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schwierig schwierig
#26
<font face='Arial'></font id='Arial'>Hallo theDog,

welches Buch bräuchtest Du denn?

Grüße Agnes
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#27
Dog, na dann viel Spaß, da hast Du viel zu tun... (deswegen hast du hier angekündigt, daß Du nicht oft schreiben wirst...! <img src=icon_smile.gif border=0 align=middle>
Ist es echt so schwer, alle Bücher zu bekommen? Dachte ich nicht. Ich werde es bald bemerken.
Ja, das mit dem Suchen von bestimmten Textstellen kenn ich gut, erlebe es grad selber wieder...mühsam, weil ich mir gar nichts angestrichen habe. Blöd, wenn ich hier nach der betreffenden Sitzung gefragt werde, sie verspreche und nicht finden kann....
A.
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#28
@ Lebensthemen
Agnes, ha, erwischt! Warum, warum....

Oh, ich dachte, daß sind jetzt Deine Themen, oder war das jetzt nur so allgemein gemeint?! Na gut, dann nicht erwischt. Ich wollte Deine persönlichen wichtigen Lebensthemen wissen, nicht womit "die meisten" unzufrieden sind! Diese Liste wäre ja endlos.
Sicher kenne ich diese Pyramide, habe mich doch früher viel mit Psychologie beschäftigt.

Die Sache mit dem Philisophieren emfpinde ich für mich ganz anders!
Es hilft mir im Alltag. Es erleichtert mir den Alltag. Ich komme mit meinen Problemen besser zurecht menthal und psychisch. Auch kann ich durchs Philosophieren auf Lösungen für mich kommen! Lösungen für alltägliche Sorgen. Durch die geeigneten Gedankengänge zur Problemlösung. Ich habe das selber für mich praktiziert, ich habe halt damit Erfahrung, andere mit Meditieren. Betreffend den Umgang mit meinen Mitmeschen zB. Wie schon mal hier erwähnt, konnte ich auch auf diese Weise meine extreme Schüchternheit überwinden.
Und mir hilft das Seth-Material sehr wohl, meine Schmerzen besser auszuhalten, anders damit umzugehen.
So geht es halt mir damit. Aber natürlich kenne ich sehr viele, die es so sehen wie Du.
Abalone
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#29
Zu der Story mit dem orangen Buch:
Schöne Geschichte! Das soll mir auch passieren, ist nett. Aber meine Ausgabe ist blau! Leider nicht so auffällig.
Und Knuddeln ist auch toll.
A.
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#30
Hi,

@Agnes:
Du schreibst: Deshalb bin ich der Meinung, dass das Seth-Material zuerst für den praktischen Alltag ist. Ich weiß nicht, ob Du die Maslowsche-Bedürfnispyramide kennst. Ich finde die zeigt sehr schön, dass zuerst die Sicherheitsthemen bearbeitet werden müssen, ehe man sich dem Geistigen zuwenden kann, nach dem Motto: ein hungriger Bauch studiert nicht gern.

Das hat mich daran erinnert, dass viele denen ich in anderen Foren begenet bin und die sich für "esoterische" Themen interessierten, bei der Frage wie bist die auf diesen Themenbereich gekommen, oft sagten das ein großes Problem in Ihrem Leben sie hat fragen lassen.

Wie erklärst Du Dir diesen Punkt? Wieso denken viele Menschen über sich und die Welt erst stärker nach wenn es Ihnen dreckig geht?

@Abalone:

Deine Tips zum mit dem Material arbeiten helfen mir sicherlich, eine Frage von mir habe ich nicht richtig beantwortet gefunden und möchte sie gerne noch einmal stellen: Wie verinnerlicht Ihr das was Ihr für Euch als richtig empfindet?

Bei der Masse an Info die Seth in nur einem Buch liefert ist das sicherlich nicht so einfach.

Bis bald

Search
P.S.: mein Lieblingszitat z.Zt. von Seth: Impulse sind genau so uneigennützig und selbstlos wie Organe.
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#31
Seth-Bücher günstig abzugeben:
Das Seth-Material (ungelesen, 4. Auflage 2000)
Gepräche mit Seth (ungelesen, 8. Auflage 1990)
Träume Evolution und Werterfüllung (ungelesen, 1990)
Träume Evolution und Wererfüllung Band II (ungelesen)
Nie Natur der Psyche (ungelesen)
Seth Buch, die frühen Sitzungen 1-42(Umschlag lädiert, ungelesen)
Individuum und Massenschicksal (ungelesen)

Bei Interesse bitte melden!
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#32
Hallo Monya!

Magst Du hier im Forum auch noch was anderes beitragen (Deine Erfahrungen, Meinung usw.) oder nur Bücher verkaufen?
Gruß
A.
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#33
Hallo Search!

Vielleicht verstehen wir unter dem Wort "verinnerlichen" nicht das gleiche.
Ich dachte, ich hätte das auch beantwortet. Beim Beschäftigen mit dem Material, daran denken, hier lesen, posten, mailen, mit anderen darüber sprechen, markieren in den Büchern, Besonderes in Word abspeichern usw. DABEI verinnerliche ich es auch.
Was genau verstehst Du also unter verinnerlichen?
Vermutlich muß man sich Jahre damit auseinandersetzen und die Bücher mehrmals lesen, um es total verinnerlicht zu haben. Vermutlich helfen auch diverse Übungen dabei. Dazu können andere mehr sagen, denn mit den Übungen stehe ich erst am Anfang.

Zu Deiner konkreten Fragen:
Das, was ich als richtig empfinge, ist ja in dem Moment wo ich das empfinde, verinnerlicht. So fühle ich das jedenfalls. Ich empfinde es innen drin, wenn ich es als wahr annehmen kann. Was natürlich gar nicht heißt, das es nicht noch sehr gefestigt werden kann und soll.
Hoffe, Du kannst nun mehr damit anfangen bzw. daß ich mich verständlich machen konnte.

Mir passierte es hier schon öfter, das es Definitionsunterschiede gab, dann kommt es zu Mißverständnissen, obwohl man eigentlich eh vom gleichen spricht bzw. der gleichen Meinung ist.
Liebe Grüsse
Abalone
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#34
Hallo Agnes und Search!
Habe wieder die halbe Nacht sinniert, diesmal über die Bedürfnispyramide, die Lebensthemen.

"Warum ich keine größere Wohnung habe" stellt kein wichtiges Lebensthema dar!

Das Materielle wird, gerade bei uns, viel zu sehr überbewertet.
Ich habe mich heute wieder geärgert, worauf die Leute hier glauben, materiell gesehen, Anspruch zu haben. Nachdem ich eine Sendung über die Probleme in Afrika sah.

Dach über dem Kopf, nicht frieren, keinen Hunger haben, Kleidung usw. alles ja, das meine ich nicht. Ich kenne die Pyramide, die Triebe, die Bedürfnisse.
Viele halten sich bei uns (Mitteleuropa) für arm, verglichen mit wirklich Armen sind sie im Überfluß.

Es ist echt ein Trugschluß zu glauben, mit mehr Besitz, mit immer mehr von allem Materiellen glücklicher zu sein. Es ist vermutlich Kompensation.
Ich kann auch von mir selber erzählen. Ich kenne beides, unter dem Existenzminimum und weit mehr als "notwendig". (Ja, ist mir klar, wir können nun diskutieren, was notwendig ist, was nicht, wo eine Grenze setzen....)
Meine glücklichste Zeit verbrachte ich in meiner kleinsten Bude. Die schlimmste Zeit in der größten Wohnung.
Man kann mit so wenig glücklich sein. Vieles, das Freude macht, kostet gar nichts.

So, das mußte jetzt raus, danke fürs Lesen.
Sieht es jemandwie ich?
Freue mich auf Eure Antwort
Abalone
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#35
.

Edited by - theDog on 07/12/2003 11:21:06
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#36
<img src=icon_smile.gif border=0 align=middle>
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#37
<font face='Arial'></font id='Arial'>Hallo Search,

Du fragtest:

<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>Das hat mich daran erinnert, dass viele denen ich in anderen Foren begenet bin und die sich für "esoterische" Themen interessierten, bei der Frage wie bist die auf diesen Themenbereich gekommen, oft sagten das ein großes Problem in Ihrem Leben sie hat fragen lassen.

Wie erklärst Du Dir diesen Punkt? Wieso denken viele Menschen über sich und die Welt erst stärker nach wenn es Ihnen dreckig geht? <hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten, da ich hier leicht in Verallgemeinerungen rutschen könnte. Im Grunde kann ich nur für mich sprechen und für die Menschen, die ich gut kenne und die ich ein Stück auf ihrem Weg begleitet habe. Ich kenne niemanden, einschließlich meiner Person, der sich der Esoterik im Allgemeinen und der Spiritualität im Besonderen zugewandt hat ohne große Not.

Alle diese Menschen waren in materieller Sicherheit, da mangelte es an nichts. Und so lebten sie vor sich hin, widmeten sich ihren Arbeitsstellen, ihren Familien, ihren Hobbys usw. usf. Die kleinen Sorgen und Probleme des Alltags wurden dorthin getan, wo sie hin gehörten: unter den Teppich. Dass der Teppich mit der Zeit immer unebener wurde, übersahen sie ganz geflissentlich (immer auch mich mit eingeschlossen). Dann irgendwann als die Sturm- und Drangzeit vorbei war, die Kinder aus dem Haus, <b>spätestens</b> da kam die große Leere – und mit der Leere die Unzufriedenheit – <b>und</b> es blieb auch weiterhin die Unfähigkeit, irgendetwas verändern zu können. Sicher, es wäre möglich gewesen, sich noch mehr auf Geldanhäufen zu konzentrieren, in Urlaub und Reisen zu investieren, möglich wäre auch die Unterstützung des Gemeindepfarrers gewesen oder sonstiger sozialer Wichtigkeiten, selbst das brachte schon im Ansatz keine Befriedigung – zumindest bei den Leuten, die ich kenne. Und so machten wir weiter wie gehabt. Dann gingen die ersten Ehen zu Bruch, das Gerangel um neue Partner begann, Tränen über Tränen, Mobbing am Arbeitplatz, das Älterwerden (insbesondere bei uns Frauen),Krankheiten und ... und ... und.

Was ist das für ein Spiel? Nach meinem Dafürhalten: die Trägheit eines guten Lebens. (Die Kirchen hatten schon lange keine Ideale mehr anzubieten und was sonst noch auf der öffentlichen Bühne des Lebens zu sehen war und ist, ist für mich meist keinen Pfifferling wert.) Das „Ego“ hat sich etabliert und will am Status quo festhalten. Also Scheuklappen auf und weiter. Und hier fällt mir wieder der Satz von Seth ein: Das Ego war als Stütze gedacht und hat sich zum Tyrannen entwickelt.

Jetzt muss ich in die Geologie gehen, um zu verdeutlichen was ich meine. Wenn sich im Erdinnern der Druck durch Gasbildung oder Kontinentalplattendrift genug erhöht hat, kommt es zu explosiven Ausbrüchen: Wir können die atemberaubenden Bilder von „gewaltiger“ Schönheit eines Vulkanausbruchs sehen. Die Trägheit der Erdmassen ist überwunden, alles bewegt sich wieder (wenn auch im scheinbaren Chaos).

So ist es auch mit den Menschen. Ein gutes Leben ohne allzu große Anstrengung macht träge. Wir umgeben uns mit zuviel materiellen Gütern, wir häufen zuviel Weltwissen an, ohne es in Weisheit umzuwandeln, wir nehmen zuviel Äußeres in uns hinein, wir wollen zuviel Dauerhaftigkeit, das macht uns viel zu unbeweglich. (Es ist wie bei dem sich anhäufenden Druck im Erdinnern.) Dann fängt das innere Selbst an Druck zu machen, uns Steine (Probleme) in den Weg zu legen, aber wir gehen stur wie die Stiere darum herum. Die Steine werden größer, gleiches Spiel. Wir wollen einfach die Steine nicht ansehen. (Wir wollen uns nicht erinnern, dass wir nicht hierher gekommen sind, um ein Friede-Freude-Eierkuchen-Leben zu leben.) Also muss das innere Selbst den Druck erhöhen und lässt uns abstürzen. Manch einen bringt dieser Sturz dazu zu fragen: Was ist denn jetzt passiert? Was habe ich falsch gemacht? Alles ist doch so gut gelaufen! Mein Gott!

Dann kommt die Hader-Stufe: Warum nur zum Teufel ist mir das passiert? Wer hat schuld? Es beginnt die Täter-Suche. Wer ist verantwortlich? Das ist der Zeitpunkt, wo die meisten dann über ihren Tellerrand hinaussehen und bemerken, dass sie keinesfalls alleine völlig zerschunden in dieser Schlucht liegen.

Jetzt teilen sich die Abgestürzten in zwei Gruppen, die einen, die neue Wege suchen und die anderen, die sich an der Schuldfrage festbeißen.

Ich hoffe, du kannst mit dieser Antwort etwas anfangen. Ich wünsche Dir eine gute Nacht,

Agnes




Edited by - Agnes on 31/10/2003 00:16:26

Edited by - Agnes on 31/10/2003 01:07:44
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#38
Hi Agnes,
Deine ausführliche Antwort hat mich sehr angesprochen und auch viel Verständnis bei mir geweckt. Und Du hast eines meiner "Lieblingsthemen" angesprochen. Ich habe immer sehr naiv gedacht / gehofft irgendwann einmal anzukommen, habe gedacht wenn ich die Prüfung (im wahrsten Sinne des Wortes) geschafft habe, dann bin ich da.

Oder, wenn ich erstmal in der und der Position bin, dann bin ich da.

etc...

Aber es geht nicht ums Ankommen und diese Lektion lerne ich immer wieder neu ohne es nicht immer wieder zu schaffen sie zu vergessen.

Kennst Du das Buch Johannes? Ich finde, dass darin diese Thematik besonders schön noch einmal vor Augen geführt wird.

WIE SCHAFFE ICH ES IM MOMENT ZU LEBEN? (ohne anzukommen oder vieleicht doch?) ... schwierig schwierig.

Aber das sagte ich bereits.

Schöne Nacht <img src=icon_smile_big.gif border=0 align=middle>

Search
Noch'n Zitat weiß nich mehr von wem: Niemand ist überzeugender als ein guter Zuhörer.
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#39
<font face='Arial'></font id='Arial'>Hallo Search,

ja ich kenne "Johannes". Es war neben der "Möwe Jonathan", "Brücke über die Zeit" und "Illusionen" von Richard Bach (und natürlich Seth) meine Begleitlektüre in den ersten Jahren des Suchens. Ich habe es, ich weiß nicht wie oft gelesen und es noch öfter verschenkt. Es ist wirklich zauberhaft.

Du schreibt:

<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>Ich habe immer sehr naiv gedacht / gehofft irgendwann einmal anzukommen, habe gedacht wenn ich die Prüfung (im wahrsten Sinne des Wortes) geschafft habe, dann bin ich da.

Oder, wenn ich erstmal in der und der Position bin, dann bin ich da.

etc...

Aber es geht nicht ums Ankommen und diese Lektion lerne ich immer wieder neu ohne es nicht immer wieder zu schaffen sie zu vergessen.
<hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>

Dazu kann ich nur sagen: "als wärs ein Stück von mir". Dazu fällt mir ein, ich habe in der Anfangszeit, als ich mich auf die Suche gemacht habe, ein sehr schönes Meditationerlebnis gehabt, wobei es genau um dieses Thema geht. Ich werde es morgen heraussuchen. Wohin ich es stelle weiß ich noch nicht, aber Du wirst es sehen.

Liebe Grüße Agnes

NS Seth beschreibt auch irgendwo ein Beispiel von einem Mädchen, dass nur unter bestimmten Bedingungen glücklich sein kann. Vielleicht weiß ein Anderer hier wo es steht.

Agnes

Edited by - Agnes on 31/10/2003 01:23:13

Edited by - Agnes on 31/10/2003 02:29:14
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#40
<font face='Arial'></font id='Arial'>Hallo Search und alle anderen,

hier mein Mediationserlebnis, was die Lebenseinstellung der "damaligen Agnes" genau auf den Punkt bringt. Es war gleichzeitig mein Einstieg in die Meditationspraxis. Dieses Erlebnis zeigt deutlich, wie unendlich schwierig es ist, den Weg als Ziel zu sehen. Zu dieser Zeit besuchte ich eine Heilpraktikerschule und wir mussten uns mit der Bergwanderung beschäftigen. Die Sethies, die mit Meditationspraktiken vertraut sind, wissen, dass es bei dieser speziellen Meditation um bestimmte Symbole, wie Wiese, Bach, Höhle und Archtypen, geht.

<b>Batman oder das Ziel</b>

Wie war der Anfang? Ich überlege. Richtig, alles fängt an mit meinem Entschluß eine Bergwanderung zu unternehmen. Mit den besten Vorsätzen gehe ich los. Zuerst ist da eine wunderschöne Wiese, es ist meine Wiese. Dann komme ich an einen Bach, es ist mein Bach. Aber ach, ein dünnes Rinnsal. Nun ja, ich ziehe die Schuhe aus und gehe ein Stück hindurch.

Da, um eine Biegung der Berg. Er liegt vor mir, mein Berg. Als ich die Mühsal erkenne, die vor mir liegt, bereue ich fast meinen Entschluß. Jedoch ich wurde erzogen, einmal angefangenes führt „man“ zu Ende. Volle Teller werden leer gegessen. „Man“ bleibt nicht einfach auf halbem Weg stehen. „Man“ geht immer vorwärts, wie eine Ameise. Die Augen auf das Ziel gerichtet.

Die spitzen Steine, die großen Felsbrocken, ich nehme sie kaum wahr. Schließlich habe ich meine Augen nach oben, auf das Ziel gerichtet. Am Ziel erwartet mich dann die Belohnung. Was macht es schon aus, wenn mein Körper dabei zerschunden wird. Da oben, da erwartet mich das, was ich suche. Was suche ich? Genau weiß ich es auch nicht. Aber das ist egal, das Ziel lockt und ruft. Wer achtet da schon auf Hindernisse. Was können die schon sagen? Kaum nehme ich etwas wahr von dem Weg. Meine Augen schauen unentwegt hoch.

Doch was ist das? Nach Stunden, angefüllt mit Angst, Panik, Schweiß und Atemnot, stehe ich mit jagendem Herzen vor dem Ende des Weges. Ich schließe meine Augen und weine, ich bereue, ich bereue. Oh, Scheiße auf die Erziehung. Alles ist ausweglos. Noch nicht einmal von dem Weg habe ich etwas gesehen. Wie sinnlos alles ist.

Das Herz hat sich wieder beruhigt. Der Schmerz aus den Lungen ist gewichen. Die Beine zittern auch nicht mehr. Weil ich zurück muß öffne ich meine Augen.

Da sehe ich eine schmale Felskante. Sie führt scheinbar um den Fels herum. Freude schießt in mir hoch. Das Ziel, lodert es in meinem Kopf. Also auf, geh den Weg nach Golgatha. Nach Golgatha? Blödsinn! Es ist der Weg zum Ziel.

Mit dem Gesicht zur Wand, auf Zehenspitzen kämpfe ich mich vorwärts. Meine Arme ausgebreitet, suchen die Hände jeden Halt zu erfassen. Weiter geht es. Die Angst, der Weg könne endgültig zu Ende sein, schnürt mir die Kehle zusammen. Meine Fingerkuppen bluten auch schon. Egal! Jesus hat schließlich für die ganze Menschheit geblutet. Dann kann ich wenigstens für mich alleine bluten. Wie mit glühenden Kohlen, schreibt sich das Wort „Ziel“ hinter meiner Stirn fest.

Was ist das? Ich glaube kaum, was ich sehe. Träume ich?

Eine Brücke ist zu sehen. Wenn ich den Kopf ein Stückchen wende, kann ich auch Teile einer Burg erkennen. Vor Erleichterung könnte ich heulen. Aber nein, nicht jetzt. Nur nichts riskieren, so kurz vor dem Ziel. Kaum wage ich zu atmen.

Endlich habe ich wieder festen Boden unter den Füßen, ich gehe auf die Brücke zu, betrete sie. Welch herrliches Gefühl, den sicheren Untergrund unter meinen Fußsohlen zu spüren.

Erneut macht sich ein Stechen in den Lungen bemerkbar, wieder jagt mein Herz wie rasend, von der Anspannung. Alles unwichtig. Mein Körper wird sich schon beruhigen.

Nach meinen ersten Schritten, löst sich aus dem Dunkel des Torbogens eine Schattengestalt. Sie kommt auf mich zu.

Es ist Batman, sehr groß, sehr angsteinflößend. Er droht mir, verweigert mir den Zugang zur Burg. Nein! Das kann nicht sein, das darf einfach nicht wahr sein. Aber er rührt sich nicht. Ich habe Angst, ich will nicht zurück - diesmal nicht. Doch da fällt mir etwas ein, was ich einmal las. Man könne Schattengestalten auflösen, indem man ihnen sage, daß man sie liebe. Beide Hände strecke ich ihm entgegen: Batman, ich will keinen Krieg mit Dir, ich liebe Dich.

Jubel, Jubel, Batman ist weg, einfach so.

Da steht vor mir eine Gestalt aus weißem Licht. Das Gesicht kann ich nicht erkennen, es strahlt wie die Sonne. Auf dem Kopf eine goldene, dreizackige Krone. Das Gewand ist weiß und fällt fließend zur Erde. Diesmal werden mir die Hände entgegengestreckt.

Na ja, denke ich, das ist aber jetzt wirklich übertrieben. Zuerst Batman und dann gleich der König des Lichtes.

Bei meinen letzten Gedanken löst sich die Lichtgestalt auf. Sie ist weg. Einfach so.

Was bleibt?




Edited by - Agnes on 09/11/2003 01:23:44
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#41
Agnes, Agnes, ich habe ja noch nicht viele gelesen, aber Deine Beiträge erinnern mich immer wieder an Bücher die mir wichtig sind.

Erstmal vielen Dank für Deinen schönen Beitrag. Er hat mich an das Buch von Shirley McLaine erinnert Der Jakobsweg. Darin beschreibt sie ihre Pilgerschaft auf dem Jakobsweg. Ein tolles Buch genauso wie Zwischenleben von ihr. Kann ich nur empfehlen.

Alles Liebe Search
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#42
Apropos Jakobsweg: Hast Du, habt Ihr, von Paulo Coelho "Auf dem Jakobsweg" gelesen? Wenn ja, wie ging es Euch dabei? (ja, habs gesehen, es gibt glaub ich irgendwo einen eigenen Thread "Jakobsweg", aber wie ich bemerkt habe, schaut in die alten Fäden kaum wer rein bzw. schreibt keiner zurück, darum sage ich das hier)

Ich bin erst am Anfang von dem Buch. Diese Sequenz mit den winzigen Schritten ist bei mir als beeindruckend hängengeblieben. Ansonsten liegt das Buch seit Monaten, ohne daß ich Lust habe weiterzulesen.

Diesen Weg zu gehen ist ein Lebenstraum von mir, den ich verwirklichen will.
Alles Liebe
Abalone
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#43
Hi Abalone,hab ich nicht gelesen, ich interessiere mich auch (durch Shirley MCLaine)für den Jakobsweg, bin aber viel zu schissig wenn ich an die körperlichen Anstrengungen denke.

Search



Edited by - Search on 10/11/2003 02:12:54
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#44
<font face='Arial'></font id='Arial'>Hallo Search,

schön, dass Dir mein Erlebnis gefallen hat. Übrigens "Zwischenleben" von Sh. McLaine habe ich auch gelesen. Dazu gabs auch einen Film, der im Fernsehen, ich glaube es war im WDR, ausgestrahlt wurde. Hat mich damals mächtig beeindruckt.

Liebe Grüße Agnes
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#45
Hi Search, ja das stimmt, für den Körper eine große Herausforderung (gleich eine gute Gelegenheit, um die Auswirkungen neuer Glaubenssätze zu testen?) Wenn es ich mehr Kondition habe, werde ich es wagen. Ich mag aber nicht alleine, suche eine nette Begleitung. Ich denke, daß man sich das tägliche Pensum ja selber einteilen kann.
A.
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