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Bindenden Haß loslassen (KW 34)
#1
Seth in GmS, Si. 522 schrieb:Ihr werdet auch künftig an die gebunden sein, die ihr liebt und die ihr haßt, aber ihr werdet es lernen, den Haß loszulassen, zu verlieren und zu zerstreuen. Ihr werdet es lernen, selbst den Haß noch schöpferisch zu nutzen, ihn höheren Zwecken zuzuführen und ihn schließlich in Liebe umzuwandeln.

Das Zitat geht mir seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf. Vielleicht bekomme ich es aus dem Kopf, wenn ich es hier als Zitat der Woche poste und es ablege, loslasse?

LG
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#2
Zitat:Vielleicht bekomme ich es aus dem Kopf, wenn ich es hier als Zitat der Woche poste und es ablege, loslasse?

:groehl

Weshalb möchtest du es denn überhaupt aus dem Kopf bekommen?
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#3
Weil ich es für mich als sonnlos (Tippfehler!) sinnlos erachte.

Ich hasse niemanden, denn ich habe keinen Grund dazu.

Es gibt Menschen, die mir sympathischer sind als andere. Es gibt Menschen, mit denen ich lieber zusammen bin, und mit denen ich mich lieber austausche, als mit anderen.

Und es gibt Menschen, von denen ich mich fernhalte, weil sie mir unangenehm sind. Aber hassen tue ich die sicher nicht.

Meinst Du, ich binde mich dann an die auch schon? :shock:
Nein, wohl kaum. 8)
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#4
(19.08.2014, 15:01)Apis schrieb: Weil ich es für mich als sonnlos (Tippfehler!) sinnlos erachte.

Und trotzdem geht es dir nicht aus dem Kopf? Dann muss es dich doch irgendwie beschäftigen, oder? Vielleicht nicht in Bezug auf dich persönlich? Eher allgemein?

Zitat:Ich hasse niemanden, denn ich habe keinen Grund dazu.

Es gibt Menschen, die mir sympathischer sind als andere. Es gibt Menschen, mit denen ich lieber zusammen bin, und mit denen ich mich lieber austausche, als mit anderen.

Und es gibt Menschen, von denen ich mich fernhalte, weil sie mir unangenehm sind. Aber hassen tue ich die sicher nicht.

Geht mir ebenso.

Zitat:Meinst Du, ich binde mich dann an die auch schon? :shock:
Nein, wohl kaum. 8)

Weiß nicht. Es erscheint mir naheliegend, dass die Stärke der Bindung der Stärke/Intensität der jeweiligen Emotion entspricht. "Unangenehm" kann ebenso viele Intensitäten wie Gründe haben ... :Kopfkratz:
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#5
(19.08.2014, 20:46)Tash schrieb:
(19.08.2014, 15:01)Apis schrieb: Weil ich es für mich als sonnlos (Tippfehler!) sinnlos erachte.

Und trotzdem geht es dir nicht aus dem Kopf? Dann muss es dich doch irgendwie beschäftigen, oder? Vielleicht nicht in Bezug auf dich persönlich? Eher allgemein?

Ja, eher allgemein. 8)
Mich beschäftigt zunächst die Frage, wie es überhaupt zu Bindungen kommen kann, wenn doch jedes Wesen in seiner eigenen, selbst geschaffenen Welt lebt. Wenn ich die Eigenmacht komplett in der Hand habe, müsste ich jegliche Bindung von mir aus doch sofort und vollständig lösen können, oder?

Zitat:Weiß nicht. Es erscheint mir naheliegend, dass die Stärke der Bindung der Stärke/Intensität der jeweiligen Emotion entspricht. "Unangenehm" kann ebenso viele Intensitäten wie Gründe haben ... :Kopfkratz:
Ja, das würde so Sinn machen.
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#6
(20.08.2014, 08:20)Apis schrieb: Ja, eher allgemein. 8)
Mich beschäftigt zunächst die Frage, wie es überhaupt zu Bindungen kommen kann, wenn doch jedes Wesen in seiner eigenen, selbst geschaffenen Welt lebt. Wenn ich die Eigenmacht komplett in der Hand habe, müsste ich jegliche Bindung von mir aus doch sofort und vollständig lösen können, oder?

Kannst du auch.

Aber überleg mal, was dafür nötig ist: du musst zuerst deine Gefühle, Gedanken, Imaginationen und Erwartungen verändern.

Kommt uns doch vage bekannt vor, oder? :mrgreen:
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#7
OK.
Und welcher Art die Bindungen sind, ist dann auch klar: es sind
Gefühle für jemanden oder etwas (des Hasses, der Liebe usw.),
Gedanken an jemanden oder etwas,
Imaginationen von jemandem oder etwas,
Erwartungen an jemanden oder etwas.

Sind das - bildlich gesprochen - sozusagen Brücken, die in die nächste, eigene, selbstgeschaffene Welt führen?

Und die Liebe scheint in der ganzen Auswahl eine hervorgehobene Position einzunehmen.
JUST BE - πάντα ῥεῖ

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#8
(20.08.2014, 08:46)Apis schrieb: OK.
Und welcher Art die Bindungen sind, ist dann auch klar: es sind
Gefühle für jemanden oder etwas (des Hasses, der Liebe usw.),
Gedanken an jemanden oder etwas,
Imaginationen von jemandem oder etwas,
Erwartungen an jemanden oder etwas.

Ich denk mal es geht hier nicht nur um Bindungen in Form von Gefühlen, etc. sondern darum, dass die Gefühle zu Bindungen in Form von Begegnung führen.


Zitat:Sind das - bildlich gesprochen - sozusagen Brücken, die in die nächste, eigene, selbstgeschaffene Welt führen?

Kann man so formulieren. Ich persönlich würde es eher als den Bauplan meiner "nächsten" selbstgeschaffenen Welt bezeichnen - wobei dieses "meiner nächsten" sich absolut nicht nur auf die nächste Inkarnation oder Zwischenebene bezieht.


Zitat:Und die Liebe scheint in der ganzen Auswahl eine hervorgehobene Position einzunehmen.

Nicht nur die Liebe. Die Gefühle. Ganz pauschal.

Liebe ist davon zwar die angenehmste Position, aber meiner Ansicht nach nicht unbedingt die "hervorgehobenste" :mrgreen:
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#9
(20.08.2014, 09:11)Tash schrieb:
(20.08.2014, 08:46)Apis schrieb: OK.
Und welcher Art die Bindungen sind, ist dann auch klar: es sind
Gefühle für jemanden oder etwas (des Hasses, der Liebe usw.),
Gedanken an jemanden oder etwas,
Imaginationen von jemandem oder etwas,
Erwartungen an jemanden oder etwas.

Ich denk mal es geht hier nicht nur um Bindungen in Form von Gefühlen, etc. sondern darum, dass die Gefühle zu Bindungen in Form von Begegnung führen.

Du unterstreichst "Begegnung". Das scheint Dir wichtig zu sein.
Warum? Was verstehst Du darunter?

(20.08.2014, 09:11)Tash schrieb:
(20.08.2014, 08:46)Apis schrieb: Sind das - bildlich gesprochen - sozusagen Brücken, die in die nächste, eigene, selbstgeschaffene Welt führen?

Kann man so formulieren. Ich persönlich würde es eher als den Bauplan meiner "nächsten" selbstgeschaffenen Welt bezeichnen - wobei dieses "meiner nächsten" sich absolut nicht nur auf die nächste Inkarnation oder Zwischenebene bezieht.

Ich verstehe hier "nächste" eher als räumlich, als benachbart, nahestehend.
Zeitlich hilft das hier nicht so sehr weiter, finde ich.

(20.08.2014, 09:11)Tash schrieb:
(20.08.2014, 08:46)Apis schrieb: Und die Liebe scheint in der ganzen Auswahl eine hervorgehobene Position einzunehmen.

Nicht nur die Liebe. Die Gefühle. Ganz pauschal.

Liebe ist davon zwar die angenehmste Position, aber meiner Ansicht nach nicht unbedingt die "hervorgehobenste" :mrgreen:

Weiß nicht.
Eher nicht die Gefühle, und auch nicht pauschal:

"Trotz aller gegenteiliger Meinungen ist Energie im Grunde nichts anderes als Liebe." (SlB, 20.3.1984)

Das sehe ich schon als deutliche Hervorhebung. :mrgreen:
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#10
(20.08.2014, 10:35)Apis schrieb:
(20.08.2014, 09:11)Tash schrieb: Ich denk mal es geht hier nicht nur um Bindungen in Form von Gefühlen, etc. sondern darum, dass die Gefühle zu Bindungen in Form von Begegnung führen.

Du unterstreichst "Begegnung". Das scheint Dir wichtig zu sein.
Warum? Was verstehst Du darunter?

Ich verstehe darunter, dass dir Menschen oder Situationen, die dir verhasst (= starke Emotion!) sind, auf die eine oder andere Weise immer wieder über den Weg laufen werden. Ganz konkret, manifest - nicht nur in deinen Gedanken. Das Wort "Bindung" könnte ja auch bedeuten, dass du es nicht aus dem Kopf bekommst, auch ohne dass es dir begegnet. Und ich glaube nicht, dass das die Art Bindung ist, auf die Seth sich in dem Zitat bezieht. Das würde sonst nämlich nur bedeuten, dass du geliebte Menschen niemals vergessen wirst. Unter "Bindung" verstehe ich in dem Zusammenhang einfach etwas "Handfesteres". Mehr als eine gedankliche Konfrontation, verstehst du was ich meine?




Zitat:
(20.08.2014, 09:11)Tash schrieb:
(20.08.2014, 08:46)Apis schrieb: Und die Liebe scheint in der ganzen Auswahl eine hervorgehobene Position einzunehmen.

Nicht nur die Liebe. Die Gefühle. Ganz pauschal.

Liebe ist davon zwar die angenehmste Position, aber meiner Ansicht nach nicht unbedingt die "hervorgehobenste" :mrgreen:

Weiß nicht.
Eher nicht die Gefühle, und auch nicht pauschal:

"Trotz aller gegenteiliger Meinungen ist Energie im Grunde nichts anderes als Liebe." (SlB, 20.3.1984)

Das sehe ich schon als deutliche Hervorhebung. :mrgreen:

In Hass steckt auch eine Menge Energie :angel: Wozu ihn also auflösen müssen, wenn er im Grunde nichts anderes als Liebe ist? Laut Seth ist er eine verzerrte Form von Liebe. Und die Verzerrung gilt es aufzulösen.

Wenn man sich das mal so durch den Kopf gehen lässt läuft es darauf hinaus, dass du den verhassten Menschen so oder so nicht wirklich los wirst ... denn wenn du aus dem Hass Liebe machst, dann bindet DIE dich halt erst recht wieder an diesen Menschen :Totlacher:

Dann schon lieber den Hass transformieren und konstruktiven Zwecken zuführen, anstatt die verhasste Person zu lieben :mrgreen: LOS wirst du jedenfalls nur, was dir gleichgültig ist, oder - anders formuliert - was dir keine intensiven Gefühle entlockt. Weshalb die Gefühle das Kriterium sind - und keineswegs nur die positiven. Und wenn man das mit dem Umstand in Verbindung bringt, dass Gefühle den Beliefs folgen, dann ist auch klar, wo die Auflösung/Transformation ansetzen muss!
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#11
(20.08.2014, 14:57)Tash schrieb: In Hass steckt auch eine Menge Energie :angel: Wozu ihn also auflösen müssen, wenn er im Grunde nichts anderes als Liebe ist? Laut Seth ist er eine verzerrte Form von Liebe. Und die Verzerrung gilt es aufzulösen.

Das sind solche Forums-Aussagen, die mich stets schier vom Schreibtischstuhl fegen. Ich liege schon wieder halb unter dem Tisch ... und das als Abstinenzler. :roll:

Die momentan stattfindenden Massaker im Irak (um nur ein aktuelles Beispiel zu nennen) sind letztenendes nur Audruck entstellter Liebe? Wie lassen sich solche Verzerrungen auflösen, wenn ganze Gruppierungen ihren Hass ausleben?
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#12
(21.08.2014, 00:25)kopfdurst schrieb: Das sind solche Forums-Aussagen, die mich stets schier vom Schreibtischstuhl fegen. Ich liege schon wieder halb unter dem Tisch ... und das als Abstinenzler. :roll:

Das sind solche Forums-Aussagen, die sich aus Seths Material ergeben. Und das hat nun mal das Potential dazu einen vom Stuhl zu fegen :mrgreen:

Zitat:Die momentan stattfindenden Massaker im Irak (um nur ein aktuelles Beispiel zu nennen) sind letztenendes nur Audruck entstellter Liebe? Wie lassen sich solche Verzerrungen auflösen, wenn ganze Gruppierungen ihren Hass ausleben?

Das sind solche Alltagsfragen, die schnell gestellt sind und für deren Beantwortung Seth all diese Bücher diktiert hat. Über zwei Jahrzehnte lang :? Das Problem mit Kurzantworten oder knappen Zusammenfassungen ist, dass sie die Komplexität all der Zusammenhänge nicht berücksichtigen können und damit nicht unbedingt zu sowas wie Verständnis beitragen.

Da sind zunächst mal unzählige Sitzungen, die sich mit dem Idealismus des Menschen befassen, mit den Gründen dafür, warum aus Idealisten so häufig Fanatiker werden und damit, was Seth unter praktizierenden Idealisten versteht.

Dann sind da all die Sitzungen, die von der Eigenmacht des Menschen handeln, die begründen, warum es in Wahrheit keine Opfer gibt, die erklären wie und warum jeder Mensch seine eigene Realität erschafft und warum der Zweck nicht die Mittel heiligt, sondern die Mittel den Idealen angemessen sein müssen.

Und last but not least geht es um hunderte von Sitzungen die sich mit den Urhebern jeder individuellen und kollektiven Realität befassen und die es zu ändern gilt, will man diese Realität verändern.


Welches Schweinderl darf's denn sein für dich, kopfdurst?
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#13
(21.08.2014, 07:03)Tash schrieb: Welches Schweinderl darf's denn sein für dich, kopfdurst?

Im Zweifelsfall das bereits gefüllte. ;)

Aber ist dieses Forum nicht auch dazu da, die Komplexität der Zusammenhänge - zumindest wo möglich - in der Diskussion halbwegs unter einen Hut zu bringen?
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#14
(21.08.2014, 14:28)kopfdurst schrieb:
(21.08.2014, 07:03)Tash schrieb: Welches Schweinderl darf's denn sein für dich, kopfdurst?

Im Zweifelsfall das bereits gefüllte. ;)

:mrgreen: Gute Wahl!

Zitat:Aber ist dieses Forum nicht auch dazu da, die Komplexität der Zusammenhänge - zumindest wo möglich - in der Diskussion halbwegs unter einen Hut zu bringen?

Jep, isses. Auch auf die Gefahr hin, dass gelegentlich wer vom Sessel kippt :Handkicker:

Nö, mal im Ernst - ich weiß nicht wo am besten anfangen ...

Hast du Individuum und Massenschicksal schon gelesen?
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#15
(21.08.2014, 14:44)Tash schrieb: Hast du Individuum und Massenschicksal schon gelesen?

Ich gehe davon aus, daß die Thematik darin verstärkt behandelt wird? Dann werde ich mein Schweinderl auf Diät setzen und mir diesen Band ins heimische Buchregal holen.

Bitte daher meine Frage von vorhin erstmal auf Eis legen. Question on the rocks ... geschüttelt, nicht gerührt. ;)

PS: Und diese Anfrage ist jetzt vermutlich sowas von off-topic in diesem Fred, aber gibt es irgendwo die Seth-Werke in deutscher und/oder englischer Sprache als (käuflich zu erwerbende) Ebooks?
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#16
(21.08.2014, 16:26)kopfdurst schrieb:
(21.08.2014, 14:44)Tash schrieb: Hast du Individuum und Massenschicksal schon gelesen?

Ich gehe davon aus, daß die Thematik darin verstärkt behandelt wird? Dann werde ich mein Schweinderl auf Diät setzen und mir diesen Band ins heimische Buchregal holen.

:a020:

Zitat:Bitte daher meine Frage von vorhin erstmal auf Eis legen. Question on the rocks ... geschüttelt, nicht gerührt. ;)

:groehl

Zitat:PS: Und diese Anfrage ist jetzt vermutlich sowas von off-topic in diesem Fred, aber gibt es irgendwo die Seth-Werke in deutscher und/oder englischer Sprache als (käuflich zu erwerbende) Ebooks?

Nix off-topic, mehr topic geht schon gar nimmer :-))

Here you are :D

Falls du eines grad nicht bekommen solltest, bei mir melden ^^

LGT
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#17
(20.08.2014, 14:57)Tash schrieb:
(20.08.2014, 10:35)Apis schrieb:
(20.08.2014, 09:11)Tash schrieb: Ich denk mal es geht hier nicht nur um Bindungen in Form von Gefühlen, etc. sondern darum, dass die Gefühle zu Bindungen in Form von Begegnung führen.

Du unterstreichst "Begegnung". Das scheint Dir wichtig zu sein.
Warum? Was verstehst Du darunter?

Ich verstehe darunter, dass dir Menschen oder Situationen, die dir verhasst (= starke Emotion!) sind, auf die eine oder andere Weise immer wieder über den Weg laufen werden. Ganz konkret, manifest - nicht nur in deinen Gedanken. Das Wort "Bindung" könnte ja auch bedeuten, dass du es nicht aus dem Kopf bekommst, auch ohne dass es dir begegnet. Und ich glaube nicht, dass das die Art Bindung ist, auf die Seth sich in dem Zitat bezieht. Das würde sonst nämlich nur bedeuten, dass du geliebte Menschen niemals vergessen wirst. Unter "Bindung" verstehe ich in dem Zusammenhang einfach etwas "Handfesteres". Mehr als eine gedankliche Konfrontation, verstehst du was ich meine?




Zitat:
(20.08.2014, 09:11)Tash schrieb:
(20.08.2014, 08:46)Apis schrieb: Und die Liebe scheint in der ganzen Auswahl eine hervorgehobene Position einzunehmen.

Nicht nur die Liebe. Die Gefühle. Ganz pauschal.

Liebe ist davon zwar die angenehmste Position, aber meiner Ansicht nach nicht unbedingt die "hervorgehobenste" :mrgreen:

Weiß nicht.
Eher nicht die Gefühle, und auch nicht pauschal:

"Trotz aller gegenteiliger Meinungen ist Energie im Grunde nichts anderes als Liebe." (SlB, 20.3.1984)

Das sehe ich schon als deutliche Hervorhebung. :mrgreen:

In Hass steckt auch eine Menge Energie :angel: Wozu ihn also auflösen müssen, wenn er im Grunde nichts anderes als Liebe ist? Laut Seth ist er eine verzerrte Form von Liebe. Und die Verzerrung gilt es aufzulösen.

Wenn man sich das mal so durch den Kopf gehen lässt läuft es darauf hinaus, dass du den verhassten Menschen so oder so nicht wirklich los wirst ... denn wenn du aus dem Hass Liebe machst, dann bindet DIE dich halt erst recht wieder an diesen Menschen :Totlacher:

Dann schon lieber den Hass transformieren und konstruktiven Zwecken zuführen, anstatt die verhasste Person zu lieben :mrgreen: LOS wirst du jedenfalls nur, was dir gleichgültig ist, oder - anders formuliert - was dir keine intensiven Gefühle entlockt. Weshalb die Gefühle das Kriterium sind - und keineswegs nur die positiven. Und wenn man das mit dem Umstand in Verbindung bringt, dass Gefühle den Beliefs folgen, dann ist auch klar, wo die Auflösung/Transformation ansetzen muss!


"Die Verzerrung auflösen" - wie anders sollte das gehen, als das verhasste lieben zu lernen, zumindest im Endergebnis? :Kopfkratz:

Etwas gegenüber gleichgültig zu sein ist nicht das gleiche, wie es zu lieben. :zwinker:

LG
Apis
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#18
(22.08.2014, 11:36)Apis schrieb: "Die Verzerrung auflösen" - wie anders sollte das gehen, als das verhasste lieben zu lernen, zumindest im Endergebnis? :Kopfkratz:

Für meinen Geschmack ist mir das ein ZU absoluter Anspruch :mrgreen: Man kann Hass (sowohl auf eine Sache als auch auf eine Person) auch loslassen u/o transformieren, ohne ihn dafür in Liebe (zu dieser Sache oder Person) verwandeln zu müssen.

Zitat:Etwas gegenüber gleichgültig zu sein ist nicht das gleiche, wie es zu lieben. :zwinker:

Exakt. Genau darum erwähnte ich es ja. Gleichgültigkeit (bzw. Emotionslosigkeit) ist die Voraussetzung dafür, mit einer Sache oder Person NICHT mehr konfrontiert zu werden.
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#19
(22.08.2014, 11:36)Apis schrieb: "Die Verzerrung auflösen" - wie anders sollte das gehen, als das verhasste lieben zu lernen, zumindest im Endergebnis? :Kopfkratz:

Etwas gegenüber gleichgültig zu sein ist nicht das gleiche, wie es zu lieben. :zwinker:

LG
Apis

Wie wär's damit, einfach mal die Sicht auf die Dinge zu verändern?

Um noch einmal eine andere Perspektive einzubringen, empfehle ich Sitzung 725 aus "Seth und die Wirklichkeit der Psyche - Unbekannte Realität Band 2".

Falls Du es nicht hast, hier ein paar Zitate daraus:

SETH schrieb:...Möglicherweise werdet ihr im Licht euer neuen Erfahrungen einige eurer liebsten Vorstellungen als falsche Auffassungen erkennen...

...Euren Begriffen nach drückt sich in der Erde zu jeder gegebenen Zeit eine höchst hervorragende physische, spirituelle und psychische Zusammenarbeit aus, bei der alles Bewusstsein miteinander in Beziehung steht und zur Gesamtrealität beiträgt...

...Es existiert in der Tat eine Kommunikation, die alles in der Natur vereint, ein inneres Netzwerk, so dass jeder Teil auf der Erde weiß, was die anderen Teile tun...

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch Seths Beschreibung der Identität, welche sich aus verschiedenen, unabhängigen Identitäten zusammen setzt, dessen Verbindungen sich ständig im Wandel befinden, alte Verbindungen auflösen, neue eingehen etc. ohne dass wir es bewusst merken. Unser Körper ist ein gutes Beispiel. In ihm wohnen viele Identitäten. Mit dem unabhängigen Bewusstsein jeder einzelnen Zelle angefangen über das Körperbewusstsein zum Gesamtbewusstsein bis hin zu verschiedenen Identitäten.

Über sich selbst bzw. seine eigene Identität sagt Seth in dieser Sitzung:

SETH schrieb:...Doch diese Identität setzt sich aus anderen Identitäten zusammen; jede davon ist unabhängig, so wie sich der Berg aus seinen Felsen zusammen setzt und ohne sie nicht existieren könnte, auch wenn er sich noch so herrlich über die Ebene erhebt. Mein Verständnis beruht auf dem, was ich bin, so wie die Höhe des Berges darauf beruht, was er ist. Ich fühle mich nicht von den Selbsts oder Identitäten, aus denen ich bestehe, überfallen und angegriffen, und auch SIE fühlen sich nicht von mir okkupiert - wie auch die Bäume, die Felsen und das Gras die GESTALT des Berges (betont) nicht ablehnen, zu der sie gewachsen sind...

...Die gleiche Art von Transformation, Wandel und Zusammenarbeit findet zwischen allen Identitäten statt...

...Ruburt ist mit mir in dieser Weise verbunden. Und genauso ist er auch mit jeglicher Ameise im Hinterhof verbunden. Doch ich bewahre meine Identität, die Ameise bewahrt IHRE Identität, und Ruburt bewahrt SEINE. Aber keiner von uns könnte ohne die anderen beiden existieren - denn in umfassender Hinsicht setzt die Realität von jedem von uns dreien die Existenz der anderen voraus...

Da alles mit allem zusammen hängt, voneinander abhängt und zueinander gehört, weil wir uns freiwillig dazu entschieden haben, gemeinsame Erfahrungen auf dieser Erde zu machen, richtet sich Hass gegen andere immer auch gegen sich selbst. Das merkst du daran, dass dein Hass in erster Linie dich selbst quält in Form von unschönen Gefühlen. Wer das für sich erkennt (und das hast du ja schon längst...), KANN nicht mehr hassen.

Letztendlich liegen die Gründe, welche dazu führten, immer in einem selbst. Dein Umfeld ist der Spiegel deiner Psyche. Hass in Gleichgültigkeit zu verwandeln ist meiner Meinung nach gar nicht nötig. Es reicht, den Fokus zu verändern, so dass es nicht mehr stört.

In dem Buch, aus welchem die obige Sitzung stammt, beschreibt Seth auch, warum es gut ist, nicht nur eine Weltsicht zu akzeptieren, sondern möglichst viele als gültig anzuerkennen. Dadurch lösen sich eigene Begrenzungen und der Blick auf die unbekannt Realität wird freier, so wie auch du freier in deinen Bewertungen und deiner Toleranz anderen und anderem gegenüber wirst. Kriege wären aus solcher Perspektive überflüssig und Hass könnte tatsächlich zu Liebe werden.
___________________________________________________
Happy living! :Winker:


Wir sind alle unterschiedliche Teile des gleichen Ganzen.
We are all different parts of the same whole.
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#20
(22.08.2014, 12:17)Tash schrieb:
(22.08.2014, 11:36)Apis schrieb: "Die Verzerrung auflösen" - wie anders sollte das gehen, als das verhasste lieben zu lernen, zumindest im Endergebnis? :Kopfkratz:

Für meinen Geschmack ist mir das ein ZU absoluter Anspruch :mrgreen: Man kann Hass (sowohl auf eine Sache als auch auf eine Person) auch loslassen u/o transformieren, ohne ihn dafür in Liebe (zu dieser Sache oder Person) verwandeln zu müssen.

Zitat:Etwas gegenüber gleichgültig zu sein ist nicht das gleiche, wie es zu lieben. :zwinker:

Exakt. Genau darum erwähnte ich es ja. Gleichgültigkeit (bzw. Emotionslosigkeit) ist die Voraussetzung dafür, mit einer Sache oder Person NICHT mehr konfrontiert zu werden.

Ich bin noch nicht recht zufrieden. :Kopfkratz:
Ich habe nicht behauptet, dass verhasste Dinge oder Menschen SOFORT und auf der Stelle geliebt werden sollen. Dass das ein langer Prozess sein kann, ist mir klar. Aber kein zu absoluter Anspruch. Es muß möglich, auch ohne Jesus zu sein :Handkicker: . Und könnte es nicht auch sein, dass hinter Hass oft nichts anderes als Unkenntnis versteckt ist?

Ja, es ist ein Ideal, zugegeben. Aber schließlich sind wir doch praktizierende Idealisten. Lehnst Du das Ideal ab, Tash? Das kann ich mir nicht vorstellen.

Ich sehe auch in Gleichgültigkeit keine gute Lösung, sondern nur ein Zwischenstadium, mit Hass besser umzugehen. Man spricht nicht umsonst davon, "jemanden mit Gleichgültigkeit zu strafen". Auf dem Weg zwischen negativem und positivem Pol steht doch wohl die Neutralität.

LG
Apis

@ Amara
Intuitiv hast Du mir da eine mich gerade sehr interessierende Sache ausgegraben. Danke dafür! Ich habe den Band vorliegen, und auch Si. 725. Werde ich mal 'reinschmökern. Ist ja eine schöne Zahl, leicht zu merken :mrgreen:
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#21
Apis schrieb:Ich bin noch nicht recht zufrieden.
Ich habe nicht behauptet, dass verhasste Dinge oder Menschen SOFORT und auf der Stelle geliebt werden sollen. Dass das ein langer Prozess sein kann, ist mir klar. Aber kein zu absoluter Anspruch. Es muß möglich, auch ohne Jesus zu sein .


Natürlich ist es möglich, theoretisch auch sofort. Aber wozu um der Himmel willen sollte man denn überhaupt ALLES lieben wollen?

Zitat:
Ja, es ist ein Ideal, zugegeben. Aber schließlich sind wir doch praktizierende Idealisten. Lehnst Du das Ideal ab, Tash? Das kann ich mir nicht vorstellen.

Welches Ideal? Nichts hassen zu wollen - DAS macht Sinn für mich, bezeichne ich als Ideal. Aber "kein Hass = Liebe" halte ich für eine mehr als fragliche Gleichung. Sie entspricht auch absolut keinem Ideal von mir. Das ist was für Heilige und passt nicht zu meinem Selbstbild. Welches Ich, welche Welt? Wir haben die Wahl.

By the way möchte ich auch nicht von allen geliebt werden. Das wäre mir fast noch unangenehmer, als von dem einen oder anderen Mitmenschen gehasst zu werden ^^


Zitat: Ich sehe auch in Gleichgültigkeit keine gute Lösung, sondern nur ein Zwischenstadium, mit Hass besser umzugehen. Man spricht nicht umsonst davon, "jemanden mit Gleichgültigkeit zu strafen". Auf dem Weg zwischen negativem und positivem Pol steht doch wohl die Neutralität.

Wir hatten das Thema ja schon mal (oder schon öfter) und meine Meinung dazu hat sich nicht geändert. Gleichgültigkeit im Sinn von Neutralität (man kann es auch Desinteresse nennen!) ist in meinen Augen kein "Übergangszustand", der sich unbedingt zu Liebe oder Interesse entwickeln muss oder auch nur sollte.

Bewusstes Leben bedeutet vor allem eines - Entscheidungen. Es verlangt zu unterscheiden und zu wählen. Was bereits für allerkleinste Bewusstseinseinheiten gilt, selbst für jedes Atom und noch kleinere "Teilchen". Der Mensch als komplexere Bewusstseinseinheit hat dafür sein Ego-Bewusstsein. Wenn dich alles interessiert - anders formuliert: wenn dir nichts gleichgültig ist - , wohin kommst du da? Wofür entscheidest du dich? Mit wem lebst du zusammen? Wer gehört zu deinem engeren Freundeskreis, in deine Familie und wen grenzt du aus? Niemanden?

Ich kann nicht verstehen wo du hier ein Ideal siehst. Ich sehe weit und breit keines.

LGT
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#22
(23.08.2014, 12:52)Apis schrieb: @ Amara
Intuitiv hast Du mir da eine mich gerade sehr interessierende Sache ausgegraben. Danke dafür! Ich habe den Band vorliegen, und auch Si. 725. Werde ich mal 'reinschmökern. Ist ja eine schöne Zahl, leicht zu merken :mrgreen:

Das freut mich! :a020:

Noch ein Hinweis: Versuche alte Gedankenmuster abzulegen, nicht in Kategorien wie Hass = Böse, Liebe = Gut zu denken. Schiebe das mal völlig beiseite und sieh es wertfrei. Was dann über bleibt ist Energie. Beides ist Energie. Seth nannte es in diesem Zusammenhang Aktion und Aktion ist Energie.

SETH - müsste Early Sessions Nr 13 sein schrieb:You both know, again, what love and hate are. But, as I told you before, try to think in new ways. Love and hate, for example, are action. They are both action. And, they both imply action in physical bodies and even as far as thoughts are concerned. In your plane action is the main word of importance.

Nochmal, ihr beide wisst was Liebe und Hass ist. Aber wie ich euch schon sagte, denkt in neuen Wegen. Liebe und Hass sind zum Beispiel Aktion. Sie sind beide Aktion. Und beide beinhalten Aktion in physischen Körpern und sogar was die Gedanken betrifft. Auf eurer Ebene ist Aktion das wichtigste Wort.

Nachtrag: Gerade ist mir das spontan aus ES 4 zugeflogen:

SETH schrieb:Any action is violence, after all.

Letztendlich ist jede Aktion Gewalt.

Da sollten wir wohl die Begriffslastigkeit von Gewalt überdenken. Es gibt ja auch gewaltig und überwältigend, was wir eher positiv assoziieren.
___________________________________________________
Happy living! :Winker:


Wir sind alle unterschiedliche Teile des gleichen Ganzen.
We are all different parts of the same whole.
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#23
@ Apis

Auch wenn du dich vorsichtshalber in Schweigen hüllst ... :mrgreen:

... ich hätte da noch einen kleinen Nachtrag zu deinem Ideal:

Apis schrieb:Ich habe nicht behauptet, dass verhasste Dinge oder Menschen SOFORT und auf der Stelle geliebt werden sollen. Dass das ein langer Prozess sein kann, ist mir klar. Aber kein zu absoluter Anspruch.

Ich persönlich fühle mich zu deinem Ideal - alles lieben zu wollen - ja nach wie vor wenig hingezogen, aber wenn wir schon vom Loslassen von Hass reden, sollten wir uns auch mal ansehen, was Seth zum Erreichen von Liebe zu sagen hat. Das macht deinen Anspruch für mich nicht weniger absolut, aber vielleicht kann es dir bei der Erreichung deines Ideals helfen:

Zitat:Some people are naturally solitary. They want to live lone lives, and are content. Most, however, have a need for enduring, close relationships. These provide both a psychic and social framework for personal growth, understanding, and development. It is an easy enough matter to shout to the skies: "I love my fellow men," when on the other hand you form no strong, enduring relationship with others. It is easy to claim an equal love for all members of the species, but live itself requires an understanding that at your level of activity is based upon intimate experience. You cannot love someone you do not know - not unless you water down the definition of love so much that it becomes meaningless.
To love someone, you must appreciate how that person differs from yourself and from others. You must hold that person in mind so that to some extent love is a kind of meditation - a loving focus upon another individual. Once you experience that kind of love you can translate it into other terms. The love itself spreads out, expands, so that you can then see others in love's light.

The Nature of the Psyche, Session 774

Manche Menschen sind von Natur aus Einzelgänger. Sie wollen ein abgeschiedenes Leben führen und sind zufrieden. Die Meisten haben jedoch ein Bedürfnis nach andauernden, engen Beziehungen. Diese bieten sowohl einen psychischen als auch einen sozialen Rahmen für persönliches Wachstum, Verständnis und Entwicklung. Es ist simpel genug in den Himmel zu schreien: "Ich liebe meine Mitmenschen" wenn ihr andererseits keine starken, andauernden Beziehungen mit anderen eingeht. Es ist einfach, gleiche Liebe zu allen Angehörigen der Spezies zu fordern, aber das Leben selbst verlangt ein Verständnis, das auf eurer Aktivitätsebene auf intimer Erfahrung basiert. Ihr könnt nicht jemanden lieben, den ihr nicht kennt - außer ihr verwässert den Begriff von Liebe so sehr, dass er bedeutungslos wird.
Um jemanden zu lieben müsst ihr [wert]schätzen wie sich diese Person von euch selbst und von anderen unterscheidet. Ihr müsst diese Person in euren Gedanken halten, so dass Liebe zu einem gewissen Ausmaß eine Art von Meditation ist - ein liebevoller Fokus auf ein anderes Individuum. Sobald ihr diese Art von Liebe erfahrt, könnt ihr sie in andere Begriffe/Formen übersetzen. Die Liebe selbst breitet sich aus, dehnt sich aus, so dass ihr dann andere im Licht der Liebe sehen könnt.

Wogegen ich mich sträube, ist, JEDES andere Individuum "in einem liebevollen Fokus" zu halten - weil diese Art von Meditation per Definition gar nicht möglich ist. Für dein Ideal halte ich den nicht hervorgehobenen Schluss dieses Zitats aber ohnehin für relevanter: "Sobald ihr diese Art von Liebe erfahrt, könnt ihr sie in andere Begriffe/Formen übersetzen. Die Liebe selbst breitet sich aus, dehnt sich aus, so dass ihr dann andere im Licht der Liebe sehen könnt."

Ach ja, das obige ist meine persönliche Übersetzung, der Vollständigkeit halber hier noch die offizielle Version:

Zitat:Manche Menschen sind von Natur aus einsam. Sie wollen ein einsames Leben führen und sind zufrieden. Die meisten Menschen haben aber ein Verlangen nach dauerhaften, engen zwischenmenschlichen Beziehungen. Diese bilden einen Rahmen für persönliches Wachstum, für das Verstehen des anderen und die eigene Entfaltung. Es ist zu billig, in die Wolken zu schreien: »Ich liebe meine Mitmenschen«, wenn ihr andererseits nicht zu starken, dauerhaften Beziehungen zu euren Mitmenschen finden könnt. Es ist billig, gleiche Liebe für alle Menschen zu verkünden.
Echte Liebe setzt das Verstehen des Partners voraus, das wiederum auf direkter Erfahrung beruht. Ihr könnt nicht jemanden lieben, den ihr nicht kennt - es sei denn, ihr verwässert den Begriff der Liebe dermaßen, dass sie bedeutungslos wird.
Um jemanden zu lieben, müsst ihr anerkennen, wie sich dieser Mensch von euch selbst und von anderen unterscheidet. Ihr müsst diesen Menschen in eurem Geist behalten, so dass die Liebe gewissermaßen Inhalt einer Art Meditation wird, durch die euch ein ständiges und lebendiges Eingehen auf ein anderes Individuum gelingt. Wenn ihr diese Liebe an euch einmal erfahren habt, könnt ihr sie auf andere Ebenen übersetzen. Eure Liebe weitet sich aus, so dass ihr auch andere Menschen - nicht nur den einen geliebten - im Licht der Liebe sehen könnt.
DNdP, Sitzung 774

LGT
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#24
Tash schrieb:Wogegen ich mich sträube, ist, JEDES andere Individuum "in einem liebevollen Fokus" zu halten - weil diese Art von Meditation per Definition gar nicht möglich ist.
Erklär' mir bitte, wo die Definition ist, die das für unmöglich hält.

Ich hüllte mich in Schweigen, weil ich anderweitig beschäftigt war, mit Wichtigerem.

Im Grunde ist das auch schon Teil der Antwort. Ich stimme Dir zu, dass es kaum möglich sein dürfte, und kaum sinnvoll, alles gleich stark zu lieben. Dann geht alles in einem Licht-und-Liebe-Einheitsbrei unter. Aber es dürfte doch möglich sein, alles wertzuschätzen, und wertschätzend mit allem umzugehen, das einem begegnet, mit einem Mindestmaß für alles, was man in seiner selbstgeschaffenen (!) Welt wahrnimmt. Darin sehe ich ein erreichenswertes Ideal: seine eigenen Schöpfungen wertzuschätzen.

Damit schätzt Du Dich im Ergebnis selbst.

LG
Apis

P.S.: Mir geht es auch um die Bindung. Ich komme darauf zurück.
JUST BE - πάντα ῥεῖ

"When you perform some task without effort and take joy in the task, you will have some slight idea of All That Is." (ESP,Mai 26 1970)
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#25
(01.09.2014, 09:01)Apis schrieb:
Tash schrieb:Wogegen ich mich sträube, ist, JEDES andere Individuum "in einem liebevollen Fokus" zu halten - weil diese Art von Meditation per Definition gar nicht möglich ist.

Erklär' mir bitte, wo die Definition ist, die das für unmöglich hält.

Die Erklärung hast du doch selbst schon hingeschrieben:

Apis schrieb:Ich hüllte mich in Schweigen, weil ich anderweitig beschäftigt war, mit Wichtigerem.

Im Grunde ist das auch schon Teil der Antwort. Ich stimme Dir zu, dass es kaum möglich sein dürfte, und kaum sinnvoll, alles gleich stark zu lieben. Dann geht alles in einem Licht-und-Liebe-Einheitsbrei unter.


Das ist die eine Sache. Die andere ist, dass es dir im physikalischen Rahmen nicht möglich ist, gleichzeitig allem Aufmerksamkeit zu schenken oder Alles im Fokus zu haben, liebevoll oder sonstwie. Es geht ganz einfach nicht.



Apis schrieb:Aber es dürfte doch möglich sein, alles wertzuschätzen, und wertschätzend mit allem umzugehen, das einem begegnet, mit einem Mindestmaß für alles, was man in seiner selbstgeschaffenen (!) Welt wahrnimmt. Darin sehe ich ein erreichenswertes Ideal: seine eigenen Schöpfungen wertzuschätzen.

Damit schätzt Du Dich im Ergebnis selbst.

Exakt. Und solange du dich selbst nicht kennst UND all deine individuellen Eigenheiten wertschätzt, kannst du nicht mal einen einzigen anderen Menschen wirklich und dauerhaft lieben, von der ganzen Menschheit gar nicht zu reden. Außerdem: wie willst du die gesamte Menschheit auf diese ganz intime Art kennenlernen, von der Seth hier spricht? Und: Würdest du das überhaupt WOLLEN?

Ganz ernsthaft, Apis: jemanden wirklich zu "erkennen" ist eine Angelegenheit die weit intimer ist als Sex. Würdest du das wirklich mit JEDEM Menschen haben wollen? Eine rein rhetorische Frage - aber solange du sie nicht mit Ja beantworten kannst ist "alle lieben wollen" auch für dich KEIN Ideal.



Zitat:P.S.: Mir geht es auch um die Bindung. Ich komme darauf zurück.

Gut.
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