08.01.2008, 06:46
Ein Beitrag OT, davon ausgehend, dass das dann erledigt ist.
*überleg* Es wäre ziemlich übel, wenn das verboten wäre.
Du schriebst oben weiter:
Keine Frage. Aber diejenigen, die es ernst meinen gehen offen in die Kritik mit dem "System". Wenn ich von "System" rede, meine ich nicht eine "geheime Weltregierung" wie das der Spleen von Verschwörungstheoretikern ist, sondern von einer Kultur der Ausbeutung und des Konkurrenzkampfes. Ich sage ja nicht, dass ein Kapitalist als Mensch "böse" ist, er ist nur so erzogen worden. Und wenn man in keiner Luftblase, in keinem "Vakuum", lebt, sieht man, dass es durch ehrliche Geschäfte, durch marktwirtschaftliche Mechanismen, kaum möglich ist richtig reich zu werden.
Na, wie wundervoll, dass sie es vielleicht irgendwann mal merken. Was heißt schnell? Den meisten ist es durch die Ausrottung vieler Tierarten, die Ausbeutung unserer Mutter Erde, der Wasserknappheit in vielen Gebiten der Erde (Coca-Cola in Indien: "Sie können doch Cola kaufen"), durch geschädigte Böden, durch hungernde Kinder... noch nicht aufgefallen. Na ja, irgendwann merken sie es, nur wann?
Zu Onassis brauche ich gar nix zu sagen. Die harmlosere Variante dieser Kultur oder Ideologie: Ich weiß den Namen dieses Mannes nicht, aber er hat ein Bild eines Malers für wahnsinnig viel Geld ersteigert. Ein maßlos übertriebener Preis für alle Kunstexperten. Sie fragten ihn, was ihm das Bild denn soviel Wert mache. Sinngemäß sagte er: "Es geht mir nicht ums Bild. Ich will der Beste sein."
Das ist mir auch schon aufgefallen. Umso erstaunlicher ist es, dass alle sich von diesem virtuellen ins Boxhorn jagen lassen. Übrigens nicht nur die Reichen, auch die Armen. Die Ideologie des immer Mehr funktioniert ja sogar nur mit beiden Seiten. Mit den Reichen, die scheinbar glücklich sind (obwohl alle empirischen Untersuchungen sagen, dass es ab einem bestimmten Zeitpunkt abwärts geht. Komischerweise werden diese Daten auch von sonst wissenschaftgläubigen Menschen ignoriert) und den Armen, die deswegen diesem Reichtum hinterherjagen. Die meisten Leute würden sich mehr Geld wünschen, wenn sie Wünsche frei hätten. Das Ganze funzt prächtig.
Aber heutzutage ist es noch absurder. Die richtig Reichen haben nicht mal mehr die Papierfetzen in der Hand. Es sind nur noch Zahlen auf irgendwelchen Papieren, Leinwänden, Computern etc. Die richtig Reichen können gar nicht mehr mit echtem Geld umgehen, die kommen gar nicht mehr klar, wenn sie in einen Laden gehen sollen und Butter kaufen sollen.
Kashi, es tut mir leid dich desillusionieren zu müssen. Aber das funktioniert schon lange nicht mehr. Das Zinssystem hebelt die früheren marktwirtschaftlichen Mechanismen konsequent aus. Das "System" ist nicht auf das natürlich Fließen ausgelegt, sondern darauf, dass es Gewinner und Verlierer gibt.
On Topic:
Es ging mir hier nicht darum, diese Menschen grundsätzlich zu verurteilen. Es gibt ethisch integere Reiche (ein Unterschied zum "Kapitalist"), es gibt unkorumbierbare Politiker und es gibt ehrliche Frauenhelden. Es ging darum, ob jeder von ihnen irgendwo auf 2 Euro verzichten muss oder nicht und sich statt mit 5 Euro mit 3 Euro zufrieden geben muss.
Klischees sind für meine Begriffe für Gedankenexperiment gerade gut.
Alles Gute
Tobi
Zitat:Ehrlich gestanden kreist mein Verstand gerade um Geld und Autos (darf er das in einem Sethforum
*überleg* Es wäre ziemlich übel, wenn das verboten wäre.
Du schriebst oben weiter:
Zitat:Die Kategorie Kapitalist gefällt mir nicht so ganz, weil es irgendwie so einen Feindbildcharakter hat. Es gibt verschiedenste reiche Menschen und ich glaube nicht, daß Geld den Charakter verdirbt.
Es gibt reiche Menschen, die sehr glücklich sind, einige davon ja auch sehr wohltätig engagiert und es gibt reiche Menschen, die sehr unglücklich sind.
Keine Frage. Aber diejenigen, die es ernst meinen gehen offen in die Kritik mit dem "System". Wenn ich von "System" rede, meine ich nicht eine "geheime Weltregierung" wie das der Spleen von Verschwörungstheoretikern ist, sondern von einer Kultur der Ausbeutung und des Konkurrenzkampfes. Ich sage ja nicht, dass ein Kapitalist als Mensch "böse" ist, er ist nur so erzogen worden. Und wenn man in keiner Luftblase, in keinem "Vakuum", lebt, sieht man, dass es durch ehrliche Geschäfte, durch marktwirtschaftliche Mechanismen, kaum möglich ist richtig reich zu werden.
Zitat:Arme Menschen haben es vielleicht leichter, die Ursache ihres Unglücks zu projizieren auf einen Mangel an Geld und Gütern. Diese Projektionsfläche haben reiche Menschen nicht. Sie können sich erst mal gnadenlos in die Kompensation inneren Mangels stürzen, indem sie konsumieren was immer das Herz begehrt und dann merken sie u.U. schneller als arme Menschen, wenn sie unglücklich sind, daß der Reichtum dagegen machtlos ist und daß Konsum einen schalen Nachgeschmack hat, wenn er aus Mangelgefühl statt aus Freude heraus erfolgt.
Na, wie wundervoll, dass sie es vielleicht irgendwann mal merken. Was heißt schnell? Den meisten ist es durch die Ausrottung vieler Tierarten, die Ausbeutung unserer Mutter Erde, der Wasserknappheit in vielen Gebiten der Erde (Coca-Cola in Indien: "Sie können doch Cola kaufen"), durch geschädigte Böden, durch hungernde Kinder... noch nicht aufgefallen. Na ja, irgendwann merken sie es, nur wann?
Zu Onassis brauche ich gar nix zu sagen. Die harmlosere Variante dieser Kultur oder Ideologie: Ich weiß den Namen dieses Mannes nicht, aber er hat ein Bild eines Malers für wahnsinnig viel Geld ersteigert. Ein maßlos übertriebener Preis für alle Kunstexperten. Sie fragten ihn, was ihm das Bild denn soviel Wert mache. Sinngemäß sagte er: "Es geht mir nicht ums Bild. Ich will der Beste sein."
Zitat:Da scheint es doch vielleicht auch irgendeine Verbindung zwischen Geld und Kooperation zu geben. Geld ist ja eigentlich etwas sehr Virtuelles (wenngleich gleichzeitig sehr Reelles) und der Wert liegt in der virtuellen, zugeschriebenen Bedeutung und nicht im Wert des Papiefetzens.
Das ist mir auch schon aufgefallen. Umso erstaunlicher ist es, dass alle sich von diesem virtuellen ins Boxhorn jagen lassen. Übrigens nicht nur die Reichen, auch die Armen. Die Ideologie des immer Mehr funktioniert ja sogar nur mit beiden Seiten. Mit den Reichen, die scheinbar glücklich sind (obwohl alle empirischen Untersuchungen sagen, dass es ab einem bestimmten Zeitpunkt abwärts geht. Komischerweise werden diese Daten auch von sonst wissenschaftgläubigen Menschen ignoriert) und den Armen, die deswegen diesem Reichtum hinterherjagen. Die meisten Leute würden sich mehr Geld wünschen, wenn sie Wünsche frei hätten. Das Ganze funzt prächtig.
Aber heutzutage ist es noch absurder. Die richtig Reichen haben nicht mal mehr die Papierfetzen in der Hand. Es sind nur noch Zahlen auf irgendwelchen Papieren, Leinwänden, Computern etc. Die richtig Reichen können gar nicht mehr mit echtem Geld umgehen, die kommen gar nicht mehr klar, wenn sie in einen Laden gehen sollen und Butter kaufen sollen.
Zitat:Weiter ist es ein Tausch- (und Schmier-) mittel,was für einen Ausgleich von "Schuld" (ökonomisch betrachtet) im zwischenmenschlichen Sinne sorgt und faires Geben und Nehmen gewährleisten soll.
Kashi, es tut mir leid dich desillusionieren zu müssen. Aber das funktioniert schon lange nicht mehr. Das Zinssystem hebelt die früheren marktwirtschaftlichen Mechanismen konsequent aus. Das "System" ist nicht auf das natürlich Fließen ausgelegt, sondern darauf, dass es Gewinner und Verlierer gibt.
On Topic:
Zitat:Reichen, die Machthaber, die Aufreißer, die Politiker, die Herrscher
Es ging mir hier nicht darum, diese Menschen grundsätzlich zu verurteilen. Es gibt ethisch integere Reiche (ein Unterschied zum "Kapitalist"), es gibt unkorumbierbare Politiker und es gibt ehrliche Frauenhelden. Es ging darum, ob jeder von ihnen irgendwo auf 2 Euro verzichten muss oder nicht und sich statt mit 5 Euro mit 3 Euro zufrieden geben muss.
Klischees sind für meine Begriffe für Gedankenexperiment gerade gut.
Alles Gute
Tobi