25.06.2015, 10:22
Hallöle,
es sind wieder 2-3 Jahre vergangen, dass ich das letzte Mal hier war, und nun ist es wieder Zeit, eine Frage zu stellen, bevor ich wieder für längere Zeit in der Unendlichkeit des Netzes verschwinde.
Ich gerate in unregelmäßigen Abständen immer wieder an Seth. Sei es in Form meines "Seth-hörigen" Kumpels oder indem ich wieder ein wenig in den Büchern lese, und immer wieder komme ich auf die eine grundsätzliche Frage, die ja auch schon im Betreff steht: Stimmt das alles denn?
Dabei sind es v. a. zwei Aspekte, mit denen ich meine lieben Probleme habe:
1. Es ist Interpretationssache.
Erschaffe ich mir meine eigene Realität - oder interpretiere ich z. B. einen Zufall lediglich als von mir selbst erschaffen?
Das Problem hierbei ist, dass ja alles Interpretation ist. Wie also hier eine Grundlage finden, die nicht tautologisch ist, wo ich nicht Seth erst voraussetzen muss, um Seth zu bekommen?
Wenn ich z. B. mir Seths Grundprinzip jetzt beweisen will und es aber nicht hinhaut, bleibt immer das "Gegenargument", dass ich ja nicht wirklich dran geglaubt habe (etwas flach ausgedrückt, aber ihr seht die Problematik).
2. Es stimmt nicht - der Beweis.
Laut Seth erschaffen wir unsere Realität selbst, durch unsere Glaubenssätze, Gedanken und Gefühle.
Nun, zwischen 1999 und 2004 war ich in einer reichlich depressiven Phase. Meine Bewusstseinsinhalte waren in etwa: "Niemand mag mich", "Die Welt hasst mich", "Das hat alles keinen Sinn", "Ich kann nichts" etc. pp. Diese Gedanken waren natürlich in Begleitung von Gefühlen und waren damals und sind teilweise bis heute noch Glaubenssätze, deren Auswirkungen ich zumindest psychologisch gut sehen kann.
ABER - mir ging es gut. Das Leben war mir wohlgesonnen. Es gab keine Schicksalsschläge, keine Weltuntergänge, kein gar nichts.
Oder ein konkreteres Beispiel: Ich bin (leider) sehr tief davon überzeugt, dass ich Menschen nur nerve und mich eigentlich keiner wirklich leiden kann. Dass jede Freundlichkeit anderer Menschen nur Schein ist, und dahinter steckt Berechnung, Ziel, Egoismus des anderen, denn in Wirklichkeit ist er mir gegenüber höchstens neutral eingestellt.
Nach Seth müsste ich mir jetzt eine entsprechende Realität erschaffen. Deshalb bin ich immer wieder verwirrt und verwundert, dass Menschen positiv auf mich zukommen, mich offenbar mögen, viel von mir halten und sich freuen, wenn ich da bin. Ich habe Jahre gebraucht, um dieses positive Feedback überhaupt wahrzunehmen, und habe immer noch starke Schwierigkeiten, das emotional an mich heranzulassen und zu glauben.
Wie passt das zusammen? Das dürfte doch eigentlich gar nicht sein. Meine Gedanken sind negativ, meine Glaubenssätze sind negativ, meine Gefühle sind negativ (öfters reichlich depressiv), und trotzdem "erschaffe" ich mir eine positive Realität, die sozusagen genau das Gegenteil von meinen GS ist?
Natürlich könnte ich jetzt einfach annehmen, dass ich wohl andere Glaubenssätze in mir tragen muss (damit das passt) oder dass mein höheres Ich irgendwie irgendwas ... wie auch immer. Aber das ist nichts anderes als "Die Wege des Herrn sind unergründlich"
Dabei wünsche ich mir, dass das alles stimmt. Das Weltbild, das Seth anbietet, ist eines der konstruktivsten, die ich je gesehen habe, und die relative Allmacht (das ist ein uriger Ausdruck ^^), die es mit sich bringt, trägt so viel Hoffnung und Freude mit sich. Die Idee, dass ich alle meine Träume grundsätzlich (wenn auch in einem bestimmten Rahmen und in Absprache mit den anderen) verwirklichen kann, dass das hier eine Art Spielplatz oder ein Sandkasten ist, in dem man das Leben ausprobiert und spielen kann - großartig. Die alleinige Verantwortung für mein Leben zu tragen - großartig, denn dann habe ich es ja selbst in der Hand. Und dabei eingebettet in einen höheren Zusammenhang, der meine Vorstellungskraft mehrmals sprengt - ebenso großartig.
Nur, mein Leben zeigt mir bisher eher, dass es alles "Humbug!" ist, wegen Punkt 2. Und Punkt 1 bleibt immer als nagender Zweifel zu den Zeiten, in denen ich offen bin für diese Welt (und sabotiert dann ggf. jeden Versuch aktiver Realitätserschaffung)
Deshalb meine Fragen an euch:
Habe ich irgendwas übersehen oder falsch verstanden? (Gerade hinsichtlich Punkt 2)
und
Gibt es etwas anderes als ein irgendwie stumpfes "Mei, musst halt dran glauben"?
Viele Grüße
Matthias
es sind wieder 2-3 Jahre vergangen, dass ich das letzte Mal hier war, und nun ist es wieder Zeit, eine Frage zu stellen, bevor ich wieder für längere Zeit in der Unendlichkeit des Netzes verschwinde.
Ich gerate in unregelmäßigen Abständen immer wieder an Seth. Sei es in Form meines "Seth-hörigen" Kumpels oder indem ich wieder ein wenig in den Büchern lese, und immer wieder komme ich auf die eine grundsätzliche Frage, die ja auch schon im Betreff steht: Stimmt das alles denn?
Dabei sind es v. a. zwei Aspekte, mit denen ich meine lieben Probleme habe:
1. Es ist Interpretationssache.
Erschaffe ich mir meine eigene Realität - oder interpretiere ich z. B. einen Zufall lediglich als von mir selbst erschaffen?
Das Problem hierbei ist, dass ja alles Interpretation ist. Wie also hier eine Grundlage finden, die nicht tautologisch ist, wo ich nicht Seth erst voraussetzen muss, um Seth zu bekommen?
Wenn ich z. B. mir Seths Grundprinzip jetzt beweisen will und es aber nicht hinhaut, bleibt immer das "Gegenargument", dass ich ja nicht wirklich dran geglaubt habe (etwas flach ausgedrückt, aber ihr seht die Problematik).
2. Es stimmt nicht - der Beweis.
Laut Seth erschaffen wir unsere Realität selbst, durch unsere Glaubenssätze, Gedanken und Gefühle.
Nun, zwischen 1999 und 2004 war ich in einer reichlich depressiven Phase. Meine Bewusstseinsinhalte waren in etwa: "Niemand mag mich", "Die Welt hasst mich", "Das hat alles keinen Sinn", "Ich kann nichts" etc. pp. Diese Gedanken waren natürlich in Begleitung von Gefühlen und waren damals und sind teilweise bis heute noch Glaubenssätze, deren Auswirkungen ich zumindest psychologisch gut sehen kann.
ABER - mir ging es gut. Das Leben war mir wohlgesonnen. Es gab keine Schicksalsschläge, keine Weltuntergänge, kein gar nichts.
Oder ein konkreteres Beispiel: Ich bin (leider) sehr tief davon überzeugt, dass ich Menschen nur nerve und mich eigentlich keiner wirklich leiden kann. Dass jede Freundlichkeit anderer Menschen nur Schein ist, und dahinter steckt Berechnung, Ziel, Egoismus des anderen, denn in Wirklichkeit ist er mir gegenüber höchstens neutral eingestellt.
Nach Seth müsste ich mir jetzt eine entsprechende Realität erschaffen. Deshalb bin ich immer wieder verwirrt und verwundert, dass Menschen positiv auf mich zukommen, mich offenbar mögen, viel von mir halten und sich freuen, wenn ich da bin. Ich habe Jahre gebraucht, um dieses positive Feedback überhaupt wahrzunehmen, und habe immer noch starke Schwierigkeiten, das emotional an mich heranzulassen und zu glauben.
Wie passt das zusammen? Das dürfte doch eigentlich gar nicht sein. Meine Gedanken sind negativ, meine Glaubenssätze sind negativ, meine Gefühle sind negativ (öfters reichlich depressiv), und trotzdem "erschaffe" ich mir eine positive Realität, die sozusagen genau das Gegenteil von meinen GS ist?
Natürlich könnte ich jetzt einfach annehmen, dass ich wohl andere Glaubenssätze in mir tragen muss (damit das passt) oder dass mein höheres Ich irgendwie irgendwas ... wie auch immer. Aber das ist nichts anderes als "Die Wege des Herrn sind unergründlich"
Dabei wünsche ich mir, dass das alles stimmt. Das Weltbild, das Seth anbietet, ist eines der konstruktivsten, die ich je gesehen habe, und die relative Allmacht (das ist ein uriger Ausdruck ^^), die es mit sich bringt, trägt so viel Hoffnung und Freude mit sich. Die Idee, dass ich alle meine Träume grundsätzlich (wenn auch in einem bestimmten Rahmen und in Absprache mit den anderen) verwirklichen kann, dass das hier eine Art Spielplatz oder ein Sandkasten ist, in dem man das Leben ausprobiert und spielen kann - großartig. Die alleinige Verantwortung für mein Leben zu tragen - großartig, denn dann habe ich es ja selbst in der Hand. Und dabei eingebettet in einen höheren Zusammenhang, der meine Vorstellungskraft mehrmals sprengt - ebenso großartig.
Nur, mein Leben zeigt mir bisher eher, dass es alles "Humbug!" ist, wegen Punkt 2. Und Punkt 1 bleibt immer als nagender Zweifel zu den Zeiten, in denen ich offen bin für diese Welt (und sabotiert dann ggf. jeden Versuch aktiver Realitätserschaffung)
Deshalb meine Fragen an euch:
Habe ich irgendwas übersehen oder falsch verstanden? (Gerade hinsichtlich Punkt 2)
und
Gibt es etwas anderes als ein irgendwie stumpfes "Mei, musst halt dran glauben"?
Viele Grüße
Matthias