03.01.2008, 14:17
Tobi schrieb:wir dürfen nur die Ebenen nicht verwechseln. Auch irdisch und metaphysisch sollten wir unterscheiden. Und auch die Perspektiven (Täter, Opfer, Kollektiv)Tobis Einwamd ist wirklich wichtig, wenn wir nicht abgleiten wollen, zu versuchen, alles von einer "Höchstebene" aus zu sehen (die uns ohnehin nur bestenfalls ansatzweise vorstellbar sein dürfte).
Lt. Seth steht uns eine nahezu unendliche Vielfalt von Wahrscheinlichkeiten zur Verfügung, innerhalb derer wir vorgeburtlich gewisse Rahmenbedingungen zusammengestellt haben (z.b.Epoche, Geschlecht, Augenfarbe, Gesellschaftsform, Interessen uvm). Innerhalb dieses großzügigen Rahmens – oder der Blaupause - treffen wir die Wahl der jeweiligen Wahrscheinlichkeiten entsprechend unseren GS und Denkmustern.
Diese Wahlfreiheit bedingt jedoch keineswegs, daß jede Wahlentscheidung zwingenderweise der Werterfüllung der Wesenheit dient, auch wenn allen unseren Handlungen Kooperation zugrunde liegt.
Apis schrieb:Was ist, wenn wir gar nicht anders können, als zu kooperieren? Wenn alle unsere Taten als Täter, und seien sie auch noch so grausam und "umwegig", im Grunde immer zwingend der Werterfüllung dienen - müssen.Hier war und ist es mir wichtig, auf eine "unzulässige" Schlußfolgerung hinzuweisen. Bei meinem Argument
Hologramm schrieb:Ich bezweifle allerdings, daß jede Handlung in einer psychischen Blaupause bereits vorgesehen ist und der Werterfüllung dient, denn das würde dem freien Willen widersprechen. Uns wäre jegliche Verantwortung abgenommen, da wir nur noch "mechanisch" handeln würden.möchte ich ganz besonders das UND hervorheben. Es wäre m.E. ein Trugschluß, die Ergebnisse jeder Kooperation mit Werterfüllung gleichzusetzen, auch wenn die Kooperation als solche natürlich zur Werterfüllung beitragen mag. Wenn wirklich jede unserer Wahlen zur Werterfüllung beitragen würde, wäre die Willensfreiheit eine Farce, da so die Willensfreiheit kaum Einfluß auf Wachstum haben dürfte.
Auch wenn das Opfer mit dem Täter kooperiert – was überwiegend auf uns nicht bewußten Ebenen ablaufen dürfte (an vielen "Zufällen" können wir Kooperation erahnen) – trägt sowohl das Opfer wie auch der Täter die Verantwortung für sein Handeln bzw. Nichthandeln.
Liebe Grüße
Hologramm