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Zeit seitwärts erleben
#26
(29.04.2017, 07:58)Tash schrieb: Ach Wimmel, ich habe doch keine Geschmacksrichtung vorgegeben [Bild: gi72.gif] Wenn ich gewusst hätte, dass ich dir mit meiner Äußerung so auf die Zehen trete, dann hätte ich überhaupt nix gesagt :(

Ach Tash, meine Zehen sind robust - da kann auch mal draufgetreten werden, ohne daß es gleich unangenehm für mich wird*. Alles gut. :Knutscher:




*by the way, auf meinem linken Zeh ist schon ein ausgewachsenes Pferd gestanden. Den rechten Zeh hatte ich mal gebrochen. Dieser Teil meines Körpers ist somit Kummer gewohnt (und nicht nur der Teil...). :zwinker:
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#27
Analogien, sowohl die technischen als auch sonstige aus der Natur etc. haben ja immer das Problem, dass sie zwar einen bestimmten Teilaspekt irgendwie gut erklären können, so dass man das Thema teils verstandesmässig und teils intuitiv erfassen kann, aber an anderer Stelle dann umso mehr hinken. Man muss sie also immer mit Vorsicht geniessen und eine gesunde Portion Intuition einfliessen lassen. Was ich an Analogien aber auch spannend finde ist, dass es auch irgendwie zeigt, wie sich die höheren Strukturen des Bewusstseins -welche wir verstandesmässig nicht erfassen können - in den tieferen (selbstverständlich nicht wertend gemeint) Realitätsebenen, in welchen wir uns zur Zeit bewegen auch in mannigfaltiger Weise manifestieren. So als ob uns All-das-was-ist hinter jeder Ecke zuwinken würde und sagen würde: "Hallo, ja da bin ich! Erkennst du mich?" Ich finde dies sehr spannend. Mehr noch: ich denke dass wir als Menschen selber ja auch solche Strukturen aufbauen, die den "Fingerabdruck" höherer Ebenen in sich haben. Denken wir doch eben mal an das Internet und sonstige elektronische Systeme wie Radio, TV, DVD etc.: die Informationen, die Geschichten etc. sind immer da, als Wellen oder Information unabhängig von Raum und Zeit. Und wir bauen Geräte, die diese Wellen selektiv aufnehmen und interpretieren und dann in einer zeitlichen Abfolge wiedergeben. Auch wenn ich ins Kino gehe und mit fiktiven Menschen auf der Leinwand mitfiebere bei ihren Abenteuern: Ich sehe da auch diesen Fingerabdruck des höheren Selbst, der sich seine "Kinofilme" erschafft, um gewünschte Erfahrungen zu machen. Wir tun dies ebenso, um wiederum über uns selbst, unseren Sinn auf der Welt etc. sinnieren können. Seit Menschengedenken werden Geschichten erzählt und die Menschen lassen sich in den Bann ziehen und reisen in fremde Welten in unterschiedlichen Gewändern als fiktive Menschen in diesen Geschichten und durchleben es sehr tief.

Yeti schrieb:Seth spricht ja im Ausgangszitat von der Psyche und was diese mit der Zeit so alles anstellen kann. Also seitwärt, rückwärts, vorwärts - ganz wie ihr beliebt.

Wir nehmen aber unsere Umwelt mit unserem Ego wahr und dieses ist nicht für diese Art Zeiterleben vorgesehen. Soll es uns doch helfen, uns hier in dieser materiellen Welt unser Überleben als Mensch zu sichern. Nützt mir schließlich wenig im Straßenverkehr, wenn ich "psychisch erlebe", dass gestern um diese Zeit die Ampel grün war, wo sie doch jetzt rot ist! Oder dass sie in einer Parallelwelt gerade auf Störung ist.

Aber wenn wir sicher und geschützt in unserem Bett oder wo auch immer liegen und in die psychische Zeit eintauchen, dann können wir Dinge erleben, von denen unser Ego nur träumen kann. :mrgreen:

Ich kann mir gut vorstellen, dass wir mit etwas Training auch in unserem üblichen Tagesbewusstsein diese Psy-Zeit-Erlebnisse wahrnehmen. Aber dann müssen wir sie gut und sicher von der aktuellen Situation trennen können, die unser Ego uns vermittelt, sonst kracht's an der nächsten Kreuzung.

Ja so ist es. Manchmal muss ich mir dies auch wieder in Erinnerung rufen, wenn ich im Alltag all die Schwierigkeiten bemerke, wenn ich gewisse Dinge aus den Seth Büchern umsetzen möchte (wie Traumarbeit, in mein Selbst reisen etc.) und dann doch oft nur mein Ego spricht und nichts passiert, bzw. ich weiss oft nicht, ob ich mir etwas nun einbilde/Zufall ist, ober aber tatsächlich eine Kommunikation stattfindet. Es ist oft frustrierend und ich habe auch schon mal die Befürchtung, dass ich mich am Ende nur was vormache (im Sinne von Pollyanna nonsense :lol:) Der menschliche Geist hat aber nun mal viele Barrieren aufgebaut, biologisch als auch über die Erziehung, um gewisse Erfahrungen zu machen. So einfach wird dies halt nicht, diese Barrieren zu durchdringen. Aber gut, ich gebe gerne zu, dass ich mich auch nicht gerade sehr oft anstrenge (Arbeit, Haushalt...da mag man halt dann auch nicht immer gleich noch geistige Arbeit machen :dodgy:

Yeti schrieb:Beim Lesen eurer Diskussion hier fiel mir folgendes Zitat von Seth ein:

Zitat:
Die Fantasie kann natürlich vage einige Wahrscheinlichkeiten wahrnehmen, aber der physische Organismus kann nur eine davon innerhalb der physikalischen Zeit und im Sinne einer Kontinuität unmittelbar erfahren. Die wahrscheinlichen Ereignisse sind aber genau so real wie jenes eine Ereignis, das ausgesucht wurde, eine physische Erfahrung zu werden. Und diese Ereignisse werden daher innerhalb anderer Dimensionen "real", in Anführungszeichen. Als Nebenbemerkung sei hier eingefügt, dass es einige interessante Episoden gibt, wobei nicht alle verstanden werden, wenn sich ein schwerer psychischer Schock oder auch ein starkes Gefühl unerträglicher Sinnlosigkeit einstellt und dann sozusagen einen Kurzschluss verursacht, sodass ein Teil des Selbst die Realität, so wie sie für einen anderen Teil des Selbst existiert, zu erfahren und wahrzunehmen beginnt.
Ich denke hier besonders an einige Fälle von Amnesie, bei denen sich das Opfer plötzlich in einer anderen Stadt wieder findet, einen anderen Namen und manchmal sogar eine andere Beschäftigung hat und sich nicht mehr an seine Vergangenheit erinnern kann.
In einigen solchen Fällen durchlebt das Individuum ein wahrscheinliches Ereignis. Aber versteht, dass es dieses innerhalb seines eigenen Zeitsystems erfahren muss.

(Band 5 der Frühen Sitzungen, Sitzung 227)

Ich finde diese Erklärung von Amnesie sehr interessant! Sie stellt sozusagen ein Seitwärts-Reisen in der Zeit dar.

Etwas verstehe ich aber nicht ganz: was geschieht denn aber mit dem Ego/Fokus, welches diese Seitwärts-Welt bisher gelebt hat, wenn unser Fokus plötzlich da hereinplatzt und dadurch eine Amnesie hat? Wäre dies dann einfach ein Verschmelzen?
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#28
Wimmel schrieb:Ach Tash, meine Zehen sind robust - da kann auch mal draufgetreten werden, ohne daß es gleich unangenehm für mich wird*. Alles gut. :Knutscher:

:D

[Bild: knusselwf8zjn4vql.gif]
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#29
(29.04.2017, 15:46)Salibou schrieb: Analogien, sowohl die technischen als auch sonstige aus der Natur etc. haben ja immer das Problem, dass sie zwar einen bestimmten Teilaspekt irgendwie gut erklären können, so dass man das Thema teils verstandesmässig und teils intuitiv erfassen kann, aber an anderer Stelle dann umso mehr hinken. Man muss sie also immer mit Vorsicht geniessen und eine gesunde Portion Intuition einfliessen lassen. Was ich an Analogien aber auch spannend finde ist, dass es auch irgendwie zeigt, wie sich die höheren Strukturen des Bewusstseins -welche wir verstandesmässig nicht erfassen können - in den tieferen (selbstverständlich nicht wertend gemeint) Realitätsebenen, in welchen wir uns zur Zeit bewegen auch in mannigfaltiger Weise manifestieren. So als ob uns All-das-was-ist hinter jeder Ecke zuwinken würde und sagen würde: "Hallo, ja da bin ich! Erkennst du mich?" Ich finde dies sehr spannend. Mehr noch: ich denke dass wir als Menschen selber ja auch solche Strukturen aufbauen, die den "Fingerabdruck" höherer Ebenen in sich haben. Denken wir doch eben mal an das Internet und sonstige elektronische Systeme wie Radio, TV, DVD etc.: die Informationen, die Geschichten etc. sind immer da, als Wellen oder Information unabhängig von Raum und Zeit. Und wir bauen Geräte, die diese Wellen selektiv aufnehmen und interpretieren und dann in einer zeitlichen Abfolge wiedergeben. Auch wenn ich ins Kino gehe und mit fiktiven Menschen auf der Leinwand mitfiebere bei ihren Abenteuern: Ich sehe da auch diesen Fingerabdruck des höheren Selbst, der sich seine "Kinofilme" erschafft, um gewünschte Erfahrungen zu machen. Wir tun dies ebenso, um wiederum über uns selbst, unseren Sinn auf der Welt etc. sinnieren können. Seit Menschengedenken werden Geschichten erzählt und die Menschen lassen sich in den Bann ziehen und reisen in fremde Welten in unterschiedlichen Gewändern als fiktive Menschen in diesen Geschichten und durchleben es sehr tief.

Ich finde das auch sehr spannend.
Analogien sind nur Analogien.
Aber sie können das Vorstellungsvermögen erweitern.
Und erweitern finde ich gut.

Seth gebrauchte immer mal wieder Analogien, auch technische.
Er hätte seine wahre Freude an unseren Gedanken.
Was nutzt mir eine metaphysisch-echte 100 % Erfahrung, die ich vielleicht nie erreiche, wenn ich eine 60-%-Analogie sofort haben kann?

Ich bin ganz Deiner Meinung, Salibou, dass wir Menschen uns technisch nachzubauen versuchen, was metaphyisch in anderen Dimensionen längst gelebt wird. Und was wir auch bald wieder erleben können.

Also ich persönlich arbeite an beiden Wegen weiter. Gerade hatte ich einen genialen Fortsetzungstraum, absolut realistisch. Nicht luzid, aber sehr gut erinnert. Hat Spaß gemacht.
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#30
(30.04.2017, 22:17)Apis schrieb: Gerade hatte ich einen genialen Fortsetzungstraum, absolut realistisch. Nicht luzid, aber sehr gut erinnert. Hat Spaß gemacht.

Fortsetzungstraum heißt, Du träumst (beispielweise) am Folgetag an exakt der Stelle weiter, an der Du am Vortag aufgehört hast?
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#31
Jein.
Nicht am Folgetag, sondern ein paar Nächte später, und nicht da, wo ich aufgehört habe, aber genau in der gleichen fantastischen Landschaft, wo schon der letzte Traum "spielte".
Und das Auffällige ist eben gerade die sehr gute Erinnerung gewesen. Wie wenn ich mit Gewalt auf diesen Traumort aufmerksam gemacht werden sollte...
JUST BE - πάντα ῥεῖ

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#32
Das kenne ich von mir nur nächteweise - sprich, wenn ich dann mal kurz auf war, träume ich an exakt derselben Stelle weiter. Auf die Art sind schon ganze Filme zustandegekommen. Ob sie allerdings oskar-verdächtig wären, sei dahingestellt. :zwinker:

Interessanterweise setze ich manche Träume auch dann fort, wenn ich beispielsweise in der Nacht einen Traum begonnen und mich dann zum Mittagsschläfchen hingelegt habe. Diese fortgesetzten Träume überschreiten bei mir aber nie die 24-Stunden-Grenze.

Dieses Träumen in Episoden geschieht nicht immer und unterliegt auch nicht meiner direkten Kontrolle. Wenn ich aber überhaupt mal träume (bzw. mich auch noch Tage später daran erinnern kann), dann sind es Träume dieser Art.

(02.05.2017, 08:56)Apis schrieb: Wie wenn ich mit Gewalt auf diesen Traumort aufmerksam gemacht werden sollte...

Eventuell gibt es tatsächlich Traumlandschaften, in die wir immer wieder zurückkehren. Bei mir gibts sogar öfter mal ein (ehemals) reales Vorbild: das alte Haus mit großem Garten, in dem ich aufgewachsen bin und das schon lange nicht mehr steht (auf das Grundstück wurde schon vor Jahrzehnten ein Wohnblock gesetzt). Eventuell besuche ich in meinen Träumen eine Wahrscheinlichkeit, in der es das Haus noch existiert. Leider ist es in dieser Welt verlassen und unmöbliert - hätte mich interessiert, ob mich etwaige Bewohner dort als 'Geist' wahrnehmen könnten. :zwinker:

Daß ich dort bislang stets alleine war, beweist meines Erachtens, daß diese Träume mehr sind als nur 'Schäume'. Wären es lediglich aufscheinende und dann wieder verblassende Erinnerungen aus meiner Kindheit, gäbe es vermutlich auch noch meine Eltern und unsere Hunde dort. Auch fühle ich mich in der Traumversion dieses Ortes eher erwachsen als in meine Kindheitsjahre zurückversetzt.

Vielleicht sollte ich mich endlich mal mit Techniken beschäftigen, um luzid zu werden. Es könnte möglicherweise interessant werden, wenn ich mein 'Traumhaus' tatsächlich bewußt beziehen und mich darin einrichten würde. Wer wohl zu Besuch käme? :Kopfkratz:
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#33
Lassen wir doch einfach Seth nochmal zum Thema Zeit und Gesamtselbst zu Worte kommen.

Er bemühte tatsächlich auch die Technik als Vergleich. Allerdings im Zeitkontext der Butts. Er nahm deren Tonbandrekorder als Analogie zur Erklärung der verschiedenen Anteile des Gesamtselbst. (Nachzulesen in Band 5 der Frühen Sitzungen in der 231. Sitzung)

Nun. Ich möchte euch noch einige weitere Informationen über Wahrscheinlichkeiten und das invertierte Zeitsystem geben.
Als ich zuerst vom invertierten Zeitsystem sprach, beschrieb ich es, als ob es getrennt von eurem eigenen Zeitsystem ist, damit ihr es etwas objektiver betrachten konntet. Wie ihr aber inzwischen wisst, agiert dieses System innerhalb eures eigenen. Es ist einfach nicht jenes Zeitsystem, das vom Ego erkannt wird.
Es gibt hier viele Verflechtungen, und jetzt könnt ihr vielleicht verstehen, warum ich euch die Informationen über die Natur von Aktion gab, bevor ich euch in das invertierte Zeitsystem einführte. Denn Aktion ist Aktion, ob ihr sie nun wahrnehmt oder nicht, und wahrscheinliche Ereignisse sind Ereignisse, ob ihr sie nun als solche wahrnehmt oder nicht.
Daher stellen Gedanken tatsächlich Ereignisse dar. Wünsche und Sehnsüchte sind Ereignisse. Wie ihr wisst, beeinflussen Wünsche und Sehnsüchte auch jene Aktionen. die von euch als wirkliche Ereignisse im physikalischen Universum wahrgenommen werden. Das menschliche System reagiert vollumfanglich genauso auf jene Ereignisse, wie es dies auf physikalische Ereignisse tut. Im Traumzustand werden Teile jener wahrscheinlichen Ereignisse oft in einer halbbewussten Art erfahren. Das kann zu einer Überlagerung führen, und ich verwende diesen Ausdruck absichtlich. Euer Rekorder kann uns hier bei einer Analogie helfen.
Stellt euch das Gesamtselbst als wie ein Hauptband aufgebaut vor. Euer Rekorder hat vier Kanäle. Unserem Hauptband geben wir zahllose Kanäle.
Jeder Kanal soll einen Teil des Selbst repräsentieren, wobei jeder in einer anderen Dimension existiert, aber dennoch ist jeder ein Teil des Gesamtselbst oder des Gesamtbandes. Ihr seht, dass es höchst lächerlich wäre zu sagen, dass euer Material auf eurem Kanal Mono 1 gültiger oder weniger gültig als euer Material auf Kanal Mono 2 sei. Kanal Mono] und Kanal Mono 2 könnten mit Selbst 1 und 2 verglichen werden; Selbst 1 und 2 hier jedoch in dem Kontext, dass das Ego Selbst 1 darstellt und das Unterbewusstsein, wie ihr es kennt, Selbst 2. ...
Dann stellen wir uns diese verschiedenen 1 und 2, Kanal Mono 1 und Kanal Mono 2, wortwörtlich vervielfacht vor, und zwar unzählig viele Male. Ich glaube, auf eurem Rekorder habt ihr auch eine Stereoeinrichtung. Diese ermöglicht es euch, die Elemente auf den verschiedenen Kanälen gleichzeitig harmonisch zu bündeln und zu kombinieren. Ich nehme mir hier etwas Zeit, damit das deutlich wird, denn ich komme nicht oft auf reine und klare Weise stereophon durch.
Nun. Eure Stereoeinrichtung kann mit dem verglichen werden, was wir das innere Ego genannt haben. Nun erfährt ein jedes dieser Selbst die Zeit auf seine eigene Art, und wie ihr inzwischen erkennen solltet, bedeutet dies nur, dass sie ihre eigenen Realitäten erschaffen, und zwar gemäß der Natur ihrer eigenen Wahrnehmungen. Aber die Natur ihrer eigenen Wahrnehmungen ist nicht chaotisch. Die Teile des Selbst sind sozusagen derartig konstruiert, dass die Selbst ihre Einheit erkennen, wenn der Stereokanal eingeschaltet ist. Ihre verschiedenen Realitäten verschmelzen in der Gesamtwahrnehmung des Gesamtselbst.
...
Offensichtlich ist keiner dieser Teile des Selbst das Gesamtselbst, und obwohl es dem Gesamtselbst möglich ist seine eigenen Anteile simultan wahrzunehmen, kommen sich diese scheinbar abgetrennten Teile des Selbst zu einem großen Grad isoliert und allein vor.
Zwischen ihnen besteht eine Kommunikation, aber sie sind sich dieser nicht gewahr. Das Band ist das Element, dass all den Kanälen gemein ist. Nun. Wie ihr wisst, ist das innere Ego der Lenker, aber das Gesamtselbst muss sich selbst simultan erkennen. Es reicht nicht, dass das innere Ego weiß, was vor sich geht. Letztlich muss sich das Ego daher Kenntnis über die verschiedenen Anteile verschaffen.
Jeder Anteil des Selbst muss sich daher all der anderen Anteile völlig gewahr werden. Wir haben es hier jedoch nicht mit etwas so Einfachem wie einem mechanischen Rekorder zu tun, denn unsere Bänder, als Analogie, verändern sich beständig.


Unser Ego muss sich also Kenntnis über unsere verschiedenen Anteile verschaffen. Na denn mal los! :a020: :rolla:
Bewusstsein ist letztendlich das Ziel!
Organisiert eure Wirklichkeit nach eurer Stärke, organisiert eure Wirklichkeit nach eurem Sinn für das Spielerische, nach euren Träumen, nach eurer Freude, nach euren Hoffnungen - und dann könnt ihr denen helfen, die ihre Wirklichkeit nach ihren Ängsten organisieren. Seth April 1977
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#34
(19.04.2017, 17:14)Apis schrieb: "Die Psyche, eure Psyche, kann die Zeit festhalten und rückwärts und vorwärts erfahren - oder s e i t w ä r t s durch abwechselnde Gegenwarten (mit Nachdruck) -, oder sie kann ihre Integrität in einer nichtzeitlichen Umwelt aufrechterhalten. Die Psyche vermag schöpferisch Zeitkomplexe hervorzubringen. Theoretisch kann der vergänglichste Augenblick eures Tages endlos verlängert werden. Dies wäre jedoch keine statische Ausdehnung, sondern ein lebendiges Eintauchen in jenen Augenblickder Gegenwart, aus dem a l l e Zeit, wie ihr sie euch denkt, Vergangenheit, Zukunft u n d all ihre Wahrscheinlichkeiten hervorgehen."
(DNdP, Si. 753)

In einem recht entlegenen Winkel des Materials finde ich eine geniale Beschreibung des Zeiterlebens!
Könnt ihr euch abwechselnde Gegenwarten (schon allein der Plural von Gegenwart ist bemerkenswert) vorstellen?
Habt ihr eine Idee für eine technische Analogie?

fragt euer
Apis

Abwechselnde Gegenwarten sind für mich psychisch betrachtet einfach verschiedene Aufmerksamkeitsschwerpunkte innerhalb der geräumigen Gegenwart. Vereinfacht dargestellt wäre ein Beispiel das simultane Wahrnehmen der Gefühle oder Durchleben einer anderen Situation als der, in der ich mich gerade befinde.

Wenn du dich auf der Autbahn Richtung Norden befindest, und plötzlich wahrnimmst, wie es sich anfühlt, genau in diesem Moment Richtung Süden zu fahren, quasi wie die dir entgegenkommenden Fahrzeuge auf der anderen Autobahnseite, bewegst du dich seitwärts in der physischen Zeit. Für mich wäre das auch so, wenn ich meinen Fokus genau in diesem Moment darauf lege, woanders zu sein als ich gerade bin. Oder sogar das Wahrnehmen einer Situation im Sinne unserer linearen Zeit aus der Sicht eines "anderen" Bewusstseins (besser: erweiterten Bewusstseins) - welches nicht wirklich "anders" ist, da alles mit allem verbunden ist.

Was wir als Erinnerung aus der "Vergangenheit" betrachten, kommt auf physischer Ebene für mich der von Seth beschriebenen "endlosen Verlängerung des vergänglichsten Augenblicks" nahe. Eine Vorwärtserfahrung wäre demnach für mich der Fokus meines Bewusstseins auf zukünftige Ereignisse, die unserem Verständnis nach noch nicht eingetreten sind, aber durch unseren Fokus wahrscheinlicher werden.

Wenn ich mir heute überhaupt nicht vorstellen kann, in einer Woche in Timbuktu zu sein, ist es relativ unwahrscheinlich, dass ich dort sein werde. Wenn ich es mir heute konkret vorstelle, kann es sein, dass ich mir gleich ein Ticket kaufe und somit die "zukünftige" Wahrscheinlichkeit anziehe, mit der ich mich am (gefühlsmässig) intensivsten befasse.

Im Sinne unsere Bewusstseins, das außerhalb von Raum und Zeit existiert, bewegen wir uns durch die Zeit mit Hilfe unserer Aufmerksamkeit. Psychisch ist sie für uns nicht linear, weil wir psychisch zu jeder Zeit an jedem Ort oder mehreren Orten gleichzeitig sein können. Während ich in meinem Haus sitzend diese Zeilen schreibe, befindet sich meine Aufmerksamkeit gleichzeitig bei einer verbundenen Familie, dessen eine Familienangehörige in ihren letzten Atemzügen liegt, meiner besten Freundin, mit der ich auf einen Kaffee zusammen hocke und meinen Tieren, die nicht in diesem Haus leben.
___________________________________________________
Happy living! :Winker:


Wir sind alle unterschiedliche Teile des gleichen Ganzen.
We are all different parts of the same whole.
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