DAS Seth-Forum

Normale Version: DAS SICHERE UNIVERSUM
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Jetzt ist es an der Zeit :mrgreen:


Foggy schrieb hier:

Nebel schrieb:Ich würde es begrüßen, wenn wir diese Thematik in dem gebührend größeren Zusammenhang mal beleuchten würden. ...
»Das sichere Universum«, das muss doch irgendwie in die verbohrten Köpfe zu kriegen sein.


Vorweg: Dieser erste Beitrag ist nur zum Aufwärmen für unser umfassenderes Thema gedacht ^^

Im Selbstverteidigungs-Thread habe ich insofern schon Vorarbeit für den "gebührend größeren Zusammenhang" geleistet, als ich die Angst quasi als Türsteher vor dem sicheren Universum bezeichnet habe, an dem es gilt, vorbei zu kommen.

Ehe ich nun in diesem Thread hier auf die Natur des (uns noch weitgehend unbekannten) sicheren Universums und die Landkarten zu sprechen komme, die Seth für uns gezeichnet hat, möchte ich den geneigten Leser zu einem kleinen Experiment auffordern:


Stell dir bitte vor, dein Alltagsleben bilde die Kulisse eines spektakulären Fantasyfilms mit dir in der Hauptrolle.
Im Intro des Films wirst du mit den für dich schlimmsten denkbaren Gefahren konfrontiert, die dich - weil Drehbuchautoren ja gerne überdramatisieren - bis zum Äußersten bedrohen und von allen Seiten auf dich eindringen.
Setz für diese Vorstellung alle DIR (!) am realistischsten erscheinenden Gefährdungen und Risiken in Szene, die deinen dir bekannten, individuellen, realen Alltag bedrohen könnten, bevorzugt solche, die du im "real life" am erschreckendsten findest und die dir die meiste Angst einjagen.

Mach das bitte mal. Solange, bis du die Szenen wirklich lebhaft vor Augen hast.

....

Hast du? Dann drück bitte mal kurz auf die Pausetaste des mentalen DVD-Players:

Wenn du dich auf diese Vorstellungen wirklich eingelassen und deiner Fantasie freien Lauf gelassen hast - und wenn du Gefahren gewählt hast, die dich in deinem Leben wirklich beunruhigen können, konnten oder könnten, dann bist du jetzt mit Sicherheit ( :mrgreen: ) in einer Verfassung - einem "frame of mind" wie Seth sagen würde - in der angesichts seiner Behauptung "Du lebst in einem sicheren Universum" all die vielen Zweifel und Argumente aus den mentalen und emotionalen Löchern gekrochen kommen, die jeden erwünschten Umzug in ein sicheres Universum begleiten. Mit zumindest hoher Wahrscheinlichkeit wird sie, diese Behauptung, dich in solchem Zustand eher fuchsteufelswild machen als beruhigen, oder dir, im günstigsten Fall, ein verächtliches Lächeln ins Gesicht zaubern.
Womit wir schon beim Stichwort wären, du bitte wieder die Play-Taste drückst und den mentalen Fantasyfilm fortsetzt:

Da stehst du nun also, in die Ecke gedrängt von all den furchteinflößenden Bedrohungen, (der Überdramatisierung wegen) ohne jede Möglichkeit zur Flucht, hilflos das Schrecklichste erwartend --- und im Moment deiner größten Verzweiflung oder sogar Todesangst drückt dir plötzlich eine "höhere Macht" einen für dich maßgeschneiderten, garantiert funktionierenden Zauberstab in die schweißnasse, zitternde Hand. Einen, der dir bedingungslos - und ausschließlich DIR - gehorcht und auf deine Weisungen wartet.

Welchen Gefahren du auch immer gegenüber stehst, du hältst in diesem Film nun die verlässliche Macht in Händen, jede einzelne Gefahr in jeder dir beliebigen Weise augenblicklich zu eliminieren. Tu' es.
Lass jede einzelne Bedrohung verschwinden oder verwandle sie in etwas dir Angenehmes.

Hast du?

Wie viel Angst vor allen denkbaren Gefahren ist jetzt noch in dir spürbar? Ich behaupte: Überhaupt keine mehr!

Und das ist das Ende unseres kleinen Experiments.

:rolla:


Diese Geschichte hat eine Moral, Foggy (Im Unterschied zu dem Mann auf der Kiste), obwohl sie letztlich auch nur ein Köder ist. Die Moral ist folgende:

Das Verlassen des unsicheren Universums bedeutet nicht, Menschen, Umstände und Möglichkeiten zu eliminieren, zu verändern oder zu verlassen, die dich wirklich oder eingebildet bedrohen oder gefährden.
Das Verlassen des Unsicheren Universums bedeutet vielmehr, die Angst zu verlassen, sie Stück für Stück zurückzulassen in einem unsicheren Universum, das du nicht länger für dich erschaffen willst. *

Dazu braucht es keine Fantasyfilme, in denen Gefahr wie Schutz reine Fiktion bleiben, denn Seth HAT uns allen mit seinem Material ganz buchstäblich einen Zauberstab in die Hand gedrückt :!:

Er hat uns auch das Manual dafür dagelassen. Der einzige Unterschied zu unserem imaginierten Fantasyfilm besteht darin, dass uns dieser Zauberstab nicht völlig bedingungslos und auf der Stelle gehorcht, denn die einzige Bedingung für seine zuverlässige und erfolgreiche Anwendung zur Erschaffung eines angstfreien - und damit vollkommen sicheren! - Universums besteht darin, seine Bedienungsanleitung aufmerksam zu studieren und im Alltag regelmäßig anzuwenden. So oft und so lange, bis wir die Handhabung des Zauberstabs sicher und verlässlich beherrschen.


You cannot equivocate, Apis! Entweder du glaubst Seth oder du glaubst ihm nicht. Und wenn du ihm glaubst, wovon ich ausgehe, dann musst du auch einsehen, dass es einzig und allein an dir liegt, Seths "Handbuch" noch gründlicher zu studieren als bisher, und dir die erforderliche Übung und praktische Erfahrung im Umgang mit dem "Zauberstab" anzueignen, die für seinen sicheren Einsatz unumgänglich sind.

Niemand setzt sich an ein Klavier und erwartet ernsthaft, nach einer kurzen Erklärung der Noten durch den Klavierlehrer im Handumdrehen Beethovens Fünfte fehlerfrei spielen zu können. Aber wenn ein wenig Lektüre im Material und ein paar kaum verstandene Suggestionen nicht binnen kurzer Zeit eine erwünschte Realität erschaffen, dann werden sofort die abenteuerlichsten Ausreden ins Feld geführt und eine der beliebtesten ist die Relativierung von Seths Erklärungen (so sie überhaupt im Einzelnen bekannt sind), neben der Relativierung der Notwendigkeit, Seth zu brauchen. :-P (Für weitere Beispiele verweise ich auf die 71.234 Beiträge, die bis zu diesem Moment hier im Universum verfasst wurden, denn unzählige von ihnen belegen die reichhaltige Vielfalt möglicher Ausreden in den schillerndsten Farben.)
Es ist, als würde man Notenlehre und/oder Klavier dafür verantwortlich machen, dass Beethovens Fünfte nicht fehlerfrei und mit bezauberndem Klang das erwartungsvolle Ohr umschmeichelt. Und, um bei der Analogie zu bleiben, nicht selten wurde hier sogar behauptet, Klaviere würden keine Töne liefern und Klavierlehrer wären Bauernfänger, denen leichtgläubige Schüler auf den Leim gingen.


Macht Schluss mit den Ausreden, Leute!


Fangen wir doch lieber damit an, uns die Seth'schen Landkarten endlich mal genauer anzusehen, die uns den Weg ins sichere Universum weisen. Die einzige Bedingung die ICH dafür stelle, ist, hier und jetzt alle Ausreden und Zweideutigkeiten an der Garderobe abzugeben und (zumindest in diesem Thread) unvoreingenommen über das nachzudenken, was Seth uns zu sagen hat.
Wenn auch nur einer hier dazu bereit ist (und ich weiß, dass es mehr sind als bloß einer), dann steht der Fortführung dieses Threads nichts mehr im Weg.


Euch die Kleiderbügel entgegen haltend,
Tash

* Ein persönliches Beispiel für die Richtigkeit dieser These ist hier zu finden.
Da ich vermutlich mit den Ausreden (sicher nicht mit den Zweideutigkeiten :cool: ) auch gemeint bin: ich werd's versuchen...

[Bild: d060.gif]


Apis
Hah!!!

So geht das! Bin begeistert. Und motiviert. Die Fantasyfilm-Idee, SO muss das sein. Das ist lebendiger Anschauungsunterricht. [Bild: lol16.gif]

Wenn das wirklich so weitergeht, wie du es anbietest, dann erfüllt sich das, was ich mir jedenfalls schon länger gewünscht habe. Nämlich endlich mal dieses Forum und den grandiosen Sachverstand hier so zu nutzen, dass einem wir mir ein richtiger Einstieg auch mal gelingt.

Ja, ich besitze das Manual, wie du es nennst (nicht vollumfänglich). Was mir aber wirklich fehlt in diesem Wust an Informationen und Landkarten ist eine Art intelligent aufgebauter Workshop an dem man sich wie an Wegmarkierungen entlanghangeln kann, statt immer nur mal hier, mal da herumzustochern und damit einigermaßen orientierungslos herumzuirren. [Bild: mx66.gif]

Typen wie du Tash[Bild: les11.gif] , wie du Lane [Bild: ah39.gif] , fällt es vielleicht tatsächlich leicht, sich stundenlang hinzusetzen, zu brüten und die nötigen Strukturen zu finden, in einer Art Selbstmanagement.


Mir fällt das nicht leicht, ich kann darin keinen Funken Spaß entdecken.[Bild: mk16.gif] [Bild: ess33.gif]

Sehr wohl aber kann ich mich vergnügt in einem imaginären Seminarraum sitzen sehen [Bild: les20.gif] , mit Mitgliedern dieser Gruppe, die sich inzwischen so gut kennt, wie wir es tun mittlerweile und wie es mir ein gutes Gefühl vermittelt. [Bild: lol32.gif] [Bild: lv2.gif]

Wir wissen, wer von uns Materialsicher ist, wer es weniger ist. Diejenigen die es sind, hätten mit der im Raum stehenden Absicht, die unschätzbare Gelegenheit jetzt schon mal ein Praktikum als Sprecher zu absolvieren (kann für die weitere Karriere, die ja schon am Horizont irgendwo winkt, nur förderlich sein). Und die anderen, so auch le petit Nebel, der sich langfristig ja mehr in Richtung Weltenerschaffer [Bild: ah10.gif] (haha) orientieren will, hätten endlich mal die Chance eine echte Basis zu entwickeln.

Ich schreibe mich jetzt ein ... [Bild: les3.gif]

Irgendwie kommt das auf wunderbare Weise zum genau richtigen Augenblick. Watt´n Glückspilz mal wieder ... :-))
Moin Tash.

Eine sehr gute Übung Tash, ich liebe Übungen! :Knutscher:

Dein Statement ist gelungen, die wenigen noch vorhandenen sog. "versteckten" Ausreden habe ich mitlerweile in einen Ferch gescheucht (auf Papier notiert), um sie so peu a peu grundlegend zu verabschieden. Komisch, das Thema passt mal wieder in meine Realität.

Gruß

PALE
:D
TEIL EINS

SICHERE UNIVERSEN UND ENTSCHEIDUNGEN


Ich habe in dem Selbstverteidigungs-Thread wie auch im Umsetzungsbereich bisher viel von Umzügen in ein Sicheres Universum bzw. vom Verlassen des Unsicheren Universums geschrieben. Auch wenn solche Formulierungen bisher ganz zweckdienlich waren, malen sie doch auch ein vollkommen falsches Bild in eure Köpfe, das ich an dieser Stelle wieder radikal ausradieren werde, denn für die Beschreibung der Natur des Sicheren Universums sind solche Begriffe nicht länger brauchbar.


Weder das sichere noch das unsichere Universum sind irgendwelche Orte oder Planeten in physikalischen Gefilden, die wir auf physische Art verlassen oder erobern könnten. Sie existieren beide jetzt und gleichzeitig in uns, in jedem einzelnen Menschen - und worum es bei dieser ganzen "Umzugs"-Geschichte wirklich geht, ist die bewusste Entscheidung, WELCHES von beiden Universen wir individuell aus uns heraus projizieren wollen :!:

KÖNNEN wir uns individuell, jeder für sich, ganz bewusst und unangefochten dafür entscheiden, welches der beiden Universen wir für uns persönlich im Außen manifestieren :?:
Und wenn ja, wie können wir das - jeder für sich - praktisch bewerkstelligen, damit es endlich mehr wird als nur eine vage Sehnsucht oder substanzlose Fantasie :?:

Das JA auf die erste Frage ist amtlich, sofern Seths Weltbild das "Amt" darstellt.
In diesem Thread soll es hauptsächlich um mögliche Antworten auf die zweite Frage gehen.


Entscheidungen sind nicht immer einfach. So kann ich mich beispielsweise momentan nur äußerst schwer entscheiden, womit ich denn nun am besten anfangen soll :Kopfkratz: :-P

Konfrontiert mit dieser Herausforderung denke ich gerade daran, dass jede Entscheidungssituation uns, symbolisch betrachtet, in eine mentale Vorhalle stellt, in deren Rund sich zahlreiche Türen in unterschiedlichste Wahrscheinlichkeiten anbieten. Vielleicht führen alle Wege nach Rom, aber nicht alle Türen führen in diejenige Wahrscheinlichkeit, die unseren Absichten am dienlichsten ist.

Erfreulicher Weise ist es genau diese aktuelle Entscheidungsschwierigkeit (samt dem Bild, das mir dazu grad so spontan und lebendig vor Augen stand), die mich mit einiger Bestimmtheit zu einer ganz speziellen Tür hinzieht und mich entschlossen eine der unzähligen Wahrscheinlichkeiten öffnen lässt:


Wenn man Seths Weltbild nicht kennt oder nicht akzeptiert, dann steht man in jeder einzelnen Entscheidungssituation seines Lebens in einer Vorhalle, in deren Wänden der Großteil aller vorhandenen Türen zu den Wahrscheinlichkeitsräumen nicht einfach nur verschlossen bleibt. Sie, die verschlossenen Türen, verhalten sich dann auch noch wie der Eingang zum "Room of Requirement" in Harry Potters Zauberschloss - unsichtbar, nicht vorhanden für jeden Nicht-Eingeweihten, der statt auf verheißungsvolle Portale nur auf kalte, abweisende Mauern blickt.

In gewisser Weise haben die Nicht-Eingeweihten, also all jene, die noch nie mit Seths Thesen in Berührung gekommen sind, es leichter als wir, die wir schon die Umrisse all der Türen in der Camouflage kalter Steinwände erkennen (oder zumindest erahnen) können. Leichter im Hinblick auf ihre Entscheidungen.

Im unsicheren Universum bleibt die Auswahl eher bescheiden und überschaubar. Man arbeitet mit dem, was man hat und kennt. Mit bekannten Gefahren und allem Bekannten, das Schutz vor diesen Gefahren verspricht. Ein Versprechen zwar, dass oft genug nicht eingehalten wird, das aber zumindest Hoffnung geben kann.

Wir hier kennen nun aber Seths "Offenbarungen" und sein Weltbild mehr oder weniger gut, und soweit es mich betrifft, KANN mir das alte Weltbild mit meinem bisherigen Wissen aus dem Material gar keine Hoffnung mehr geben. Sicherheit gleich gar nicht. Ich beziehe meine Hoffnungen schon lange nur mehr aus Seths Botschaften (und das, Foggy, ist auch der Grund, warum es mir nicht schwer fällt, mich, wie du sagtest "stundenlang hinzusetzen, zu brüten und die nötigen Strukturen zu finden, in einer Art Selbstmanagement").

Ich WILL meine Realität, meine Welt, nach der Vorlage von SETHS Weltbild erschaffen und nicht länger nach der Vorlage des alten, allseits bekannten Weltbilds. Diese Entscheidung habe ich schon vor Jahren getroffen und ich bin entschlossener denn je. Das kann aber nicht gelingen, wenn ich dabei das alte Weltbild nicht EINDEUTIG (im Gegensatz zu equivocate :zwinker: ) in die Tonne trete. Im optimalen Fall völlig UNBEKÜMMERT. Und ihr, meine lieben Freunde - ihr könnt das auch nicht!

Auch ihr müsst euch entscheiden. Heute, morgen, wann auch immer - aber ihr kommt um diese Entscheidung nicht herum, wenn der Traum vom Sicheren Universum je für euch real werden soll.








Fortsetzung folgt.
Moin!

Ich liebe Übungen, weiß jeder:mrgreen:, darum habe ich Tash`s Übung in einer stillen Stunde ausprobiert.

Ich mache es kurz: Mein, wie ich es bezeichne "Hintergrundbedenken" entwickelten sich während der Übung zu MASSIVEN Ängsten. DAS hatte ich nicht erwartet. Nach meiner Einschätzung gehöre ich mitlerweile zu den Menschen die alles aber auch ALLES konfrontieren können.

So auch hier, ich holte alles an Ängsten hervor was sich bei der Übung anbot (JEDER bekommt nur soviel wie er psychisch verkraften kann, das ist für mich ein Fakt). Es stellten sich ganz heftige Herzrytmusstörungen ein die mich schon sehr verwunderten, bin ich doch kerngesund. Dann bekam ich heftige Schweißausbrüche und Körperschütteln. Ich brach die Übung NICHT ab sondern WEIß das ich da durch muß.

Nachdem alles "ausgeladen" war, blieb ich noch eine ganze Weile liegen und dachte über das ganze Geschehen nocheinmal nach: Fazit Absolut geile Übung, könnte mein Favorit werden. DANKE TASH!!!!!!!!!:Knutscher::Knutscher::Knutscher:

Im nachhinein stellte sich eine unglaublich Ruhe ein und ich WUSSTE es waren alles NUR Vorstellungen die mich Jahrelang quälten. BINGO

Gruß

PAE
:D
WOW!

Meinen tiefst empfundenen Respekt, PALE! So viele Daumen hat die Software gar nicht, wie ich dazu hochhalten will.

Vielen Dank fürs Posten!!!

Ausführlicherer Kommentar folgt hier

LG Tash
Und weiter geht’s im Text :-))

Ich habe im ersten Beitrag dieses Threads geschrieben:

Zitat: Wenn du dich auf diese Vorstellungen wirklich eingelassen und deiner Fantasie freien Lauf gelassen hast - und wenn du Gefahren gewählt hast, die dich in deinem Leben wirklich beunruhigen können, konnten oder könnten, dann bist du jetzt mit Sicherheit ( :mrgreen: ) in einer Verfassung - einem "frame of mind" wie Seth sagen würde - in der angesichts seiner Behauptung "Du lebst in einem sicheren Universum" all die vielen Zweifel und Argumente aus den mentalen und emotionalen Löchern gekrochen kommen, die jeden erwünschten Umzug in ein sicheres Universum begleiten.


Die gestrige gut gemeinte und ausführliche Warnung von Lane, bezüglich der "negativen" Imaginationen und Gefühle, stellt meiner Ansicht nach ein beredtes Beispiel für die im Zitat erwähnten Zweifel und Argumente dar, die so schnell und gern aus "den mentalen Löchern gekrochen kommen".
Seine Warnung stellt - abgesehen davon, dass sie exakt in die Kategorie wohlgemeinter, aber dennoch schädlicher Ratschläge und Suggestionen fällt, die im alten Weltbild allgegenwärtig sind - letztlich die Warnung vor etwas dar, das wir keineswegs nur dann praktizieren, wenn so unbekümmerte Leute wie ich zum bewussten Inszenieren eines mentalen Fanasy-Films mit Worse-Case-Szenarien auffordern und ist (wie alle "Warnungen") etwas, das völlig unnötige Ängste erzeugt oder zumindest erzeugen könnte.

Wir alle, auch ich - und auch diejenigen, die davor eindringlich warnen; die sogar ganz besonders! - machen GENAU DAS, wenn auch in subtilerer Form, in allen nur denkbaren Lebensbereichen und -Situationen ganz automatisch, gewohnheitsmäßig. Wir kreieren in unserem Geist Imaginationen düsterster Art, nicht nur OHNE jede Aufforderung einer risikobereiten Tash, sondern in sehr, sehr vielen Fällen auch - und das ist Problem Nummer Eins - ohne uns dessen überhaupt bewusst zu werden. :rolla:

Zum Beispiel, weil es so schön zu den jüngsten Ereignissen passt:
Ich werde (bewusst erwartet oder gänzlich unerwartet) mit dem Verhalten eines Mitmenschen konfrontiert, das von mir (zu Recht oder unbegründet) als Boykott meiner Pläne empfunden wird ….. und rechne automatisch damit, dass dieser Boykott meine Absicht mit größter Wahrscheinlichkeit vereiteln wird. Ob aus reiner Gewohnheit, wegen ähnlichen Erfahrungen in der Vergangenheit oder aus sonstigen Gründen - ich rechne eher mit einem unliebsamen Ergebnis als damit, dass der empfundene Boykott sich nicht im Mindesten auf meine Pläne auswirken wird. Noch viel weniger rechne ich damit, dass er positive Auswirkungen auf die Verwirklichung meiner Pläne haben könnte.

Dieses automatische "damit rechnen", überhaupt JEDES "mit irgendwas rechnen", ob positiv oder negativ, ist definitiv KEIN steriler, momentaner "Seinszustand", der völlig belanglos ist und ohne Wirkung bleibt. Es ist eine Erwartung, ob wir sie als solche erkennen und akzeptieren oder nicht.
Eine Erwartung, die immer Folgen hat und auch bei mir Folgen hatte: zu allererst als Auswirkung auf meine Gefühle. Diese Gefühle bewirken dann unweigerlich irgendeine Form von Imagination. Negative Gefühle, wie sie z.B. mit empfundenem Boykott einhergehen, werden mit Sicherheit ( :mrgreen: ) zur Imagination einer bedrohlichen oder zumindest unerwünschten Entwicklung führen. Ob bewusst oder unbemerkt, ob in Form von Gedanken, Bildern, mentalen Mini-Filmen oder einfach "nur" dem bloßen Gefühl von bevorstehendem Unbill, wobei es bei dem "nur" naturgemäß gar nicht bleiben KANN!

Gefühle verursachen aus sich selbst heraus ganz unvermeidlich alle möglichen Imaginationen. Jeder der seine Gedanken und Bewusstseinsinhalte neugierig und unvoreingenommen beobachtet, kann sich leicht davon überzeugen.
Ein Gefühl, JEDES Gefühl, tritt Gedanken und Imaginationen los, die dann von den unbewussten Mechanismen getreulich und inhaltsgemäß in neue Realität verwandelt werden. JEDES menschliche Bewusstsein (jedenfalls jedes Bewusstsein der Art, wie wir es haben) "arbeitet" auf diese Weise. Eures nicht anders als meines, auch wenn die Inhalte sich individuell von denen eines anderen Bewusstseins unterscheiden. Die Funktionsweise tut es nicht, sie ist bei uns allen die gleiche.





Langer Rede kurzer Sinn: in unser aller Bewusstsein laufen ausnahmslos und permanent Imaginationen unterschiedlichster Art ab, hervorgerufen von unseren jeweiligen Gefühlen. Wobei natürlich am Beginn der "Fahnenstange" die beliefs das jeweilige Gefühl erzeugen.


Wollte man nun die besorgten Warnungen beherzigen, müsste man alle "negativen" Gefühle samt zugehörigen negativen Imaginationen unbedingt vermeiden und verhindern. Aber ebenso gut könnte man sich gleich das Hirn rausschneiden. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit!
Und wenn man dann aus welchen Gründen auch immer auch noch Angst vor "negativen" Bewusstseinsinhalten und daraus folgenden Gedanken und Imaginationen hat, sie für grundsätzlich gefährlich hält und glaubt, dass sie sich völlig unabhängig, unvermeidlich und unmittelbar materialisieren werden und man sie aus dieser Befürchtung heraus unbedingt vermeiden will - dann ist man allein schon aufgrund der Unmöglichkeit einer solchen Vermeidung in des sprichwörtlichen Teufels Küche!

Ich erspare mir hier unzählige Zitate aus dem Material, die genau darauf hinweisen, dass wir alle Gefühle zulassen sollen, keine Angst vor unseren eigenen Bewusstseinsinhalten haben sollen und dass (und warum) wir uns als ersten Schritt endlich mal all der Gedanken und "Filme" bewusst werden müssen, mit denen wir Tag für Tag die "Realitäts-Projektoren" füttern, die nach Vorlage dieses "Futters" gewissenhaft und buchstäblich unsere Realität erschaffen. Ich erspare mir und euch all diese Aussagen deshalb, weil es hier nicht um sogenannte GS-Arbeit gehen soll, auch nicht um die Mechanismen der Realitäts- und Materie-Erschaffung, sondern um das, was diese Mechanismen für uns schaffen sollen, bzw. was wir lernen wollen uns zu erschaffen: Das Sichere Universum.

Ich habe diese elendig lange Abhandlung nur eingeschoben, weil ich ängstliche Gemüter davor bewahren möchte, Warnungen alter Weltbilder auf den Leim zu gehen und daran kleben zu bleiben.


Zu sonstigen Schwierigkeiten, auf die man beim praktischen Wechsel von einem Weltbild zum anderen stößt, komme ich im nächsten Teil zu sprechen.

(Und um mögliche Einwände von Seth-Kennern gleich vorweg zu entschärfen: Nicht um die Aufmerksamkeit auf die Schwierigkeiten zu lenken und diese überzubetonen, sondern ausschließlich zu dem Zweck, ihr Überwinden zu ermöglichen und zu erleichtern.)



======================================
Packungshinweis: Das Lesen in diesem Universum ist freiwillig und erfolgt auf eigene Gefahr

:cool:
Zitat:Packungshinweis: Das Lesen in diesem Universum ist freiwillig und erfolgt auf eigene Gefahr

Kommt mir jetzt irgendwie bekannt vor ... :Kopfkratz:

Ach ich weiß! Ganz, ganz früher, also sozusagen noch davor hieß es:

Das Leben in diesem Universum ist freiwillig und erfolgt auf eigene Gefahr

:mrgreen:
Moin!

(21.09.2013, 15:16)Tash schrieb: [ -> ](Und um mögliche Einwände von Seth-Kennern gleich vorweg zu entschärfen: Nicht um die Aufmerksamkeit auf die Schwierigkeiten zu lenken und diese überzubetonen, sondern ausschließlich zu dem Zweck, ihr Überwinden zu ermöglichen und zu erleichtern.)



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Packungshinweis: Das Lesen in diesem Universum ist freiwillig und erfolgt auf eigene Gefahr

:cool:


Genau so habe ich es verstanden. Ich gebe zu, daß die von Dir vorgeschlagene Übung, wenn sie wirklich durchgeführt wird, einem Menschen durchaus Angst einjagen kann.
Als SETH-Leser sollten wir wissen, daß nur etwas aufgelöst werden kann, wenn der Mensch dort "durchgeht". Alles andere wäre herumeiern, wer will das schon!?

Sich NICHT um die einem bekannten "Dinger" zu kümmern (z.B. Angst) bedeutet doch das man freiwillig mit einer Giftschlange im Bett liegt. Viel Spaß damit!

Es ist, zumindest mir, bekannt, das bei einigen fernöstlichen Praktiken probagiert wird NICHT in das negative zu schauen. Soweit damit das ständige fokussieren gemeint ist, einverstanden. Wenn ich es allerdings auflösen will, dann muß ich schon hinschauen, sonst geht`s nicht. Tash`s Übung ist dafür bestens geeignet, sehr von mir zu empfehlen!

Schönen Sonntag

PALE
:D
(21.09.2013, 16:15)Yeti schrieb: [ -> ]Ganz, ganz früher, also sozusagen noch davor hieß es:

Das Leben in diesem Universum ist freiwillig und erfolgt auf eigene Gefahr

:mrgreen:

:groehl

Und wir alle haben diese Klausel vor unserer Inkarnation UNBEKÜMMERT unterschrieben. :cool:
(22.09.2013, 04:53)PALE schrieb: [ -> ]Genau so habe ich es verstanden. Ich gebe zu, daß die von Dir vorgeschlagene Übung, wenn sie wirklich durchgeführt wird, einem Menschen durchaus Angst einjagen kann.

Ich hab' weniger eine Übung vorgeschlagen, als ein Experiment - aber dazu hab ich im Parallel-Thread ja schon ausführlich geschrieben. Ich möchte hier nur noch einmal betonen, dass der Wert des Experiments darin liegt, uns den verlässlichen Schutz des "Zauberstabs" vor Augen zu halten, den Seth uns in die Hand gegeben hat.


Zitat:Es ist, zumindest mir, bekannt, das bei einigen fernöstlichen Praktiken probagiert wird NICHT in das negative zu schauen. Soweit damit das ständige fokussieren gemeint ist, einverstanden. Wenn ich es allerdings auflösen will, dann muß ich schon hinschauen, sonst geht`s nicht.

Vor allem geht es nicht um das Hinschauen ins Negative an sich. Es geht um das, was das Hinschauen in uns auslöst und vor allem darum, das Angeschaute - sofern es negativer Art ist - nicht unverändert in die Zukunft zu projizieren. Der gedankenlose Umgang mit negativen Gedanken, der ist das Problem.

Zitat:Schönen Sonntag

PALE
:D

Ebensolchen! :-)) :Winker:
Liebe Tash, worin besteht der Unterschied zwischen einer Übung und einem Experiment?

Ich finde Deine "experimentale Übung" :mrgreen: SEHR brauchbar!

Aber wenn Du darauf bestehst werde ich die ..... in Zunkunft nur noch als das "Tash Experiment" nutzen/bezeichnen. Wenn`s den Klarheit bringt.:Kopfkratz:

Gruß

PALE
:D

Verlangst Du Lizenzgebühr?:Winker:
(23.09.2013, 05:22)PALE schrieb: [ -> ]Liebe Tash, worin besteht der Unterschied zwischen einer Übung und einem Experiment?

Hast recht. Der Unterschied besteht nur in den Buchstaben der Worte :lol:

Vielleicht möchte ich deshalb einen Unterschied darin sehen, weil ich mich eigentlich nicht berechtigt oder befähigt fühle, wie Seth Übungen zu empfehlen. Es ist ja schon ein Unterschied ob Seth was empfiehlt oder ob ich das tue. Anders gesagt sollte Seth für euch deutlich vertrauenswürdiger sein als ich :zwinker:

(Edit:Ich wollte auch deshalb einen Unterschied hineinbringen, weil das Wort Übung auf viele eine abschreckende oder langweilende Wirkung hat, was auf das Wort Experiment vielleicht weniger zutrifft :rolla: Der Unterschied liegt also eher in den Assoziationen der Leute als in der formalen Bedeutung der Worte.)

Zitat:Ich finde Deine "experimentale Übung" :mrgreen: SEHR brauchbar!

Freut mich sehr. Auch ich finde sie sehr brauchbar, sonst hätte ich euch ja nicht dazu aufgefordert. EIN WENIG vertrauenswürdig bin auch ich :cool:

Zitat:Verlangst Du Lizenzgebühr?:Winker:

Normalerweise schon :mrgreen: Aber bei dir verzichte ich darauf. Fühle dich eingeladen :-))
Moin Tash.

Natürlich kann ich Dir vertrauen, ich tue es auch! In den vergangenen Jahren habe ich sehr viel von Dir gelesen und konnte dem zustimmen, wenn ich das auch nicht immer kundgetan habe.
Da wo Unterschiede in den Ansichten waren, waren sie eh nur marginal, Vertrauen ist da schon vorhanden.

Es gibt da Übungen die ich für meine Kursteilnehmer entwickelt habe, sehr brauchbar übrigens wie die Ergenbnisse zeigen. Die von Dir kreierte "experimentale Übung" :mrgreen: hat es deutlich insich, wie festzustellen ist, siehe auch bei "unserem" Nebel. Stelle Deinen Scheffel nicht unter`s Licht, die bückerei bringt Dich sonst eines Tages noch zum ächzen.

Warum sollten wir alles SETH überlassen, selbst ist der Mann/die Frau. Übungen kann man auch nur dann entwickeln wenn das zugrunde liegende Thema verstanden und auch in der Praxis umgesetzt wurde!

Gruß

PALE
:D

Danke für die Einladung
Nur kurz heute :rolla:

Nebel schrieb:(hier:) Es ist (jedenfalls mir) an diesem Punkt ja noch gar nicht klar, wie du ein Sicheres Universum beschreiben (uns malen) wirst. Du hälst den Spannungsbogen ja geschickt hoch.

Aber bevor wir da in medias res gehen, kann ich dir nur sagen, dass ich mir ein Universum in denen keine Herausforderungen, Anstrengungen und auch keine Risiken oder auch ungepolsterte Härten und ja, Abenteuer mehr erfahren werden (und sei es auch nur als »Tarnungserscheinungen«) nur schwer vorstellen könnte. Damit wäre für mich in letzter Konsequenz unsere physische Realität überflüssig. Wozu dann ein Theater, wenn die Aufführungen nur noch aus Harfenklängen bestehen? Die Dramen, die sich auf dieser Bühne abspielen, sind ja gerade der Spaß an der Sache.


Nun sind wir ja längst schon in medias res, und ehe wir uns noch tiefer drauf einlassen, wüsste ich gerne etwas von dir, Foggy. Warum wäre physische Realität für dich überflüssig, nur weil sie keine Gefahr mehr enthält? (Und ich meine Gefahr, keinen reizvollen Nervenkitzen.) Warum sollten Dramen, die du erstmals angstfrei, bewusst und absichtlich schreiben und inszenieren könntest, dir keinen Spaß mehr machen? Da fängt doch der Spaß erst wirklich an. Oder hältst du dich für einen so einfalls- und reizlosen Autor?
Harfenklänge??? Ja, genau. Bestimmt exakt das, was DU inszenieren würdest :Totlacher:



Kim schrieb unter deine Bedenken:
Zitat:… in einem sicheren Universum fallen nach und nach - sobald wirklich erkannt - sämtliche Verteidigungsstrategien aus einer Zeit des Glaubens an allgegenwärtige Bedrohungen - auseinander und meine, mir bedingungslos aus meinem Sein gegebene Energie, kann für eine Kreativität verwendet werden, die das Leben auf individuelle verschwenderisch/großzügige/wertschätzende Weise erlebt und feiert.


Ich stimme dem völlig zu. Der kleine Haken an der Sache ist nur, dass man, um den Glauben an Bedrohung zu verlieren, zuerst mal die Angst vor drohenden Gefahren verlieren muss.

Du selbst hast das ja schon ganz richtig erkannt und geschrieben:

Nebel schrieb:… nicht die Gefahren, Risiken, Herausforderungen können uns fertig machen (manch einer wächst ja auch daran), sondern die ANGST vor diesen Dramen. Es geht darum, sich angstfrei diesen atmosphärischen Tarnungsstörungen zu stellen.



Da muss ich also keine offene Tür mehr einrennen. Trotzdem bin ich nicht ganz zufällig so auf der Angst herumgeritten.

Es gibt da eine Szene aus meinem Leben, an die kann ich mich erinnern, als wäre es gestern gewesen, obwohl sie mittlerweile schon gut zehn Jahre zurück liegt. Ich war mit ein paar wirklich netten Leuten grad aus Berlin weggeflogen und saß wie auf Nadeln. Nicht im Heli, sondern in einer Cessna. Nicht im Cockpit, sondern auf den hinteren Plätzen.

Ich mochte diese Dinger nicht. Ich traute ihnen nicht über die Flugbahn. "Nietenhaufen" war damals die gängige Bezeichnung für Flächenflugzeuge bei uns, aber das nur am Rande. Die Stimmung - von meiner abgesehen - war ausgezeichnet, das Wetter herrlich, die Destination verlockend, und das olle Flugzeug sogar verhältnismäßig geräumig. Ein Sechssitzer, Luxus pur für jemanden wie mich, der es auch deutlich beengter gewohnt war.

Ich konnte all das aber kein bisschen genießen, weil ich die Hosen gestrichen voll hatte. Und mir das noch nicht mal anmerken lassen durfte. (Auch Frau hat einen Ruf zu verlieren, vor allem, wenn sie täglich und fast ausschließlich von 'starken Kerlen' umgeben ist, ständig eine große Klappe riskiert und kurz vor der CHPL steht.) Während alle um mich herum in angeregte Gespräche vertieft waren und sich am Leben und luftigen Höhen freuten, war die liebe Tash ungewöhnlich wortkarg und sah demonstrativ gelangweilt aus dem Flieger. (Auch so eine Sache, die ich nicht leiden konnte. Viel zu sehen gab’s da nämlich nicht, knapp unter 10.000 Fuß Höhe. Nicht gerade der kleinste Nachteil von den Dingern. Man ist viel zu hoch oben, sieht vom Wolkenmeer abgesehen nullnix und muss sogar noch froh darüber sein nix zu sehen, denn wenn man da oben was zu sehen bekäme, wär’s wahrscheinlich das Letzte das man sieht. Wenn man Pech hat, wird einem auch ohne Sicht schlecht über all den Wolken, weil die Luft da oben so verdammt dünn wird :dodgy: Aber ich schweife ab …)

Während ich da also so angespannt neben dem launigen Volk saß und innerlich vor mich hinzitterte, schweiften meine Gedanken immer wieder zu der sehnsuchtsvollen Frage: "Was wäre, wenn man dem Menschen die Angst nehmen könnte?" Diese Frage hat mich die ganzen schier endlosen Momente bis zur Landung nicht losgelassen und ging mir auch danach noch lange nicht aus dem Kopf. Was wäre, wenn?

Das Was konnte ich mir damals schon in den lebhaftesten Farben ausmalen, und ich male es mir auch heute in diversen Mußestunden noch gerne aus, soweit die Fantasie halt reicht. Aber die Antwort auf das „WIE wird man sie bloß los?“ die fand ich auch nach der Landung lange Zeit nicht. Obwohl ich damals schon zwei oder drei von Seths Büchern im Regal (und teilweise auch im Kopf) hatte und, nebenbei bemerkt, ohne sie erst gar keinen Freundeskreis gehabt hätte, der durch die Bank aus Piloten bestand. (Leider nicht nur Heli-Piloten :-P )

Die Fliegerei ist Geschichte. Die Frage nach dem "Wie wird man die Angst los" (und vor allem die möglichen Antworten darauf) ist aktueller denn je. Für mich. Für euch auch?


:rolla:
Warum bekommt man überhaupt Angst vor drohenden Gefahren?

Es sind die unangenehmen Folgen, die man fürchtet, wenn sich die Gefahr verwirklicht, richtig?

Es kann Dir doch völlig egal sein, wenn das Flugzeug einen Sturzflug über 9.000 Fuß Höhe nach unten macht.
DAS kann wie in einer Achterbahn Spaß machen, solange kein Aufschlag folgt.

Es kann aber auch das schon sehr unangenehm werden, wenn z.B. dabei das Trommelfell platzt (keine Ahnung, ob das wirklich passiert, kann es das denn?)
Dann würde nicht einmal das Spaß machen.

Lane hat geschrieben, wir sind alle Schmerzvermeider. Siehst Du das auch so?

LG
Apis
(25.09.2013, 07:15)Apis schrieb: [ -> ]Warum bekommt man überhaupt Angst vor drohenden Gefahren?

Es sind die unangenehmen Folgen, die man fürchtet, wenn sich die Gefahr verwirklicht, richtig?

Ja. Ich bleib bei meiner kleinen, simplen Definition: Angst ist die Erwartung von etwas Unangenehmem.

Zitat:Lane hat geschrieben, wir sind alle Schmerzvermeider. Siehst Du das auch so?

Nein. Weil Schmerz nicht allen unangenehm ist. Mir schon. Aber nicht allen. Uns ALLEN ist gemein, dass es für jeden Dinge gibt, die ihm unangenehm sind und die er deshalb vermeiden will.
Gegenfrage; Apis:

Wenn man die Antwort auf deine Frage kennt, warum man vor drohenden Gefahren Angst habe - kennt man dann deshalb immer auch die richtige Antwort auf die Frage, wie man die Angst wieder los wird?
Tash schrieb:Die Frage nach dem "Wie wird man die Angst los" (und vor allem die möglichen Antworten darauf) ist aktueller denn je. Für mich. Für euch auch?

Ja, ist sie.

Mit vielen meiner Ängste habe ich mich schon auseinander gesetzt - kopf- und bauchmäßig.

"Die Angst" ansich setzt sich aus vielen unterschiedlichen Ängsten zusammen: Angst vor dem Sterben, Angst vor dem Tod, Angst vor Schmerzen, Angst vor dem Allein sein, Angst vor peinlichen Situationen, Angst sein Gesicht zu verlieren, Angst vor Unbekanntem, Versagensängste, Platz(mangel)Ängste etc. pp.
Das aufkommende körperliche Gefühl mag bei vielen dieser Ängste grob betrachtet das gleiche sein. Ist es aber eben nicht. Wenn man sich die Zeit (und den Mut) nimmt, das jeweilige Angstgefühl genau zu betrachtet, kann man unterschiedliche Ängste an unterschiedlichen Stellen im Körper spüren.
Ängste können sich körperlich als Kloß im Hals, Flau in der Magengegend, unangenehm in Richtung Bauchnabel anfühlen oder es ist einem einfach nur zum kotzen übel.
Herzrhythmusstörungen können damit einhergehen genau so wie Hyperventilieren, Schweißausbrüche, zittrige Hände oder Schauer über den ganzen Körper, kalte Füße usw.

"Die Angst" ansich wird zwar immer den selben Hintergrund haben, nehme ich mal an und ich tippe dabei auf das Überleben des Körpers, aber genau weiß ich es nicht. Hab ich noch nicht weiter drüber nachgedacht.

Tash's simple Definition: Angst einfach nur als Erwartung von etwas Unangenehmen, könnte zutreffen.
Aber schreibt Seth nicht in DNdpR, dass Angst dem Überleben auf dieser Ebene dienlich ist? Oder verwechsle ich das jetzt. :Kopfkratz:
Der Überlebenswille wurde uns förmlich eingepflanzt. Er ist Voraussetzung, damit hier auch alles so funkt, wie's gedacht war.
@ Yeti

Zitat:Aber schreibt Seth nicht in DNdpR, dass Angst dem Überleben auf dieser Ebene dienlich ist? Oder verwechsle ich das jetzt. :Kopfkratz:
Der Überlebenswille wurde uns förmlich eingepflanzt. Er ist Voraussetzung, damit hier auch alles so funkt, wie's gedacht war.

Heißt das nun für uns, dass daraus der Schluss zu ziehen wäre, dass wir die Angst gar nicht loswerden können, ohne dadurch unser körperliches Überleben zu gefährden? Dass nur diejenigen angstfrei leben können, die auf dieses physische Leben pfeifen und es eh lieber heute als morgen über Bord werfen wollen?

Ist meine aktuelle Frage und der Wunsch nach dem Verschwinden-Lassen der Angst dann von vornherein hinfällig, weil dieser Wunsch gar nicht erfüllt werden kann?

:rolla:
Tash schrieb:Heißt das nun für uns, dass daraus der Schluss zu ziehen wäre, dass wir die Angst gar nicht loswerden können, ohne dadurch unser körperliches Überleben zu gefährden? Dass nur diejenigen angstfrei leben können, die auf dieses physische Leben pfeifen und es eh lieber heute als morgen über Bord werfen wollen?

No!
Seth bringt auch das kleine Beispiel mit dem Kätzchen, dass sich nicht vor dem Hund fürchtet, der drei Höfe weiter lebt. NUR WEIL es einen Hund gibt, der Katzen zum Fressen gern hat, lebt die Katze nicht ständig in Angst. (Und sie schließt auch keine Versicherung gegen gefährliche Hund ab. :rolla: )
Die Angst schlägt erst in einer konkreten (lebensgefährlichen) Situation zu: Adrenalin rauf, alle Sensoren auf äußerste Wachsamkeit, alle Muskeln angespannt und das Fell ordentlich gesträubt, damit man größer wirkt.

In dem Sinne ist Angst sehr nützlich und förderlich für den Körper.
Aber alle anderen uns durch unsere Eltern antrainierten und durch die Medien suggerierten Ängste sind flüssiger als Wasser, nämlich überflüssig. :mrgreen:

Tash schrieb:Ist meine aktuelle Frage und der Wunsch nach dem Verschwinden-Lassen der Angst dann von vornherein hinfällig, weil dieser Wunsch gar nicht erfüllt werden kann?

Na ich nehme mal an, es ging dir nicht um nützliche Ängste wie oben von mir per Mietzekatze dargestellt, sondern um überflüssige, einengende Ängste. Und diese verschwinden zu lassen, ist mehr als nur wünschenswert! :a020:
Was ist eigentlich, wenn ich nun sage, dass Angst niemals berechtigt ist? Auch dort nicht, wo sie scheinbar zwingend not-wendig ist, um die körperliche Existenz zu bewahren. Werde ich dann auf der Stelle verbal gesteinigt? Nun, ich habe keine Angst davor. :mrgreen:

Allen, die jetzt schon nach den ersten Kieseln oder Felsbrocken suchen, möchte ich etwas ans Herz legen: Bemüht euch doch bitte nicht gar so sehr, die Existenzberechtigung von etwas zu begründen oder zu rechtfertigen, das ihr in eurem Leben gar nicht haben wollt :!:

DAS wäre, nach dem Erforschen und Erkennen der eigenen beliefs, der zweite Schritt ins sichere Universum.

Wir WOLLEN keine Angst haben, keiner von uns. Auch nicht dann, wenn wir einer physisch realen Gefahr Auge in Auge gegenüber stehen. Es ist überhaupt nicht nötig, Angst vor einer Gefahr zu haben, um sie zu vermeiden oder unbeschadet aus der gefahrvollen Situation hervorzugehen. Dafür haben wir etwas, das Tiere nicht haben: den Verstand unseres Egos.

Ohne Ego hätten wir 99 % unserer Ängste überhaupt erst gar nicht, aber genau dieses Ego hat auch die Mittel dazu, sie wieder verschwinden zu lassen. Tiere brauchen keinen Ego-Verstand, weil ihre Instinkte für sie "denken", sie flüchten, angreifen oder sich tot stellen lassen. Tiere ängstigen sich nicht wie wir es tun. Bei Tieren ist die Angst in dem Moment verschwunden, in dem die Gefahr aus ihrer unmittelbaren Wahrnehmung verschwunden ist. Sie sorgen sich nicht. Sie fürchten sich nicht im Voraus und nicht im Nachhinein. Sie sorgen nicht vor. Tiere leben ganz und gar im Kraftpunkt der Gegenwart, und während auch wir genau DAS wieder lernen sollen, vielleicht erst sehr mühsam wieder lernen müssen, ist es für die Tiere ein naturgegebener Zustand.

Falls von euch trotzdem noch Argumente für die Sinnhaftigkeit von Angst gefunden werden, bitte ich euch, sie hier vorzubringen. Ich möchte den dritten Schritt in sichere Universen erst ansprechen, wenn wir die berechtigte Angst hinter uns gelassen haben (zumindest im Rahmen der Diskussion :Handkicker: )

Einstweilen schöne Herbsttage euch allen :Winker:
(24.09.2013, 20:38)Tash schrieb: [ -> ]Nun sind wir ja längst schon in medias res, und ehe wir uns noch tiefer drauf einlassen, wüsste ich gerne etwas von dir, Foggy.


Ja, das höre ich oft.

Zitat:Warum wäre physische Realität für dich überflüssig, nur weil sie keine Gefahr mehr enthält?

Das berührt eben auch die Frage nach dem (physischen) Lebenszweck. Grundlage unserer hiesigen Existenz ist es doch grob gesagt, zu lernen oder zu erproben, Realität über das Medium träger Materie und schneckenlangsamen Zeitprozessen zu erschaffen. In nicht physischen Realitäten entfällt das weitgehend, weil Gedanken und Gefühle sich mehr oder weniger unmittelbar in einen erfahrbaren Ausdruck zeigen. Das heißt, sie sind nicht dem zähen Wachstums- oder Reifungsprozess unterzogen, so wie wir ihn hier erleben.

Ich will nicht allzusehr ins Detail gehen. Aber an meinem "Film-Wochenende" ist mir eines sehr deutlich geworden. Nämlich eine Angst, die sich ganz gut versteckt hatte bisher. Das ich nicht völlig "Stofftierfrei" bin, ist klar. Aber ich hielt mich immer für einen weitgehend angstfreien Menschen. Die Grundlage für diese durchaus vorteilhafte Einstellung wurde mir auch halt schon früh vermittelt. Eine starke, sehr auf mich wirkende These lautete damals: "Der Mensch stirbt nicht wirklich. Er verlässt lediglich die körperliche Hülle. Es gibt definitiv ein Weiterleben nach dem Tod", so in etwa und in aller Kürze. Ich glaube es, ich weiß es.

Nun, mit solch einer Gewissheit ist es möglich, potenziellen Gefahren schon einmal sehr gelassen, besser gesagt: unbekümmert zu begegnen. Das Motto lautet, das größte Risiko ist es, kein Risiko einzugehen. Ich gehe immer wieder Risiken ein. Ich bin ein Risikotyp, der Wert auf Zugewinn legt, nicht auf Bewahrung. Besitzstand interessiert mich nicht sonderlich. Was ich habe verliert schnell mein Interesse. Das Neue ist wichtig, dass noch Unbekannte. Ich würde keinen Gipfel zweimal besteigen. Wenn, dann muss der nächste ein höherer sein, aber auch völlig anders. Ich sammle nicht, horte nicht, belaste mich nicht mit "alten Kram". Was verbraucht ist, von dem wird sich ohne Bedauern getrennt. Damit Platz für das Neue ist. Neu, unbekannt, das scheint vielen Menschen ersteinmal Angst zu machen. Mich macht es eher neugierig. Ich gehe das vermeintliche Risiko ein. Meistens mit Erfolg. Diese Erfahrungen, eine nach der anderen wie an einer Perlenkette gereiht, vermitteln Sicherheit, ganz besonders auch in den großen, existenziellen Dingen. Mehr oder weniger begleitende, von ihrer Natur eher nervige Stofftierängste wie z.B. ungewollt Vater zu werden, lassen sich hervorragend in Schach halten und selbst wenn sie sich dennoch erfüllt hätten, najanu, das Resultat hätte Nerven und Lebensqualität, so wie ich sie definiere gekostet, aber lange nicht das Leben selbst. Wozu also Angst? Ich habe keine wirkliche Angst. Auch nicht vor den großen Herausforderungen. Letztendlich, was soll mir schon passieren? Es kann u.U. den Körper kosten, nicht aber die unsterbliche Existenz. Also, so what? Was soll die Aufregung?

Am Wochenende hat sich nun eine Angst gezeigt, die ursächlich für mein Missempfinden der letzten Jahre ist. Es ist absurd. Ich habe aber allen Anschein nach tatsächlich Angst, dass ich mit fortschreitenden Lebensalter immer weniger Herausforderungen, immer weniger Neues für mich finde. Alles um mich herum erscheint mir alt, verbraucht, abgenutzt, schal, nur allzu gut bekannt und millionfach benutzt. Mir fällt immer weniger ins Auge was noch ungenutzt, was neu und unverbraucht ist. Wo sind die neuen Kontinente, die es abenteuerlich zu entdecken gilt? Der Planet erscheint mir immer winziger, enger, die Konzepte menschlichen Miteinanders weitgehend überholt.

Der Wunsch, das Verlangen nach Extremen nimmt dadurch immer weiter zu. Damit auch der Druck zu handeln, extreme Situationen zu erschaffen. Allein, die Pläne dafür bleiben schwer erkennbar, irgendwo tief im Nebel versteckt, so dass sie unscharf und diffus wirken und damit nicht umsetzbar. DAS macht mir Angst. Eine scheiß Angst. Ich hoffe, ich konnte einigermaßen verständlich erläutern, was da in mir tickt.

Wie ich sagte, zeigte der Film auch Lösungsmöglichkeiten auf. Damit muss ich mich jetzt mal ernsthaft auseinandersetzen. Vielleicht werde ich darüber berichten, wenn ich anfassbare Erfahrungen dazu gemacht habe. Mal schauen. Ich merke aber wie sich der Druck verflüchtigt, die Angst ein Fell kriegt und allmählich zu einem Stofftier schrumpft. Das alles dank dir Tash :Knutscher:

Meine obige Aussage, zu der du Stellung nimmst, war ein gewebtes Produkt dieser Angst. Im Grunde war in den Zeilen die Aussage versteckt:

Tja also, wenn es keine neuen Herausforderungen gibt, wenn ich alles gesehen, alles erlebt habe, wenn ich dadurch keine weitere Übungen zum Materieerschaffen in die knetenden Hände bekomme, dann wird diese Existenz für MICH zunehmend überflüssiger. Dann gehört sie auf absehbare Zeit zu den alten Plunder, von dem ich mich lässig und schmerzlos trennen kann. Auf zu neuen, nichtphysischen Ufern.

Ein Irrtum wie sich nun abzeichnet. Man sollte die Dinge eben nicht nach der zwielichtigen Silhouette beurteilen, die sie im Nebel zeigt!

:?
Und einmal mehr hat er meine Hoffnungen nicht enttäuscht ^^


Foggy schrieb:
Tash schrieb:Warum wäre physische Realität für dich überflüssig, nur weil sie keine Gefahr mehr enthält?

Das berührt eben auch die Frage nach dem (physischen) Lebenszweck. Grundlage unserer hiesigen Existenz ist es doch grob gesagt, zu lernen oder zu erproben, Realität über das Medium träger Materie und schneckenlangsamen Zeitprozessen zu erschaffen. In nicht physischen Realitäten entfällt das weitgehend, weil Gedanken und Gefühle sich mehr oder weniger unmittelbar in einen erfahrbaren Ausdruck zeigen. Das heißt, sie sind nicht dem zähen Wachstums- oder Reifungsprozess unterzogen, so wie wir ihn hier erleben.

Grob gesagt ist das sehr wahr. Und für eher ungeduldige Gemüter keine geringe Herausforderung. :rolla:

Zitat:Ich will nicht allzusehr ins Detail gehen. Aber an meinem "Film-Wochenende" ist mir eines sehr deutlich geworden. Nämlich eine Angst, die sich ganz gut versteckt hatte bisher. Das ich nicht völlig "Stofftierfrei" bin, ist klar. Aber ich hielt mich immer für einen weitgehend angstfreien Menschen. Die Grundlage für diese durchaus vorteilhafte Einstellung wurde mir auch halt schon früh vermittelt. Eine starke, sehr auf mich wirkende These lautete damals: "Der Mensch stirbt nicht wirklich. Er verlässt lediglich die körperliche Hülle. Es gibt definitiv ein Weiterleben nach dem Tod", so in etwa und in aller Kürze. Ich glaube es, ich weiß es.

Dito. Und ich hoffe, dass alle hier das ebenso wissen. Was heißt hoffen, davon gehe ich aus. Nicht (nur) von einem intellektuellen Wissen, sondern von der gefühlten Sicherheit, dass unser Leben über irdische Intermezzi endlos weit hinausgeht.

Zitat:Nun, mit solch einer Gewissheit ist es möglich, potenziellen Gefahren schon einmal sehr gelassen, besser gesagt: unbekümmert zu begegnen. Das Motto lautet, das größte Risiko ist es, kein Risiko einzugehen. Ich gehe immer wieder Risiken ein. Ich bin ein Risikotyp, der Wert auf Zugewinn legt, nicht auf Bewahrung. Besitzstand interessiert mich nicht sonderlich. Was ich habe verliert schnell mein Interesse. Das Neue ist wichtig, dass noch Unbekannte. Ich würde keinen Gipfel zweimal besteigen. Wenn, dann muss der nächste ein höherer sein, aber auch völlig anders. Ich sammle nicht, horte nicht, belaste mich nicht mit "alten Kram". Was verbraucht ist, von dem wird sich ohne Bedauern getrennt. Damit Platz für das Neue ist. Neu, unbekannt, das scheint vielen Menschen ersteinmal Angst zu machen. Mich macht es eher neugierig. Ich gehe das vermeintliche Risiko ein. Meistens mit Erfolg. Diese Erfahrungen, eine nach der anderen wie an einer Perlenkette gereiht, vermitteln Sicherheit, ganz besonders auch in den großen, existenziellen Dingen. Mehr oder weniger begleitende, von ihrer Natur eher nervige Stofftierängste wie z.B. ungewollt Vater zu werden, lassen sich hervorragend in Schach halten und selbst wenn sie sich dennoch erfüllt hätten, najanu, das Resultat hätte Nerven und Lebensqualität, so wie ich sie definiere gekostet, aber lange nicht das Leben selbst. Wozu also Angst? Ich habe keine wirkliche Angst. Auch nicht vor den großen Herausforderungen. Letztendlich, was soll mir schon passieren? Es kann u.U. den Körper kosten, nicht aber die unsterbliche Existenz. Also, so what? Was soll die Aufregung?

So weit stimme ich dir zu. Aber das Wissen um neue Existenzen wird im Allgemeinen niemanden leichtfertig vom nächsten Turm springen lassen oder zu ähnlichen Unbekümmertheiten verleiten. Die Wertschätzung des physischen Lebens ist also eine weitere Einstellung, von der ich bei allen hier ausgehe, so auch bei dir. Ganz besonders bei dir. ^^

Zitat:Am Wochenende hat sich nun eine Angst gezeigt, die ursächlich für mein Missempfinden der letzten Jahre ist. Es ist absurd. Ich habe aber allen Anschein nach tatsächlich Angst, dass ich mit fortschreitenden Lebensalter immer weniger Herausforderungen, immer weniger Neues für mich finde. Alles um mich herum erscheint mir alt, verbraucht, abgenutzt, schal, nur allzu gut bekannt und millionfach benutzt. Mir fällt immer weniger ins Auge was noch ungenutzt, was neu und unverbraucht ist. Wo sind die neuen Kontinente, die es abenteuerlich zu entdecken gilt? Der Planet erscheint mir immer winziger, enger, die Konzepte menschlichen Miteinanders weitgehend überholt.

Der Wunsch, das Verlangen nach Extremen nimmt dadurch immer weiter zu. Damit auch der Druck zu handeln, extreme Situationen zu erschaffen. Allein, die Pläne dafür bleiben schwer erkennbar, irgendwo tief im Nebel versteckt, so dass sie unscharf und diffus wirken und damit nicht umsetzbar. DAS macht mir Angst. Eine scheiß Angst. Ich hoffe, ich konnte einigermaßen verständlich erläutern, was da in mir tickt.

Einigermaßen ist gut . Ich könnte es geschrieben haben, vor wenigen Jahren erst. Vielleicht nicht völlig gleich, aber seeeehr ähnlich :cool: Diese von dir skizzierte Lebenssituation habe ich damals auch durchlebt. Sehr intensiv. Und einmal mehr: ohne Seth, den so viele angeblich gar nicht brauchen ..... Nun ja, lassen wir das :-P (vorläufig :twisted: )

Es wäre meine nächste Frage an dich gewesen, die sich (für mich) nun von selbst erledigt hat. Für dich war dafür deutlich mehr Gehirnschmalz nötig. Und Selbsterkenntnis. Ehrlichkeit. Die Bereitschaft, sich selbst anzusehen. Schlimmer noch: die Bereitschaft, sich die nötige Zeit dafür zu nehmen.


Zitat:Wie ich sagte, zeigte der Film auch Lösungsmöglichkeiten auf. Damit muss ich mich jetzt mal ernsthaft auseinandersetzen. Vielleicht werde ich darüber berichten, wenn ich anfassbare Erfahrungen dazu gemacht habe. Mal schauen. Ich merke aber wie sich der Druck verflüchtigt, die Angst ein Fell kriegt und allmählich zu einem Stofftier schrumpft. Das alles dank dir Tash

Gern geschehen :Knutscher:

Was mir zu fragen bleibt: hat sich dieses Thema hier damit für dich erledigt :?:

Zitat:Meine obige Aussage, zu der du Stellung nimmst, war ein gewebtes Produkt dieser Angst. Im Grunde war in den Zeilen die Aussage versteckt:

Tja also, wenn es keine neuen Herausforderungen gibt, wenn ich alles gesehen, alles erlebt habe, wenn ich dadurch keine weitere Übungen zum Materieerschaffen in die knetenden Hände bekomme, dann wird diese Existenz für MICH zunehmend überflüssiger. Dann gehört sie auf absehbare Zeit zu den alten Plunder, von dem ich mich lässig und schmerzlos trennen kann. Auf zu neuen, nichtphysischen Ufern.


Eine von zwei möglichen Schlussfolgerungen aus dem Dilemma.

(Eine kleine Nebenbemerkung an Apis: Erinnert dich dieses von Foggy erwähnte „Missempfinden“ vielleicht ein wenig an dein Thema, das auf so wenig Gegenliebe gestoßen ist? Die Sache mit der Langeweile? Nein? :angel: )

Zitat:Ein Irrtum wie sich nun abzeichnet. Man sollte die Dinge eben nicht nach der zwielichtigen Silhouette beurteilen, die sie im Nebel zeigt!


Das würde ich anders formulieren: Man sollte die Dinge nicht (mehr) nach der stark verzerrten Silhouette des alten Weltbildes beurteilen. Keiner von uns sollte das. Oder besser gesagt, all diejenigen, denen dieses alte Weltbild keine zufriedenstellenden Lösungen mehr versprechen kann, und auch keine sinnvollen Herausforderungen bieten, diese Menschen sollten bewusst damit aufhören, das alte Weltbild als Maßstab für ihre Gedanken, Hoffnungen und Träume zu verwenden. Alle anderen sollten damit aufhören, Seth zu lesen, denn er macht den Verbleib in alten Welten nicht gerade einfacher. :mrgreen:
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