DAS Seth-Forum

Normale Version: Lust und Schmerz (KW 27)
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Zitat:»Wie ihr vermutlich inzwischen schon annehmt, ist in allem Bewußtsein. Sichtbar für euch oder nicht, hat jedes Fragment des Universums ein eigenes Bewußtsein. Schmerz und Lust, die stärksten Aspekte allen Bewußtseins, werden von jedem Fragment erfahren, je nach seinem Maß. In unterschiedlichen Ausformungen natürlich und nach dem Grad dieser Differenzierung unterscheidet sich Bewußtsein voneinander.«
(Si. 18, zitiert nach SuDWdP, UR 2, Anm. 7 zu Si. 731, rote Hervorhebung nicht im Original)

Dieses Zitat ist für mich gerade besonders wichtig. Nicht, weil ich dabei an einen italienischen Fußballspieler denke, der sich jetzt vielleicht voller Schuldgefühle in den Oberschenkel beißen will. Oder an andere, die sich schmerzverzerrt auf dem Boden wälzen. Nein, ich habe es völlig "zufällig" gerade gefunden, als ich mich wie so oft fragte, was mein Selbst oder meine Wesenheit wohl mit meinen gesammelten Inkarnationserfahrungen anfangen will.
Was interessiert es das Selbst, wenn ich gestern Nutella zum Frühstück hatte, heute nur Müsli, und morgen trockenes Brot? Wie profitiert die Wesenheit, wenn ich 2012 221 Mal zur Arbeit gefunden habe, 2011 aber nur 220 Mal?

Was denkt ihr?

fragender
Apis
Lieber Apis,

zunächst mal denke ich, dass deine Überlegungen für mich schon noch ein wenig danach klingen, als würdest du die Wesenheit als ein "fremdes Wesen" betrachten, jedenfalls nicht als "dich". Aber im Grunde ist nicht sie viel mehr als du, sondern du bist viel mehr, als du derzeit wahrnimmst.
"Weiß ich doch", wirst du jetzt sagen. Und trotzdem habe ich den Eindruck, dass du sie wider besseren theoretischen Wissens als etwas empfindest, das ganz und gar nicht du bist. Obwohl du weißt, dass du mehr bist als du weißt. Ist doch so, oder?

Ich meine, solange man die Wesenheit als "irgendwie fremd", vor allem als unpersönlich und von sich selbst getrennt empfindet, werden wohl auch Antworten auf alle Fragen, die diesem Gefühl entspringen, ziemlich schal schmecken. War zumindest bei mir so.



Davon abgesehen denke ich ganz grundsätzlich (wenn auch theoretisch), dass es einer Wesenheit, bezogen auf dein Beispiel, nicht um die Art der Lebensmittel geht, die sie in einer beliebigen Inkarnation konsumiert, auch nicht darum ob "sie" (also du) in dieser Inkarnation überhaupt was zu essen hat oder hungert, sondern hauptsächlich um die GEFÜHLE, die sie/DU beim physischen Erfahren/Erleben deines Frühstücks (oder beim Hungern, oder bei was auch immer) erfährst.
Die könnte(st) sie/du nämlich ohne diese physische Existenz nicht kennenlernen/erfahren - und darin liegt meiner Ansicht nach der eigentliche Wert der Inkarnation, jeder einzelnen und ihrer Gesamtheit (die "deine Wesenheit" ausmachen!), wie immer all die physisch erlebten Gefühle auch sein mögen.
(ER-lebt hier im Sinn von aktiv, eben mittels der "Physikalisierung" erst ermöglicht und erworben, nicht nur im gewöhnlichen Sinn von "einfach so" erfahren.)

Jedenfalls meiner Spekulation nach. Irrtümer vorbehalten :mrgreen:

LG Tash
Liebe Tash,

das hast Du jetzt aber sehr nett gesagt. Du hättest auch schreiben können, dass der Ansatz schon falsch ist. :Handkicker:

Natürlich steckt da wieder das Identifikationsproblem drin, das sich als Aufgabenstellung für mich genau dann von selbst erledigt, wenn ich es schaffe, mich mit meiner Wesenheit zu identifizieren. In der Regel wird das am Ende meines Reinkarnationszyklusses so sein, also in durchaus absehbarer Zeit... 8):mrgreen:

An meiner Frage ändert das aber nicht sehr viel.
Die Wesenheit als Gefühlskonsument?

Sollte es tatächlich so sein, dass ausschließlich (nicht: nur) die größeren Einzelfreuden oder Einzelschmerzen zählen, oder kann auch die Summe der kleinen physisch erlebten Freuden und Leide zum Erfahrungsschatz der Wesenheit beitragen?

Lieben Gruß
Apis
Meiner Einsicht und Erfahrung nach ist "das Gefühl das Gebet", das sich in einem ständigen Austausch mit Allem-Was-Ist befindet.
Und mit Gefühl meine ich "das Gefühl des Überzeugt-seins" von etwas....z.B., dass ich meine Wesenheit bin, mich jetzt als bestimmter Fokus erfahre, erlebe,
dass ich mich einstimmen kann auf das weitläufige Wissen und die damit verbundenen ekstatischen Gefühle, auf meine göttliche Natur, die in meinem Menschsein gelebt, erfahren, offenbart werden kann,
dass es auf der geistigen Ebene KEINE HIERARCHIEN gibt, sondern nur SEIN und Erfahrungen, die allesamt ihren ganz eigenen Wert wiederum für das Ganze darstellen und
dass Geistige Welt (meist unsichtbar) und Materielle Welt (sichtbar)
DASSELBE URSÄCHLICHE sind, das eine für uns sichtbar, greifbar, das andere noch oder meist unsichtbar.
Ich bin überzeugt, dass die unterschiedlichen Erfahrungswelten, Dimensionen, ob geistiger oder materieller Art,
einander befruchten, bereichern, beglücken und dass alles Sein gleich-wertig ist.
Wenn ich etwas mit Sicherheit weiß Apis, dann das: Dass es KEINERLEI Trennung gibt, dass meine Wesenheit durch alle meine Personifizierungen hindurchtanzt, teil-hat und ein ständiges Gedeihen in allem Sein und Werden stattfindet.
Für mich sind "materielle Freuden" genauso spirituell, göttlichen Ursprungs, wie "innere leuchtende Erfahrungen", das eine geht in das andere über, das eine nährt und stärkt jeweils das andere.
Anna
(03.07.2012, 07:38)Apis schrieb: [ -> ]An meiner Frage ändert das aber nicht sehr viel.
Die Wesenheit als Gefühlskonsument?

Weil sie keine "eigenen" Gefühle zustande bringt, wie? :mrgreen: Also nicht nur ein fremdes Wesen, sondern auch noch ein Eigengefühl-loses? Kann ich mir nicht vorstellen.

Zitat:Sollte es tatächlich so sein, dass ausschließlich (nicht: nur) die größeren Einzelfreuden oder Einzelschmerzen zählen, oder kann auch die Summe der kleinen physisch erlebten Freuden und Leide zum Erfahrungsschatz der Wesenheit beitragen?

Meinst du mit "kleinen" Freuden und Schmerzen "weniger intensive"? Und was wäre denn dann der Maßstab für eine "ausreichende" Intensität? (Ausreichend dafür, auch für das Gesamtselbst "wertvoll" zu sein)

SILA

@ Anna
:a020: deine Beschreibung gefällt mir sehr gut

lg SILA
@ Anna
Schön, Dich zu einem Beitrag inspiriert zu haben. :D

@ Tash
Nein, die Wesenheit ist nicht gefühllos, kann ich mir nicht vorstellen. Aber was hat sie von den gesammelten Gefühls-Erfahrungen? Mehrt sich ihre Energieausdehnung? Oder die Dichte? Erhöht sich dadurch das Energieniveau?
Wir könnte man sich das als Mensch vorstellen?

Dein Stichwort mit den Intensitäten hatte ich natürlich auch schon im Auge. Daher auch meine Frage nach den Extremen im Spektrum. :cool:
Wir erleben Intensitäten. Sie erleben Intensitäten.
(03.07.2012, 10:48)Apis schrieb: [ -> ]Nein, die Wesenheit ist nicht gefühllos, kann ich mir nicht vorstellen. Aber was hat sie von den gesammelten Gefühls-Erfahrungen?

Vermutlich dasselbe wie du. Oder sogar weit mehr?

Wenn ich bei Seth näheres dazu finde, lass' ich's dich wissen. Ansonsten könnte die Frage nur aus der Wesenheitsperspektive beantwortet werden, die einzunehmen uns "von hier aus" nicht so ohne weiteres gelingen dürfte. :-P

Zitat:Mehrt sich ihre Energieausdehnung? Oder die Dichte? Erhöht sich dadurch das Energieniveau?

[Bild: zumhimmelblickurloxwaf2n.gif]

Zitat:Wir könnte man sich das als Mensch vorstellen?

Am besten wohl, indem man sich fragt, was man als Mensch von den erlebten Gefühlen und Erfahrungen hat. Und zwar bezüglich deiner Ausgangsfragen vor allem in psychologischer Hinsicht, weil das innere Selbst (sowohl "deines" als auch das deines Gesamtselbst) ja in erster Linie eine psychologische Gestalt (in Seths Sinne) darstellt und seine Existenz in der Grundrealität (und somit in einem psychologischen Werteklima) hat.
Was macht es also für das psychologische "Gefüge" des Menschen Apis für einen Unterschied, was er erlebt und was nicht, und/oder ob das Erlebte Lust oder Schmerz bereitet und in welcher Intensität?

Zitat:Dein Stichwort mit den Intensitäten hatte ich natürlich auch schon im Auge. Daher auch meine Frage nach den Extremen im Spektrum. :cool:
Wir erleben Intensitäten. Sie erleben Intensitäten.

Hier besteht der Unterschied darin, dass das "Wesenheits-Bewusstsein" weit gewaltigere Intensitäten "verkraften" und daher erleben kann, als ein einzelner ihrer Inkarnationsaspekte. Was aber den Bereich zwischen den Extremen weder für dich als Wesenheit noch für dich als Apis wertlos macht. Das war ja irgendwie die Ausgangsfrage, oder?

LGT
Vorsicht Apis, Attentat! :Handkicker:




Ich hab grad vorhin (in anderen Zusammenhängen) Sitzung 176 gelesen und dachte dabei, dass dir diese ganze Sitzung, wenn zwar keine direkten Antworten, so aber doch jede Menge intuitiver Anregungen im Hinblick auf deine Frage liefern kann. Lies sie gelegentlich mal, wenn du Zeit und Lust hast und sag mir dann, wie du darüber denkst, ja? Würd’ mich interessieren.


Bis dahin - und falls dir die von mir angeregten Überlegungen (Stichwort „psychologisches Gefüge“) zu wenig Herausforderung bieten - könntest du die Betrachtung des „Menschen Apis“ auch noch um eine Dimension erweitern, ehe du versuchst, dir all das aus der Wesenheits-Perspektive vorzustellen: (Folgendes ist auch aus Sitzung 176):


Zitat:Wenn jede Persönlichkeit eine Energiegestalt ist, dann ist auch jede Familiengruppe eine Energiegestalt. Die Aktionen und Reaktionen formen ihre Merkmale und ihre Natur.

(Rotfärbung und Fettdruck von mir)


Deine Aktionen und Reaktionen formen also auch dein "psychologisches Gefüge" *, von dem ich oben gesprochen habe, und darüber hinaus formen die Aktionen aller Mitglieder einer Familie deren "Energiegestalt" als Ganzes - was sich mit einigem Übermut bis zu Wesenheits-Dimensionen weiterdenken ließe. Jedenfalls müssten alle Aktionen und Reaktionen, sowohl der einzelnen Persönlichkeiten als auch der ganzen Familien-Gestalt allein schon aus diesem Grund (dem Formen ihrer Merkmale und "Natur") auch aus der Sicht aller (/ für alle) daran beteiligten Wesenheiten von Bedeutung und Wert sein. (Und das vermutlich nicht nur im Zusammenhang mit den dabei entstanden Gefühlsintensitäten! )





* Ich habe für das, was ich mit „dein psychologisches Gefüge“ meinte, leider immer noch keine bessere Bezeichnung gefunden, obwohl ich mir seit heute Morgen den Kopf darüber zerbreche. :( Deshalb hier vielleicht mal eine (wie ich fürchte ziemlich umständliche) Umschreibung, die es hoffentlich verständlicher machen kann:

Ich denke dabei zum Einen an den psychisch/emotionalen Aspekt deines Lebens. (Toll. Auch ein völlig abstrakter Begriff :dodgy: ) Neuer Versuch: An das, was für dich dein gesamtes, vielfältiges „psychologisches Leben“ in dieser Inkarnation ausmacht (wie z.B. deine diversen Hoffnungen, Ängste, Triumphe, Niederlagen, Vorlieben, Abneigungen, Fähigkeiten, Interessen etc., sowie all deine emotionalen Reaktionen und Aktionen, die sich daraus ergeben) - ungeachtet aller materiellen und/oder rein intellektuellen Aspekte deines Lebens.

Des Weiteren denke ich bei „Gefüge“ nicht nur an die Ansammlung psychologischer Erfahrungen, die vom Ego als besonders "wichtig" oder intensiv eingestuft wurden, sondern an das umfassendere psychologische "Ganze", das aus den emotionalen Eindrücken all deiner bisherigen körperlichen, mentalen und geträumten Erfahrungen zusammengesetzt ist, den vom Ego erinnerten wie auch den längst vergessenen, die trotzdem ihre, auch für das Ego fühlbaren Spuren hinterlassen haben.

Ein "psychisches Gefüge", das zwar, für dich spürbar, eine Art psychologische Gesamtheit ergibt, das sich aber mit/in jeder deiner Lebensphasen verändert hat, „mitwächst“ und sich mit künftigen Erfahrungen immer weiter verändern wird.

Ich meine also mit diesem seltsamen Begriff - der auch keineswegs von Seth stammt! - nicht die grundlegende Gestimmtheit, von der Seth spricht und die sich (fürs Ego mehr oder weniger spürbar) ganz charakteristisch durch alle deine Inkarnationen zieht, sondern will damit auf das ganz individuelle „psychologische Gefüge und Klima“ deiner aktuellen Inkarnation verweisen, das zwar sehr wohl von der Grundgestimmtheit (wie Seth sie beschreibt) mit gefärbt wird, aber im Unterschied dazu hauptsächlich von den aktuellen Aktionen und Reaktionen gebildet und geformt wird, die du im Lauf dieser speziellen Inkarnation tätigst.

*seufz* Ich habe gerade das Gefühl, dass es umso verworrener wird, je länger ich versuche dir zu vermitteln, woran ich dabei eigentlich denke :cry:

Außerdem meine ich mit „dein psychologisches Gefüge“ das ganze emotionale Gebilde (inklusive intuitiver Aspekte) deines bisherigen Lebens, das dir als „wachbewusster Apis“ bekannt, vertraut und wahrnehmbar ist, und nichts, das nur deinen inneren Anteilen oder dir als Wesenheit bewusst wäre.

Es ist allein dieser psychologische Aspekt deiner Existenz, der deine Lebensqualität ausmacht, daher ist er "nur" schon für „den Menschen Apis“ viel bedeutsamer und wichtiger, als alle materiellen und intellektuellen Aspekte deines Lebens!
Und wenn das schon für die inkarnierte Persönlichkeit und deren äußere Anteile gilt, ist es meines Empfindens nach doch mehr als naheliegend, dass Gefühle und psychologische Umstände auch für das innere Selbst und aus der Perspektive der Wesenheit weit bedeutsamer und "wertvoller" sind als die materiellen Faktoren, die diese Befindlichkeiten hervorrufen.
Deshalb meinte ich, es käme der Wesenheit sicher nicht auf das Lebensmittel oder die Anzahl der „Arbeitsfahrten“ an, aber sehr wohl auf die emotionalen Umstände und Assoziationen, die für ihren äußeren Anteil namens Apis damit einhergehen.


Mit den Grenzen der Verbalisierung hadernde
Tash
Ein Aspekt springt mir sofort ins Auge:
Die materiellen Aspekte nicht. OK.
Aber meinst Du wirklich, die intellektuellen Aspekte meines Lebens seien in irgendeiner Form "unbedeutend"?

nicht angriffener, jetzt zum Lesen der Si. 176 übergehender
Apis
(04.07.2012, 17:20)Apis schrieb: [ -> ]Aber meinst Du wirklich, die intellektuellen Aspekte meines Lebens seien in irgendeiner Form "unbedeutend"?

Nein, das meine ich ganz und gar nicht. Sie sind durchaus bedeutend.

Fakt ist aber, dass ihnen die psychologischen Aspekte Richtung und Ausmaß diktieren, sie also von ihnen abhängig sind. "Rein intellektuell" gibt es eigentlich gar nicht.


Eines deiner Beispiele bezog sich auf die allfällige Bedeutung der Wahl des Frühstücks. Wenn du Nutella liebst und Müsli nicht sonderlich magst oder gar verabscheust (psychologische Faktoren), beim Frühstück aber trotzdem zum Müsli greifst, weil du das für gesünder hältst (intellektueller Faktor), dann scheint es nur so, als würde der Intellekt hier nicht dem Diktat des Psychischen folgen. Das tut er nämlich sehr wohl auch in einem solchen Fall. Der psychische Faktor, der den Griff zum Müsli diktiert, heißt dann vielleicht Angst vor dem Zahnarzt oder Abneigung gegen Übergewicht - und der psychologische Faktor der Angst wird in diesem Fall sicher intensiver sein, als der psychologische Faktor, der sich Nutella wünscht. Wäre er nicht intensiver, würdest du nicht zum Müsli, sondern zum Nutellaglas greifen. Tausendprozentig!

Und was für deine Lebensqualität bedeutsam ist (ich lass die Wesenheit hier mal absichtlich weg), ist nicht der Umstand Müsli statt Nutella zu essen, sondern einerseits deine Ängste vor kranken Zähnen oder Übergewicht und andererseits das Gefühl des Verzichts beim Verzehr des Müslis.


Deshalb habe ich die materiellen und "rein" intellektuellen Aspekte (auch hinsichtlich der Wesenheitsfrage) unbeachtet gelassen. Die sind und bleiben nicht ausschlaggebend oder bedeutsam für deine Lebensqualität und Lebenserfahrung. Und um den Nutzen für (oder das Interesse der) Wesenheiten nun doch mit rein zu bringen, "hat sie" insofern "was" von deinen Gefühlen, als die Summe der Lebenserfahrungen und Lebensqualitäten all ihrer Inkarnationen ihr Wesen (das Wesen der Wesenheit :mrgreen: ) ausmacht. (Oder formt, wenn dir das lieber ist.) Zumindest mit-ausmacht und mit-formt, denn das Ganze ist immer mehr als die Summe seiner Teile. Aber das würde hier zu weit führen und ist für die Betrachtung deiner Frage meiner Ansicht nach auch gar nicht nötig.

LGT
(04.07.2012, 16:49)Tash schrieb: [ -> ]Lies sie gelegentlich mal, wenn du Zeit und Lust hast und sag mir dann, wie du darüber denkst, ja? Würd’ mich interessieren.
Ein interessanter Ansatz! Die Familie hat als meine nächstgrößere unmittelbare Umgebung auch eine "Gestalt". Das habe ich bisher nicht BEWUSST so gesehen. Das ergibt im Ergebnis einen passenden und handlichen Vergleich für mein Verhältnis zur Wesenheit. Eventuell ist meine Familie mir ebenso nah wie meine Wesenheit mit den ganzen anderen Inkarnationen.

Zitat:Ich denke...An das, was für dich dein gesamtes, vielfältiges „psychologisches Leben“ in dieser Inkarnation ausmacht (wie z.B. deine diversen Hoffnungen, Ängste, Triumphe, Niederlagen, Vorlieben, Abneigungen, Fähigkeiten, Interessen etc., sowie all deine emotionalen Reaktionen und Aktionen, die sich daraus ergeben) - ungeachtet aller materiellen und/oder rein intellektuellen Aspekte deines Lebens.

Zitat:Des Weiteren denke ich bei „Gefüge“ nicht nur an die Ansammlung psychologischer Erfahrungen, die vom Ego als besonders "wichtig" oder intensiv eingestuft wurden, sondern an das umfassendere psychologische "Ganze", das aus den emotionalen Eindrücken all deiner bisherigen körperlichen, mentalen und geträumten Erfahrungen zusammengesetzt ist, den vom Ego erinnerten wie auch den längst vergessenen, die trotzdem ihre, auch für das Ego fühlbaren Spuren hinterlassen haben.
Ein "psychisches Gefüge", das zwar, für dich spürbar, eine Art psychologische Gesamtheit ergibt, das sich aber mit/in jeder deiner Lebensphasen verändert hat, „mitwächst“ und sich mit künftigen Erfahrungen immer weiter verändern wird.
Außerdem meine ich mit „dein psychologisches Gefüge“ das ganze emotionale Gebilde (inklusive intuitiver Aspekte) deines bisherigen Lebens, das dir als „wachbewusster Apis“ bekannt, vertraut und wahrnehmbar ist, und nichts, das nur deinen inneren Anteilen oder dir als Wesenheit bewusst wäre.
Es ist allein dieser psychologische Aspekt deiner Existenz, der deine Lebensqualität ausmacht, daher ist er "nur" schon für „den Menschen Apis“ viel bedeutsamer und wichtiger, als alle materiellen und intellektuellen Aspekte deines Lebens!
Und wenn das schon für die inkarnierte Persönlichkeit und deren äußere Anteile gilt, ist es meines Empfindens nach doch mehr als naheliegend, dass Gefühle und psychologische Umstände auch für das innere Selbst und aus der Perspektive der Wesenheit weit bedeutsamer und "wertvoller" sind als die materiellen Faktoren, die diese Befindlichkeiten hervorrufen.
[i]Deshalb meinte ich, es käme der Wesenheit sicher nicht auf das Lebensmittel oder die Anzahl der „Arbeitsfahrten“ an, aber sehr wohl auf die emotionalen Umstände und Assoziationen, die für ihren äußeren Anteil namens Apis damit einhergehen.
Mmmh. :Kopfkratz::Kopfkratz:
Ich kaue daran nun schon einen Tag lang. Irgendwie gefällt es mir.
Aber richtig greifen kann ich es nicht.

Ich habe - wieder die Brücke zu den Intensitäten schlagend - für mich entschieden, dass mich als Wesenheit :mrgreen: viel mehr die Ereignisse mit INDIVIDUELL größerer Intensität interessieren.
(Ich möchte hier betonen, dass ein lebenslanger, täglicher Müsligenuss durch die pure Wiederholung schon auch eine riesige Intensität erzeugen kann. Das gilt übrigens für Müsli auch rein dental gesehen.)
Das können dann ja auch für jeden ganz unterschiedliche Dinge sein: dem einen wird einen Serie von 10 Bienenstichen an einem Abend zum traumatischen Erlebnis der Inkarnation mit Existenzangst, der nächste ärgert sich nur kurz über so etwas und hadert stattdessen mit seinem Leben, weil Schland nicht die EM gewonnen hat.

Zitat:Die Frau konnte es einfach nicht über sich bringen, eine vollständige Konstruktion zu formen. Ihre Energien waren nicht in einer Weise eingerichtet, die es ihr erlaubt hätte, ein normales Kind zu gebären. Sie reagierte zutiefst auf Gewalt und war allzu empfindsam. (DFS 4, Si.176)

Mmmh. :Kopfkratz::Kopfkratz:
Ein Kind als "vollständige Konstruktion"?
"Eingerichtete Energien"?
Ich habe das Gefühl, das würde auch noch ein paar interessante Aspekte erhellen, weiß aber nicht genau, was...

Irgendwie entsteht für mich (wiedermal...) der Eindruck, dass das "psychologische Gefüge" eine höchst individuelle Testkombination von Konzepten ist, ein von Dir als Wesenheit aus reiner Neugier konstruiertes Geflecht aus Überzeugungen, das auf Ebene der Inkarnation nun in allen Belangen möglichst klar umgesetzt werden soll.

Mich haben an Si. 176 auch noch Wörter wie Liebe, Eitelkeit, Stolz, Angst, Verbitterung fasziniert, aber auch Wörter wie Freiheit, Erfolg, Reichtum.

Zuerst interpretierte ich Deine Ausführungen darauf dann so, dass damit das Gewicht eher auf Emotionen und ihren Wert gelegt wird - mit einer Tendenz zur Abwertung des Intellekts. Aber so war das wohl dann doch nicht gemeint, oder doch?

LG
Apis
Hi Apis,

passend zum Thema als Inpiration:

Zitat:DNpR, Stz. 672
....
Jeder Tag ist also gewissermaßen eine Inkarnation, und zwar nicht nur symbolisch - denn in der Kreuzung zwischen Seele und Fleisch spiegelt jedes Selbst täglich seine Reinkarnations- oder Simultanselbst wider. Das gleiche gilt für das praktische Leben: jeder Tag trägt die Lösungen für aktuelle Probleme in sich. Wenn ihr euch also eines bestimmten Problems (einer Prüfung) bewußt seid, so könnt ihr euch darauf verlassen, daß die L ö s u n g e b e n s o i n e u r e r Re i c hwe i t e liegt, wie das Problem selbst. (Nachdrücklich:) Die Lösung ist einfach die Kehrseite eures Problems, die augenblicklich nicht in eurem Blickwinkel liegt. Es sind sogar klare Hinweise
vorhanden, welche Richtung ihr einschlagen müßt; die Lösung ist euch nicht fremd, sie bleibt nur unerkannt, weil ihr so auf das Problem fixiert seid.
Dies gilt für jede Art Problem oder Dilemma.
(...) Obwohl jeder von euch ein Individuum ist und Willensfreiheit hat, seid ihr auch ein Teil eines anderen I c h . Ihr identifiziert euch nur
momentan nicht mit eurem größeren Selbst. Ihr habt eure eigenen, einmaligen Charaktermerkmale. Euer größeres Wesen verfügt auch über seine eigene Originalität; doch es besteht so etwas wie eine Familienähnlichkeit, und daher
suchen sich euer Gesamtselbst und euer anderes Selbst oft die gleiche Art von Herausforderungen aus, wenn auch auf unterschiedliche Weise.
Auf ihre Weise sind andere Teile eures multidimensionalen Wesens in Erfahrungen verwickelt, die den euren nicht ganz unähnlich sind, obgleich die Situation v o n a u ß e n gesehen vollkommen anders sein kann. Ihr Fortschritt ist in latenter Form im Fenster des Augenblickspunktes verborgen - wobei der Augenblickspunkt einfach eure momentane Berührung mit der euch bekannten
Realität darstellt. Die Abenteuer eurer mehreren Simultanselbst lassen Spuren in eurem Bewußtsein zurück, manchmal in Form von Ideen, Tagträumen oder unzusammenhängenden Vorstellungsbildern, manchmal sogar in Gestalt plötzlich auftauchender Intuitionen. Ihr könnt sie anzapfen und ans Licht ziehen, sie helfen euch, eure aktuellen Probleme zu verstehen.


Stz. 672
...
Wenn euch eure bewußt gehegten Glaubenssätze großen Kummer bereiten, können euch kompensatorische, heilende Glaubenssätze aus dieser
Quelle zufließen. Eure Wesenheit, das größere Bewußtsein, das ihr auch seid, kreuzt sich mit Raum und Zeit; sie wird gleichzeitig an vielen
Augenblickspunkten inkarniert (diese wurden In der 668sten Sitzung, Kapitel 19, erörtert). Jeden dieser Einstiege in die dreidimensionale Existenz würdet ihr
als ein Leben mit seinem eigenen Selbst bezeichnen. Und ihr selbst seid eines von diesen.
(...) Jedes Selbst muß sich im zeitlichen Kontext erfahren. Doch jedes Selbst ist zugleich auch ein Teil seiner größeren Wesenheit; es ist ein Teil jener Energie, aus der es dauernd hervorgeht. In Träumen pulsiert eure Energie zu jenem Wesen zurück, das ihr eigentlich seid.
(...) Man könnte sagen, daß ihr jede Nacht durch atmosphärische Schichten und Eintrittspunkte hin- und herreist, ohne euch dessen bewußt zu sein. Ihr legt im Schlaf die endlose Strecke zwischen Geburt und Tod zurück. Euer Bewußtsein, wi e i h r e s k e n n t , überspringt diese Kluft, ohne dabei sein eigenes Kontinuitätsgefühl zu verlieren. Das alles hat mit dem Pulsieren der Energie und des Bewußtseins zu tun, und a u s e i n e r a n d e r e n P e r s p e k t i v e b e t r a c h t e t ist das, was ihr für euer Leben haltet, die sichtbare »Länge« eines Lichtstrahls.

Die Hervorhebungen sind Original. Die Verlinkungen? Sie sind doch praktisch, was meinst Du Omega?


LG

Mila
Ich habe mal versucht, auf eure beiden Ansätze einzugehen, Tash und Mila, und sie in einer einzigen Antwort bearbeitet. Viel Spaß damit!

[quote='Mila' pid='67701' dateline='1341606550']
[quote]DNdpR, Si. 672
(...) Obwohl jeder von euch ein Individuum ist und Willensfreiheit hat, seid ihr auch ein Teil eines anderen I c h . Ihr identifiziert euch nur momentan nicht mit eurem größeren Selbst. Ihr habt eure eigenen, einmaligen Charaktermerkmale. Euer größeres Wesen verfügt auch über seine eigene Originalität; doch es besteht so etwas wie eine Familienähnlichkeit, und daher suchen sich euer Gesamtselbst und euer anderes Selbst oft die gleiche Art von Herausforderungen aus, wenn auch auf unterschiedliche Weise.
Auf ihre Weise sind andere Teile eures multidimensionalen Wesens in Erfahrungen verwickelt, die den euren nicht ganz unähnlich sind, obgleich die Situation v o n a u ß e n gesehen vollkommen anders sein kann.

Si. 672
...
Eure Wesenheit, das größere Bewußtsein, das ihr auch seid, kreuzt sich mit Raum und Zeit; sie wird gleichzeitig an vielen Augenblickspunkten inkarniert (diese wurden In der 668sten Sitzung, Kapitel 19, erörtert). Jeden dieser Einstiege in die dreidimensionale Existenz würdet ihr
als ein Leben mit seinem eigenen Selbst bezeichnen. Und ihr selbst seid eines von diesen.
(...) Jedes Selbst muß sich im zeitlichen Kontext erfahren. Doch jedes Selbst ist zugleich auch ein Teil seiner größeren Wesenheit; es ist ein Teil jener Energie, aus der es dauernd hervorgeht. In Träumen pulsiert eure Energie zu jenem Wesen zurück, das ihr eigentlich seid.
[/quote]

Was ich aus Deinen Zitaten für themenrelevant hielt, habe ich stehengelassen.

Es geht daraus hervor, dass es wichtig für die Wesenheit ist, Selbste im zeitlichen Kontext inkarniert zu haben.

Es scheint hier weniger um Lust und Schmerz zu gehen, als um das Gewinnen von Erfahrungen mit ähnlichen Herausforderungen. Familien von Selbst bearbeiten mit unterschiedlichen Ausgangspunkten z.B. unterschiedliche Ansätze für das gesellschaftliche Zusammenleben.

Ich denke, hier hilft mal wieder die Betrachtung astrologischer Kategorien:
die Erfahrung des Verlassens der Öffentlichkeit z.B. zugunsten eines Rückzugs in die Familie (Achse X/IV) ist im Grunde als Lösung/Erfahrung ebenso gültig wie die Aufgabe der Familie mit einem Aufgehen im öffentlichen Leben: in beiden Fällen kann der individuelle Wert der Familie im Vergleich zur Öffentlichkeit erlebt werden. Und in beiden Fällen wird es Außenstehende geben, die voller Unverständnis über die bewussten Maßlosigkeiten und Übertreibungen der betreffenden Persönlichkeiten ablästern (warum nur kümmert er sich nur um seine Karriere, warum nur lässt er sich in der Familie hängen, ohne jeden Ehrgeiz, etwas zu erreichen?) ohne zu erkennen, dass im Extrem und im Auf-die-Spitze-treiben gerade am besten Lernerfolge für die Wesenheit zu gewinnen sind.

Der Wert einer Sache lässt sich manchmal am besten dadurch bestimmen, dass man sie völlig aufgibt.

Die Wesenheit inkarniert dann z.B. in armen Familien, in reichen Familien, oder auch ganz ohne Familie - als Retortenkind. Mit dem Wohlstand kann dann auch noch das Erfolgsthema eingeflochten werden. Die unterschiedlichen Erfahrungen von Freud und Leid ergeben ein ineinanderfließendes Bild zum Thema "Familie". Und die (Borledim-:Handkicker: ) Wesenheit ist danach um einiges runder und bewusster geworden.

Ja, so ungefähr stelle ich mir das vor. Vereinfacht. :mrgreen:

LG
Apis
Apis schrieb:Es geht daraus hervor, dass es wichtig für die Wesenheit ist, Selbste im zeitlichen Kontext inkarniert zu haben.

Es scheint hier weniger um Lust und Schmerz zu gehen, als um das Gewinnen von Erfahrungen mit ähnlichen Herausforderungen.

Würde ich so nicht sagen. Für das Gewinnen von Erfahrungen braucht es ja auch den dazu nötigen Antrieb. Und wenn Seth sagt, dass Schmerz und Lust die stärksten Aspekte allen Bewusstseins seien, dann sind wohl auch sie es, die den stärksten Antrieb/Anreiz für alle Erfahrungen liefern. Für ihr Erfahren wie auch für ihr Vermeiden.

Wenn man dann die Aussage mit den Aktionen und Reaktionen dazu nimmt, die Merkmale und Natur der Energiegestalten formen, dann spielen Lust und Schmerz nicht nur für diese "Formgebung", sondern auch für die von den "Gestalten" jeweils gewonnenen Erfahrungen die wichtigste Rolle.

Was wiederum für die Relevanz der psychologischen Faktoren spricht.

Schließt sich doch sehr schön, der Kreis. Findest du nicht?

LGT
(11.07.2012, 19:50)Tash schrieb: [ -> ]Für das Gewinnen von Erfahrungen braucht es ja auch den dazu nötigen Antrieb. Und wenn Seth sagt, dass Schmerz und Lust die stärksten Aspekte allen Bewusstseins seien, dann sind wohl auch sie es, die den stärksten Antrieb/Anreiz für alle Erfahrungen liefern. Für ihr Erfahren wie auch für ihr Vermeiden.
Mmmh. Also doch (nur?) wieder ein Motivationsproblem? :Kopfkratz: Der Begriff "Motivation" verfolgt mich schon weit über 20 Jahre. Wenn ich einen anderen Beruf hätte wählen wollen, ich wäre Motivationspsychologe geworden. Mich interessieren schon seit früher Kindheit Fragen wie "was hat den/die dazu gebracht, das zu tun?" Karl von Frisch und Konrad Lorenz hatte ich als 12jähriger schon gelesen. Vermutlich werden diese verhaltenspsychologischen Aspekte aber schon von einem anderen Selbst viel genauer untersucht - oder ich forsche eben hier im Forum... :angel: :mrgreen::groehl
Los geht's übrigens meistens mit Lernpsychologie: Belohnungs- und Bestrafungslernen... :Handkicker:

Deine psychologischen Aspekte sind mMn nichts anderes als Vorlieben und Abneigungen - und das Überzeugungsgebäude, das dahinter steht: Dein individueller Schatz an Glaubenssätzen, in steter Entwicklung begriffen.

LG
Apis
(12.07.2012, 07:14)Apis schrieb: [ -> ]Los geht's übrigens meistens mit Lernpsychologie: Belohnungs- und Bestrafungslernen... :Handkicker:

Lust und Schmerz halt :mrgreen:

Steht das für dich noch in irgendeinem Zusammenhang mit deiner Ausgangsfrage?

Zitat:Deine psychologischen Aspekte sind mMn nichts anderes als Vorlieben und Abneigungen - und das Überzeugungsgebäude, das dahinter steht: Dein individueller Schatz an Glaubenssätzen, in steter Entwicklung begriffen.

Ich meine damit bei weitem nicht nur Vorlieben und Abneigungen. Als nur eines von unzähligen Beispielen: der Unfalltod deines Kindes wäre eine psychologische Erfahrung, die an Intensität schwer zu überbieten wäre. Eine solche Erfahrung auf eine "Abneigung" zu reduzieren, hielte ich für ein wenig zu kurz gegriffen :zwinker:

Dass dein psychisches Erleben von deinen GS entscheidend geprägt und ggf. verändert wird, sehe ich auch so.

LGT
Zitat:Steht das für dich noch in irgendeinem Zusammenhang mit deiner Ausgangsfrage?
Ja, selbstverständlich. Es muß noch MEHR geben als Lust und Schmerz.
Es steckt noch etwas mehr dahinter.

In der zweiten oder dritten Unterrichtsstunde kommt dann schon die Info, dass Belohnungs- und Bestrafungslernen nicht immer dauerhaft funktioniert 8) :Handkicker:

Zitat:Deine psychologischen Aspekte sind mMn nichts anderes als Vorlieben und Abneigungen - und das Überzeugungsgebäude, das dahinter steht: Dein individueller Schatz an Glaubenssätzen, in steter Entwicklung begriffen.

Zitat:Ich meine damit bei weitem nicht nur Vorlieben und Abneigungen. Als nur eines von unzähligen Beispielen: der Unfalltod deines Kindes wäre eine psychologische Erfahrung, die an Intensität schwer zu überbieten wäre. Eine solche Erfahrung auf eine "Abneigung" zu reduzieren, hielte ich für ein wenig zu kurz gegriffen :zwinker:
Vielleicht unpräzise, vielleicht auch "zu kurz gegriffen", ja. Die Reduktion auf "intensive Abneigung" solchen intensiven Erfahrungen gegenüber wirkt gekünstelt und herzlos. Trotzdem kann man's reduziert so sehen: was könnte denn hinter dem Unfalltod (Ereignis) stecken?
Es könnte z.B. zugrunde liegen:
- die Abneigung der Eltern, das Kind in seinem So-sein anzunehmen
- die Neigung der Eltern zu Freiheit und Selbstverwirklichung
- die Abneigung der Eltern, loszulassen oder Individualität anzunehmen
- die Neigung der Eltern, über die Entwicklung des Kindes zu bestimmen
- die Abneigung der Eltern, selbst intensive Gefühle zuzulassen
- die Neigung der Eltern, sich sozial in Selbsthilfegruppen zu engagieren
- die Abneigung der Eltern, sich mit dem Tod zu beschäftigen
- die Neigung der Eltern, nur das Leben zu sehen
- die Neigung der Eltern, das Kind nicht erwachsen sehen zu wollen
- die Neigung der Eltern, nicht Großeltern werden zu wollen
- die Abneigung des Kindes, sich in Abhängigkeit zu erleben
- die Neigung des Kindes, bequeme Abhängigkeit zu genießen
- die Abneigung des Kindes, Pubertät und Sexualität zu erleben
- usw.

Dabei werden - von unterschiedlichen Seiten - Themenbereiche erfahren, die (sich) ein Selbst schon zum Interessen- und Motivationsschwerpunkt erklären könnte, oder?

bLG
Apis
So gesehen, ja.

Was mir dabei noch nicht ganz einleuchtet:

Zitat:Es muß noch MEHR geben als Lust und Schmerz.
Es steckt noch etwas mehr dahinter.

Wenn du nicht nur Lust/Schmerz, sondern generell alle psychologischen Aspekte unter den Begriffen Abneigung/Neigung zusammenfasst, was könnte es denn dann außer diesen beiden Faktoren noch "mehr" geben, das für Gesamtselbst und Wesenheit (oder auch nur den einzelnen Inkarnations-Aspekt) von Bedeutung wäre?
Ich weiß es nicht. Verwirklichung der Abneigung führt zu Schmerz, Neigung zu Lust.

Zitat:Diese Schauspiele sind schwerlich ohne Sinn. In ihnen lernt die multidimensionale Persönlichkeit aus ihren eigenen Handlungen. Sie probiert eine endlose Reihe von Positionen, Verhaltensmustern, Einstellungen aus und ersetzt sie durch andere, als eine Folge dieser Versuche.

...
Es lernt die Kunst der Verwirklichung. Es verfügt über einen unerschöpflichen Reichtum an Kreativitätsquellen und Entwicklungsmöglichkeiten. Doch muß es erst die Mittel finden, diesen Reichtum zu verwirklichen, und muß in sich die Fähigkeiten entwickeln, jenen unsäglichen Schöpfungen, die in ihm sind, zum Leben zu verhelfen.
Aus diesem Grunde schafft es Bedingungen verschiedenster Art, um sich darin zu bewähren, und stellt sich selber Aufgaben, von denen manche, euren Begriffen nach, zumindest anfänglich zum Scheitern verurteilt sind, weil nämlich erst die Bedingungen geschaffen werden müssen, unter denen Neuschöpfung möglich wird. Und all dies geschieht mit großer Spontaneität und unbändiger Freude.

(GmS, Si. 521)

Es scheint wirklich nicht die Rolle zu spielen, ob's Lust oder Frust wird.
Es scheint allein um's schöpferische, spielerische Ausprobieren zu gehen.

:-))
Apis