht viel mit Seths Konzepten gemeinsam hat, dennoch geringfügig relativieren? Immerhin kommen von Joyce Sätze wie:
Klassische Literatur einzugrenzen (zumindest abseits der Fachwelt) ist vermutlich nicht ganz so einfach. Gehörte man zu der Fraktion der Erbsenzähler, würde dieser Begriff nur jene Literatur umfassen, die in der Epoche der Deutschen Klassik verfasst wurde, also von 1786-1832. Wie sich ja auch klassische Musik genaugenommen auf das Zeitalter der Klassik bezieht. Die Musik der Renaissance, des Barock, der Romantik und auch der Moderne wird im allgemeinen Sprachgebrauch jedoch ebenfalls als klassische Musik bezeichnet. Bei Werken moderner Komponisten ließe sich allenfalls darüber streiten, was das überhaupt noch mit Musik zu tun hat, aber übereinstimmend läuft es unter 'Moderne Klassik' (eigentlich ein Widerspruch in sich).
Für mich umfasst klassische Literatur alles von der Antike bis zum Beginn der literarischen englischen Moderne um 1914 (die deutsche Moderne gibts auch, die beginnt aber bereits 1890). Wenn mich jemand nach Autoren der klassischen Literatur fragt, erscheinen dennoch kluge Köpfe vor meinem geistigen Auge, die nicht unbedingt in diese Sparte fallen. So zähle ich Franz Kafka ebenfalls zu den klassischen Autoren; nur hat der noch bis kurz vor seinem Tode im Jahre 1924 geschrieben.
Wenn ich mich recht entsinne, ist Hesse auch gar nicht mal so weit von Seth entfernt. Seine 'Morgenlandfahrt' liegt ohnehin schon auf meinem Nachttisch.
Darf ich Deine Hoffnung, daß James Joyce nicht viel mit Seths Konzepten gemeinsam hat, dennoch geringfügig relativieren? Immerhin kommen von Joyce Sätze wie:
Zitat:Es gibt keine Vergangenheit, keine Zukunft, alles verläuft in einer ewigen Gegenwart.
Klassische Literatur einzugrenzen (zumindest abseits der Fachwelt) ist vermutlich nicht ganz so einfach. Gehörte man zu der Fraktion der Erbsenzähler, würde dieser Begriff nur jene Literatur umfassen, die in der Epoche der Deutschen Klassik verfasst wurde, also von 1786-1832. Wie sich ja auch klassische Musik genaugenommen auf das Zeitalter der Klassik bezieht. Die Musik der Renaissance, des Barock, der Romantik und auch der Moderne wird im allgemeinen Sprachgebrauch jedoch ebenfalls als klassische Musik bezeichnet. Bei Werken moderner Komponisten ließe sich allenfalls darüber streiten, was das überhaupt noch mit Musik zu tun hat, aber übereinstimmend läuft es unter 'Moderne Klassik' (eigentlich ein Widerspruch in sich).
Für mich umfasst klassische Literatur alles von der Antike bis zum Beginn der literarischen englischen Moderne um 1914 (die deutsche Moderne gibts auch, die beginnt aber bereits 1890). Wenn mich jemand nach Autoren der klassischen Literatur fragt, erscheinen dennoch kluge Köpfe vor meinem geistigen Auge, die nicht unbedingt in diese Sparte fallen. So zähle ich Franz Kafka ebenfalls zu den klassischen Autoren; nur hat der noch bis kurz vor seinem Tode im Jahre 1924 geschrieben.