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Dominierendes Ego (KW 12)
#11
Tash schrieb:Naja, irgendwie klingt das ein bisschen nach Machtkampf, oder? :Kopfkratz: Meine Erfahrung mit luziden Träumen ist noch eher bescheiden, aber zumindest hatte ich bei keinem das Gefühl, irgendwie in Sphären umzugehen oder einen Fokus einzunehmen, die/den mein Traumego notgedrungen mit mir teilt - einfach deshalb, weil ich dann mein Traumego BIN, oder besser gesagt, meine bewusste Wahrnehmung auf die Traumebene gerichtet ist. Dort - in der Traumebene - habe ich oft andere Prioritäten, Interessen, Fähigkeiten etc. und kann mich auch luzid nicht immer vollumfänglich an Fakten aus der physischen Ebene oder meinem Wachleben erinnern, bin mir dieses Erinnerungsproblems in luziden Träumen aber durchaus bewusst.
Was ich eigentlich sagen will, ist schwer in Worte zu fassen, läuft aber darauf hinaus, dass ich mich im Traumzustand (sowohl luzid als auch in "bewusstlosen", herkömmlichen Träumen) nicht weniger als "Ich" fühle, als im Wachzustand. Soll heißen, ich fühle mich nicht als anderes Ego, sondern als anders wahrnehmend, während das wahrnehmende Ich immer das selbe ist.

Klingt konfus, ich weiß. Keine Ahnung, wie ich das verständlich rüberbringen kann :(

Hmm, möglicherweise habe ich es etwas missverständlich beschrieben, da ich das "dominierende Ego" aufgegriffen habe... :Kopfkratz: Ein Machtkampf ist es nicht, was ich dabei empfinde. Eher so, als ob in meinem Kopf eine Waage mit zwei Waagschalen auftauchen würde, sobald ich luzid werde. Die beiden Schalen wären in diesem Beispiel das wachbewusste Ego und das traumbewusste Ego, auf denen die Gewichte sich verändern und schwanken, so dass eine der beiden Schalen jederzeit schwerer werden und zu dominieren anfangen könnte (also aufwachen oder aber wieder vollständig in den Traum hineingleiten und nicht mehr luzid sein). Wenn ich aufwache fühlt es sich so an, als ob die "Wach-Ego-Schale" schnell an Gewicht zunimmt und zu Boden fällt. So etwas ähnliches wird Apis wohl auch meinen mit dem Empfinden eines Balancierens auf einem Baumstamm.

Solche Erlebnisse sind ja allgemein schwierig zu beschreiben, dann klingt dies gerne mal etwas konfus :Kopfkratz: aber ich finde nicht, dass es bei besonders konfus war :zwinker:

Apis schrieb:Okay, "verschmelzen".

Vielleicht ist es nur bei mir ein klein wenig ein Machtkampf. Ich denke, mein äußeres Ego ist schon sehr ängstlich und hält den Fokus deswegen stur aufrecht. Es fällt mir schwer, mich irgendwo hineinfallen zu lassen. Aber ich habe etwas, auf dem ich aufbauen könnte: meine Ichs sind prima Kumpels.

Ich finde, Du hast das wunderschön und verständlich umschrieben: das wache, wahrnehmende Ich wird mitgenommen und schläft nicht. Wie könnte es auch, wenn es im Traum so traumhafte Wahrnehmungen angeboten bekommt?

Für mich auch eine wichtige Erkenntnis Deines (doch sehr schnell gefundenen :mrgreen:) Zitats:
die Aussicht auf ein "erlöstes, freies Bewusstsein" und einen "gigantischen Schritt nach vorne", "offene Türen" und einen "Zustand einer ausgezeichneten, heiteren physischen Gesundheit" können mich mehr zu Traumübungen motivieren, als es eher überflüssige "psychic gymnastics" jemals könnten. :Handkicker:

Vielleicht ist unser Gefühl der "Balance" das Erleben dieses teilweisen Verschmelzens? Oder aber, wie Apis erwähnt, dass sich das äussere Ego vielleicht ein bisschen wehrt?


Zitat:Apis schrieb:
Finde ich sehr gut, Deine Idee! Verstandesmässig, noch mehr eigentlich gefühlsmässig:
in den wenigen Träumen, in denen ich kurz erkannte, dass ich träume (ohne gleich wildeste Abenteuer zu erleben *seufz*), hatte ich beim Aufwachen immer das Gefühl einer Balance, die abhanden gekommen ist, es fühlte sich genau so an, wie wenn man auf einem Baumstamm balanciert und in eine Richtung abkippt - eine leichte Enttäuschung, aber nur ein kurzer Anflug.

Diese Enttäuschung spüre ich eigentlich immer, wenn ich den Fokus nicht dort halten kann, wo ich ihn haben will. :rolla: Das Gefühl unterscheidet sich bei mir nicht wesentlich von dem, das ich beispielsweise habe, wenn ich mich auf einen Text nicht konzentrieren kann (obwohl ich dessen Aussage erfassen will), weil ich von "intensiveren Reizen" davon abgelenkt werde. Der Unterschied liegt für mich nur darin, dass ich mich dem Text immer wieder zuwenden kann, jedenfalls schneller und häufiger, als ich wieder in den Traumzustand "zurückfallen" kann. Trotzdem ist beides ein unbeabsichtigter Fokusverlust und damit letztlich ein Konzentrationsproblem und weniger eine Frage von Balance oder Dominanz. So empfinde jedenfalls ich es.

Ja, diese Enttäuschung kenne ich auch nur allzu gut...:rolla: jedesmal weiss ich dann, dass meine nächste Chance, meinen Fokus im Klartraum aufrecht zu erhalten, so schnell nicht wieder kommt *auch seufz*

Apis schrieb:@ Salibou
Dies ist ein weiterer, nicht unwichtiger Zweck dieses Forums: sich selbst zu neuen Erfahrungen motivieren, und sie zu ERINNERN, um sie hier im Forum posten zu können! :idea:

Da fällt mir auch gleich eine Beobachtung ein, welche vielleicht hilfreich sein könnte: In den wenigen Fällen, in denen ich im Traum luzid wurde, fiel mir ja immer dieses Gefühl der Waage auf sowie das Gefühl, dass meine Traumwelt instabil wird und ich demnächst wirklich aufwache. Dabei machte ich dann schon den Fehler, im Traum die Augen zu schliessen und mir selbst zu sagen: "Bitte bleibe im Traum, bitte bleibe im Traum..." als ich die Augen wieder öffnete, war ich aber tatsächlich wach und nicht mehr im Traum. Dann habe ich das nächste Mal das umgekehrte versucht und es schien zu funktionieren: ich beobachtete bewusst meine Umgebung, lief herum und schaute mich um. Dies stabilisierte meinen Aufenthalt in der Traumwelt. Eine weitere Beobachtung: Angst verstärkt das, wovor man Angst hat (dies sollte uns ja nicht weiter überraschen :zwinker:): wenn ich in einem unangenehmen Traum luzid wurde und ich wollte aufwachen, dann fiel es mir oft schwer, aus dem Traum herauszukommen. Wenn ich hingegen einen angenehmen Traum habe und neugierig bin, aber dabei befürchte aufzuwachen, dann wache ich natürlich prompt nächstens tatsächlich auf...

In diesem Sinne: Süsse Träume! :-))
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Dominierendes Ego (KW 12) - von Apis - 20.03.2017, 15:55
RE: Dominierendes Ego (KW 12) - von Tash - 20.03.2017, 19:35
RE: Dominierendes Ego (KW 12) - von Apis - 21.03.2017, 09:33
RE: Dominierendes Ego (KW 12) - von Salibou - 21.03.2017, 14:50
RE: Dominierendes Ego (KW 12) - von Apis - 21.03.2017, 16:50
RE: Dominierendes Ego (KW 12) - von Tash - 21.03.2017, 22:14
RE: Dominierendes Ego (KW 12) - von Apis - 22.03.2017, 07:57
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RE: Dominierendes Ego (KW 12) - von Apis - 22.03.2017, 22:28
RE: Dominierendes Ego (KW 12) - von Tash - 23.03.2017, 15:41
RE: Dominierendes Ego (KW 12) - von Salibou - 29.03.2017, 20:43

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