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Wozu braucht es Seth?
#1
@ Foggy

und aufgrund eines spontanen Entschlusses veröffentlicht; war eigentlich PN-Stuff


Nebel schrieb:Da fällt mir ein ... das wollte ich dich schon immer mal fragen. Was hälst du eigentlich von der These, dass jene, die das Material nicht lesen, nicht kennen, es auch nicht brauchen, WEIL sie es quasi schon von Natur aus Intus haben?

Von Natur aus haben wir es alle inne, aber der Punkt ist doch der, dass wir genau mit jenem Teil so verdammt schlecht bis gar nicht an dieses innere Wissen herankommen, der hier heraußen nun mal das Sagen hat und der weitestgehend unsere Realität bestimmt. Und zusätzlich hat der verbildete Teil der Weltbevölkerung auch noch gelernt, die Hinweise und Fingerzeige zu ignorieren und auszublenden, die ständig von innen herauskommen und dem Ego als Orientierungshilfe dienen sollten.

An den Stellen, an denen Seth davon spricht, dass man ihn nicht brauchen würde, an diesen Stellen geht es (sinngemäß) immer um Lebensfreude und Vertrauen ins Leben und sich selbst, und er bezieht sich damit auf Menschen, die diese Freude und dieses Vertrauen in sich tragen. Ob das "die meisten" Menschen von sich sagen können, wage ich nun doch ernsthaft zu bezweifeln.

Das ist mal das eine. Das andere ist das von Seth zum Ziel erklärte BEWUSSTE Erschaffen der physischen Realität und er spricht nirgendwo davon, dass dieses Ziel nicht von allen Menschen erreicht werden braucht. Lebensfreude und Vertrauen, selbst wo sie vorhanden sind, und sie sind es bei den Wenigsten, ermöglichen ein glückliches und erfülltes Leben (an sich schon Ziel genug), aber ganz bestimmt liefern sie nicht automatisch ein Bewusstsein darüber mit, von intellektuellem Wissen ganz zu schweigen, dass und wie unsere Gedanken und Gefühle diese glückliche, erfüllte Realität erschaffen. Dass wir sie selbst erschaffen, höchstpersönlich, jedes einzelne Bewusstsein und auch nichts darüber, dass wir die volle Verantwortung für diese Schöpfungen haben.

Vielleicht braucht man das nicht zu wissen, das mag schon sein. Vielleicht reicht es, wenn man intuitiv weiß, wenn man fühlt, dass man sicher, getragen und unsterblich ist. Aber was heißt denn schon "brauchen"? Brauchen wofür? Für die Existenz an sich bestimmt nicht. Aber es geht doch bei all dem um so viel mehr als die bloße Existenz. Selbst wenn dem nicht so wäre: allein schon das intuitive Wissen und Fühlen ist in unserer Kultur alles andere als eine Selbstverständlichkeit und wenn mir jemand sagt, wir bräuchten diese - wenn schon nicht bewusste, so wenigstens emotionale - Bindung nach innen, an unseren "Kern" nicht, dann kostet mich das nicht mal ein müdes Lächeln.

Ich erinnere mich gut an mein Leben vor Seth. Und manchmal frage ich mich, wie und was ich heute wäre, hätte ich sein Material nicht gefunden oder, noch schlimmer, wäre es in meiner Welt nie geschrieben worden. Ich frage mich was ich jetzt, in diesem Moment denken oder fühlen würde, was fürchten und was hoffen - und wenn ich bei dieser Frage alles abziehe was Seth mich gelehrt hat und all das, von dem er mir zumindest eine Vorstellung vermittelt hat ....

... dann fühle ich nur mehr Eines. Eine grenzenlose Dankbarkeit, so gewaltig dass ich heulen könnte.

Wann immer jemand darauf zu sprechen kommt, dass man Seth nicht brauchen würde, erinnere ich mich an einen Moment, einen ganz speziellen Moment, der sich unauslöschlich in mein Gedächtnis gebrannt hat. Es war in meiner zweiten Ehe, etwas über ein Jahr vor seinem Selbstmord und nachdem sich eine ganze Reihe von Wünschen für mich erfüllt hatte. Ich stand am Fenster und sah in die Nacht hinaus und obwohl ich allen Grund gehabt hätte zufrieden zu sein, spürte ich in mir einmal mehr diese Sehnsucht, die ich nicht zuordnen konnte und die sich auf nichts Bekanntes oder Erwünschtes bezog. Ich hatte dieses Gefühl schon öfter gehabt in den vorhergegangenen Monaten, aber in diesem Moment war es so stark wie nie zuvor. Fast unerträglich. Mir liefen die Tränen übers Gesicht und ich wollte nur Eines: dass irgendjemand, irgendetwas mir sagte, WONACH, verdammt, ich mich so unbeschreiblich sehnte. Alles andere war in diesem Moment vollkommen, VOLLKOMMEN bedeutungslos für mich.
Wie konnte es sein, dass man etwas so schmerzhaft, so unendlich und unbeschreiblich vermisste, das man überhaupt nicht kannte?

Heute weiß ich, wonach ich mich in all der Zeit und ganz besonders in dieser Nacht, in der ich auch keine Antwort bekam, so schrecklich gesehnt hatte. Außer Seth konnte niemand es mir sagen. Ob ich ihn gebraucht hatte? Was für eine Frage! Schon in dieser Zeit brauchte ich ihn dringender als alles was je für mich existiert hat. Von der Zeit, in der ich ihn dann endlich fand, gar nicht erst zu reden. DASS das Wissen in mir war hat mir nicht geholfen, das hat mir "nur" die namenlose Sehnsucht beschert, die alles andere unwichtig machte. Die fast unerträgliche Sehnsucht danach, es endlich wiederzufinden, aber erfüllen konnte es sie nicht. Braucht es das? Vermutlich kann man auch mit unerfüllten Sehnsüchten leben, aber das ist ganz bestimmt NICHT das, was ich unter Leben verstehe.
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Wozu braucht es Seth? - von Tash - 15.01.2013, 16:50
RE: Wozu braucht es Seth? - von Tash - 19.02.2024, 08:13
RE: Wozu braucht es Seth? - von Ataraxio - 02.03.2024, 18:24

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