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Gewalt und die Folgen
#28
(17.06.2020, 12:32)Sissi schrieb: Hi, Wimmel,

danke für die Antwort und die nette Geschichte, die mich sehr erheitert hat... Ja, Du hast Deine "jungen Jahre" offensichtlich sehr genossen und konntest Dir gewissermaßen spielerisch schon ein gutes Handwerksmaterial zur Realitätsbewältung und -Erschaffung zulegen. Glückwunsch!!

Der Eindruck täuscht. Leider. Ich hatte immer wieder Phasen, in denen ich mich in mein Schneckenhaus verkrochen habe. In meiner späteren Jugend war aus familiären Gründen (Pflegefall in der Familie) nicht mehr viel mit Genuss. Nach diesem 9-jährigen Lebensabschnitt knallte mir dann direkt eine schwere chronische Erkrankung einen vor den Latz und sollte mich 15 Jahre lang auf Trab halten, bis diese offiziell als 'unheilbar' geltende Krankheit quasi über Nacht so plötzlich verschwand, wie sie gekommen war (kein Scherz: sie verschwand, was meinen behandelnden Ärzten bis heute Kopfzerbrechen bereitet!). Aber es war wohl der Lebensweg, den ich mir ausgesucht hatte.

Zitat:Da stellt sich natürlich die Frage...:Kopfkratz: Nach Seths Aussage ist das Fokussieren auf eine Wunscherfüllung gewissermaßen eine Voraussetzung für die Materialisation derselben. Und ich habe Ziele erreicht, indem ich genau das eben aufgegeben habe, mich darauf zu konzentrieren... grübel, nachdenk... Vermutlich ist es ein goldener Mittelweg, der hier gefragt ist.

Und den gibt es. Hast Du schon mal etwas vom 'Gesetz der Annahme' gehört?

Ich habe immer wieder ähnliche Erfahrungen wie Du gemacht: Fokussiert, visualisiert, mich emotional völlig in die gewünschte Situation 'hineingesteigert'. Das Ergebnis war meist, daß sich entweder nichts getan hat (während ich nervlich am Ende war). Oder eintrat, was ich eigentlich vermeiden wollte.

Dann jedoch klappte es plötzlich: Ich bekam die Wohnung in der Gegend, die ich mir zuvor wochenlang immer wieder im Geiste ausgemalt hatte (ein Haus in der Natur, neben einer Wiese, von Bergen umgeben). Ich lebte zuvor in der Großstadt, hatte also nicht den geringsten Bezug zu meinem jetzigen Wohnort.

Jetzt schau, in welcher Ecke ich gelandet bin: https://www.swp.de/imgs/07/6/5/3/6/2/6/6...57df0.jpeg

Ich hatte im Falle der Wohnungssuche intuitiv etwas richtig gemacht, was ich zuvor nie beachtet hatte: Ich hatte das 'Gesetz der Annahme' angewandt. Was mir aber erst viel später klar wurde.

Das Gesetz der Annahme basiert auf den Lehren von Neville Goddard. Einem Mitglied der amerikanischen 'New Thought'-Bewegung (auch Neugeist-Bewegung genannt), der unter anderem auch Ralph Waldo Emerson, Henry David Thoreau, Wallace Wattles, Charles F. Haanel, Napoleon Hill, Orison Swett Marden, und Joseph Murphy angehörten und die offiziell bis in die 50er Jahre des 19. Jahrhunderts bestand. Joseph Murphy hat im Geiste dieser Philosophie viele Jahre weiter publiziert (er starb 1981). Ich bin allerdings fast geneigt, Seth als letzten Vertreter der Neugeist-Bewegung zu betrachten. Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Seth hat zwar Emerson mal lobend erwähnt, sich aber meines Wissens nicht weiter zur New Thought-Bewegung geäussert.

Gleich folgt ein Link, der ausführlich Neville Goddard und seine Philosophie behandelt. Deshalb gehe ich nur auf den Teil der 'Nevillisierung' ein (wird von Goddard-Fans tatsächlich so genannt), der für mich damals relevant war.

Ein wesentlicher Ausspruch von Goddard lautet: "In dem Moment, wenn ein Verlangen hochkommt, gehe ich davon aus, dass es bereits erfüllt ist."

Das Gesetz der Annahme besagt nun schlicht und ergreifend: Selbst eine Annahme, die anfangs falsch ist, wird durch diese beständige Vorstellung zur Tatsache.

Es ist nicht nötig, ausgiebig zu visualisieren, Dich emotional zu verausgaben, Dir längere Affirmations-Sitzungen fest in den Tagesablauf zu integrieren. Klar, Du kannst - speziell vor dem Einschlafen - mit Vorstellungsbildern und Autosuggestionen arbeiten. Habe ich hinsichtlich meiner Wohnungssuche aber nie gemacht.

Was ich getan habe, war: Jedes Mal, wenn in mir der Gedanke an die Wohnungssuche hochkam, habe ich mich bereits als Bewohner dieses Hauses neben der Wiese mit den Bergen drumherum gesehen und das dann kurz mit geschlossenen Augen visualisiert. Ich sah (wichtig: immer aus der Ich-Perspektive), wie ich die Wiese überquerte, um zum Haus zu gelangen. Gleichzeitig fühlte ich die Erleichterung und Dankbarkeit, endlich dem Großstadt-Mief entkommen zu sein. Visualisierung + Emotion + Vorstellung, das Ziel bereits erreicht zu haben. Das sind die Komponenten der Realitätserschaffung, die auch Seth erwähnt. Ich habe diese Visualisierung konsequent jedes Mal durchgeführt, wenn ich an eine passende Wohnung dachte. Und habe die Vorstellung des bereits Erreichten dabei stets mit den entsprechenden Gefühlen verstärkt.

Die Visualisierungen waren nie länger als jeweils ca. zwei Minuten. Aber sie waren stetig. Bei jeder Kleinanzeige, auf die ich reagiert hatte, sah ich im Inneren das Wunsch-Haus in der Wunsch-Gegend vor mir. Entsprach es beim Besichtigungstermin nicht dieser Vorstellung, habe ich mir vorgestellt, daß ich diese Wohnung nur zum Spaß an der Freude anschaue, da mein eigentlicher neuer Wohnort ja bereits feststeht. Ich war derart voller Vertrauen, daß ich Mietangebote tatsächlich ausschlug! Bis ich dann eine Wohnung in einem Zweifamilienhaus besichtigte, das an eine Wiese grenzte und von Bergen umgeben war. In einem Ort, dessen Name ich zuvor noch nicht einmal kannte. Siehe obiges Foto.

Interessanterweise rastete ich auch dann vor Freude über die gelungene Wunschverwirklichung nicht aus, sondern war mir in dem Moment gar nicht direkt bewusst, was da soeben geschehen war. Erst im Nachhinein und im alten Zuhause fiel ich fast vom Stuhl, als mir mit einem Mal klar wurde: Mensch, das wars doch, was Du Dir vorgestellt hast!

Was Deine Beobachtung angeht, daß sich Wünsche speziell dann zu manifestieren scheinen, nachdem man aufgehört hat, sich mit ihnen zu beschäftigen: Das Gesetz der Annahme geht davon aus, daß Du an einem Punkt ankommst, an dem Dir Dein Wunsch immer seltener in den Sinn kommt, Du somit immer seltener in die Visualisierung gehen musst. Kommt der Wunsch dann gar nicht mehr in Dir hoch, ist er bereits zum Teil Deiner Realität, Deiner 'Normalität' geworden und manifestiert sich - wie Du selbst erfahren hast.

Hier also der versprochene Link zu Neville Goddard: https://www.neville4free.de/

Wie so ziemlich alle Vertreter der New Thought-Bewegung war auch Neville hochgradig bibelfest. :angel: Das heißt, er zitiert gerne mal aus der Bibel, um seine Aussagen zu untermauern. Mich hat das nie gestört, da es damals in den USA nunmal keine andere Quelle zum Thema 'Realitätskreierung' als die 'Heilige Schrift' gab und sich die 'Religiosität' Goddards außerdem erfrischend radikal von dem unterschied, was bis heute in der Kirche gefaselt wird.

Weitere empfehlenswerte Literatur sind die Bücher von Kevin Kunert. Er übersetzt zwar meist nur Werke von Neville Goddard neu, macht das aber derart frisch und modern, daß ich ihn vorbehaltlos empfehlen kann.

Hier sein YouTube-Channel (top!): https://www.youtube.com/channel/UCezDYDV...AOrDgKnRrw

Und daraus in Bild und Ton eine viel bessere Erklärung des Gesetzes der Annahme als das Getippsel, das ich gerade in diesem unserem Thread abgeliefert habe: https://www.youtube.com/watch?v=3UtrrYEQbOo

Und ja, Goddards Philosophie und das Seth-Material lassen sich meines Erachtens zumindest so gut unter einen Hut bringen, daß mit beiden Systemen einander ergänzend gearbeitet werden kann. Ich sehe es mittlerweile so, daß ich Neville Goddards Schriften für die Praxis bevorzuge, während ich das Seth-Material als weltanschaulichen Unterbau betrachte. Sicherlich konnte Neville vieles nicht wissen, was Seth aufgrund des größeren Überblicks erkannt hat. Und Seth war definitiv kein Anhänger des Christentums. Mit der noch heute üblichen Bibelauslegung hatten jedoch auch die Vertreter von 'New Thought' so ihre Probleme. :zwinker:
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