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Seth ....Erleuchtung....andere Philosophien
#1
Hallo zusammen!

Ich habe in den letzten Monaten nicht nur Seth gelesen, sondern mich auch mit Büchern sogenannter „Erleuchteter“ wie Tolle beschäftigt, sowie mit Advaita, Ken Wilber, ein bisschen Buddhismus und vielem mehr. Mir ist aufgefallen, dass fast alle Philosophien als „Grundproblem“ die Illusion der Zeit anführen. Um sich zu befreien soll man möglichst immer den Moment leben, als „Belohnung“ winkt irgendwann die Erleuchtung. Nach meinem Verständniss ist jemand in diesem Zustand besonders bewusst und fühlt einen tiefen inneren Frieden, weil erkannt worden ist, dass alles eins und genau richtig ist. Der „Preis“ für diesen Zustand scheint der Verlust des Egos zu sein.

Mich wundert etwas, dass Seth auf diesen Zustand des „erleuchtet sein“ gar nicht eingeht (soweit ich weiß, vielleicht irre ich mich ja). Einerseits sagt auch er, dass der Gegenwart eine große Bedeutung zukommt, andererseits scheint ihm das Individuum sehr wichtig zu sein, weshalb ihm ja auch das Buddhistische „Ziel“ sich in der All-Einheit aufzulösen zuwieder ist. Mit Hilfe seiner Ratschläge ist man im besten Fall fähig, die eigene Realität aktiv und willentlich zu gestalten. Das Leben als eine Art Kunstwerk. Diese Vorstellung gefällt mir sehr gut. In Seths Philosophie ist einerseits alles eins, gleichzeitig scheint eine gewisse Hirarchie zu bestehen, die die verschiedenen „Stufen“ der Bewusstheit unterteilt, obwohl er dass wahrscheinlich eher aus Verständnisgründen so erklärt.

Ich frage mich schon länger, ob der Zustand der Erleuchtung tatsächlich so allumfassend ist, wie die „Erleuchteten“ behaupten. Was sollte dann noch kommen?
Oder könnte es vielleicht sein, dass sie eine noch „tiefere Wahrheit“ entdeckt haben und in gewissem Sinn „weiter“ als Seth sind?
Wenn es nicht so ist, müsste man meiner Meinung daraus schließen, dass noch immer Illusionen bestehen und der Zustand der Erleuchtung sowas wie eine zwar höhere, aber trotzdem nur eine „Zwischenstufe“ darstellt. Seth zufolge, ist der Sinn unserer Existenz, den schöpferischen Umgang mit Emotionen und Gedanken zu lernen. Diese Philosophie gefällt mir persönlich um einiges besser, weil ich mir darunter sowas wie endlose Kreativität vorstelle.

Wo sich scheinbar alle Philosophien inklusive Seth einig sind, ist dass sie die Wichtigkeit der Gegenwart (Seth: „Der Kraftpunkt liegt in der Gegenwart!“ etc. ) deutlich machen.
Ich mache mir schon seit einiger Zeit immer mal wieder den Moment bewusst und versuche eine „Gedankenleere“ herzustellen und vor allem gewisse Befürchtungen, die Zukunft betreffend, zu ignorieren um ihnen die Macht zu nehmen. Manchmal funtkioniert das sehr gut, aber immer mal wieder habe ich das von früher vertraute Gefühl, wie ein Blatt im Wind und ohne Einfluss auf mein Schicksal zu sein.

Ich finde, die Geschichte von „Gott“/ „Shiva“/ „All-das-was-ist“ mit sich selbst verstecken spielt gleichzeitig einleuchtend, aber auch etwas befremdlich. Existenz wäre dann nicht nur im übertragenen Sinne ein Spiel. Seth sagt es anders, so in etwa, dass „All-das-was-ist“ bestrebt ist, Erfahrungen zu machen. Das wiederspricht aber nicht unbedingt der „Verstecken-spielen-Theorie“.

Was meint Ihr dazu? Sind die verschiedenen Philosophien wirklich verschieden, oder wird dasselbe mit anderen Worten gesagt?
Schafft ihr es, möglichst immer, gegenwärtig und bewusst zu sein? Ich verliere mich manchmal richtig im Alltag und erinnere mich dann irgendwann sozusagen an den Augenblick und daran, der Schöpfer meiner eigenen Realität zu sein. Manchmal ist das nur intellektuell, aber ab und zu ist das dann ein richtiges Aha-Erlebnis. Am bewusstesten bin ich oft, wenn ich gerade etwas inspirierendes wie Seth oder etwas in der Art gelesen habe. Ist das bei Euch ähnlich?
Beschäftigt Ihr Euch eigentlich auch noch mit anderen Philosophien als Seth ?
Würde mich sehr interessieren.

Jetzt versuche ich mal, eine Wahrscheinlichkeit zu wählen, in der das Forum mal wieder etwas „belebter“ ist und ihr zahlreich antwortet<img src=icon_smile_wink.gif border=0 align=middle>...

Viele Grüße,
Simple


P.S.: Habe da eine ganz gute Definition zur Erleuchtung gefunden:

Unter Erleuchtung wird allgemein der Durchbruch des Geistes von einer durch Emotionen und Sinnestäuschungen verschleierten Bewusstseinsebene, zu einer objektiven, im Hier und Jetzt ruhenden Erkenntnisebene verstanden.

Erleuchtung ist eigentlich ein christlicher Begriff, der besonders in der Mystik und in der Orthodoxen Kirche beliebt ist.

Der Begriff wird heute jedoch im Westen eher im Zusammenhang mit dem Buddhismus gebraucht. Er ist die übliche Übersetzung von bodhi, einem Begriff aus der Pali-Sprache, der wörtlicher übersetzt "Aufwachen" bedeutet. Davon leitet sich auch die Bezeichnung des "Erwachten" als Buddha ab.

Im japanischen Zen-Buddhismus wird die "Erleuchtung" auch als Satori bezeichnet.

Man bezeichnet den Moment der Erleuchtung auch als Illumination. Die Notwendigkeit der Erleuchtung kann man auch in Platos Höhlengleichnis beschrieben sehen. Plato vergleicht den Menschen mit einem in einer dunklen Höhle an die Wand gefesseltem Gefangenen, der Schatten der außerhalb der Höhle Lebenden sieht, und diese Schatten für die gesamte existierende Realität hält.

Während unsere Sinne und unser Gehirn in der Lage sind, viel mehr Information aufzunehmen, und dies auch während unseres gesamten Lebens in der Abstraktion unseres Neuronalen Speicher und Rechensystemes verfügbar zu halten, lassen wir unser Bewusstsein durch das Lernen limitierender Emotionen beim Aufwachsen in die Persönlichkeit eines Erwachsenen formen.

Das Erreichen der Erleuchtung wird erfahren, wenn man die geistigen Energie und Klarheit erreicht, die unser reguläres Bewusstsein derartig erweitert, dass es das reguläre Unterbewusstsein einschließt. Dieser Zustand, in dem alle Informationen mit so viel Hintergrund vorliegen, dass man 'Gut und Böse' ohne Urteil versteht (siehe auch : Baum der Erkenntnis), fühlt sich derartig machtvoll an, dass man sich als ewig vereinigt mit allem was war, ist und sein wird erkennt (Alleinheit). Gleichzeitig, während der Cumulus des Erlebens dieser Omnipotenz anhält, erkennt man allerdings auch die unendliche Winzigkeit des bisherigen Selbstbildes, im Vergleich zum allverbundenen Raum, Zeit, Organismus des Ganzen; dies führt meist zu einem Erlebnis des Ego-Todes und einer Wiedergeburt, in der sich der Erlebende neu definiert

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Erleuchtung">http://de.wikipedia.org/wiki/Erleuchtung</a><!-- m -->

Edited by - Simple on 26/10/2004 00:18:49
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#2
Hi Simple!

Ich will mal was zur Belebung beitragen:

Mhm, Erleuchtung ist für mich persönlich kein Thema, das bis jetzt Wichtigkeit hatte. Ich kann nicht behaupten, daß ich danach strebe, und fang mit dem Betriff nicht soviel an.
( Und falls ich mich mal in so einem Zustand befinden sollte, weil ich dieses und jenes, was dafür erforderlich ist, getan, geschafft, gelebt... habe, dann werd ich es eh merken.....<img src=icon_smile_wink.gif border=0 align=middle> )

Natürlich weiß ich, was normalerweise unter "Erleuchtung" verstanden wird - Du führst auch Definitionen an - aber ich bezweifle, daß es möglich ist, so einen Zustand während eines menschlichen Erdenlebens zu erreichen.

Ich zitiere Dich:
" Unter Erleuchtung wird allgemein der Durchbruch des Geistes von einer durch Emotionen und Sinnestäuschungen verschleierten Bewusstseinsebene, zu einer objektiven, im Hier und Jetzt ruhenden Erkenntnisebene verstanden. "

Meiner Einschätzung nach ist es für einen Menschen während des irdischen Daseins unmöglich, eine völlig OBJEKTIVE Erkenntnisebene zu erlangen.
Und wenn....ich spinne den Gedanken weiter....ist dieser Mensch dann hier noch lebensfähig oder lebenswillig?
Kann der einen "normalen" Menschenalltag bewältigen? Will der dann nicht schnell raus aus diesem Kasperltheater?

Ist es für einen Menschen überhaupt sinnvoll und erstrebenswert, erleuchtet zu sein? Ist es nicht eher ein Hindernis, um hier hier auf Erden Werterfüllung zu erlangen, hier kreativ zu materialisieren, Erfahrungen zu sammeln?
Wir sind Schauspieler in einem Stück, doch sobald wir die Bühne des Theaters betreten (Geburt), vergessen wir, daß wir eine Rolle spielen - und dies aus gutem Grund, denn sonst würden wir unsere Aufgabe auf dieser Ebene nicht erfüllen können. (alles nachzulesen bei Seth und ich kann mit diesem Erklärungsmodell viel anfangen)

Der Erleuchtete checkt also, daß er nicht die Rollenfigur ist, sondern ein Bühnendarsteller und kapiert noch vieles mehr.....- will der noch weiterspielen, ist er überhaupt noch fähig dazu...? Dreht der durch? Kapselt er sich völlig ab? Bringt er sich um?

Über das Höhlengleichnis wurde in dem eigens dafür von mirgeschaffenen Ordner "Platon" diskutiert.

Ich habe mich immer dafür interessiert, welches Weltbild die diversen Philosophen haben und ich erkenne für mich, daß es da große Unterschiede gibt und nicht alle das gleiche meinen mit verschiedenen Worten.

Was meinst Du mit dieser Versteckspiel-Theorie?

Auch ich "vergesse" im Alltag immer wieder, daß ich alles selber erschaffe, besonders dann, wenn ich nicht grad ein Seth-Buch lese. Und dann ärgere ich mich oder rege mich auf über irgendwas, bis mir wieder einfällt, daß es dafür eigentlich keinen Grund gibt, weil ja ich selbst die Verantwortung dafür trage....





andrea
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#3
Hi Abalone!

Für mich ist die Frage der Erleuchtung vor allem die, ob sie nicht sozusagen "überschätzt" wird. Ich meine damit, dass sie vielleicht auch "nur" eine Illusion sein könnte. Wenn sie das nicht ist, hätte das etwas von einem "Angekommen-sein", was ich nicht nur positiv meine, weil mir dann schleierhaft ist, wie es weitergeht.

<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote> Meiner Einschätzung nach ist es für einen Menschen während des irdischen Daseins unmöglich, eine völlig OBJEKTIVE Erkenntnisebene zu erlangen.
Und wenn....ich spinne den Gedanken weiter....ist dieser Mensch dann hier noch lebensfähig oder lebenswillig?
<hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>

Schwer zu sagen. Tolle hat, seiner Aussage nach, in den ersten Jahren seiner Erleuchtung das Gefühl so sehr genossen, dass er auf einer Parkbank lebte und nur das nötigste tat, um zu leben.
Mittlerweile lebt er wohl ziemlich normal, hält Vorträge und verkauft ne Menge Bücher. Da fragt man sich einerseits, wieso jemand der behauptet Ego-los zu sein dass trotzdem macht oder "nötig hat". Er selbst sagt sinngemäß, dass ihm das Leben wie er es führt zwar Freude macht, aber er es eben nicht nötig hat, da er sich nicht über z.B. Geld definiert. Er scheint das Leben also tatsächlich spielerisch anzugehen.

<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>
Was meinst Du mit dieser Versteckspiel-Theorie?
<hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>

Ich weiß nicht mehr, wo ich es gelesen habe, glaube in irgendeinem Buch über Advaita oder so. Ich werde es mal mit meinen Worten versuchen zu erklären. Gott, Shiva oder "All-das-was-ist" hat sich selbst sozusagen aufgeteilt. Die einzelnen Teile, z.B. Menschen, empfinden sich als getrennt, wobei die Trennung die Illusion ist. Diese Illusion führt gewissermaßen dazu, dass ein großes Bewusstsein mit sich selbst "verstecken spielt", indem es viele scheinbar einzelne "Teile" bildet, die zumindest gefühlsmäßig voneinander getrennt sind.


Seth sagt ja auch, dass im Prinzip alles eins ist und aus Bewusstsein besteht. Ich habe in "Träume, Evolution und Werterfüllung" mal seine Interpretation gelesen. Weiß im Moment nicht genau wo, aber das reiche ich bestimmt noch nach, ist nämlich sehr interessant. Mit eigenen Worten: "All-das-was-ist" will v.a. kreativ, schöpferisch tätig sein und sozusagen Erfahrungen machen. "Es" dehnt sich gewissermaßen aus, erschafft neues aus sich selbst, was wiederum schöpferisch tätig ist. Wir Menschen sind demnach gleichzeitig Schöpfung wie Schöpfer, ein Teil des Ganzen und die Erfahrungen eines jeden sind die Erfahrungen von "All-das-was-ist".
Erleuchtete empfinden sich demnach nicht mehr als getrennt und "ich-los". Tolle soll z.B. nie "ich" sagen, was ich persönlich schon wieder als leicht exzentrisch empfinde, aber das ist mein Problem...

Seit ich theoretisch weiß, was in etwa Erleuchtung ist, frage ich mich, wie das möglich sein soll... Wäre jemand, der gleichzeitig Mensch ist, aber keine Trennung mehr empfindet nicht gewissermaßen "allwissend", weil er Zugriff auf alles Bewusstsein hätte?

Wünschte ich würde mal jemanden treffen, der es wirklich ist. Ich hätte da jede Menge Fragen, obwohl St. Antares ja mal meinte, dass diejenigen die wissen nicht reden und umgekehrt. Weshalb? Weil es nichts bringt oder nicht weiterhilft, weil es bestenfalls nur mit dem Verstand begriffen wird? Muss man dann davon ausgehen, dass z.B. Tolle und andere nicht wissen? Wieso hat Seth dann geredet?

Aber ich glaube, dass es tatsächlich eine Menge Menschen gibt, die "nur" theoretisch wissen, Bücher schreiben, Vorträge halten und ein Klischee leben, gerade um ihr Ego zu befriedigen. Spiritualität sozusagen als Selbstverarschung und Modeerscheinung. Andererseits...Wäre es schlimm? Gehört auch zum Spiel und macht es vielleicht etwas abwechslungsreicher <img src=icon_smile_wink.gif border=0 align=middle>...

Viele Grüße,
Simple
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#4
Hallo Ihr,

interessantes Thema. Erleuchtung - ja, wenn Du sie einmal gehabt hast, fragst Du nicht mehr, was es ist.

Aber vielleicht irre ich mich. Meine Erleuchtung hatte etwas mit tiefen Gefühlen zu tun. Ich nenne es: Mein rundes Gefühl! Ich gucke in den Garten oder sonstwohin und fühle plötzlich ganz ohne Zweifel, dass alles eins ist, dass die Eiche mich kennt, dass dieser Vogel genau wegen mir so fliegt, wie er gerade fliegt, dass wir alle ein Teil Gottes sind. Tja, erklären kann man das nicht. Ich habe diese Erfahrung einige Male gemacht, und seither ist mir die buddhistische Erleuchtung ganz schnurzegal.

Du weisst ja sicher, was Seth über Buddhismus gesagt hat (der war mir immer unsympathisch, weil ich mich nicht als Tröpfchen in einem Meer auflösen wollte). Er sagte: Gott ist der Erschaffer der Individualität, nicht ihr Vernichter. Wenn Dir jemand sagt, löse dich in einem Glauben auf, so glaube ihm nicht. Vor solch einem Glauben kann man nur fliehen.

Da hat er recht, weil er meinem Gefühl recht gibt .... <img src=icon_smile_big.gif border=0 align=middle>

Die Theorie, dass wir uns in irgendeinem Nirwana unserer Indivudualität entledigen sollen, hat mir immer widerstrebt. Das geht für mich von der Theorie des "Jammertals" hier aus. beim Christentum ist das ja ähnlich. Irgendwie wird uns vermittelt, der Körper wäre "schlechter" als unsere Seele, das Ego würde nur als bösen, gierigen Impulsen bestehen usw.

Nee, nix für mich. Deshalb ist Seth so gut für mich, weil er solche Dinge sagt: Wenn jemand euch,weil ihr einen Körper habt, für gering schätzt, so glaubt ihm nicht.

Der Körper wäre - so sagt er in den Frühen Sitzungen irgendwo - eigentlich spiritueller als das Ego, weil er direkt mit der Seele verbunden ist. Und das erscheint mir logisch. Der Geist erscheint "hier" als Körper. Was sollte "niedrig" an ihm sein? Die Idee, dass wir von einer höheren Ebene "abgestiegen" sind,ist so weit verbreitet, dass sich darüber kaum noch einer Gedanken macht. Guckt Euch um,die Welt ist - natürlich - schlecht. Also ist nur die Seele gut, und je schneller wir unseren Körper loswerden, umso besser. Oh nein, der Körper ist die Seele im Fleisch. Was sollte schlecht an ihm sein?

Ach neee, da lobe ich mir meinen Seth.

Schönen Abend, Miriam

"Prosit und Hallelujah" (Jane Roberts :o)))
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#5
Ich bin sicher, dass es die Art von Erleuchtung, von der hier die Rede ist, für einzelne Individuen durchaus möglich ist. Und ich sehe auch einige Gründe, warum sie dennoch hier bleiben möchten/sollen/wollen - vielleicht jedoch nicht: müssen. Erleuchtung in dem hier definierten Sinne heisst aber für mich nicht: Letzte Stufe der Göttlichkeit, sondern eher: letzte Stufe der Menschlichkeit, bevor es dann "weitergeht"...(weiter im Sinne von wertfreiem Weitergehen in andere, höhere Aggregatzustände und Transformationen). Irgendwo sagt Seth in seinen Büchern, dass wir ja gar keine Ahnung hätten, wenn ´wir Begriffe wie "kosmischer Bewusstseinszustand" usw. in den Mund nähmen. Und das glaube ich gerne... Ich glaube, dass Erleuchtung etwas total anderes "niederes" noch ist, als z.B. der Kosmische Bewusstseinszustand. Erleuchtung, kann man für Sekunden, Minuten, Stunden durchaus als Normalmensch haben und dann wird das Licht (dieses unsagbare innere Glück, dieser Frieden, Harmonie) wieder "ausgeknipst" (natürlich von uns selbst, weil wir mit all dem noch nicht umgehen können). Die wirklich Erleuchteten unterscheiden sich in einem solchen Prozess - so wie ich das bisher jedenfalls verstanden habe - vor allen Dingen darin, dass es für sie der Normalzustand, gar der EINZIGE Zustand ihres Lebens ist, während der Normalo ihn niemals oder nur selten hat kennenlernen dürfen... Dazu natürlich noch die Nuancen. Lernt man einen Erleuchtungszustand für Sekunden des Glücks und Friedens kennen, kennt man ihn ja nicht in Toto, sondern hat einen Hauch davon erhascht. Danach ist man wieder Mensch und damit auch: Ego... ! Also Nicht-Erleuchteter, der krankt, irrt, säumt, eilt.... usw.

Ich bin sicher, dass man den Zustand der "Objektivität" erreichen kann - ganz zu Lebzeiten im physischen Körper! Und ich bin sicher, dass damit die Vernichtung des EGOS tatsächlich einhergeht, wie es buddhistische Lesart ist.... ABER: Das Ego ist eben das Ego und nicht das Ich, Selbst, Höhere Selbst. Hier gilt es doch genau zu unterscheiden. Was hier "vernichtet" wird (eine Metapher!) ist doch nicht die Persönlichkeit oder das Individuelle, sondern genau diese wird stärker denn je, in dem sie als Alltagsich "zurücktritt" ... freiwillig und gerne. Ich sehe zwischen Seth und dem Buddhismus wohl mehr Übereinstimmungen, als sie in den Seth-Büchern selbst vorkommen.

Tolle traue ich zu, dass er ein Erleuchteter ist...! (Ok, wer bin ich jetzt, einen solchen Satz zu schreiben!) Ich meine damit: Sein JETZT ist dermaßen hochkarätig in seiner minimalistischen Aussage eines einzigen Buches, dass es viel Bedarf um es "so!" zu schreiben. Es hebt sich wohltuend von den grausigen Eso-Ratgebern des Glücks ab durch seine Stringenz und Radikalität im Denken, die ich eben sonst auch bei Seth finde und liebe. Im Zustand der Objektivität hat man auch keine persönlichen, sondern transpersonale Gefühle. Man ist also nicht gefühlslos, aber man ist gleichmütig. Die Unterscheidung zwischen beidem ist anfangs oft schwer und geht mit Verwirrung einher. Man fühlt anders als früher, weniger dramatisch und dennoch keinesfalls gleichgültig... aber die gleich(e)Gültigkeit allen Seins wird zum bestimmenden Tagesgefühl. Es ist wie eine Art von Emotionstrance im Übergangsstadium. Was danach kommt, dazu kann ich nichts sagen.

Ich glaube nicht, dass es "sinnvoll" ist Erleuchtung konkret anzustreben, weil ich nicht glaube, dass es "so" funktioniert. Ich glaube, jeder Mensch entwickelt sich früher oder später ganz natürlich dort hin... Jeder hat seine richtige, eigene Zeit dafür. Ist man selbst dann gewachsen, dann kommen die Prozesse auch dann, wenn man nichts dafür tut, nichts sucht oder forciert. Der Himmel vergißt da schon niemanden... Es bleibt keiner auf der Strecke, der übersehen wird, weil er ja von innen heraus mit dem Leuchten beginnt. Er braucht keinen Seth gelesen zu haben und keinen Tolle oder Dalai Lama. Manchmal reicht es, wenn er nur ordentlich seinen Garten bestellt oder es schafft, sein Tagwerk dort,wo er steht, in Frieden und Ruhe zu tun.

Lieber Gruß
Chi
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#6
Hallo zusammen!

Chi...
Wirklich einleuchtend was Du schreibst. Bin ich noch gar nicht drauf gekommen. Aber das ist für mich die angenehmste Theorie, da ich da nicht so das Gefühl habe, dass dann nix mehr kommt. Ich glaube auch, dass Tolle wirklich erleuchtet ist, aus demselben Grund wie Du. Sein Buch ist eins der wenigen außer Seth, die in mir echt was zum Klingen gebracht haben. Hatte es mir ja übrigens auf Deine Empfehlung gekauft. Für alle: GUTE EMPFEHLUNG<img src=icon_smile_big.gif border=0 align=middle>!

Viele Grüße,
Simple
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#7
Also das mit dem nix-mehr-kommen hat Seth ja nun schön erklärt... Er hat ja noch nichtmal Zugang zu den Welten von Seth II - bzw. nur rudimentär, vermutlich weniger als meine Katze zu mir... Und dann gibt es noch viele Seths....

Nun stell dir vor, die letzte Erleuchtungsstufe wäre das Eingehen in "Gott"... in Alldaswasist....Auch dann geht es ja "weiter" (wobei weiter ja fatal zeitlich und damit eingeengt ist)... Es geht insofern dann "weiter", weil selbst im göttlichen Zustand allen Einsseins dieser Zustand dem fließenden Prozess ständiger Veränderung unterworfen sein muss (und paradoxer Weise genau darin auch stillsteht, weil es keine Zeit und keine ABfolge gibt).... Wenn man das denken und empfinden kann, ist doch völlig klar, dass es keinen Endzustand geben kann, wie überhaupt das Wort ENDE ja keine Gültigkeit haben kann, wenn wir in den Begriffen von Gott, Erleuchtung und Ewigkeit sprechen und denken...

Der Gedanke, dass es auf diese Weise auch niemals langeweilig werden kann, hat für mich etwas köstlich Tröstendes.

Lieber Gruß
Chi
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#8
<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote> Der Gedanke, dass es auf diese Weise auch niemals langeweilig werden kann, hat für mich etwas köstlich Tröstendes.

<hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>

Für mich auch. Gleichzeitig ist es auch etwas beängstigend, was aber an unserem Zeit-denken hängt. Ewige Existenz... Konnte nie Menschen verstehen, die sich wünschen unsterblich zu sein. Manchmal wünsche ich mir einfach nur Ruhe, und als ich noch dachte nach dem Tod sei vielleicht Schluss, also Nichts, war das nicht immer eine Horror-Vorstellung.

Aber ich liebe Kreativität. Und ich verstehe Seth so, dass Kreativität sozusagen der Sinn von allem ist. Mir gefällt sehr die Vorstellung, dass man nicht nur kreativ ist, wenn man z.B. ein Bild malt etc., sondern immer und dass Leben an sich ein Kunstwerk ist. Und sollte es so sein, dass man immer besser in der Lage ist kreativ zu sein, dann wäre dass eigentlich das schönste für mich vorstellbare. Will nur nicht so gerne als nächstes Leben irgendein Trottel sein, der dass was ich gerade zu begreifen glaube, nie begreifen würde und noch schlimmer: nicht wollte.
Aber vielleicht wird man ja mit der Zeit "besser" oder bewusster, kreativer, wie auch immer man das nennen möchte.

Viele Grüße,
Simple
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#9
Hallo Simple, Chi,

wie genau ist der volle Name von Tolle? Wenn ich bei ZVAB suche, so kommen alle Titel mit "Tolle" und das sind natürlich massig.

Danke!

Miriam

"Prosit und Hallelujah" (Jane Roberts :o)))
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#10
Hi Miriam!

Er heißt Eckhart Tolle und das Buch um das es geht heißt "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart"

Viele Grüße,
Simple
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#11
Danke, Simple,

ich habe es gerade bestellt. Bin ganz gespannt, wo ihr beide es so hoch gelobt habt.

Schönen Tag wünscht Miriam

(die leider heute hier nicht mehr reingucken kann -Besuch)

"Prosit und Hallelujah" (Jane Roberts :o)))
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#12
Miriam, ich bin gespannt auf dein Rückmeldung.... Es gehört zu meinen absoluten Top-Tipps... Aber es ist auch immer eine Frage "wie" man ein Buch liest, aufnimmt, versteht, integriert und umsetzt....

Schreib aber in jedem Fall was dazu... #

lg chi

Lieber Gruß
Chi
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#13
Klar, Chi, das mache ich. Heute morgen saß ich eine halbe Stunde mit diesem Buch bewaffnet - es kam heute - bei meinem Winterreifen-Monteur, und die ersten Seiten schon gefielen mir gut. Ich konnte aber nicht weiterlesen, weil sich zwei Leute lang und breit über die anspruchsvolle Jugend von heute unterhielten - ihre Enkel, die immer nur was Teueres gekauft haben wollen.

Ich hatte das ganz bestimmte Gefühl, dass dies mit dem Buch zu tun hatte, wusste aber - noch - nicht, wie.

Lieben Gruß, Edda

"Prosit und Hallelujah" (Jane Roberts :o)))
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#14
Simple:
Diese "Versteckspiel-Theorie" habe ich schon mal in einem Beitrag vor längerer Zeit erwähnt. Eigentlich beruht sie auf der Bhagavad-Gita, aber stammt, in dieser Form dargestellt, von Alan Watts: Die Illusion des Ichs.
Ich frage mich beim Lesen eurer Beiträge, ob das nicht alles Hilfskonstruktionen sind. Was wissen wir schon wirklich? Beweisbar ist gar nichts, weil die Methode des Beweises selbst auf einer Annahme beruht. Ich stelle inzwischen auch mathematische Axiome in Frage, weil ihre Gültigkeit ja nur innerhalb eines definierten Systems besteht.
So rein gefühlsmäßig hatte ich manchmal das Empfinden (ich weiß, das das, was ich jetzt schreibe, recht kindlich klingt), dass "Gott" oder "Alles-was-ist" im wahrsten Sinn des Wortes "ein-sam" ist und deshalb fortwährend kreiert. (Wenn man Helena Blavatsky und ihrer Geheimlehre Glauben schenkt, macht er allerdings nach endlos langen -zig Milliarden Jahren eine Pause)
Aus der für mich zur Zeit einzigen Sicherheit heraus, nichts wirklich zu wissen, bleibt für mich als psychische Überlebensstrategie nur übrig, zu leben mit dem was ist.Und manchmal wird in mir dann sogar eine unglaubliche Freude wach, die nichts mit meinen Lebensumständen zu tun hat.

"Erleuchtung" ist seit einigen Jahren so eine spirituelle Modeerscheinung geworden. Gerade in der Advaita-Szene tummeln sich die Erwachten (und verdienen nicht schlecht Geld damit) - ich denke, das ist wie "Schiffe versenken" (habe ich als Kind gespielt) ...
Warum sollte ich erleuchtet sein wollen? Das bedeutet das Ende des Spiels!
Roxane



Die ganze Welt ist Bühne
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#15
Ist Erleuchtung bloß eine neue Stufe oder Vollkommenheit?

So wie auch Jonathan Seagull im "Himmel" erkennen mußte das er noch viele weitere "Himmel" vor sich hatte so sollten auch Erleuchtete noch viele weitere Stufen vor sich haben. Oder bedeutet Erleuchtung Ende der Fahnenstange?

Warum also nach Erleuchtung streben wenn es "bloß" eine Stufe von vielen ist. Erleuchtung in unseren Breitengraden also eine irrige Modeerscheinung für mich.

Meine Definition von Erleuchtung ist die Überwindung des "Ich"-Bewußtseins, das uns ja laut Seth (oder wie es die Amerikaner aussprechen: Seff <img src=icon_smile_big.gif border=0 align=middle> ) bloß als Hilfestellung mitgegeben wurde.
Wer erkennt das er seine Realität selbst erzeugt braucht dieses Ego nicht mehr, kann es wie Stützräder beiseite legen.

Ich starte gerade mit Basis Meditation für Anfänger mit einem Buch das ich selbst als "Mediation für Dummies" betitel. (Eigentlich "Power of Stillness") Vielleicht bin ich ja bald schlauer.

Ranma_at (creating his own reality)
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#16
Hallo ihr beiden,

ist es nicht völlig wurscht, ob wir so oder soweit erleuchtet sind? Vielleicht sind wir es ja genug für dieses Leben. Ich halte es hier immer mit meinem Stier-Sternzeichen (kann leider nicht anders <img src=icon_smile_big.gif border=0 align=middle>). Das, was mir in diesem Leben Freude und Erfüllung bringt,ist wichtig für mich. Deshalb ist Seth für mich der Richtige - er ist so praktisch. Schließlich war Jane Roberts auch Sternzeichen Stier.

Seth sagt an einer Stelle: Das Selbst bemüht sich, sich selbst zu erkennen - und DANN VERWANDELT ES SICH IN ETWAS ANDERES. Ja, und dann muss es sich wieder selbst erkennen.

Sind wir nicht genau dort, wo wir sein sollen? Und sind wir nicht alle gut so, wie wir sind?

Ja, und was ist mit "Überwindung des Ich-Bewusstseins" gemeint? Darum geht es doch gerade nicht. Seth schreibt doch lang und breit, das es zwei Glaubensrichtungen gibt: Die einen - Wissenschaftler, knallhart - behaupten, dass wir nur eine zufällig entstandene Suppe aus Atomen und Molekühlen sind. Sie schwören auf den Verstand.

Die anderen glauben nur an ihre Gefühle und sumpfen inirgendwelchen Körper-Überwindungs-Meditationen.

Bei Seth geht es doch gerade darum, dass wir Verstand-Gefühl und Körper-Geist als Einheit zusammenbringen sollen. Der Körper, so schreibt er, ist eigentlich spiritueller als der Verstand, weil der Körper den Geist im Fleisch darstellt. Der Geist spricht mit dem Körper unter Umgehung des Verstandes.

Ich will mein Ich auf jeden Fall nicht "üerwinden" - da wäre ich arm dran. Als Mensch im Westen wurde ich gelehrt, dass ich ohne Verstand überhaupt nichts bin. Mein Ich überwinde ich - vielleicht, ganz vielleicht, hoffentlich nicht - bei meinem Tod.

Neee, neee, die Theorie ist nichts für mich. Ich will hier, als Miriam, als Körper, Geist, Bewusstsein mit Verstand und mit Gefühl ein wunderbares, erfülltes Leben führen. Alles-was-Ist ist - nach Seth - der Erschaffer der Individualität und nicht ihr Vernichter. Wäre ja auch ziemlich langweilig für den Guten. Stellt Euch vor, erst erschafft er Aber-Millarden von Individuen (ich zähle natürlich Pflanzen, Tiere und Felsen mit) und dann verlangt er, dass sie sich am Ende wieder im großen Meer des Bewusstseins auflösen?

Hört sich ziemlich religiös an: Wirf Deinen Körper fort, er ist auf eine niedere Stufe gefallen oder sowas. Die Buddhisten wollen ja auch so gern ihr Ich loswerden. Ich frage mich nur, warum. Was ist falsch an unserem Ich?

Mein Ich hier erkennen ist doch schon Arbeit genug. Etwas, was ich nicht mal kenne, kann ich auch nicht im Bewusstseins-Sumpf auflösen. Und wozu auch? Ich möchte immer ein "Ich" sein, auch nach meinem Tod, und es ist mir wurscht,ob ich dann Miriam, Helmut oder Otto heisse. Hauptsache, ich kann mich als Ich erkennen.

So viele Menschen um mich herum wissen nicht richtig, wer sie überhaupt sind, nicht, was sie fühlen. Sie halten sich an die gesellschaftliche Norm, und die ist doch wirklich nicht dazu gedacht, 80 Millionen Menschen gleich zu machen. Oder doch?

Liebe Grüße sendet Miriam *mit immer stärker ausgeprägtem Ich*

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"Prosit und Hallelujah" (Jane Roberts :o)))
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#17
<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>Die Buddhisten wollen ja auch so gern ihr Ich loswerden. Ich frage mich nur, warum. Was ist falsch an unserem Ich?
<hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>
Hallo Miriam,
ich habe mich 22 Jahre als "Schülerin auf dem Pfad" einer Geistesschule mit Ich-Überwindung abgemüht und frage mich nach alldem genau wie du "Warum? Was ist denn falsch an unserem Ich?"
Das so genannte Ich ist letztlich auch nur ein Konzept, und als solches hat es genau den gleichen Stellenwert wie alle anderen bestehenden Konzepte auch. Aus meiner Sicht gibt es da nichts zu überwinden oder los zu werden, aber wer denn meint, er müsse es tun: bitte schön, das ist die Freiheit zu kreieren! Inzwischen gilt für mich nur noch "Tu was du willst". Miriam, du hast doch "Die unendliche Geschichte" gelesen und geliebt. Genau das ist es. Da gibt es dann natürlich Leute, die sagen, dann kannst du ja gleich irgend jemanden umbringen. Ich sag darauf: Versuch's doch mal. Du tust eh nur das, was in dir angelegt ist. Und wer kein Mörder sein soll, wird auch keiner werden. Daraus kann man übrigens entnehmen, dass ich auch nicht an den freien Willen des Individuums glaube. Es ist die Quelle oder wie es bei Seth heißt: All-das-was-ist, die durch uns,also die von ihr geschaffenen Erscheinungen, ihr Theaterstück aufführt.
Das hat natürlich weit reichende Konsequenzen: Das so genannte Gute und das so genannte Böse sind somit gleichwertig (!).
Satyam Nadeen ("Von der Zwiebel zur Perle"), einer der radikalsten Verfechter dieses Spiels der Quelle mit sich selbst, hat mal so in etwa (genau bekomme ich es nicht mehr zusammen) geschrieben, dass das Ungeoffenbarte, also die Quelle, in Manifestation geht, um Begrenzung zu spüren, denn die Quelle ist alles in sich selbst und deshalb unbegrenzt (oder ist das jetzt das Paradoxon des Barbiers, der alle Leute im Dorf schert?). Die Erfahrung der Begrenzung kann sie nur durch Offenbarung in der Form erleben. Freude und Leid, Gut und Böse sind ein Nullsummenspiel, das heißt, es kommt kein "Mehr- oder Minderwert", kein Plus oder Minus dabei raus.
Grundsätzlich ist ALLES Maya, also auch, dass ich hier sitze und in diesem Forum einen Beitrag schreibe. Wer ist Ich?
Es ist alles vollkommen verrückt ...
Love - peace - freedom
(ich wäre so gern in Woodstock gewesen)
Roxane

Die ganze Welt ist Bühne
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#18
Hallo Roxane,

du schreibst (Wie setzt man hier noch einen Text von unten rein?):

Daraus kann man übrigens entnehmen, dass ich auch nicht an den freien Willen des Individuums glaube. Es ist die Quelle oder wie es bei Seth heißt: All-das-was-ist, die durch uns,also die von ihr geschaffenen Erscheinungen, ihr Theaterstück aufführt.

Du glaubst also nicht an den freien Willen des Individuums? Und du hast Seth gelesen? Merkwürdig ... Seth sagt doch, dass wir zwar vor unserer Geburt dieses Leben geplant haben, z.B. auch als Mörder, aber dass das lebende Individuum IMMER NOCH DIE WAHL HAT. Nichts, aber auch nichts muss aus dem Plan übernommen werden, ausgenommen Geburtsfehler.

Er beschreibt das schön in einem Beispiel: *grübel* eine Frau ist an Mord und Totschlag interessiert, weil sie - vielleicht - in diesem Leben die Täter-Rolle sucht und nicht mehr die Opferrolle oder umgekehrt. Nun hat sie verschiedene Möglichkeiten:

Sie könnte jemanden ermorden.
Sie könnte ermordet werden.
Sie könnte Krankenschwester auf der Unfallstation werden.
Sie könnte Krimiautorin werden.
Sie könnte Krimi-Leserin werden.
Sie könnte übermäßig fasziniert von Mordtaten sein, Bilder in Alben sammeln, Schauplätze besuchen oder so ..... usw.

Selbst wenn sie beschlossen hätte, eine Mörderin zu sein, so hat doch das lebende Ich die Wahl - sie kann im letzten Moment davor zurückschrecken.

Ohne freien Willen ergibt Seth keinen Sinn und auch nicht Alles-Was-Ist. Wozu uns täuschen und uns freien Willen vorspiegeln, wenn all dies nur Illusion ist? Der himmlische Rattenfänger, der sich tot lacht (im übertragenen Sinne natürlich nur), wenn hier strampeln, um "anständige" Menschen zu sein? Kann ein "anständig" geborener nie etwas unanständiges tun?

Nein, Roxane, an den freien Willen glaube ich unbedingt. Ansonsten wäre alles sinnlos, wenn ich weiter und weiter denke. Dann dürften wir Mörder auch nicht einsperren oder töten, weil sie ja nicht anders können als Mörder zu sein. Der abgetriebene Fötus hätte selber "schuld", weil es ihm so bestimmt war. Der Arme ebenfalls, und der Reiche.

Ich hoffe, ich habe Dich missverstanden ?!?

Liebe Grüße sendet Miriam aus Saarbrücken, die jetzt schnell einkaufen gehen muss (habe eine Woche Urlaub - was man so urlaub nennt ....) Ich gucke heute abend nochmal rein

"Prosit und Hallelujah" (Jane Roberts :o)))
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#19
Miriam, guten Abend,
erst mal was Technisches: Du markierst zuerst den Teil des Betrags, auf den du Bezug nehmen willst, drückst dann auf die "Strg"-Taste und auf "C" (dann wird der markierte Passus in die Zwischenablage kopiert), gehst in deinem Beitrag auf den "Quote"-Knopf in der Format-Leiste und fügst zwischen die beiden sodann in Klammern erscheinenden "Quotes" mit Strg+V diesen kopierten Teil ein.

(hat übrigens gerade bei deinem nun folgenden Zitat nicht geklappt)
"Ohne freien Willen ergibt Seth keinen Sinn und auch nicht Alles-Was-Ist. Wozu uns täuschen und uns freien Willen vorspiegeln, wenn all dies nur Illusion ist? Der himmlische Rattenfänger, der sich tot lacht (im übertragenen Sinne natürlich nur), wenn hier strampeln, um "anständige" Menschen zu sein? Kann ein "anständig" geborener nie etwas unanständiges tun?

Nein, Roxane, an den freien Willen glaube ich unbedingt. Ansonsten wäre alles sinnlos, wenn ich weiter und weiter denke. Dann dürften wir Mörder auch nicht einsperren oder töten, weil sie ja nicht anders können als Mörder zu sein. Der abgetriebene Fötus hätte selber "schuld", weil es ihm so bestimmt war. Der Arme ebenfalls, und der Reiche.

Ich hoffe, ich habe Dich missverstanden ?!?"

Na ja, ist es nicht alles schließlich ein kosmischer Witz? (Das Bild mit dem Rattenfänger gefällt mir gut.) Was bedeutet denn schon "Sinn"? Für mich ist auch das ein Konzept des Mind geworden, dem ich zugegebenermaßen mein ganzes Leben lang leidvoll nachgejagt habe. Heute sehe ich es wie der griechische Kneipenwirt, den ich hier in meiner Stadt kannte. Der sagte nämlich (ich schreibe es so, wie er es gesprochen hat): "Lebben is' für zum Lebben." Mehr Sinn - theoretisch gesprochen - kann ich dem Leben nicht abgewinnen!
Praktisch gesehen lege ich deshalb aber nicht die Hände in den Schoß und lasse alles laufen. Ich habe ja gerade deshalb Seth gelesen, um noch ein paar Anleitungen zum "Maggeln" (Magie und Co.) zu bekommen. Und wo ist da der Widerspruch? "Tu was du willst" - das eine ist so sinnlos oder sinnvoll wie das andere. Warum sollte man Mörder denn frei rumlaufen lassen, wenn man sich in einem System von Gut und Böse, von Moral und ethischer Höherentwicklung bis ins göttliche Paradies wie dem unsrigen bewegt? Das ist lediglich das Glaubenssatzsystem, das wir gewählt haben, und innerhalb dieses Systems liegt es nur in der Logik der Dinge, Mörder und Irre wegzusperren. Aber verleiht ein solches Tun dem Ganzen einen übergeordneten Sinn? Oder umgedreht: Muss ein absoluter Sinn zugrunde liegen, aus dem heraus Mörder wegzusperren sind? Last not least spielt auch der Mörder ja auch nur eine Rolle in diesem Welttheater, die absolut betrachtet völlig wertfrei ist.

Für mich ist die Wahl des Individuums nur scheinbar vorhanden (ja, du liest recht: Ich nehme mir die Freiheit - ist das jetzt freier Wille oder nicht? -, auch die Aussagen von Seth nicht als heiliges Buch zu betrachten und dementsprechend manchmal auch eben nicht zu glauben). Wer wählt, ist der Regisseur, der Theaterdirektor, also die Quelle. So sehe ich es im Moment, kann nächste Woche schon wieder anders sein. Ich bin mir auch der Unzulänglichkeit der Übersetzung von Gefühlen und Erfahrungen in geschriebene Worte nur zu bewusst. Ganz abgesehen davon, dass alles, was ich hier so darstelle, bestenfalls nur Stückwerk sein kann.

Grüße von Roxane




Die ganze Welt ist Bühne
Edited by - Roxane on 04/11/2004 15:54:27

Edited by - Roxane on 04/11/2004 15:56:10
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#20
Hallo Roxane,

du schriebst:

<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>Für mich ist die Wahl des Individuums nur scheinbar vorhanden (ja, du liest recht: Ich nehme mir die Freiheit - ist das jetzt freier Wille oder nicht? -, auch die Aussagen von Seth nicht als heiliges Buch zu betrachten und dementsprechend manchmal auch eben nicht zu glauben). <hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>

Witzig! - Das IST jetzt freier Wille.

Ich denke, Roxane, ich bin vielleicht ein bissi einfach gestrickt. Wir, die wir suchen, sind natürlich auch die, die im Leben viele Probleme hatte, sonst suchten wir ja nicht. Aber bei allem Gesuche - und das seit ca. 18 Jahren - musste es einfach eine Philosophie sein,die ich in mein tägliches Leben umsetzen konnte und die leb-bar ist. Sonst bringt mir das nix. Muss an meinem Sternzeichen Stier liegen. Wir gehen laaaangsam, Huf für Huf, voran und kauen wider und wider und wider. Wenn es dann mal in das kleine Gehirn reingerutscht ist, isses drin für immer. Das dauert halt ... <img src=icon_smile_sleepy.gif border=0 align=middle><img src=icon_smile_sleepy.gif border=0 align=middle>

auf dem Gebiet habe ich manches andere gelesen und lese noch immer anderes, momentan gerade das Buch von Eckhart Tolle:Jetzt!, das mir Simple und Chi empfohlen haben. Der Stil muss mir liegen, ja, das auch, aber vor allen Dingen muss ich täglich - beim Putzen und Träumen und autofahren - einen "Vorteil" davon haben - z.B. wie letztens immer einen Parkplatz kriegen (nicht ganz ernst gemeint, aber doch ansatzweise).

Klar, früher hat mich Buddhismus angemacht - so edel Und Missionarin wollte ich auch werden - ach wieder so edel. Aber das hat mit tief in mir versteckten Glaubenssätze über meinen eigenen Unwert zu tun gehabt. Die habe ich jetzt weniger, und ich übe, immer mehr zu dem zu stehen, was ich will - einfache Dinge: Leute, die ich nicht mag (und mir erlaube,sie nicht zu mögen - das ist ganz was Neues), nicht sehen zu wollen, nicht mal in der Mittagspause. Laut zu sagen traue ich mich noch immer nicht alles, was mich stört, aber ich komme dem direkt heraus Sagen immer näher.

Du bist mutig, das muss ich schon sagen. Mein Problem früher war ja gerade, dass mir mein Vater klar gemacht hat, dass nach Herrn Darwin unser Sinn des Lebens nach dem Flüggewerden unserer Brut zuende ist (er wurde übrigens im September 90!). Ich glaubte, wenn ich keinen Sinn finde, so könnte ich einfach nicht Tag für Tag dem Tod näher wanken, ohne mich umzubringen.

Und mein Unterbewusstsein wusste, wenn es mir nix Glaubhaftes bietet, wird es die längste Zeit mein Unterbewusstsein gewesen sein ....

Ich bin jedenfalls mit meinem Seth sehr zufrieden, und ausser Michael Roads habe ich nie Besseres gefunden. die beiden passen einfach zu mir.

Liebe Grüße sendet Miriam

"Prosit und Hallelujah" (Jane Roberts :o)))
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#21
Das gesternte Wort war nix Schlimmes, nur im Englischen: es hieß

w a n k e n.

Gruß, Miriam

"Prosit und Hallelujah" (Jane Roberts :o)))
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#22
Hallo zusammen!

Wow, da schaut man mal ein, zwei Tage nicht vorbei und auf einmal gehts hier rund ;-)

<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>
Diese "Versteckspiel-Theorie" habe ich schon mal in einem Beitrag vor längerer Zeit erwähnt. Eigentlich beruht sie auf der Bhagavad-Gita, aber stammt, in dieser Form dargestellt, von Alan Watts: Die Illusion des Ichs.<hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>

Stimmt, kann mich noch daran erinnern, dass Du was darüber geschrieben hast. Dieses Bild wird aber gar nicht selten benutzt. Habe es glaube ich schon öfter gelesen. Das letzte Mal glaube ich bei Ken Wilber.

<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>
Ich frage mich beim Lesen eurer Beiträge, ob das nicht alles Hilfskonstruktionen sind. <hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>

Wahrscheinlich sind sie es, wie vielleicht ja sogar alles. Vor einiger Zeit hatte ich mal den Anspruch, ohne "Krückstock" klarzukommen, womit ich Religion oder auch manche Medikamente meinte. Mittlerweile bin ich überzeugt, dass Alles ein Teil meiner Realität ist, auch die Medikamente, die ich für Placebos halte, aber doch selber geschaffen habe. Wenn sie funktionieren sind sie gerechtfertigt. Ich versuche alles zu nutzen, was mir in irgendeiner Weise hilft. Was die Erleuchtung angeht, glaube ich übrigens auch, dass es sowas wie ine Hilfskonstruktion ist, allerdings auf "höherem" Niveau, und es somit danach trotzdem weitergeht.

<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>
So rein gefühlsmäßig hatte ich manchmal das Empfinden (ich weiß, das das, was ich jetzt schreibe, recht kindlich klingt), dass "Gott" oder "Alles-was-ist" im wahrsten Sinn des Wortes "ein-sam" ist und deshalb fortwährend kreiert. <hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>

Denselben Gedanken hatte ich auch schon mal. Denn wenn man sich alles als ein Bewusstsein vorstellt impliziert das eigentlich "Allein-sein". Ein komischer Gedanke, wenn man sich vorstellt, dass alles irgendwie ein Selbstgespräch wäre, eine Illusion um die Einsamkeit zu verdrängen.


An den freien Willen glaube ich mittlerweile wieder. Vor Seth war ich der Überzeugung, dass wenn es einen Anfang von allem gegeben hat, also eine Schöpfung, wie auch immer, aus dem Nichts, wäre Alles vorherbestimmt. Der einzige Ausweg aus diesem Gedanklichen Dilemma
war die Unendlichkeit, an die ich dann geglaubt habe und zwar räumlich und zeitlich. Seth hat diesem Gedanken dann den extrem interessanten wie auch verwirrenden Aspekt hinzugefügt, dass die Unendlichkeit gleichzeitig im Jetzt existiert.
Heute glaube ich, dass man sich sogar entscheiden kann, ob man frei ist oder nicht. Wenn man z.B. sagt, ich bin das Kind meiner Gene und der Erziehung meiner Eltern. Weiterhin geprägt durch Erfahrungen, die ich natürlich aufgrund meiner Erziehung und Gene gemacht habe, dann ist es als lebe man vorherbestimmt. Ist man aber in gewisser Weise bewusst und beherzigt den Satz "Der Kraftpunkt liegt in der Gegenwart", dann kann man sich meiner Ansicht nach daraus lösen und anfangen, scheinbar "gegen" die eigene Natur zu handeln und zu kreiren. Obwohl man natürlich auch anführen könnte, dass die ganzen Erkenntnisse...Seth, Advaita usw. auch nur Teil des Spiels sind und folgerichtig auf dem Weg lagen, da man einfach so angelegt war, sie zu finden. Scheint eine Glaubensfrage zu sein. Aber andererseits glaube ich nicht, dass man anders handelt, wenn man der Meinung ist, das Leben sei vorherbestimmt. Deshalb habe ich mir darüber schon eine Weile gar keinen Gedanken mehr gemacht, obwohl ich vor noch einem Jahr extrem daran herumgerätselt habe.
Habe mich einfach für eine Seite entschieden und nach und nach beschlossen, immer mehr zu glauben was in den Seth-Büchern steht und in anderen Büchern, die ähnliches schreiben. Vor allem die Schnittpunkte, die für viele verschiedenen Theorien, Philosophien und Religionen gleichermaßen zu gelten scheinen, nehme ich an. Ausserdem die Erkenntnisse der Wissenschaft, die meiner Ansicht nach oft perfekt dazu passen, helfen mir zu glauben. Wenn ich dann weiter davon ausgehe, dass es ein großes Ganzes gibt, dann ist es für mich unvorstellbar, dass die "Handlungen" von All-das-was-ist vorherbestimmt sein könnten. Durch was? Und dann ist meiner Meinung nach auch jede Schöpfung frei.
Und nehmen wir mal an, dass wir nicht frei sind in unseren Entscheidungen, aber die Illusion haben es zu sein, impliziert das meinem Denken nach wiederum, dass ALLES Illusion ist, da es uns zu genau diesem Schluss verleitet. Wenn aber ALLES Illusion ist, ist das wiederum gleichbedeutend mit Nichts ist Illusion.

Der Gedanke kam mir gerade so und er war ursprünglich irgendwie besser, als ich ihn formulieren konnte. Komisch, jetzt ist er weg. Eben war ich noch sicher, dass ich schlüssig klarmachen könnte, dass es genau so Illusion sei, wenn man von der Unfreiheit des Willens überzeugt sei und das dann alles keinen anderen Schluss zulässt, als dass wir sozusagen Illusionen wahr machen und frei sind. Na ja, vielleicht morgen...

So, dass wars erst mal.
Gute Nacht,
Simple
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#23
Noch mal kurz ein paar Anmerkungen zum "freien Willen".... Letztlich habt ihr alle recht. Es ist eine Frage des Blickwinkels, weil die Freiheit ja nur "relativ" frei ist...


Die Freiheit besteht einerseits insofern total, als der Mensch JA oder NEIN zu einer Situation, Tat, Geschehen usw. sagen kann. Die Folgen ergeben sich für ihn dann dementsprechend "richtig" - egal ob angenehm oder unangenehm.

Die "Unfreiheit" des Willens/Wollens, also seine Relativität, liegt dabei nicht in der Wahlmöglichkeit, sondern in der Kann-Möglichkeit, also im persönlichen Vermögen.

Beispiel:
Ich befinde mich in der Situation X. Mein Wille und mein Charakter, eigentlich fast jede Faser meines Seins "wollen eigentlich" JA dazu sagen,weil sie ein bestimmtes Handlungsmuster in dieser Situation einem Nein vorziehen. Ich sage aber dennoch NEIN. Obschon ich die Wahl habe. Gleichzeitig fühle ich dabei, dass ich bei dieser Wahlfreiheit nicht ´wirklich (!!!) frei gehandelt habe, obschon ich beide Möglichkeiten hatte. Meine Unfreiheit kam durch meine Angst. Ich hatte Angst vor dem JA und seinen Folgen. Diese Angst war mir schon subtil unter Umständen als Kind eingeimpft worden, vielleicht hatte ich auch unbewusste reinkarnatorische Erinnerungen oder bin ein genuider Feigling an sich. Egal. Ich habe die Wahl, WILL (!) das JA, NEHME das NEIN und fühle mich unfrei: durch mich selbst!

Solange der Mensch nicht bis in die letzte Wurzel seines Seins "radikal" ist, als bis in die Wurzelspitzen und drüber hinaus geht, was unter Umständen Tod und Sterben seinerselbst oder anderer Menschen mit einschließen würde, SOLANGE IST ER NICHT FREI. Da kann er wählen wie er will. Wenn er von der Angst dominiert wird (und wer von uns wird es im Falle von Tod/Sterben während des blühenden jungen Lebens nicht!), ist nur "relativ" frei....!!! Aber nicht so ganz. Freiheit mit gleichzeitiger Angst (vor Tod, Schmerz,Leid) ist eben noch keine echte... Insofern trägt auch hier der Kerngedanke nicht des entweder-oder sondern des sowohl-als-auch (also der sethianische Ansatz scheinbar paradoxer Zustände).



Lieber Gruß
Chi
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#24
Weitere Anmerkungen zu Gut und Böse --- schnell mal ebenfalls aus dem Stehgreif.

In unserem System zu leben, heisst ja sich der Gesetzmässigkeit eines Wertesystems innerhalb der Polarität unterordnen zu "müssen"... Reich/arm, krank/gesund, glücklich/unglücklich - gut/böse usw. Dieses Wertesystem ist für unsere Menschheitsentwicklung ungeheuer wichtig, weil wir ohne die polare Situation in der Art, wie wir gestrickt sind, keine echte Freiheits- und Liebeserfahrung machen könnten. "Wir"! wohlgemerkt... Das gilt nicht für ganz anders geartete Systeme mit anderen Lebewesen. Daraus ergibt sich die fatale Situation, dass man unser gültiges und total sinnvolles Wertesystem ab irgendeinem persönlichen Entwicklungsstadium anfängt zu vergleichen mit einem anderen, "höher"geordenten System(höher im Sinne von Schwingung, nicht von Wert!) . Da werden dann Äpfel mit Birnen verglichen, was von der Gesetzmässigkeit aber nicht mehr passt.

Damit will ich sagen: Wenn ich mich soweit aus der Polarität hinaus entwickelt habe, dass ich jene nicht mehr brauche und in den letzten Zügen meiner irdischen Inkarnation bin, dann hat Roxanna insofern vermutlich recht, dass die WERTUNG von Gut und BÖSE nicht mehr gilt. Aber erst DANN! Und nicht hier und jetzt in einer Gefangenschaft der Polarität, der man noch unterworfen ist. Das kann nicht funktionieren. IST man aber soweit, dass man Gut und Böse nicht mehr wertet und sieht, wie beides der Entwicklung dient, wird man eben NICHT mal eben beliebig zum Mörder, weil man durchschaut hat, wie alles wirkt und man unterlässt das Morden keinesfalls aus moralischen Gründen.Man lässt das Morden in einem solchen Stadium aus Erkenntnis und Bedürfnis zugleich. Aus einem Zustand, der absolut frei ist und der nicht mehr moralisch durch Kirchen, Erziehung oder Angst vor irgendwelchen Folgen dominiert ist.

Insofern ist meines Erachtens in einer solchen Betrachtung darauf zu schauen,wer von welchem Standpunkt aus da Freiheit, freier Wille, moralisches Handeln, die Gut-Böse-Frage aus angeht. Denn genau daraus ergeben sich dann die Rückschlüsse auf den Fragenden, Hadernden, Suchenden und sein Problem damit.

Lieber Gruß
Chi
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#25
hier war nur der obige Beitrag zweimal rein gerutscht!

Edited by - Chi on 05/11/2004 12:23:03
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