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Alterserscheinungen
#1
Zitat:Während des Erwachsenenalters in der westlichen Welt ist das Bewusstsein äußerst intensiv auf einen einzigen spezifischen Bereich der Aktion und physischen Manipulation fokussiert. Von Kindheit an wird der Geist darauf trainiert, seine argumentativen und separierenden Eigenschaften vor allen anderen zu gebrauchen. Kreativität ist nur mittels gewisser sehr eingeschränkter akzeptierter Kanäle gestattet.
Wenn ein Individuum älter wird – und zum Beispiel in den Ruhestand versetzt wird -, ist der Fokus für jene besondere Art von Konzentration nicht länger so unmittelbar vorhanden. Der Geist wird sich dann tatsächlich wieder mehr seiner selbst bewusst, freier, mehr seiner Fähigkeiten zu gebrauchen, eingegrenzte Bereiche zu überschreiten, um zu assimilieren, zu erkennen und zu erschaffen.
Aber zu genau dieser Zeit wird dem Individuum gesagt, sich vor solchen Streifzügen zu hüten und diese Art Verhalten als Symptom geistigen Verfalls zu betrachten. Diejenigen, die solchen Kollektivglaubenssätzen anhängen, werden erkennen, dass sich ihr Selbstbild verändert hat. Sie befürchten, dass sie durch ihr Alter oder ihre zeitliche Existenz betrogen wurden. Sie sehen sich als Überbleibsel, als verkümmerten Rest eines einst besseren Selbst, und im Rahmen ihres eigenen Werteurteil-Systems verachten sie sich allein schon wegen ihrer fortdauernden zeitlichen Existenz. Falls sie es jemals taten, so vertrauen sie nun nicht länger der Integrität ihres Körpers. Sie beginnen, ein Drama aufzuführen, dessen Drehbuch von anderen geschrieben wurde – dem sie allerdings zugestimmt haben.

Sitzung 651, DNdpR, ÜSvSV

During Western years of adulthood, consciousness is focused most intently in one specific area of activity and physical manipulation. From childhood, the mind is trained to use its argumentative, separating qualities above all others. Creativity is allowed to flow only through certain highly limited, accepted channels.
When an individual becomes older - and retired, for example - the focus for that particular kind of concentration is no longer so immediately available. The mind actually becomes more itself, freer to use more of its abilities, allowed to stray from restricted areas, to assimilate, acknowledge and create.
Precisely at this time however the individual is told to beware of any such straying, and to consider that kind of behavior a symptom of mental deterioration. Those following mass beliefs will find that their own image of themselves has changed. They fear that their very age, or existence in time, has betrayed them. They see themselves as leftovers, dim vestiges of better selves, and in their own system of value judgment they condemn themselves through the very fact of their continued existence in time. If they ever did, they no longer trust the integrity of their bodies. They begin to act out the drama in a script written by others - to which, however, they have acquiesced.
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