31.10.2011, 21:08
Zitat:Die psychologische Zeit ist dem Klima, in dem ich meine Existenz habe und in dem auch ihr unterbewusst existiert, sehr ähnlich, wie ich schon oft gesagt habe. Erfahrungen mit psychologischer Zeit und eine kontinuierliche Vertrautheit damit werden euch mehr über die Grundrealitäten von allem was ist sagen können, als Worte es vermögen.
Der Tod fühlt sich zuerst wie psychologische Zeit an. Es gibt eine Zeitspanne, in der ihr euch an die Idee der Zeit-Camouflage klammert, bevor die vollständige Freiheit einsetzt, und es tritt auch eine kleine Lücke auf, bevor die Orientierung möglich wird.
Die Anwendung der psychologischen Zeit wird das Todeserlebnis viel weniger beängstigend machen. Ihr werdet schon gelernt haben, die geräumige Gegenwart als das zu erkennen, was sie ist, und das bewusste Ego wird nicht mehr so erschrocken und verwirrt sein über die plötzliche Wahrnehmung, die sich daraus ergibt.
Unmittelbar vor der Todeserfahrung beginnt man die Zeitlosigkeit oder die geräumige Gegenwart wahrzunehmen. Weil das Ego noch an die Vergangenheit gebunden ist, sieht es dann scheinbar die Vergangenheit nochmals vor sich auftauchen. Es verfügt sozusagen über die Fähigkeit zu sehen, was kommen wird, aber weil das furchtsame Ego noch immer die Kontrolle inne hat, entscheidet es sich, nur einen Teil dessen zu sehen, was möglich wäre und vor dem Todesmoment verbirgt es sich lieber in der Vergangenheit.
DfS, Sitzung 48