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Ignorantes Ignorieren
#26
(30.09.2015, 15:02)Apis schrieb: Echt? So habe ich das noch nie gesehen. Desinteresse als Gefühl. Muß ich mal auf mich wirken lassen...

Mach das. Aber nur, wenn's dich interessiert. :mrgreen:


Emotional interessiert, wohlgemerkt, nicht intellektuell. Ich erläutere mal kurz den Unterschied zwischen emotionalem Interesse/Desinteresse und verstandesmäßigem Interesse/Desinteresse, damit du's bei vorhandenem Interesse besser auf dich wirken lassen kannst :Handkicker:

Du siehst z.B. die Ehefrau deines Arbeitskollegen eng umschlungen mit einem dir fremden Mann. Du sprichst die Frau im Vorbeigehen nicht an, weil dein Verstand dir sagt, dass dich das nichts angeht. Es hat dich nicht zu interessieren. Das ist "intellektuelles Desinteresse". Neugierig wärst du aber schon und möchtest zumindest einen verstohlenen Blick auf die Konkurrenz deines Arbeitskollegen werfen. Das ist "emotionales Interesse". Beides ist nicht neutral.

Oder anders rum:

Du sitzt in einem Fortbildungskurs und bist vom Vortrag gelangweilt. Dein Verstand sagt dir "Hör zu. Das ist für dich von Interesse", während dein Gefühl dir sagt, dass du jetzt viel lieber vor dem PC sitzen und einen Blick in unser lauschiges Universum werfen würdest. Sowohl die Gleichgültigkeit gegenüber dem Vortrag als auch der Wunsch nach der anderen Beschäftigung sind nicht neutral, sondern eine Emotion.

Intellektuell ist die Stimme deines Verstandes, und die widerspricht oft genug deinem Gefühl. Aber auch sie ist nie neutral, weder beim erwünschten Interesse an dem Vortrag, noch beim erwünschten Desinteresse an den Eskapaden der Ehefrau vom Arbeitskollegen.

Im optimalen Fall gehen intellektuelles Interesse und emotionales Interesse Hand in Hand, oder auch intellektuelles und emotionales Desinteresse. Wenn sie es nicht tun, gibt es Stress, eben weil beide nie neutral sind.

:cool:


Zitat:Ich bin heute mittag an der roten Fußgängerampel gestanden. Ich habe gewartet. Zig Lkw sind vorbeigefahren. Sie haben mich nicht interessiert, trotzdem habe ich sie wahrgenommen. Ich dachte mir, wenn sie anstatt an mir vorbei auf mich zugefahren wären, hätten sie mich SOFORT interessiert. :mrgreen:

:lol: Jede Wette!

Zitat:
Zitat:In meinen Augen eine etwas kühne Deutung ^^

Dass, laut Seths Ausführung, jede Wahrnehmung den Wahrnehmenden verändert (wie auch jede Wahrnehmung vom Wahrnehmenden verändert wird), kann man doch nicht mit der Änderung einer Überzeugung, also eines Beliefs, gleichsetzen.

Schon allein deshalb nicht, weil die vorhandenen Überzeugungen den Empfang und die Interpretation jeder Wahrnehmung, sowie die Reaktion darauf, weitgehend festlegen.

Das mag sein, OK. Aber ist nicht die Wahrnehmung auch ein kreativer Prozess, bei dem etwas geschaffen wird? :angel:

Absolut. Da bin ich ganz deiner Meinung ^^
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#27
Das ist faszinierend! Deine Beispiele sind recht ansprechend gewählt. :mrgreen:

Ich habe bisher IMMER Interesse als rein intellektuelle (die Ähnlichkeit steckt im Wort) gesehen. Gerade könnte ich es mir, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, als Widerstreit der Gewichtung von Überzeugungen vorstellen: ist der belief "Ich brauche Erholung im Seth-Universum" gerade wichtiger als der belief "Ich brauche gerade Fortbildung und mentale Herausforderung"?

Der Kern steckt im "ich brauche". Ist das Erkennen einer Notwendigkeit nun eine spontane Entscheidung für oder gegen etwas, eine Priorisierung? Wenn ich mich für Erholung entscheide, dann entscheide ich mich gegen Arbeit (zumindest, wenn ich bei Erholen nicht auch Arbeiten kann, wie z.B. im Garten, oder mich bei der Arbeit erholen, wenn ich einer sehr befriedigenden Arbeit nachgehe).

Emotionales Interesse kannte ich "so" nicht. Bisher habe ich das "emotionale Interesse" als reine Lust-Unlust-Thematik gesehen.

Noch klarer wird das Ganze, wenn man das Wort "Interesse" durch "Motivation" ersetzt. Es gibt immer etwas, das einen antreibt. Frage ist aber immer, welcher Antrieb gerade stärker ist. :idea:
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#28
(01.10.2015, 08:00)Apis schrieb: Das ist faszinierend! Deine Beispiele sind recht ansprechend gewählt. :mrgreen:

Ich habe bisher IMMER Interesse als rein intellektuelle (die Ähnlichkeit steckt im Wort) gesehen. Gerade könnte ich es mir, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, als Widerstreit der Gewichtung von Überzeugungen vorstellen: ist der belief "Ich brauche Erholung im Seth-Universum" gerade wichtiger als der belief "Ich brauche gerade Fortbildung und mentale Herausforderung"?


Für das erfolgreiche Absolvieren des Seminars ist der intellektuelle "belief" eindeutig wichtiger. Obwohl ich sagen würde, dass in diesem Fall der eigentliche Belief darin besteht, die damit verbundene höhere berufliche und finanzielle Anerkennung zu brauchen, nicht die langweiligen Informationen des Vortragenden. :mrgreen:

Wenn das emotionale Interesse dem widerspricht, sollte einem das zumindest zu denken geben. Das Interesse am Blick ins Forum würde ich (für mich persönlich) nicht als Belief bezeichnen, sondern als Impuls. Dem man übrigens in Zeiten wie diesen auch im Rahmen eines gerade stinklangweiligen Seminars nachgeben könnte :Handkicker:


Zitat:Der Kern steckt im "ich brauche". Ist das Erkennen einer Notwendigkeit nun eine spontane Entscheidung für oder gegen etwas, eine Priorisierung?

Die Entscheidung für oder gegen etwas ist eine Reaktion auf das "Erkennen", die spontan sein kann, oder auch nicht. Wobei mich der Ausdruck "erkennen" irritiert, weil für das Abwenden einer Not, also für eine "Notwendigkeit" nie nur ein Weg in Frage kommt, den man dann "erkennen" könnte. Die Frage ist doch, welche Not man warum abwenden will und was man warum zu brauchen meint, oder?


Zitat:Wenn ich mich für Erholung entscheide, dann entscheide ich mich gegen Arbeit (zumindest, wenn ich bei Erholen nicht auch Arbeiten kann, wie z.B. im Garten, oder mich bei der Arbeit erholen, wenn ich einer sehr befriedigenden Arbeit nachgehe).

Eine Entscheidung für etwas ist automatisch auch eine Entscheidung gegen etwas anderes. Wenn ich persönlich die Qual der Wahl habe, dann richte ich mich eher nach dem, was ich emotional brauche.

Zitat:Emotionales Interesse kannte ich "so" nicht. Bisher habe ich das "emotionale Interesse" als reine Lust-Unlust-Thematik gesehen.

Die Lust-Unlust Thematik fällt auch unter dieses Kapitel, aber nicht nur sie. Wenn du beispielsweise eine jahrelang anhaltende, tiefe Sehnsucht nach irgendwas in dir spürst (und hoffentlich auch registrierst), dann ist das ein anderes "emotionales Interesse" als z.B. die spontane Lust auf einen Eisbecher.

Zitat:Noch klarer wird das Ganze, wenn man das Wort "Interesse" durch "Motivation" ersetzt. Es gibt immer etwas, das einen antreibt. Frage ist aber immer, welcher Antrieb gerade stärker ist. :idea:

In unserer Gesellschaft ist normalerweise der finanzielle Antrieb am stärksten. Auch dann, wenn das emotionale Interesse ganz woanders liegt und im Grunde sehr viel stärker wäre, würde man es sich ehrlich eingestehen. Weshalb ich persönlich "Motivation" eher mit intellektuellem Interesse gleichsetzen würde.

Von der "ignoranten Ignoranz" sind wir damit gar nicht mal so weit abgedriftet, wie es den Anschein hat :lol: Anfänglich ging es um das Ignorieren von Fremdsuggestionen und Sekundärerfahrung, jetzt um das Ignorieren eigener emotionaler Interessen. Ersteres kann von Vorteil sein, letzteres definitiv nicht.
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#29
Die Beispiele sind super. Ich füge mal ein klassisches und immer wieder gehörtes dazu: Trennung

Nach einer Trennung hört man immer wieder: "Ich sollte ihn/sie vergessen. (Verstand) Ich kann es aber nicht. (Gefühl)" Eigentlich ist schluß und es "sollte" abgehakt werden. Der Verstand sagt: Macht keinen Sinn mehr. Das Gefühl sagt: Aber ich liebe ihn/sie doch. Ihr wisst alle, was für Dramen das mit sich zieht.

Worauf ich hinaus will ist, dass sich Gefühl und Verstand nicht wirklich trennen lassen, denn hinter dem Verstand, steht immer auch ein Gefühl und jegliches Gefühl ist mit intellektuellem Hauch gesprenkelt. Beispiel oben: Warum sagt der Verstand, es hat keinen Sinn mehr? In irgendeiner Form wurden Gefühle verletzt (Enttäuschung, Betrug, Wut...) oder haben sich aufgelöst (keine Liebe mehr auf der anderen Seite).

Gefühle wiederum können sich dank intellektuellen Einflusses (Er/sie ist so schlau, hilfsbereit, beeindruckend aber auch unsozial, gewalttätig anderen gegenüber, fies...) verändern. Die Trennung in der Betrachtung geschieht, weil entweder das Gefühl oder der Verstand vorherrscht. Tatsächlich ist aber beides immer miteinander verbunden. Wenn es nicht harmoniert, liegt das an entgegengesetzten oder sich behindernden Gefühlen und Gedanken, also einem Konflikt. Konflikte haben wir ständig in uns. Beispiel: Du möchtest jetzt joggen gehen, hast aber keine Lust, aus dem Bett zu steigen. Du willst einen Kaffee trinken, aber keinen machen. Beim Kaffee findet sich vielleicht noch jemand anderes, der ihn für Dich macht. Beim Joggen wird es da schwieriger.

Der Konflikt entscheidet nicht, ob die Aufgabe delegiert werden kann. Er führt dich aber dazu, nach Alternativen zu suchen und somit spontan und kreativ zu bleiben. Also durchaus sinnvoll so ein Konflikt. Je nach Ansicht, kann jede Entscheidung ein Konflikt sein, weil du z. B. überlegst, was du statt dessen tust, wenn du dich entscheidest, etwas nicht zu tun. Es ist meist ein abwägen. Gehe ich schlafen, oder lese ich noch ein Buch? Das hängt von der Perspektive und deinem Interesse ab. Interesse, lieber Apis, hat auch etwas mit Neugier zu tun und das würde ich als Gefühl qualifizieren. :D
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#30
(01.10.2015, 09:06)Tash schrieb: Die Frage ist doch, welche Not man warum abwenden will und was man warum zu brauchen meint, oder?
Ja, und mit einseitigen Lösungsansätzen begrenzt man sich nur selbst. Der Begriff der Werterfüllung schwingt hier im Hintergrund immer wieder mit. Und eigentlich weiß das jeder selbst, wenn er den Kontakt zu den inneren Anteilen pflegt. :a020:

Zitat:Eine Entscheidung für etwas ist automatisch auch eine Entscheidung gegen etwas anderes. Wenn ich persönlich die Qual der Wahl habe, dann richte ich mich eher nach dem, was ich emotional brauche.
Ja, das ist höchstwahrscheinlich auch besser so. Und das gelingt mir nicht immer, aber häufiger als manch anderem in meinem Lebensumfeld.

Apis schrieb:Emotionales Interesse kannte ich "so" nicht. Bisher habe ich das "emotionale Interesse" als reine Lust-Unlust-Thematik gesehen.

Tash schrieb:Die Lust-Unlust Thematik fällt auch unter dieses Kapitel, aber nicht nur sie. Wenn du beispielsweise eine jahrelang anhaltende, tiefe Sehnsucht nach irgendwas in dir spürst (und hoffentlich auch registrierst), dann ist das ein anderes "emotionales Interesse" als z.B. die spontane Lust auf einen Eisbecher.
Nein, ich würde diesen Unterschied nur in der Intensität sehen. :angel:

(01.10.2015, 09:06)Tash schrieb: Von der "ignoranten Ignoranz" sind wir damit gar nicht mal so weit abgedriftet, wie es den Anschein hat :lol: Anfänglich ging es um das Ignorieren von Fremdsuggestionen und Sekundärerfahrung, jetzt um das Ignorieren eigener emotionaler Interessen. Ersteres kann von Vorteil sein, letzteres definitiv nicht.
:a020: Völlig richtig, **zustimmend nick"


Tash schrieb:In unserer Gesellschaft ist normalerweise der finanzielle Antrieb am stärksten. Auch dann, wenn das emotionale Interesse ganz woanders liegt und im Grunde sehr viel stärker wäre, würde man es sich ehrlich eingestehen. Weshalb ich persönlich "Motivation" eher mit intellektuellem Interesse gleichsetzen würde.
Nein, der Begriff der Motivation ist sehr weit gefasst. Da passt alles rein, auch die Gefühle. Bei Mord wird's dann zum Motiv (um elegant auf Amaras Trennungsbeispiel-Dramen überzuleiten... :Handkicker: )
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#31
(01.10.2015, 09:14)Amara schrieb: Die Beispiele sind super. Ich füge mal ein klassisches und immer wieder gehörtes dazu: Trennung

Nach einer Trennung hört man immer wieder: "Ich sollte ihn/sie vergessen. (Verstand) Ich kann es aber nicht. (Gefühl)" Eigentlich ist schluß und es "sollte" abgehakt werden. Der Verstand sagt: Macht keinen Sinn mehr. Das Gefühl sagt: Aber ich liebe ihn/sie doch. Ihr wisst alle, was für Dramen das mit sich zieht.
Der echte Klassiker. Spielt sich gerade wieder ab, in meinem Bekanntenkreis. Das volle Programm. Und ich verweigere hier definitiv und endgültig die Zustimmung zu pauschalen Antworten wie "soll er halt auf sein Gefühl hören". Wenn Süchte und Abhängigkeiten hinzukommen, ist der Verstand oft genug komplett offline, und dabei kommt nur eine ewige Qualerei 'raus. Ein mutiger, klarer Schritt, und die Ebene kann gewechselt werden, wobei dann für beide sofort neue Chancen entstehen.

Zitat:Worauf ich hinaus will ist, dass sich Gefühl und Verstand nicht wirklich trennen lassen, denn hinter dem Verstand, steht immer auch ein Gefühl und jegliches Gefühl ist mit intellektuellem Hauch gesprenkelt. Beispiel oben: Warum sagt der Verstand, es hat keinen Sinn mehr? In irgendeiner Form wurden Gefühle verletzt (Enttäuschung, Betrug, Wut...) oder haben sich aufgelöst (keine Liebe mehr auf der anderen Seite).
Ja, gut, dass ich das endlich mal schwarz auf weiß lesen kann. Danke dafür! :a020: :Knutscher:
Diese oft völlig gekünstelte und daher künstliche Trennung zieht sich schon durch mein genzes Leben. Ich bin gerade erst ganz langsam dabei, die Zusammenhänge (und nicht die Trennungen) zu erkennen. Die wichtigste Verbindung beider Phänomene sind dabei die beliefs als gemeinsame Basis (worauf ich ohne Seth NIE alleine gekommen wäre).

Zitat:Gefühle wiederum können sich dank intellektuellen Einflusses (Er/sie ist so schlau, hilfsbereit, beeindruckend aber auch unsozial, gewalttätig anderen gegenüber, fies...) verändern. Die Trennung in der Betrachtung geschieht, weil entweder das Gefühl oder der Verstand vorherrscht. Tatsächlich ist aber beides immer miteinander verbunden. Wenn es nicht harmoniert, liegt das an entgegengesetzten oder sich behindernden Gefühlen und Gedanken, also einem Konflikt. Konflikte haben wir ständig in uns. Beispiel: Du möchtest jetzt joggen gehen, hast aber keine Lust, aus dem Bett zu steigen. Du willst einen Kaffee trinken, aber keinen machen. Beim Kaffee findet sich vielleicht noch jemand anderes, der ihn für Dich macht. Beim Joggen wird es da schwieriger.

Zitat:Interesse, lieber Apis, hat auch etwas mit Neugier zu tun und das würde ich als Gefühl qualifizieren. :D
Interesse, Motivation, Neugier: alles unterschiedliche Begriffe für recht ähnliche Dinge. Neugier sehe ich aber nicht als Gefühl. :Kopfkratz:

Wie kann die Leere vor der Fülle definiert werden?

Ich werde mir über das Blaue mal Gedanken machen, vielleicht gibt mir aber auch mein Gefühl die Antwort...
:Winker:
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#32
(02.10.2015, 07:22)Apis schrieb:
(01.10.2015, 09:14)Amara schrieb: Die Beispiele sind super. Ich füge mal ein klassisches und immer wieder gehörtes dazu: Trennung

Nach einer Trennung hört man immer wieder: "Ich sollte ihn/sie vergessen. (Verstand) Ich kann es aber nicht. (Gefühl)" Eigentlich ist schluß und es "sollte" abgehakt werden. Der Verstand sagt: Macht keinen Sinn mehr. Das Gefühl sagt: Aber ich liebe ihn/sie doch. Ihr wisst alle, was für Dramen das mit sich zieht.

Der echte Klassiker. Spielt sich gerade wieder ab, in meinem Bekanntenkreis. Das volle Programm. Und ich verweigere hier definitiv und endgültig die Zustimmung zu pauschalen Antworten wie "soll er halt auf sein Gefühl hören". Wenn Süchte und Abhängigkeiten hinzukommen, ist der Verstand oft genug komplett offline, und dabei kommt nur eine ewige Qualerei 'raus. Ein mutiger, klarer Schritt, und die Ebene kann gewechselt werden, wobei dann für beide sofort neue Chancen entstehen.

Da erlaube ich mir mal einen kleinen Zwischenruf :cool: Ich plädiere SEHR WOHL für ein Hören auf die Gefühle, denn würde man in solchen klassischen Fällen tatsächlich auf seine Gefühle hören, dann kämen derartige Quälereien bei und nach der Trennung erst gar nicht zustande. Es fiele einem sehr leicht, eine Beziehung bleiben zu lassen, die die eigenen Bedürfnisse nicht oder nicht mehr befriedigen konnte. Man trennt sich ja schließlich nicht deshalb, weil die Beziehung so zufriedenstellend war. Die "Trennungsqualen" entstehen also eher aus der weiterhin anhaltenden Missachtung der eigenen Gefühle und Bedürfnisse, und nicht deshalb, weil der Verstand Sendepause hat.

Was Amara ja schon schön hervorgehoben hatte:

Amara schrieb:Worauf ich hinaus will ist, dass sich Gefühl und Verstand nicht wirklich trennen lassen, denn hinter dem Verstand, steht immer auch ein Gefühl und jegliches Gefühl ist mit intellektuellem Hauch gesprenkelt. Beispiel oben: Warum sagt der Verstand, es hat keinen Sinn mehr? In irgendeiner Form wurden Gefühle verletzt (Enttäuschung, Betrug, Wut...) oder haben sich aufgelöst (keine Liebe mehr auf der anderen Seite).

Apis schrieb:Interesse, Motivation, Neugier: alles unterschiedliche Begriffe für recht ähnliche Dinge. Neugier sehe ich aber nicht als Gefühl. :Kopfkratz:

:shock:

Als was denn dann?

Motivation FÜHLST du, Interesse oder auch Desinteresse FÜHLST du. Neugier FÜHLST du. Schmerz und Freude FÜHLST du.
Psychologische Gefühle sind nicht weniger Emotion als körperliche Gefühle (wie Hitze, Kälte, Nässe oder körperliche Schmerzen) die letztlich auch in emotionale Reaktionen/Gefühle (z.B. Wohlbehagen, schlechte Laune, Freude oder Angst) münden.
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#33
Ja, da steckt viel Gefühl drin.
"Ich fühle mich motiviert." Ja, klingt gut. Einverstanden.

Aber "ich bin neugierig". Klingt für mich mehr nach Verstand.

Und "ich bin interessiert". Mehr Verstand als Gefühl.

Ihr seht, ich trenne das offensichtlich noch immer zu stark.

Ich muß mal noch in meiner Gefühlsssammlung suchen. :lol: (Die älteren unter euch werden sich vielleicht noch daran erinnnern... :groehl )
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#34
Danke euch. Tash liegt richtig, es ist weniger eine Methode als eine intuitive Vorgehensweise, die schon immer da war.

(02.10.2015, 07:11)Tash schrieb: Bislang funktioniert das aber nur dann, wenn ein gewisser emotionaler Druck hinter der Fragestellung steht (oder sollte ich besser sagen "eine emotionale Spannung"? :lol: ). Rein intellektuelles Interesse reicht normalerweise nicht aus um meine inneren Anteile "zum Reden zu bringen", darum muss sich einstweilen noch überwiegend mein Ego kümmern. :rolla:

Dann war es für dich noch nicht so wichtig bzw. andere Wege schienen einfacher oder sinnvoller. :zwinker:

Es auf diese Weise zu versuchen, war mein großer Wunsch nach Antworten, nicht nur rein intellektuell. Da ich noch im zweiten Band hänge und als gewohnter Schnellleser Seth für meine Verhältnisse extrem langsam durchkaue, wollte ich nicht so lange warten, aber auch nicht die Sitzungen überfliegen. Außerdem muss sowas aus mehreren Gründen funktionieren: Zeit erfolgt gleichzeitig, also auch zukünftige Lesungen; Fragen ziehen die Antworten elektromagnetisch an; das Material sendet von sich aus; inneres Wissen weiß, wo es im Außen zu finden ist…



(02.10.2015, 07:11)Tash schrieb: Zu deiner sehr schlüssigen Betrachtung der Sitzungen möchte ich nur zu einem Punkt etwas anmerken:

Amara schrieb:Wir verändern uns folglich auch selbst, durch die Art, wie wir von anderen wahrgenommen werden. Zumindest lässt sich ein gewisser Einfluss nicht leugnen. Betrachtet eure Rollen, die ihr „spielt“. Je nachdem, welche Personen mit euch interagieren bzw. euch wahrnehmen, seid ihr ein anderer oder verändert euch, je nachdem wie euch die Menschen gegenüber treten (Aktion).

Ich finde, dass mein unlängst für dich eingestelltes Zitat da sehr gut dazupasst, weiß aber mangels einer Reaktion von dir nicht, ob du mein Post überhaupt gesehen/gelesen hattest. Jedenfalls musste ich gestern beim Lesen deines Beitrages unweigerlich daran denken, weshalb ich es nicht unerwähnt lassen will.

Oh sorry. Gelesen habe ich es und angefangen, darauf zu antworten. Dann kam ich wegen einer Unterbrechung nicht mehr dazu und war danach in meinem Fragen verhaftet. Deine grüne Markierung des Seth-Zitates passt wunderbar dazu:

Tash dateline=‚1443766271' schrieb:
Seth schrieb:Wenn Individuum A in einem Zustand von Mutlosigkeit ist, dann deshalb, weil es bereits ein Opfer negativer Suggestionen seiner selbst und anderer geworden ist. Wenn ihr diesen Menschen nun seht und euch denkt, dass er elend aussieht - oder ein unheilbarer Trunkenbold ist -, dann werden diese Suggestionen von ihm tatsächlich unterbewusst aufgenommen und, obwohl ihr kein Wort gesagt habt, wird er sie in seinem bereits schon geschwächten Zustand akzeptieren und danach handeln.
Wenn ihr euch jedoch unter den gleichen Bedingungen bei diesem Gedanken stoppt und euch sagt- Er wird sich nun bald besser fühlen - oder sein Trinken ist nur vorübergehender Natur -, dann besteht auch wirklich Hoffnung für ihn,
denn die Suggestionen werden ihm mindestens eine kleine telepathische Munition geben, um den Kampf gegen die Mutlosigkeit aufzunehmen.

Phrasen wie „Das schafft er/sie/es sowieso nicht.“ gleich aus dem eigenen Gedankengut streichen. Weiter gilt es, sich selbst gegen solche Suggestionen abzuschotten. Bei mir klappt das gut durch Aktion in Form von Handlungen, weil diese auch die entsprechenden Gedanken und Gefühle mobilisieren. Wichtig dabei finde ich auch den Grundsatz, es nicht wegen anderer (denen zeig ich es) zu tun, sondern in erster Linie für sich selbst. Die Absicht ist für den Erfolg entscheidend.
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#35
Ähm ... darf ich das ins richtige Thema verschieben, Amara? Gut die Hälfte davon gehört eigentlich zu deinen Ausführungen im Umsetzungsbereich ( auch wenn die andere Hälfte definitiv hierher gehört :Kopfkratz: )

Ach was, ich lass es einfach hier stehen. :mrgreen:
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#36
(02.10.2015, 08:13)Apis schrieb: Ja, da steckt viel Gefühl drin.
"Ich fühle mich motiviert." Ja, klingt gut. Einverstanden.

Aber "ich bin neugierig". Klingt für mich mehr nach Verstand.

Und "ich bin interessiert". Mehr Verstand als Gefühl.

Ihr seht, ich trenne das offensichtlich noch immer zu stark.

Ich muß mal noch in meiner Gefühlsssammlung suchen. :lol: (Die älteren unter euch werden sich vielleicht noch daran erinnnern... :groehl )

Wie uns Seth immer wieder vor Augen hält: Legt gewohnte Denkweisen ab und öffnet euch für neue. Deine Beispiele liefern einen guten Ansatz.

Sage dir doch mal: "Ich fühle mich neugierig und interessiert." und "Ich bin gedanklich motiviert."

Wenn Gefühle aus Gedanken resultieren, wie Seth immer wieder betont, dann sind sie gleichen Ursprungs und daher nicht wirklich trennbar. :Knutscher:
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#37
(02.10.2015, 08:24)Tash schrieb: Ähm ... darf ich das ins richtige Thema verschieben, Amara? :mrgreen:

Oh ja, klar! :groehl
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#38
Ich habe das kleine Problem behoben, indem ich auf den entsprechenden Teil im UB geantwortet habe (hier für Umsetzungsbereich, nicht Unterbewusstsein :lol: ).
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#39
(02.10.2015, 08:26)Amara schrieb: Wenn Gefühle aus Gedanken resultieren, wie Seth immer wieder betont, dann sind sie gleichen Ursprungs und daher nicht wirklich trennbar. :Knutscher:


Seth schrieb:Die Gefühle folgen den Glaubenssätzen. (DNdpR, Si. 672)

:Kopfkratz:
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#40
Apis schrieb::Kopfkratz:

Du hältst die beiden Aussagen für widersprüchlich? Sind sie nicht.


Jeder Gedanke löst irgendein Gefühl in dir aus, aber welcher Art und Intensität dieses Gefühl ist, wird von deinen Beliefs bestimmt.


Du kannst beispielsweise über defekte Bremsen nachdenken und/oder diskutieren, und dich dabei trotzdem ganz entspannt fühlen, weil du den Belief hast, dass dein Wagen gut gewartet ist und du ein sicherer Fahrer bist. Andererseits kann der Belief an allgegenwärtige Bedrohungen, Pannen und Schicksalsschläge stärker sein, dann werden Gedanken an/über versagende Bremsen dich ängstigen oder zumindest ein mulmiges Gefühl in dir erzeugen.


Der Gedanke ist in beiden Fällen derselbe, nämlich "defekte Bremsen", aber die davon ausgelösten Gefühle können völlig unterschiedlicher Natur sein, je nach deinen Beliefs. Darüber hinaus zeichnet die Art deiner GS auch dafür verantwortlich, ob du dir über das Thema "defekte Bremsen" überhaupt Gedanken machen willst, oder ob es dich eher langweilt.

Einwände?

P.S.: Wenn du allerdings viele deiner Empfindungen erst gar nicht als Gefühl einstufst, dann kann die Aussage über Gefühle, die Gedanken folgen, verständlicher Weise wenig Sinn für dich machen :Handkicker:
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#41
(03.10.2015, 06:42)Tash schrieb:
Apis schrieb::Kopfkratz:

Du hältst die beiden Aussagen für widersprüchlich? Sind sie nicht.


Jeder Gedanke löst irgendein Gefühl in dir aus, aber welcher Art und Intensität dieses Gefühl ist, wird von deinen Beliefs bestimmt.

Einleuchtend. Ich wollte aber darauf hinaus, dass ursprünglich nur die beliefs vorhanden sind.

Zitat:Du kannst beispielsweise über defekte Bremsen nachdenken und/oder diskutieren, und dich dabei trotzdem ganz entspannt fühlen, weil du den Belief hast, dass dein Wagen gut gewartet ist und du ein sicherer Fahrer bist. Andererseits kann der Belief an allgegenwärtige Bedrohungen, Pannen und Schicksalsschläge stärker sein, dann werden Gedanken an/über versagende Bremsen dich ängstigen oder zumindest ein mulmiges Gefühl in dir erzeugen.

Wenn ich generell mir als Bremser und den Bremsen meines Autos mißtraue, und beliefs wie "Autos mit menschlichen Lenkern sind zu schnell, um rechtzeitig gebremst zu werden" pflege, dann wird meine Wahrnehmung auf Unfallbilder trainiert, meine Gedanken werden um Unfallberichte kreisen und Gefühle der Angst und Aufregung werden das Autofahren begleiten.

Zitat:Der Gedanke ist in beiden Fällen derselbe, nämlich "defekte Bremsen", aber die davon ausgelösten Gefühle können völlig unterschiedlicher Natur sein, je nach deinen Beliefs. Darüber hinaus zeichnet die Art deiner GS auch dafür verantwortlich, ob du dir über das Thema "defekte Bremsen" überhaupt Gedanken machen willst, oder ob es dich eher langweilt.

Einwände?

Nein, Einwände nicht. Ich merke nur gerade, dass kausale Fragen nach dem bestimmenden Faktor nur zur Henne-Ei-Thematik führen: wenn ich den belief als ersten Punkt festlege, dann folgt darauf der Gedanke, und dann das Gefühl. Wenn aber allein der belief schon Gefühle auslöst, und dann erst darüber nachgedacht wird, ist das auch möglich. Das ist in gewisser Weise austauschbar und nicht kausal verbunden, Gedanken und Gefühle können derart miteinander verschmelzen, dass eine klare Unterscheidung unmöglich wird.
Generell scheint aber der belief für Gedanken und Gefühle den Rahmen zu liefern, und deswegen hat ihn Seth wohl stärker gewichtet.

Zitat:P.S.: Wenn du allerdings viele deiner Empfindungen erst gar nicht als Gefühl einstufst, dann kann die Aussage über Gefühle, die Gedanken folgen, verständlicher Weise wenig Sinn für dich machen :Handkicker:
Hehe! Ich habe tatsächlich darüber nachgedacht! "Interesse" war für mich bisher immer nur ein Gedanke. Zum Gefühl wird es für mich erst dann, wenn ich es mit Vorfreude oder Befürchtung verbinde oder gar gleichsetze. Das wird oft der Fall sein, aber keinesfalls immer. Einverstanden? :zwinker:
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#42
(05.10.2015, 09:17)Apis schrieb: Gedanken und Gefühle können derart miteinander verschmelzen, dass eine klare Unterscheidung unmöglich wird.

Hmmm... und der Oberbegriff der beiden ist "Aktion". :Kopfkratz:
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#43
Zitat:Einwände nicht. Ich merke nur gerade, dass kausale Fragen nach dem bestimmenden Faktor nur zur Henne-Ei-Thematik führen: wenn ich den belief als ersten Punkt festlege, dann folgt darauf der Gedanke, und dann das Gefühl. Wenn aber allein der belief schon Gefühle auslöst, und dann erst darüber nachgedacht wird, ist das auch möglich. Das ist in gewisser Weise austauschbar und nicht kausal verbunden, Gedanken und Gefühle können derart miteinander verschmelzen, dass eine klare Unterscheidung unmöglich wird.

Sehe ich ebenso. Beim vorsätzlichen, absichtlichen Ändern eines Glaubens fängt man im Allgemeinen "von hinten" an, indem man Gedanken und/oder Gefühle verändert. Funktioniert anders rum aber ebenso, auch wenn es bei Vorsatz seltener der Fall ist. Das ist dann meist eine spontane oder unwillkürliche Angelegenheit.

Wir hatten das Thema vor Urzeiten schon mal, Stichwort "Materialisations-Kette"


Apis schrieb:
(05.10.2015, 09:17)Apis schrieb: Gedanken und Gefühle können derart miteinander verschmelzen, dass eine klare Unterscheidung unmöglich wird.

Hmmm... und der Oberbegriff der beiden ist "Aktion". :Kopfkratz:

Alles ist Aktion. Es gibt nichts, das nicht in diesen "Oberbegriff" fällt.

Ignorantes Ignorieren fällt da auch rein, aber ich habe den Eindruck, dass diese Thematik hier mittlerweile ausgeschöpft ist. Oder?
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#44
Tash schrieb:Ignorantes Ignorieren fällt da auch rein, aber ich habe den Eindruck, dass diese Thematik hier mittlerweile ausgeschöpft ist. Oder?

Aktives Wegschauen, sozusagen. :mrgreen:

Nein, nicht ausgeschöpft. Gar nicht. Ich dachte auch schon, das wäre ausgeschöpft, geradezu augelutscht. Ich habe aber vorher beim Rumstöbern noch einen interessanten Aspekt gefunden, der noch einmal hervorgehoben gehört, Amara hatte ihn schon angesprochen:

Zitat:Die Gefühle folgen den Glaubenssätzen. Sie sind natürliche, sich stets wandelnde Gemütszustände, die in einem freien Fluß aktiver Energien ineinander übergehen. Sie sind wie bunte, reiche, glühende Farbtöne, die in die Qualität eures Bewußtseins Abwechslung hineinbringen. Solche individuellen Zustände sind nur mit Farben vergleichbar, hellen und dunklen; sie sind starke Energiemuster, die Bewegung, Leben und Abwechslung bedeuten.

Es ist zwecklos, sich dagegen zu sträuben. Sie sind eines der Hilfsmittel des physisch orientierten Bewußtseins, um sich selbst zu erkennen. Sie sind nicht destruktiv. Es gibt keine »guten« oder »schlechten« Gefühle. Gefühle sind einfach. Sie sind energiegeladene Elemente des Bewußtseins, die von dessen Macht zeugen. Sich selbst überlassen gehen sie in einem gewaltigen Seinsmeer auf. Ihr könnt nicht eine Empfindung bejahen und eine andere verneinen, ohne Barrieren aufzurichten. Ihr versucht das, was ihr für negative Gefühle haltet, in der Rumpelkammer eures Geistes zu verbergen, so wie man früher wahnsinnige Familienmitglieder vor der Umwelt verborgen hat. Und das alles, weil ihr den Aspekten eurer fleischgewordenen Individualität nichts Gutes zutraut.
(DNdpR, Si. 672)

Ignorieren kann superschnell und superleicht zu Barrrieren führen, wenn Empfindungen verneint werden. :idea:
Das, denke ich, sollte nie vergessen werden. Gar nie.

Zitat:Aktion kann nicht aufgestaut werden, denn dann wird sie explosiv. Es gibt viele Gleichgewichte, die aufrechterhalten werden müssen. Die Traumwelt, von der wir schon so oft gesprochen haben, ist ebenfalls Aktion, und als solche beeinflusst sie alle anderen Aktionen."
(DFS 3, Si. 144
)
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#45
Hmmm. Ich denke nicht, dass es bei der von dir zitierten Thematik um Ignoranz geht. Das fällt viel mehr unter das Kapitel Ablehnung und Verleugnung. Wenn du beispielsweise Gefühle der Eifersucht verspürst, das "intellektuelle Interesse" aber lautet, dass ein selbstbewusster Mensch nicht eifersüchtig zu sein hat, während das emotionale Interesse Aufmerksamkeit und Zuwendung wünscht.

Nur um das mal in den Begriffen auszudrücken, die wir in diesem Thread besprochen haben.

Man kann dieses Gefühl annehmen,in der Form, es sich einzugestehen anstatt es (vor sich selbst) zu leugnen. Das wäre weit selbstbewusster als das Vortäuschen von Gleichgültigkeit. Was man also modifizieren müsste wäre nicht das Gefühl, sondern die übliche Art damit umzugehen. "Ignoriert" hat man es aber in keinem Fall. Unangenehme Gefühle lassen sich gar nicht ignorieren. Sonst würde man sie auch nicht ablehnen, denn um etwas bewerten zu können, muss man es zuerst einmal registriert haben. Wenn du allerdings Ignoranz im Sinn von "nicht weiter beachten" definierst, dann ist das Leugnen eines Gefühls auch Ignoranz. Ebenso wie das nicht Beachten negativer Suggestionen. Aber ob dir das mit dem Ignorieren tatsächlich gelingt, das entscheidet letztlich auch wieder das Gefühl, nicht der Verstand. Solange du die negativen Einflüsse fühlen kannst, kann von Ignoranz keine Rede sein.
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#46
(07.10.2015, 07:43)Tash schrieb: Hmmm. Ich denke nicht, dass es bei der von dir zitierten Thematik um Ignoranz geht. Das fällt viel mehr unter das Kapitel Ablehnung und Verleugnung. Wenn du beispielsweise Gefühle der Eifersucht verspürst, das "intellektuelle Interesse" aber lautet, dass ein selbstbewusster Mensch nicht eifersüchtig zu sein hat, während das emotionale Interesse Aufmerksamkeit und Zuwendung wünscht.

Ich sehe das absichtliche Ausblenden durch Ignoranz, Ablehnung, Verleugnung oder Vortäuschung von Gleichgültigkeit in keinem Fall als erstrebenswert. All das verhindert die persönliche Annahme und Auseinandersetzung, den Umgang damit.

Zitat:Aber ob dir das mit dem Ignorieren tatsächlich gelingt, das entscheidet letztlich auch wieder das Gefühl, nicht der Verstand. Solange du die negativen Einflüsse fühlen kannst, kann von Ignoranz keine Rede sein.

Wenn ich es (edit:) NACH dem Zulassen und Bemerken negativer Gefühle bewusst und blitzschnell schaffe, andere Gefühle in den Vordergrund zu ziehen, wäre das für Dich noch eine Form des Ignorierens?
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"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#47
(07.10.2015, 09:56)Apis schrieb: Wenn ich es dem Zulassen und Bemerken negativer Gefühle bewusst und blitzschnell schaffe, andere Gefühle in den Vordergrund zu ziehen, wäre das für Dich noch eine Form des Ignorierens?

Ja, aber eine sinnvolle Form. Wenn man es so formulieren will, ist jeder Fokuswechsel eine Ignoranz des bisherigen Fokus.


Für mich ist ein "nicht wahrnehmen Können" etwas ganz anderes als ein "nicht-wahrnehmen (und/oder ein nicht wahrhaben)-Wollen". Letzteres bezeichne ich als Ignoranz, ersteres nicht.
Im Fall eines absichtlichen Fokuswechsels empfinde ich "Ignoranz" als vorteilhaft, würde es aber nicht als solche bezeichnen, sondern lieber als absichtliche Verlagerung der Aufmerksamkeit, etc.
Im Fall verleugneter Gefühle empfinde ich Ignoranz als nachteilig und bin eher verleitet, sie auch als Ignoranz zu bezeichnen.

:Handkicker: Ich hoffe, das war jetzt nicht zu "haarspaltend" für dich. Falls schon, ignoriere es einfach.
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#48
Nein, für eine nette Haarspalterei bin ich immer gerne zu haben, weißt Du ja.

Ich wollte darauf aus, dass ich gelegentlich negative Gefühle schon beim Anschleichen sehe.
Klar, ist ja oft gewohnheitsmässig, und wenn man dann in die Situation kommt, reagiert man gerne ähnlich.

In diesem Fall ist es mir gelegentlich schon gelungen, das anschleichende Gefühl durch Ablenkung zu verhindern.

Jetzt interessiert mich: wäre es aus Deiner Sicht besser, es vollständig auszuleben?
Oder hängt das für Dich vom Erfolg ab, wenn es mir nachhaltig gelingt, derartige Automatismen damit abzustellen?
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#49
Zitat:In diesem Fall ist es mir gelegentlich schon gelungen, das anschleichende Gefühl durch Ablenkung zu verhindern.

Jetzt interessiert mich: wäre es aus Deiner Sicht besser, es vollständig auszuleben?

Nein. Jedenfalls nicht dann, wenn ich schon weiß, welche Beliefs dieses Gefühl auslösen und es sich dabei um „GS“ handelt, die ich verändern will.

By the way: Was verstehst du unter „vollständig ausleben“?

Zitat: Oder hängt das für Dich vom Erfolg ab, wenn es mir nachhaltig gelingt, derartige Automatismen damit abzustellen?

Sorry, ich steh schon wieder mal auf der Leitung. Was meinst du hier? Ob ich das Ausleben oder Ignorieren eines Gefühls von der Nachhaltigkeit abhängig mache, mit der mir dessen Änderung gelingt? In diesem Fall lautet die Antwort ebenfalls Nein.
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#50
Ich meinte:
Wenn's klappt, und ich damit nachhaltig und erfolgreich mein Gefühlsleben kontrollieren kann, dann wäre es sicher gut, das auch zu tun.

Vollständig Ausleben bedeutet für mich das Erleben des Gefühls in tiefster Tiefe, das Hineinfallen lassen, das Wandern durch die volle Intensität, die Wahrnehmung in seiner ganzen Stärke.
Immer im Bewußtsein, das Gefühl kommt, und es geht auch wieder. Und das dazwischen, das kann man intensiv erleben, oder weniger.

Intensiv erlebte Gefühle können schnelle, deutliche Veränderungen bewirken, für die ansonsten viel länger gebraucht würde. Wir sind dann wieder im weitesten Sinne beim Anstauen...
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