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was so rumschwirrt...
#1
Hallo ihr lieben Seth-Freunde,

eine Freundin schickte mir, passend zur kommenden Fastenzeit, einen Text, den ich freilich so nicht hinnehmen konnte, etwas dazu schrieb, doch es würde sie freuen auch von euch konstruktive Kritik dazu zu lesen.
Also wer Lust hat, der kann jetzt im Sinne von Seth loslegen!

Zitat:Ballast

Werner Ablass

Werner Ablass war lange bibeltreuer Prediger in einer Glaubensgemeinschaft, erfolgreicher Manager in einem großen Konzern, schließlich selbständig als Unternehmensberater. Während einer Begegnung mit dem indischen Lehrer Balsekar fand seine spirituelles Suche ein Ende. In diesem Artikel geht es um Ausscheidungen, körperlicher wie emotionaler Art.


Die Welt funktioniert. Da ist niemand, der die Regie führt. Da ist nicht einmal jemand, der sie erfand. Da ist niemand, der etwas tut, um ein Ziel zu erreichen, das über die möglichst angenehme Erhaltung der Existenz hinausgeht. Niemand steht hinter all dem, was geschieht. Natürlich kann man daran glauben, und dieser Glaube mag Kraft verleihen, aber außer dem Glauben an einen Jemand existiert niemand und nichts.

Im besten Fall mag man sagen: Leben kommt zum Ausdruck! Aber selbst das zu sagen ist sinnlos. Denn es gibt keine Trennung zwischen Leben und seinem Ausdruck.

Was ist Leben, das nicht zum Ausdruck kommt? Nichts. Nicht vorhanden. Totale Leere.

Aus der Leere heraus erscheint Fülle. Das ist der Vorgang, den man beobachten kann. Ein immerwährender Vorgang, der absichtslos geschieht. Du bist da, die anderen sind da und das, was geschieht, während du und die anderen da sind, ist alles, was ist. Fragst du aber: Wozu bin ich und wozu sind die anderen da, existiert nur diese Frage und alle Antworten, die man sich geben kann, sind einfach nur das, was sie sind: Gedanken!

Diese Gedanken sind jedoch so unnötig wie ein Kropf. Wärst du ein Vogel, hätte er eine Funktion, er dient ihnen als Nahrungsspeicher. Wächst einem Menschen ein Kropf, erfüllt er jedoch keine Funktion.

Manche Menschen sind einfach lebenslang damit beschäftigt, nach dem Sinn des Lebens zu fragen. Woher komme ich? Was ist meine Aufgabe? Wozu bin ich da? Wohin werde ich nach dem Tod gehen? Zweifellos werden sie Antworten finden. Unmengen von Antworten finden. Sie wurden bereits gefunden und in x Büchern niedergelegt. Am Ende der Suche bist du jedoch wieder am Anfang. Warum? Nun, einfach deshalb, weil die Antworten nur Gedanken sind, die das Leben ebenso produziert wie alles andere, was uns als real erscheint.

Das Leben ist einfach da, einfach vorhanden. Du erwachst vom Schlaf und drehst erneut eine Runde. Ob du gerade glücklich oder unglücklich bist, kümmert das Leben überhaupt nicht. Es geht sogar ohne dich weiter.

Bist du der Illusion entledigt, das Leben könnte (noch) etwas anderes sein, als das, was es in jedem Augenblick ist, gibt es nichts mehr zu verstehen. Ich meine „über das Leben“, nicht über seine Funktion. Ich muß schon wissen wie ich möglichst angenehm über die Runden komme, das sollte übrigens jeder verstehen, mehr aber nicht. Mehr als das ist Ballast, der nur Beglückung verspricht und nur temporär zu beglücken vermag. In Wahrheit sind es nur Illusionen, die dich beglücken. Und Illusionen vergehen ebenso wie sie kommen.

Das Leben selbst lehrt dich, daß es nur „gelebt“ werden will. Die Existenz selbst ist alles, was existiert. Der Körper interessiert sich nur dafür, was seine Existenz garantiert und angenehm(er) macht. Alles was darüber hinausgeht, endet in Verzweiflung und Leiden. Und diese Verzweiflung ist nötig, um das, was ihm nichts nützt, aus seinem System zu entfernen.

Wenn du womöglich gerade Verzweiflung, Resignation, Depression, Mißmut, Ärger, Unbehagen, etc. erfährst, findet nichts anderes als „Ausscheidung“ statt. So wie sich dein Körper der unverdaulichen biologischen Reste der täglich zu dir genommenen Speise entledigt, so entledigt er sich gleichermaßen all der psychologischen und philosophischen Scheiße, die deinem System in Form von entsprechenden Gedanken zugeführt wurde. Das ist der Vorgang emotionalen Mißbehagens, nichts anderes.

Jeder gesunde Mensch muß täglich aufs Klo. Das ist nicht zu verhindern. Ebenso gibt es täglich ein, zwei Situationen, in welchen sich dein System all der Emotionen entledigt, die sich ansammeln. Dann fauchst du deinen Partner an oder ärgerst dich über ein Mißgeschick deiner selbst. Daher solltest du nicht nach „andauernder Glückseligkeit“ trachten. Diese Hoffnung ist nicht nur unsinnig, sondern ebenso ungesund als würdest du vermeiden, täglich zur Toilette zu gehen. Wenn du jedoch unter „emotionalen Dünnschiß“ leidest, heißt: dich nahezu ständig unbehaglich fühlst, ärgerst, traurig oder ängstlich bist, dann zeigt dieser Zustand, daß dein System nicht adäquat funktioniert.

Sei dankbar, daß dem so ist. Denn ohne dies Mißbehagen könnte dein System nicht für die Ausscheidung der psychologischen und philosophischen Scheiße sorgen, die durch die Suche nach mehr als jeweils im Augenblick da ist, erzeugt wird und dein System belastet.

Denk nicht daß diese Emotionen etwas mit dir zu tun haben. Sie haben ebenso wenig mit dir zu tun wie die unverdaulichen Reste der Nahrung. Ihr Erscheinen ist nichts anderes als Scheiße, die dein System ausscheiden will. Das gilt es zu verstehen. Denn verstehst du es nicht, wirst du tatsächlich glauben, daß du „dich“ Scheiße fühlst! Oder schlimmer noch: die Scheiße bist, die lediglich abgeführt werden soll und dich nur deshalb quält und in dir rumort, um ausgeschieden zu werden.

Die Existenz ist kraftvoll, intakt, gesund und stets nur an ihrem möglichst angenehmen Überleben interessiert. Gehst du darüber hinaus, indem du ihr einen „höheren Sinn“ geben willst, mußt du dich nicht wundern, wenn du stets oder zumindest öfter als es sein müßte, „Scheiße baust“ und dich auch entsprechend fühlst.

Ich hoffe das ist jetzt nicht zu viel unpäßlicher Text, regt allerdings ungemein zum Kontern ein - oder? Jedenfalls bei mir geht da "der Hut hoch"!

LG von Uranus
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#2
Hätte nicht gedacht, dass der Ablass so was von sich gibt :shock:
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#3
Lieber Uranus,

mir geht da kein Hut hoch, ich finde einige seiner Inhalte ausgeprochen seth-kompatibel, z.B.:

-"Die Welt funktioniert"
-"es gibt keine Trennung zwischen Leben und seinem Ausdruck"
- "Am Ende der Suche bist du jedoch wieder am Anfang."
-"Das Leben ist einfach da, einfach vorhanden."
-"Und Illusionen vergehen ebenso wie sie kommen."
-"Das Leben selbst lehrt dich, daß es nur „gelebt“ werden will. Die Existenz selbst ist alles, was existiert. Der Körper interessiert sich nur dafür, was seine Existenz garantiert und angenehm(er) macht. Alles was darüber hinausgeht, endet in Verzweiflung und Leiden. Und diese Verzweiflung ist nötig, um das, was ihm nichts nützt, aus seinem System zu entfernen."
-"Jeder gesunde Mensch muß täglich aufs Klo. Das ist nicht zu verhindern." :lol:
-"Wenn du jedoch unter „emotionalen Dünnschiß“ leidest, heißt: dich nahezu ständig unbehaglich fühlst, ärgerst, traurig oder ängstlich bist, dann zeigt dieser Zustand, daß dein System nicht adäquat funktioniert."
-"Die Existenz ist kraftvoll, intakt, gesund und stets nur an ihrem möglichst angenehmen Überleben interessiert."

Ich habe es versucht, positiv zu sehen, und mir mal das auf Anhieb weitgehend Seth-kompatible herausgesucht, zunächst ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Zu den anderen Passagen, die ich nicht zitiert habe, gibt es sicher einiges zu ergänzen.
Ich hatte beim Lesen der "übrigen" Passagen den Eindruck, dass der Herr in vielen Punkten nur ganz haarscharf an sehr weisen Erkenntnissen vorbeischrammt. Haarscharf vorbei ist eben auch vorbei... :roll: :lol:

Gruß
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#4
Hi Apis,

ein bißchen mehr als haarscharf vorbei, so ist es mir!
Der Anfang geht, da spricht sein weiser Lehrer sozusagen, dann schreibt er in seinem "Fäkalienstil" , der in meinen Augen völlig daneben ist!

Körper und Existenz sind nicht dasselbe! oder?

Leben=Ausdruck=Erfahrung o.k.! Doch, dass der Sinn, die Absicht und somit der Intellekt, das Ziel, das Experimentieren negiert wird, das ist schon :shock:

Mir schwappt da sein eigenes Leben entgegen, das er unverdaut als Priester einer bibeltreuen Geminschaft und erfolgreicher, sprich gewinnmaximierend ausgerichteter Manager gelebt hat - und nun muß die allgegenwärtige >Sch..ß.< herhalten...

potztausend... nee ABER AUCH :mrgreen:
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#5
Hi Uranus,

es gibt darin natürlich auch Ansichten, die ich nicht teile :lol: (erst Recht nicht mit Seth im Hinterkopf) :!: 8) :mrgreen: :

- "Da ist niemand, der die Regie führt." - Doch, DU.
- "Da ist nicht einmal jemand, der sie erfand. Da ist niemand, der etwas tut, um ein Ziel zu erreichen, das über die möglichst angenehme Erhaltung der Existenz hinausgeht. Niemand steht hinter all dem, was geschieht. Natürlich kann man daran glauben, und dieser Glaube mag Kraft verleihen, aber außer dem Glauben an einen Jemand existiert niemand und nichts." - Doch, oder bist DU niemand?
- "Nichts. Nicht vorhanden. Totale Leere." - Nein. Es IST.
- "Diese Gedanken sind jedoch so unnötig wie ein Kropf. Wärst du ein Vogel, hätte er eine Funktion, er dient ihnen als Nahrungsspeicher. Wächst einem Menschen ein Kropf, erfüllt er jedoch keine Funktion." - Doch, sogar er erfüllt eine Funktion!
- "Ob du gerade glücklich oder unglücklich bist, kümmert das Leben überhaupt nicht." - Doch, das ist entscheidend!
- "Ich muß schon wissen wie ich möglichst angenehm über die Runden komme, das sollte übrigens jeder verstehen, mehr aber nicht. Mehr als das ist Ballast, der nur Beglückung verspricht und nur temporär zu beglücken vermag. In Wahrheit sind es nur Illusionen, die dich beglücken. Und Illusionen vergehen ebenso wie sie kommen." - Doch, mehr zu verstehen ist oft viel besser...
- "Alles was darüber hinausgeht, endet in Verzweiflung und Leiden. Und diese Verzweiflung ist nötig, um das, was ihm nichts nützt, aus seinem System zu entfernen." - Nein, "nötig" ist sie vielleicht nur bei ihm...
- "Daher solltest du nicht nach „andauernder Glückseligkeit“ trachten." - Doch, SOLLTE man schon!
- "Denk nicht daß diese Emotionen etwas mit dir zu tun haben." - Doch, haben sie!
- "Gehst du darüber hinaus, indem du ihr einen „höheren Sinn“ geben willst, mußt du dich nicht wundern, wenn du stets oder zumindest öfter als es sein müßte, „Scheiße baust“ und dich auch entsprechend fühlst." - Dafür ist nicht das "darüber hinaus gehen" der Grund.

Auch diese Passagen sind nur die, die mir ganz spontan "aufstoßen" (um im sprachlichen Bild zu bleiben :mrgreen: )

Gruß
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#6
Verzeiht, dass ich euch diesen Ballast zugemutet habe!

Apis, gell, das ist einfach zu viel, was verquer gedacht wird! - Da formulierte Seth so wunderbare Sätze, die das Herz rühren und die Weisheit des Ostens mit dem Westen verbindet - nur, es wäre hier sozusagen eine fast unendliche Aufgabe, das gegenüber zu stellen!

LG von Uranus :oops:
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