04.12.2013, 09:02
Zitat:Da wir von Telepathie Gebrauch machen, könnten wir, selbst wenn wir dies wollten, kaum etwas voreinander verbergen. Dies wird euch als ein Einbruch in die Privatsphäre vorkommen, aber ich kann euch versichern, daß selbst jetzt keiner eurer Gedanken verborgen bleibt, sondern Familie und Freunden sehr wohl bekannt ist - und ich muß leider hinzufügen, auch denen, die ihr als eure Feinde betrachtet. Ihr seid euch dessen nur nicht bewußt. Dies soll nicht etwa heißen, daß jeder von uns für die andern ein offenes Buch ist. Ganz im Gegenteil. Es gibt da so etwas wie eine geistige Etikette, Geistesmanieren. Wir sind uns unserer eigenen Gedanken viel stärker bewußt als ihr. Wir machen von unserer Freiheit Gebrauch, die Gedanken zu wählen, und wir wählen sie mit einigem Unterscheidungsvermögen und Taktgefühl aus.
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Wir verspüren keinerlei Bedürfnis, unsere Gefühle oder Gedanken voreinander zu verbergen, weil wir inzwischen alle die kooperative Natur von Bewußtsein und Realität sowie die Rolle, die wir dabei spielen, erkannt haben.
(GmS, Si. 518 )
Über diese Formen von Abstand und Nähe, Isolation und Gemeinschaft, habe ich in letzter Zeit viel nachgedacht.
Ich denke, dass das zur Zeit aber auch ein kollektives Thema ist.
Ob das nun
die Vertraulichkeitseinstellungen in Facebook,
die Steuergeheimnisse von Prominenten,
die Investitionskosten von Bischöfen,
die Abhörgewohnheiten von Regierungen,
die Flugfähigkeiten von Drohnen - mit und ohne Kameras... usw.
oder irgendwelche anderen Informationen sind: es verbleibt das tief verankerte Bedürfnis nach Abgrenzung der Person, nach Privatheit.
Ist verstehe das so, dass das Selbst ab einem gewissen Entwicklungsstand theoretisch in der Lage ist, alle Gedanken zu lesen, und mit Hilfe der inneren Sinne die eigene Wahrnehmung so weit auszudehnen, dass deren Grenzen sehr sehr weit werden. Diese Reife geht offensichtlich einher mit der Verantwortung, Grenzen, die andere gesetzt haben, zu respektieren.
Wie will dieses Selbst seiner Verantwortung nicht gerecht werden und Schaden verursachen? Doch im Grunde nur wieder durch die Weitergabe, die irgendwann nachteilig für den Sender werden könnte.
Da dem Sender dann kein taktvolles Verstecken mehr möglich ist, liegt die Verantwortung allein beim Wahrnehmenden, die Vertraulichkeit zu wahren.
Ist das so?
Oder ist Seth hier nicht auch so verstehen, dass die Kontrolle über die eigenen Gedanken es dem Sender erlaubt, den Gedanken nicht zu denken, so dass der Gedanke gar nicht aufgenommen werden könnte?
Wenn alle Informationen irgendwie zugänglich sind - ein gläserner Zustand, auf den wir mit Hilfe des Internets heute mit großen Schritten zueilen - dann ist es im Ergebnis entscheidend, wie die "Enthüller" mit den Informationen umgehen, die sie erhalten, denn sie sind nicht nur Empfänger, sondern auch wieder Sender der Information, und entscheiden erneut, was sie davon weitergeben, und was nicht.
LG
Apis