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Idealisierungen und Wahrscheinlichkeiten
#64
Hi Omega,

schade, dass du mit meinen Ideen nichts anfangen kannst...

Omega schrieb:eigentlich glaubte ich, deutlich gemacht zu haben, dass es in diesem Thread nicht um gut und böse geht.

Ja, das hast du wohl. Und wenn ich dir jetzt sage, dass es in meinem Text nicht um Gut und Böse geht, bin ich mir nicht sicher, ob du mich an dieser Stelle verstehst.

Omega schrieb:Idealisierungen und Wahrscheinlickeiten haben nach meinem Verständnis noch immer nichts mit gut und böse zu tun. Wenn ich im letzten Beitrag das Wort böse benutzte und es in diesen Beitrag für nicht OT erklärt habe, dann nicht deswegen, weil ich nur mir das Privileg zugestehen will hemmungslos über gut und böse zu schwadronieren. Sondern um möglichst eng –auch in der Wortwahl- an dem Seth-Text zu bleiben, den Mila hier eingestellt hatte.

Idealisierungen und Wahrscheinlichkeiten haben aber damit zu tun, wieviel Energie ihnen zukommt, um sich in dieser Realität zu verwirklichen. Ein Kampf gegen das "Böse" konzentriert immer noch die Energie auf das, wogegen gekämpft wird. Und es ist mMn egal, ob man mit Freude kämpft oder mit Hass, durch das "Hinzufügen" eigener Energie hält man das, was man nicht will, am Leben! Es kommt dann, wenn man es vielleicht einmal gestürzt hat, unter einem anderen Deckmantel zurück, und man hat ruckzuck die nächste "Idealisierung und Wahrscheinlichkeit", gegen die man ankämpfen muss, dann vielleicht in Wut, weil Freude ja anscheinend auch nicht funktioniert hat.

Omega schrieb:Tatsächlich ging es darum, wie wirksam Freude als Waffe eingesetzt werden kann.

Ja, das hab ich verstanden. Ein Waffe braucht man im Kampf. Kämpfen tue ich gegen Gegner. Und meine Gegner halte ich am Leben, indem ich gegen sie kämpfe. Also kann ich diesen Kampf nicht gewinnen. Meine Antwort sollte in die Richtung gehen, dass es egal ist, ob du mit Freude, mit Wut oder Enttäuschung gegen etwas kämpfst. Es ist und bleibt Kampf. Wenn du freudig Energie in den Kampf steckst, ist das Ergebnis das selbe, als wenn du es wütend tust. Du bekommst vielleicht einen kurzfristigen Erfolg, aber die Wahrscheinlichkeiten und Idealisierungen, in denen kein Kampf mehr vorkommt, hast du nicht in deine Realität geholt.

Omega schrieb:Die Frage war, ob ich durch Freude im Sinne von Solidarität mit der syrischen Freiheitsbewegung die von mir für bedeutsam und möglich gehaltene Wahrscheinlichkeit eines (möglichst gewaltlosen) Sturzes des Assad-Regimes begünstige.

Bestimmt. Die Frage ist, ob du damit das langfristige Ziel, welches du zu erreichen wünschst, auf die Art erreichen kannst. Das glaube ich ehr nicht.
Vielleicht liest du ja bei Gelegenheit noch mal die Stelle, aus der ich weiter oben die Zitate genommen habe, in Sitzung 800 findest dann nämlich u.a. das hier:

Zitat:Kraft und Wirksamkeit der Gedanken werden nur von wenigen richtig verstanden. Unser Denken wird einen Krieg nicht aufhalten, werdet ihr sagen. Aber was, denkt ihr, hat einen Krieg ausbrechen lassen?
Im Laufe der Geschichte sind oft die Unterdrückten an die Macht gekommen, indem sie sich mit Gewalt gegen ihre Unterdrücker erhoben haben. Und dann? Sie werden die neue Elite, die neuen Machthaber. Unter materiell vollständig veränderten Verhältnissen gehören nun Ämter und Würden, Macht und Einfluß und Reichtum ihnen. Die Mißstände sind vergessen, die einst zum Aufstand geführt haben, aber nicht verschwunden. Gedanken der Vergeltung sind am Werk. Die Machthaber züchten eine neue Klasse von Unterdrückten, die sich ihrerseits erheben und rächen muß.
Äußere Umstände sind, auch wenn es anders aussehen mag, niemals die Ursache von Krieg, Armut, Krankheit und allen anderen Verhängnissen dieser Welt. Eure Glaubensvorstellungen schaffen kreativ eure Realität. Eure Gedanken führen zu entsprechenden äußeren Erfahrungen. Wenn ihr die Inhalte eures Denkens ändert, werden sich die Verhältnisse verändern. Wenn ihr eure Aufmerksamkeit auf verhängnisvolles Weltgeschehen richtet, dann helft ihr nicht, sondern ihr tragt geradezu zum Verhängnis bei.
Wenn ihr aber aus Unwissenheit oder Gleichgültigkeit einfach die Augen verschließt und eure Hände in Unschuld wascht, ist dies genauso kurzsichtig. Die Verleugnung eines unheilvollen Geschehens aus Angst bringt die gefürchtete Realität näher. Darum ist es viel besser, eure eigene Realität zu entdecken, sie als die eure anzunehmen und eure Kraft und Kreativität zu bestärken. Von dieser Position aus vermögt ihr den Menschen, die konstruktiver Hilfe bedürfen, viel wirksamer zu helfen.
Wenn ihr in eurem Leben, zumal in euren Gesprächen mit anderen, zielbewußt seid, dann bestärkt ihr, so gut ihr könnt, auch die Kraft und die Fähigkeiten eurer Mitmenschen und eurer Gesellschaft.
Eure persönliche Kraft wird die aller anderen Individuen bestärken. Entdeckt die Glaubensvorstellungen und -überzeugungen, die für die unglücklichen Entwicklungen in der Welt verantwortlich sind. Wenn die in diesem Buch auseinandergesetzten Ideen vollständig verstanden und beherzigt würden, dann wäre jeder Mensch in der Lage, seine eigene Realität realistisch einzuschätzen und sich zu entfalten. Es bestünde keine Notwendigkeit, eine Nation im voraus gegen den vorweggenommenen - imaginären - Großangriff einer anderen Nation für einen Kampf auf Leben und Tod zu bewaffnen.
Hervorhebungen von mir.

Dabei ist es wie gesagt mMn völlig egal, ob ich meine Aufmerksamkeit freudig, wütend, oder sonst wie einbringe, sie führt immer nicht zu dem Ergebnis, welches ich auf lange Sicht haben will.
Seth sagt, es sei besser, seine eigene Realität anzunehmen. Ich verstehe das so, dass ich auch alles, was ich nicht haben will, erst mal annehme, und eben nicht dagegen kämpfe...erkenne ich dann, warum es in meiner Realität auftaucht, habe ich den Sinn verstanden, und das, was ich nicht haben will, verschwindet von ganz allein, ohne das ich kämpfen muss. Weil ich ihm keine weitere Energie zuführen muss, damit es mir seine "Daseinsberechtigung" aufs Auge drückt.

Konnte ich den Bogen zu "Idealisierungen und Wahrscheinlichkeiten" nun für dich verständlicher spannen? Im Zitat von Mila steht, dass dieser Kampf gegen das Böse "zum jetzigen Zeit notwendig" ist. In den von mir gebrachten Zitaten lese ich raus, dass wir irgendwann erkennen sollten, dass Kampf langfristig nicht zielführend ist. Und dann erleben wir "Idealisierungen und Wahrscheinlichkeiten", die Kampf oder "Dagegen sein" vollkommen unnötig machen.

LG Michael
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RE: Idealisierungen und Wahrscheinlichkeiten - von Michael - 18.01.2012, 15:20
RE: Idealisierungen und Wahrscheinlichkeiten - von Michael - 19.01.2012, 18:51
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