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Klassische Literatur und Seth
#1
Hallo!

Hier im Forum findet sich bereits der eine oder andere zum Seth-Material kompatible Literaturtip. Meist handelt es sich dabei aber um Sachbücher bzw. Buchtitel, die dem moderneren Esoterikbereich bzw. Wissenschaftsbereich entstammen. Ich hingegen suche gezielt nach Parallelen aus der klassischen Weltliteratur.

Ganz offensichtlich gehört Ralph Waldo Emerson dazu. In DNdpR weist Jane Roberts sogar darauf hin:

Zitat:Seth zufolge ist Emerson eine der Sprecher-Persönlichkeiten, die durch alle Zeitalter hindurch, inkarniert oder nicht inkarniert, zum Menschen sprechen und ihn an inneres Wissen erinnern, damit dieses niemals in Vergessenheit gerät

Quelle: http://www.seth-universum.de/showthread....5#pid58465

Demnach würde dies auch bis zu einem gewissen Grad für alle anderen Vertreter des amerikanischen Transzendentalismus gelten (Henry Thorau, Amos Bronson Alcott, Walt Whitman). Da ich bisher von keinem dieser Autoren etwas gelesen habe, stelle ich die Behauptung einfach mal in den Raum.

Der Transzendentalismus scheint seinen Ursprung in der transzendentalen Philosophie von Immanuel Kant und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling zu haben. Schelling wiederum wird zur philosophischen Strömung des Deutschen Idealismus gezählt, womit wir dann auch bei Georg Wilhelm Friedrich Hegel wären. Kommen wir aber zu den Junghegelianern, halten wir plötzlich auch Bücher von Karl Marx und Max Stirner in Händen. In den Büchern von Karl Marx nun Parallelen zu Seth sehen zu wollen, halte ich schon für ein etwas abenteuerliches Unterfangen.

Da wäre ich wohl thematisch besser mit William Blake beraten. Der fällt zumindest zeitlich in den Bereich der Romantiker, welche zum Beispiel in unseren Breiten wären: Heinrich Heine, E. T. A. Hoffmann, Friedrich Hölderlin, Joseph von Eichendorff, Novalis, Clemens Brentano. Charles Baudelaire, Lord Byron, nimmt man die 'Schwarze Romantik' hinzu. Zeitlich sind wir in Amerika wieder bei Emerson, womit die Rundreise ein Ende hätte.

Nur: haben Edgar Allan Poe, William Wordsworth, Victor Hugo, John Keats, Nikolai Wassiljewitsch Gogol konzeptionell noch viel mit Seth zu tun? Hmmm....

Welcher klassische Literat hat Euch bisher zu der überraschenden Erkenntnis geführt, daß diese oder jene Aussage aus seinem Werk prinzipiell auch von Seth hätte stammen können?

Gruß

Lupus
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#2
hi Lupus !

weiss nicht ob man umberto eco mit seinem focaultschen pendel zu den klassikern zählen darf aber nichtsdestotrotz geht es hier ja rein darum sein äusseres ego mit dem inneren selbst zu verbinden (alchemie, chymische hochzeit, etc.)
ewig formt der geist das fleisch
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#3
Hallo Lupus,

interessanter Ansatz!

Leider könnte ich höchstens zu den Romantikern etwas sagen. Und auch hier besteht das Problem, dass es ewig her ist, dass ich das in der Schule gelesen habe. Ich erinnere mich noch teilweise an die wunderschöne Symbolik in E.T.A. Hoffmanns "Der goldne Topf" und einige sehr schöne Gedichte von Brentano und Eichendorff. Philosophie allgemein und Kant und Schelling besonders haben mich noch nie fasziniert.

Und den übrigen genannten Autoren haben ich bisher nichts gelesen, teilweise noch nie von ihnen gehört. :Verlegen:

Da dürfte auch das Problem liegen: wer liest heutzutage noch Klassiker? Ein paar Schüler, weil sie da laut Lehrplan MÜSSEN. Für die Schüler von heute ist J. K. Rowling Thema, aber nicht E.T.A. Hoffmann.

Ich weiß nun nicht, wie weit Dein Interesse geht. Wenn es stark genug ausgeprägt ist, und Du Interesse anderer wecken möchtest, müsstest Du das wohl (wiedermal...) hier im Forum vorleben. Ich könnte mir vorstellen, dass Du einfach mal einen Autor herausgreifst und ein paar Zitate bringst, die Du für "sethkompatibel" hältst.

LG
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#4
Apis schrieb:Da dürfte auch das Problem liegen: wer liest heutzutage noch Klassiker? Ein paar Schüler, weil sie da laut Lehrplan MÜSSEN. Für die Schüler von heute ist J. K. Rowling Thema, aber nicht E.T.A. Hoffmann.

Ich sehe da überhaupt kein Problem. Gerade bei Rowlings Harry Potter lässt sich die eine oder andere Aussage finden, die in höchstem Maße Seth-kompatibel ist. ^^ Da muss man nicht eigens den Hoffmann bemühen.

:cool:
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#5
Hi!

(11.01.2013, 09:35)Tash schrieb:
Apis schrieb:Da dürfte auch das Problem liegen: wer liest heutzutage noch Klassiker? Ein paar Schüler, weil sie da laut Lehrplan MÜSSEN. Für die Schüler von heute ist J. K. Rowling Thema, aber nicht E.T.A. Hoffmann.

Ich sehe da überhaupt kein Problem. Gerade bei Rowlings Harry Potter lässt sich die eine oder andere Aussage finden, die in höchstem Maße Seth-kompatibel ist. ^^ Da muss man nicht eigens den Hoffmann bemühen.

:cool:

Nur ist J.K. Rowling in etwa so klassisch wie Dieter Bohlen musikalisch. Und was die sprachliche Eleganz von Rowling im Vergleich zu Hoffmann angeht: Ebensogut könntest Du versuchen, Charlotte Roche auf eine Stufe mit Anaïs Nin zu stellen. Bei beiden ist es feucht - das wars aber auch schon. :angel:

Als Schüler las ich privat hauptsächlich Stephen King, Clive Barker, Larry Brent, John Sinclair - und den Metal Hammer. :oops:

Lovecraft fand ich auch stark und entdeckte ihn, nachdem ich erfuhr, woher die Vorlage zu Mekong Deltas LP 'The Music of Erich Zann' stammt.

Da ich mich seinerzeit sehr für Spinnen und Insekten interessierte und auch selbst einige (Vogel)spinnen zuhause hatte, habe ich andererseits jedes Buch verschlungen, daß sich um den Bereich Arachnologie und Entomologie drehte. Ich kannte sozusagen jeden Laufkäfer im örtlichen grünen Tann' mit Vornamen. :Winker:

Damals sah man mich auch nur noch von hinten, wenn es in der Deutschstunde um Literatur ging. Allerdings gabs da natürlich ausschließlich die üblichen Verdächtigen wie Kleist, Hoffmann, Frisch. Später dann mal Huxleys 'Schöne neue Welt'. Mit düsteren Zukunfstvisionen (wie auch generell mit Sci-Fi) hatte ich wenig am Hut. Lovecraft hat zwar durchaus Science Fiction Einflüsse, aber der Horror überwiegt - laut manchem Literaturkritiker vor allem der sprachliche. :Handkicker:

Natürlich wurde in meiner Schulzeit auch der 'Erlkönig' auswenig gelernt. Dabei wäre doch ein Einblick in Goethes 'Faust' viel faszinierender gewesen (in stilistischer und thematischer Hinsicht), wie ich Jahre später feststellte. Auch E.T.A. Hoffmann hat weitaus Interessanteres zu bieten als sein 'Fräulein von Scuderi'. Warum in Schulen immer die Langweiler ansich guter Literaten behandelt werden, ist mir ein Rätsel. Wo bleibt die Schwarze Romantik? Joris-Karl Huysmans 'Tief unten', Hoffmanns 'Elixiere des Teufels', Flauberts 'Versuchung des heiligen Antonius' - das sind Stories, die selbst heutige Death Metal Kiddies faszinieren können.

Hätte mir ein Deutschlehrer damals Dantes 'Divina Commedia' mitsamt Dorés faszinierenden Illustrationen gegeben (oder wenigstens 'Die Maske des roten Todes' von Poe), wäre mein Tag gerettet gewesen.

Freiwillig zur klassischen Literatur zurück kam ich später: als ich mich mit dem Golden Dawn beschäftigte, stolperte ich über William Butler Yeats. Den ich literarisch hochinteressant fand. Der nächste Kandidat war James Joyce. Ulysses! Wow! Danach war es um mich geschehen - klassische Literatur begann mich zu faszinieren. Erst die englische, dann die deutsche, dann die französische.

Obwohl ich schon ein paar Jahre dabei bin: klassische Literatur ist ein Pfad, der immer weiter führt. Mit jedem Autor, den man für sich entdeckt, öffnet sich eine andere Tür zu anderen Schätzen. Gegenwartsliteratur wirkt dagegen irgendwie seelenlos. Ausnahmen wie der oben genannte Umberto Eco scheinen da nur diese Regel zu bestätigen.

Apis, Deinen Vorschlag werde ich aufgreifen. Wenn es mir erlaubt ist, fülle ich diesen Thread im Laufe der Zeit mit einigen seth-kompatiblen Zitaten aus der Schatzkiste der klassischen Literatur.

Vielleicht liegts an bestimmten Erfahrungen, die im Leben gemacht werden, welche einen Menschen freiwillig und begeistert zur klassischen Literatur (zurück)führen. Ich würde mir nicht anmaßen, das Interesse an klassischer Literatur von der inneren Reife abhängig zu machen. Daß die meisten Teenager allerdings genauso wenig mit klassischer Literatur wie mit klassischer Musik anfangen können, ist auch nichts Neues.

Naja obwohl ... ein Schulkamerad von mir stellte irgendwann fest, wie 'geil' sich Edvard Grieg anhört, den er kennenlernte, nachdem er merkte, daß das Intro zu 'Hall of the Mountain King' von Savatage aus der Peer-Gynt-Suite stammt. Und daß Ravels 'Bolero' ganz gut zu Sex passen könnte, war uns auch klar... es mußte ja nicht immer 'Samba Pa Ti' sein. :mrgreen:

Wenn kaum jemand die Klassiker liest, ist das für mich von Vorteil. So kann ich diese auch weiterhin gebraucht und relativ billig bei Ebay einkaufen. Da ich allerdings dennoch oft überboten werde, gehe ich davon aus, daß noch jemand diese verstaubten Schinken liest - oder es in diesem Land immer wieder wackelnde Wohnzimmertische gibt. :zwink:

Bye!

Lupus
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#6
Lupus schrieb:Nur ist J.K. Rowling in etwa so klassisch wie Dieter Bohlen musikalisch. Und was die sprachliche Eleganz von Rowling im Vergleich zu Hoffmann angeht: Ebensogut könntest Du versuchen, Charlotte Roche auf eine Stufe mit Anaïs Nin zu stellen. Bei beiden ist es feucht - das wars aber auch schon.

Sorry Lupus, dass es hier ausschließlich um die Seth-Kompatibilität von klassischer Literatur gehen soll, habe ich geflissentlich (wenn auch unbeabsichtigt) überlesen.

OT die Zweite:
Ich frage mich gerade, ab wann Literatur noch klassisch und ab wann schon zeitgenössisch ist. Ist aber eine rein rhetorische Frage, nicht wirklich relevant. Zumindest für mich nicht. Im übrigen kommt es mir - und darin unterscheide ich mich deutlich von Verächtern sogenannter Trivialliteratur - seit geraumer Zeit weit mehr auf die Qualität der Geschichte als eine Eleganz der darin verwendeten Sprache an. Wenn die Story gut ist, darf sie ruhig auch ganz gewöhnlich verbalisiert werden, zumindest solange Grammatik und Rechtschreibung nicht unnötig vergewaltigt werden. Da sind meine Ansprüche bescheiden.
Apropos bescheiden. Wenn Ulysses Literatur ist, noch dazu klassische, dann gestehe ich freimütig, dass ich für Literatur entschieden zu doof bin. Mir hat sich seinerzeit nicht mal im Ansatz erschlossen, was Joyce damit ausdrücken wollte und was seine Sprache als solche betrifft wäre Eleganz auch nicht das Wort meiner Wahl. Ich habe aber berechtigte Hoffnung, dass in diesem Werk nicht allzu viel Seth-Kompatibles aufzutreiben sein wird, weshalb es für diesen Thread eher belanglos bleiben dürfte.

Wie auch immer, nochmal sorry fürs OT.

LG Tash
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#7
Joyce ist auch ein Extremfall. Vielleicht hätte ich stattdessen Hesses 'Steppenwolf' anführen sollen - ebenfalls ein Faszinosum, an dem sich die Geister dann doch etwas weniger scheiden.

Wenn ich mich recht entsinne, ist Hesse auch gar nicht mal so weit von Seth entfernt. Seine 'Morgenlandfahrt' liegt ohnehin schon auf meinem Nachttisch.

Darf ich Deine Hoffnung, daß James Joyce nicht viel mit Seths Konzepten gemeinsam hat, dennoch geringfügig relativieren? Immerhin kommen von Joyce Sätze wie:

Zitat:Es gibt keine Vergangenheit, keine Zukunft, alles verläuft in einer ewigen Gegenwart.

Klassische Literatur einzugrenzen (zumindest abseits der Fachwelt) ist vermutlich nicht ganz so einfach. Gehörte man zu der Fraktion der Erbsenzähler, würde dieser Begriff nur jene Literatur umfassen, die in der Epoche der Deutschen Klassik verfasst wurde, also von 1786-1832. Wie sich ja auch klassische Musik genaugenommen auf das Zeitalter der Klassik bezieht. Die Musik der Renaissance, des Barock, der Romantik und auch der Moderne wird im allgemeinen Sprachgebrauch jedoch ebenfalls als klassische Musik bezeichnet. Bei Werken moderner Komponisten ließe sich allenfalls darüber streiten, was das überhaupt noch mit Musik zu tun hat, aber übereinstimmend läuft es unter 'Moderne Klassik' (eigentlich ein Widerspruch in sich).

Für mich umfasst klassische Literatur alles von der Antike bis zum Beginn der literarischen englischen Moderne um 1914 (die deutsche Moderne gibts auch, die beginnt aber bereits 1890). Wenn mich jemand nach Autoren der klassischen Literatur fragt, erscheinen dennoch kluge Köpfe vor meinem geistigen Auge, die nicht unbedingt in diese Sparte fallen. So zähle ich Franz Kafka ebenfalls zu den klassischen Autoren; nur hat der noch bis kurz vor seinem Tode im Jahre 1924 geschrieben.
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#8
(11.01.2013, 17:19)Lupus schrieb: Nur ist J.K. Rowling in etwa so klassisch wie Dieter Bohlen musikalisch.

Hi Lupus,

da kann ich Dir widersprechen. Mag sein, daß Bohlen nicht Deinen Geschmack trifft. Aber er dürfte einer der genialsten Musiker sein, die wir in diesem schönen Land überhaupt haben. Zudem frage ich mich, wie es jemand zu einem der erfolgreichsten Musikproduzenten hier bringen kann, wenn er nicht musikalisch ist.

Bohlen ist einer den wenigen im Business, die wirklich jeden falschen Ton hören. Und das unter Druck bei seinen Auftritten in den Jurys. Er ist total erfahren, hat ein Gespür wie kein zweiter, welcher Stil zu welchem Musiker wirklich paßt. Absolut stilsicher, der Mann. Ich fürchte, schon allein dazu muß man extrem musikalisch sein.

Vielleicht war Edvard Grieg nicht ja nicht besonders musikalisch. Bei manchen seiner Sachen liegt dieser Gedanke durchaus nahe. Vielleicht tröstet es Dich, daß es jede Menge Leute gibt, die sogar Lang Lang für einen Musiker halten.

LGL

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#9
(11.01.2013, 19:48)Lupus schrieb: Joyce ist auch ein Extremfall. Vielleicht hätte ich stattdessen Hesses 'Steppenwolf' anführen sollen - ebenfalls ein Faszinosum, an dem sich die Geister dann doch etwas weniger scheiden.

Stimmt. Den Steppenwolf hab ich bis zum Ende gelesen. :Handkicker: Und wenn mich die Erinnerung nicht trügt, war ich sogar begeistert davon. Könnte aber nicht mehr sagen warum eigentlich, dazu müsste ich ihn wohl noch mal lesen. Damals haben mich gänzlich andere Dinge begeistert als heute.

Zitat:Wenn ich mich recht entsinne, ist Hesse auch gar nicht mal so weit von Seth entfernt. Seine 'Morgenlandfahrt' liegt ohnehin schon auf meinem Nachttisch.

Falls ja werden wir es hier in diesem Thread erfahren, nehme ich an. Mir sagt der Titel nichts, ich bin aber auch nicht so belesen wie du.

Zitat:Darf ich Deine Hoffnung, daß James Joyce nicht viel mit Seths Konzepten gemeinsam hat, dennoch geringfügig relativieren? Immerhin kommen von Joyce Sätze wie:

Zitat:Es gibt keine Vergangenheit, keine Zukunft, alles verläuft in einer ewigen Gegenwart.

Verflixt. Die Wette hätte ich verloren. :lol:
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#10
(12.01.2013, 07:22)Tash schrieb: Verflixt. Die Wette hätte ich verloren. :lol:

Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

Zitat:Vergangenheit und Zukunft gibt es nicht, es gibt nur eine unendlich kleine Gegenwart und die ist jetzt.

Leo Nikolajewitsch Tolstoi 1828-1910

Da würde eine Quellenangabe zu Joyce Klärung liefern, denke ich. Wo genau es steht.

Das Tolstoi-Zitat ist von hier:
http://www.bk-luebeck.eu/zitate-tolstoi.html

Tolstoi-Verweise zu diesem Zitat gibts mehrere im Web, zu Joyce gibts nix.




LGL

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#11
(11.01.2013, 17:19)Lupus schrieb: Apis, Deinen Vorschlag werde ich aufgreifen. Wenn es mir erlaubt ist, fülle ich diesen Thread im Laufe der Zeit mit einigen seth-kompatiblen Zitaten aus der Schatzkiste der klassischen Literatur.

Erwünscht, nicht nur "erlaubt". DAS ist genau so ein schönes Projekt, wie ich es mir für dieses Forum vorstelle. Ich freue mich, hier demnächst einige schöne klassische Seth-Kompatibilitäten zu entdecken und bin gespannt, wieviele es sein werden. Joyce hat ja schon den Anfang gemacht. :Handkicker:

Tolle Idee! :a020:

LG
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#12
(12.01.2013, 07:45)Lane schrieb:
(12.01.2013, 07:22)Tash schrieb: Verflixt. Die Wette hätte ich verloren. :lol:

Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

Zitat:Vergangenheit und Zukunft gibt es nicht, es gibt nur eine unendlich kleine Gegenwart und die ist jetzt.

Leo Nikolajewitsch Tolstoi 1828-1910

Da würde eine Quellenangabe zu Joyce Klärung liefern, denke ich. Wo genau es steht.

Das Tolstoi-Zitat ist von hier:
http://www.bk-luebeck.eu/zitate-tolstoi.html

Tolstoi-Verweise zu diesem Zitat gibts mehrere im Web, zu Joyce gibts nix.

http://en.wikiquote.org/wiki/James_Joyce

Zitat:There is not past, no future; everything flows in an eternal present.

To Jacques Mercanton, on the structure of Ulysses, as quoted in James Joyce: The Critical Heritage (1997) by Robert H. Deming, p. 22


(12.01.2013, 04:59)Lane schrieb:
(11.01.2013, 17:19)Lupus schrieb: Nur ist J.K. Rowling in etwa so klassisch wie Dieter Bohlen musikalisch.

Hi Lupus,

da kann ich Dir widersprechen. Mag sein, daß Bohlen nicht Deinen Geschmack trifft. Aber er dürfte einer der genialsten Musiker sein, die wir in diesem schönen Land überhaupt haben. Zudem frage ich mich, wie es jemand zu einem der erfolgreichsten Musikproduzenten hier bringen kann, wenn er nicht musikalisch ist.

Kommerzieller Erfolg hat nichts mit musikalischem Können zu tun. Sollte eigentlich in Anbetracht solcher Acts wie Scooter, D.J.Ötzi, Ralph Siegels Schlagersternchen usw. einleuchten. Bohlen kann sich gut vermarkten und am Fließband produzieren - ein guter Musiker ist er deshalb noch lange nicht.
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#13
(12.01.2013, 15:51)Lupus schrieb: Kommerzieller Erfolg hat nichts mit musikalischem Können zu tun.

Stimmt. Es gibt unzählige tolle Musiker, die keinen kommerziellen Erfolg haben.

Zitat:Sollte eigentlich in Anbetracht solcher Acts wie Scooter, D.J.Ötzi, Ralph Siegels Schlagersternchen usw. einleuchten.

Scooter kenne ich nicht. D.J. Ötzi und Ralph Siegel sind auch nicht mein Geschmack. Daß ich ihre Musik nicht mag, sagt doch absolut nichts über ihre Musikalität aus. Da gehts doch drum, beim Gesang die Töne zu treffen, Arrangements zu schaffen etc. Ich würde gerne mal ein Arrangement von jemandem hören, der nicht musikalisch ist. Die Arrangements von Ötzi oder Siegel sind vielleicht nicht superkomplex, aber sie sind musikalisch absolut ok.

Zitat:Bohlen kann sich gut vermarkten und am Fließband produzieren - ein guter Musiker ist er deshalb noch lange nicht.

Ich habe Bohlen in bestimmt 20 Sendungen erlebt. Ich mache seit 50 Jahren Musik. Seit über 20 Jahren arrangiere und komponiere ich selber. Ich kann Bohlen nur anhand seiner Kommentare enschätzen, da ich nicht weiß, ob er wirklich selber die Arrangements macht für seine Produktionen. Es gibt eine Produktion mit etwa 10 Sängern von ihm, die wirklich genial ist. Er hat jeden dieser unterschiedlichen Stimmcharaktere optimal eingesetzt. Es gibt da eine Stelle in diesem Track, wo jemand mit einer souligen Stimme plötzlich so aufdreht, daß es unter die Haut geht. Für sowas muß man nicht nur musikalisch sein, sowas ist genial. Die Sänger werden nicht das Arrangement gemacht haben, dafür waren sie zu jung und das Arrangement zu ausgefeilt, was Instrumentierung und Aufbau angeht.
Gut, ich weiß nicht, ob Bohlen es selbst gemacht hat, ich denke aber ja. Seine Kommentare in den Sendungen, die ich gesehen habe, lassen darauf schließen. Er hört jeden Fehler und weiß auch genau, ob ein Stück zu einem Sänger oder einer Sängerin paßt, ob es ihr oder ihm liegt, ob sie stimmlich überfordert ist. Das würde er nicht merken, wenn er nicht sehr musikalisch wäre.

Ich hatte ziemlich oft Gelegenheit, mit Sängern oder Sängerinnen zu arbeiten. Häufig merken die nicht, wenn ein Stück zu hoch oder zu tief für sie ist. Auch die Bandmitglieder merken das nicht. Geh auf Live-Konzerte, hör Dir Bands an. Viele werden ein oder 2 Stücke im Repertoire haben, die sie einen Ticken höher oder tiefer spielen sollten.

Der Bohlen hört das sofort, glaub das mal. Und daß er dann den Mund aufmacht, ist ja bekannt.

LG

Lane

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#14
Hesse war Freimaurer. Und die Freimaureresoterik ist teilweise gar nicht so weit entfernt von sethischen Einsichten. Aber auch wirklich nur teilweise. Trotzdem immherhin. Okkultismus, wie Blavatski oder auch Crowley ihn prägten, inspirierten nicht selten die Autoren ihrer Zeit, die wir heute "Klassiker" nennen. Aber ehrlich gesagt ist mir ein dagegen sich albern ausnehmender Kafka lieber, als ein (wie drücke ich es vorsichtig aus?) hirngewaschener Maurergeselle. Mary Shellys Frankenstein berührt auch unbekannte Realitäten. Ebenso Moby Dick z.B. (Thema Rache). Dickens mit seiner romantisch verklärten Sozialkritik ist mir lieber, als ein verquervergeistigter Joycer Ulyssis, den ich nach zehn Seiten und gefühlten, ächzenden zwei Stunden, wütend in die Ecke gefeuert habe. Oder Steinbeck - "Früchte des Zorns", "Die Strasse der Ölsardinen", "Jenseits von Eden". Das sind diese brillanten Lebenserzähler ohne metaphysische Ansprüche, und dennoch ist in ihnen so viel Seth im Kontext des echten Lebens eingebunden, wie man es heute in den langweiligen, weinerlichen Selbstbespiegelungen, besonders der europäischen Autoren, kaum noch findet.

Ansonsten sehe ich es wie Tash. Die Story, der Spannungsbogen zählt, weniger die ach so kluge Botschaft am Ende. Stephen King hat in seinem letzten Roman hervorragend und vor allem extrem spannend die Zeitproblematik untersucht. Ohne aber am Ende zu behaupten: Jawoll, so ist es!

Vielmehr als die Literatur transportiert Hollywood (So mancher Drehbuchautor kennt das Material, scheints) zur Zeit einige erstaunlich interessante, durchaus sethkompatible Themen auf die Leinwände und Bildschirme. Das ICH ausgerechnet mal einen Leo Di Caprio-Film empfehle ist schon bemerkenswert. Aber für jeden, der sich gerne mit der Traumrealität beschäftigt, ist "Inception" z.B. geradezu traumhaft gut gelungen.

Wer aber wirklich Seth haben will, sollte sein Material nicht in der Prosa suchen, sondern einfach zum Material greifen.

Was hat jetzt auch noch die Musik mit dem allen zu tun?
:Kopfkratz:
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#15
(14.01.2013, 21:07)Nebel schrieb: Was hat jetzt auch noch die Musik mit dem allen zu tun?
:Kopfkratz:

Das siehst Du nicht? Es geht um die "Klassik", um die Frage, wann etwas "klassisch" genannt werden darf.

ein geschätzter Schreiberling in einem anderen Thema schrieb:Warum denn überhaupt die Mühe machen Grenzen zu ziehen? Dieser Garten erzeugt prächtig blühende Blumen. Und so manches Unkraut. Das war in der Vergangenheit so und wird auch in Zukunft so sein. Es reicht völlig aus ein gewisses Gleichgewicht im Auge zu behalten. Ich kann ja verstehen, dass man immer nur bis ins Mark erbaunende Highlights produzieren möchte. Aber was ist mit den erholsamen Pausen dazwischen, die Kraft für einen neuen Anlauf zu höchsten Höhen verschaffen? Als das sehe ich die ungeliebten Phasen der Themenabweichungen nämlich. Und diese Sicht ist gültig! :dodgy:

Ist Dieter Bohlen, auf den wir über Harry Potter kamen, und die Musik nun in diesem Thema "Unkraut"? Es ist so mit dem Thema verwoben, dass ich weder einen Impuls noch Ahnung hatte, wie ich es ausreißen sollte, ohne das Thema zu beschädigen. Hier gibt es keine Grenzen zu ziehen. Ich habe das inzwischen gelernt.

Ich suchte gestern im Keller meinen alten "Goldnen Topf" von E.T.A. Hoffmann.[Bild: 16105.gif] Ich fand ihn nicht mehr, ist wohl untergegangen. :( Bei der Recherche im www überwog dann aber doch die Erleichterung, dass ich mich damit nicht mehr beschäftigen muß. Sorry Lupus, war wohl zu früh, ich warte wohl lieber nochmal 20 Jahre...

LG
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#16
(14.01.2013, 21:25)Apis schrieb:
(14.01.2013, 21:07)Nebel schrieb: Was hat jetzt auch noch die Musik mit dem allen zu tun?
:Kopfkratz:

Das siehst Du nicht? Es geht um die "Klassik", um die Frage, wann etwas "klassisch" genannt werden darf.

Ach so. Nein, habe ich nicht gesehen. Aber dann ist das einfach. Wenn ich es sage. Ich darf das. Punkt. Wenn es klassisch am Leben orientiert ist, nenne ich es Klassiker. Ob das nun korrekt ist oder nicht, interessiert mich einen feuchten Fiedlerfurz.

Wobei wir bei der Musik wären.

Zitat:Ist Dieter Bohlen, auf den wir über Harry Potter kamen, und die Musik nun in diesem Thema "Unkraut"?

In einem Seth-Forum? Natürlich! Absolut Unkraut! So what? Manche rauchen dieses Kraut. Das ist okayyyyy Digger!

Zitat:Es ist so mit dem Thema verwoben, dass ich weder einen Impuls noch Ahnung hatte, wie ich es ausreißen sollte, ohne das Thema zu beschädigen.

Wehe du reißt es aus. Ich habe lediglich die Frage gestellt, was ein Unterofftopic mit dem Oberoftopic zu tun hat. Die Frage hast du ja beantwortet. Ich hatte es nicht gesehen. Wie oft soll ich das noch sagen?

Zitat:Hier gibt es keine Grenzen zu ziehen. Ich habe das inzwischen gelernt.

Du bist einer der lernfähigsten Menschen die ich kenne. Wenn du mich demnächst mit dem Messer in der Hand siehst - nur keine Sorge. Ich will mir dann lediglich eine Scheibe abschneiden.

Zitat:Ich suchte gestern im Keller meinen alten "Goldnen Topf" von E.T.A. Hoffmann.[Bild: 16105.gif] Ich fand ihn nicht mehr, ist wohl untergegangen. :( Bei der Recherche im www überwog dann aber doch die Erleichterung, dass ich mich damit nicht mehr beschäftigen muß. Sorry Lupus, war wohl zu früh, ich warte wohl lieber nochmal 20 Jahre...

:lol:

Wir nähern uns ...

Zum Unteroftopic: Ich bin ganz bei Lane. Bohlen (übrigens ein Sternzeichenkollege für die Sterndeuter unter euch Apis) hat dieses Wahnsinnsgehör. Und soweit ich weiß, hat er seinen Kram auch immer mit jeder Note höchst selbst kompostiert. Wenn dann dabei auch noch die Dollars millionenfach auf´s Konto purzeln, dann ist das in der Tat GENIAL, wie man einfach neidlos anerkennen muss/sollte/könnte/dürfte.
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#17
Hallo Lupus,

sei von mir hier - erst jetzt - im Forum gegrüßt.


Zitat:Welcher klassische Literat hat Euch bisher zu der überraschenden Erkenntnis geführt, daß diese oder jene Aussage aus seinem Werk prinzipiell auch von Seth hätte stammen können?

Es wäre mir zu viel Arbeit herauszusuchen, aber gibt’s einiges – hier kannst Du viele Zitate finden die Seth’saussagen bestätigen.
Ob sie „Wort wortlich“ von Seth hätte stammen können würde ich meinen – es ist nämlich Interpretationssache.

LG

Mila
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