DAS Seth-Forum

Normale Version: Demenz - wisst Ihr, was Seth darüber geschrieben hat?
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Guten Morgen, Ihr Lieben,

nun habe ich - bzw. die Schwiegermutter - ein Problem, das ich gern verstehen würde. Sie ist 83, lebt noch allein, hat allerdings in den letzten 3 Monaten massivst abgebaut :roll: .

Wir haben recht lockeren Kontakt, wir telefonieren hin und wieder, und sie kommt manchmal -so alle 2 Monate - zum Essen zu uns. Und nun ist ihr Kurzzeitgedächtnis massiv "gestört".

Nach Telefonaten mit ihrem 2. Sohn, mit einer guten Freundin, die täglich mit ihr telefoniert, müssen wir sie nun diese Woche überreden, in eine Klinik zu gehen. Ihre Ärztin weiß gar nichts von der Geschichte, und sie hat auch keine ordentlichen Medikamente - ausser einem, das sie selber in der Apotheke kauft.

Zum Glück haben wir eine Ärztin in der Familie, die am Ostermontag alarmiert wurde, als meine Schwiegermutter auf einer Fahrt zu einer Kommunion der Schwester dieser Ärztin ins Auto "machte" - sie ist eine sehr saubere Person gewesen.

Was mich interessiert: Fällt Euch etwas ein - und vielleicht, wo das steht -, was Seth über Demenz geschrieben hat?

Danke und liebe Grüße, Miriam
Liebe Miriam,

schau Dir mal diesen Link an. Hier führten wir vergangenes Jahr eine recht interessante Diskussion über Alzheimer bzw. senile Demenz; u.a. ist dort auch ein Zitat eingestellt, in dem Seth sehr schön auf den geistigen Rückzug im Alter eingeht. Vielleicht hilft Dir das im Moment ja schon ein wenig weiter.

Hier noch ein weiteres Seth-Zitat
Seth;Individuum und Massenschicksal", Stzg. 804 schrieb:Der persönliche Krankheitsfall ereignet sich daher in einem gesellschaftlichen Kontext. Dieser Kontext ist das Ergebnis von zu Glaubenssätzen verdichteten Überzeugungen, die die betroffene Person mit den Massen teilt, Überzeugungen, die auf allen kulturellen Ebenen ineinander verwoben sind und somit persönlichen und öffentlichen Zwecken dienen.
Es handelt sich um all jene Krankheiten, die man im allgemeinen den verschiedenen Altersgruppen zurechnet. Die Leiden der Betagten entsprechen genau euren gesellschaftlichen und persönlichen Glaubensüberzeugungen und der Struktur eures Familienlebens. Tiere haben im Alter ihre eigene Würde; und ebenso sollte es sich doch mit alten
Menschen verhalten. Senilität ist eine unnötige mentale und psychische Seuche. Man wird davon »befallen«, weil man, wenn man jung ist, glaubt, daß alte Menschen zu nichts mehr taugen. Und da es keine Schutzimpfungen gegen Glaubensüberzeugungen gibt, werden junge Menschen, wenn sie alt werden, zu »Opfern« der eigenen Einstellung.

Was das Malheur Deiner Schwiegermutter auf der Fahrt zur Kommunion betrifft, da könnte sie von der Streßsituation überfordert gewesen sein und dadurch die Kontrolle über die körperlichen Signale verloren haben. (Es muß also gar nicht unbedingt gleich an ein Altersheim gedacht werden.)

Ich hatte schon sehr viel mit alten Menschen zu tun, und hier speziell mit dementen. Häufig konnte ich dabei die Beobachtung machen, daß hochdosierte Vitamin-, Mineral- und Ginko-Präparate für alle Beteiligten wünschenswertere Ergebnisse zeigten als die üblicherweise bei Demenz verabreichten Medikamente. Allerdings sieht das die Schulmedizin nicht so und deshalb werden die Kosten für diese relativ teuren Präparate von den Krankenkassen nicht übernommen.

Alles Liebe
Hologramm
Hallo Hologramm,

schön! Ich hoffte, dass Du Dich meldest. Die zitierte Stelle bei Seth - klar, sie kommt mir sehr bekannt vor. Dem Link werde ich folgen und lesen.

Merkwürdigerweise hat meine Schwiegermutter sich im Laufe ihres Lebens sehr stark verändert. Ich hatte 20 Jahre keinen Kontakt zu ihr - sie war eine harte, sselbstgerechte Person. Die Familie fürchtete ihre Launen.

Dann starb mein Schwiegervater mit 52 Jahren (sie war 51), und langsam veränderte sie sich. Nun ist sie eine goldige freundliche menschliche kleine Oma. Sie mochte z.B. früher absolut keine Katzen, und wir haben momentan drei Stück. Sie streichelt sie und macht und tut.

Ich sage immer: Ich habe zwei Schwiegermütter .... Und nun das. Sie ist sehr unternehmungslustig und läuft noch in der Gegend herum.

Na ja, welche Glaubenssätze sie übers Alter hat, weiß ich natürlich nicht.

Danke für den Tipp mit den Vitaminen usw. Vielleicht hilft es etwas.

Liebe Grüße, Miriam
Hallo Miriam,

noch ein Gedanke fiel mir ein: Flüssigkeitsmangel wirkt sich sehr nachteilig auf das Gedächtnis aus. Viele ältere Menschen trinken ganz einfach zu wenig und merken gar nicht, daß sie vor Trockenheit schon fast rascheln ;). Sobald sie es schaffen, wieder ausreichend zu trinken, bessert sich in solchen Fällen die Denkfähigkeit deutlich.

Ich beglückwünsche Dich zu Deiner "zweiten" Schwiegermama. 8) :goodluck

Liebe Grüße
Hologramm
Hallo Holo,

gestern abend ist sie ohne weiteres in die Geriatrie mitgegangen - mein Mann hat sei gefahren, damit sie nicht noch über Nacht zuhause sitzt. Und sie ist völlig dehydriert - wie Du sagtest.

Jetzt hoffen wir das beste. Die Diskussion über Alzheimer fand ich sehr interessant.

"Eigentlich" ist sie lebenslustig, aber wie es drinnen aussieht ....

Danke und liebe Grüße, Miriam
Hallo Miriam,

das freut mich, daß sie so problemlos in die Klinik mitgegangen ist. Vielleicht sind die beunruhigenden Symptome ja wirklich nur auf behebbare Mangelerscheinungen zurückzuführen und sie flitzt bald wieder topfit und lebenslustig daheim und in der Umgebung herum.

Liebe Grüße
Hologramm
Super Holo, danke für das Zitat!

Ich stimme 100% mit Seth überein... hehe

Was diese kollektiven Glaubenssätze alles bewirken könnn, man staunt immer wieder...

Gilla

Ich komme nochmals auf das Thema zurück, weil ich gerade folgenden Elias-Text gelesen haben:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://transcripts.eliasweb.at/t_session?session_nr=158">http://transcripts.eliasweb.at/t_session?session_nr=158</a><!-- m -->

Some individuals accomplish partial action of transition within physical focus. This has been an occurrence throughout your history. This is not a new concept. This is not a new action. Each individual which experiences senility throughout your history has been engaging the action of transition within physical focus. This is continued within non-physical areas of consciousness after death. In such cases, the action of transition, to your way of thinking within a time framework, shall be accomplished much more quickly

Manche Individuen bewältigen einen teilweise Übergang (auf die nicht physische Ebene), während sie noch physische fokussiert ind. Dies ist im Verlauf der Menschheitsgeschichte immer wieder geschehen. Dies ist kein neues Konzept oder neuer Vorgang. Jedes Individuum, das in der Menschheitsgeschichte senil wurde, befasste sich mit dem Übergang, während es noch physisch fokussiert war. Dies wird nach dem Tode in nicht-physischen Bewusstseinsbereichen fortgesetzt. In solchen Fällen geschieht der Übergangsprozess Eurer Zeitrahmen-Denkweise nach viel schneller.

Viele Grüße
Gilla
Hologramm schrieb:das freut mich, daß sie so problemlos in die Klinik mitgegangen ist. Vielleicht sind die beunruhigenden Symptome ja wirklich nur auf behebbare Mangelerscheinungen zurückzuführen und sie flitzt bald wieder topfit und lebenslustig daheim und in der Umgebung herum.

Hallo Hologramm,

leider hat sie sich doch wohl vom Weltgeschehen zurückgezogen. Am Freitag haben wir sei geholt. Körperlich geht es ihr nach gut Essen und viel Trinken besser, aber der Kopf .... Wir wollten sie nicht gleich in ein Heim bringen. Das Problem ist: Wann ist der Zeitpunkt gekommen? Wenn sie die Bude abfackelt? Wann? Uch je .... :roll:

Zeitweise ist sie ganz klar, und dann: 5 Minuten nach dem Einnehmen der Tabletten: habe ich die Tabletten schon genommen? Jaaaa. 5 Minuten später: Habe ich die Tabletten genommen?

Und etwas fiel mir ganz stark auf: sie kramt in allen Ecken, ohne dass ich den Sinn erkennen kann. Das geht so: Ich habe noch Duschzeug - sie rennt ins Bad, holt das Duschzeug: Das habe ich von Christel, dove mit Aloe Vera (z.B.). Sie stellt es irgendwo hin. Sie geht wieder an den Schrank und fängt an, ihn auszuräumen, räumt aber nichts mehr ein.

Und so ging sie in der Zeit, als wir dort waren, an alle Schränke, räumte aus, erläuterte, wer ihr dies oder das geschenkt hat, oder wo sie es gekauft hat, und bald stand alles mögliche herum, das Chaos war perfekt (wie in ihrem Kopf).

Ich selber räume auch manchmal Schränke auf - wider da innere Chaos. Ihr Chaos ist vermutlch ein Symbol für den wirren - kreativen? - Vorgang in ihrem Kopf.

Nun hat sie Termine: Morgens und abends kommt der Pflegedienst zur Tablettengabe, mittags der Rollende Mittagstisch. Sie meckert: Dann muss ich ja immer zuhause sein! Auf die Frage, ob sie denn lieber in ein Heim wolle, wehrte sie mit Händen und Füßen ab.

Ich habe kein gutes Gefühl.....

Liebe Grüße, Miriam
Hallo Gilla,

dass Senile sich langsam, langsam vom Erdengeschehen zurückziehen, dachte ich mir schon länger. Seth hat das auch über Leute geschrieben, die im Koma liegen, bevor sie sterben.

Meine Schwiegermutter ist körperlich noch gut beisammen für ihre 83 Jahre. Sie geht manchmal - aus Langeweile? Weil sie raus will? weil sie sch einsam fühlt? - viermal am Tag ins gleiche Geschäft. Immerhin kauft sie keine Dinge, die sie nicht braucht.

Bei ihr wird dieses Abwenden sicher noch lange dauern. und ich befürchte, irgendwann müssen wir sie in ein Heim bringen - grässlich: gerichtliche Verfügung, weil sie ja nicht will. Auf der anderen Seite hat ihr der Kontakt mit Menschen in der Geriatrie, wo sie jetzt 3,5 Wochen war, gut getan.

Liebe Grüße, Miriam
Liebe Miriam,

was Du schilderst, hört sich wirklich nach Rückzug vom Weltgeschehen an bzw. nach Schnupperexkurse in andere Dimensionen, die sicherlich mit der Zeit ausgedehnter werden. Keine leichte Zeit für Dich, für Euch - und für sie, da sie selbst ihr "Manko" teilweise merkt und verunsichert wird, sicher auch nicht.

Deinen Horror vor einer Heimeinweisung gegen ihren Willen kann ich gut nachvollziehen. Ebenso verständlich ist mir aber auch ihre Abwehrhaltung gegen den Wohnungswechsel in ein Heim. Möglicherweise würde eine abrupte totale Veränderung ihrer Lebensumstände und Gewohnheiten ihren Zustand sogar verschlimmern.

Hast Du, habt Ihr schon einmal an Tagespflege gedacht? Manche Pflegeheime bieten diese Form der Pflege an, d. h. die Menschen werden morgens abgeholt, bekommen im Heim zu essen und ihre Medikamente, in der Zeit zwischen den Mahlzeiten werden gemeinsame Unternehmungen in kleinen Gruppen angeboten (z.B. basteln, Gymnastik, Gedächtnistraining, Spaziergänge). Nach dem Abendessen werden sie wieder nach Hause gebracht.

Der Vorteil dieser Pflegeversion wäre: Sie wohnt und schläft in der gewohnten Umgebung, während des Tages ist sie unter Aufsicht, hat Ansprache und bis zu einem gewissen Grad Abwechslung - und sie braucht sich um keine Termine zu kümmern ;). Vielleicht gefällt ihr das dann nach einer Weile so gut, daß sie bereit ist, ganz dort zu wohnen, da es ja nicht mehr so beängstigend fremd ist und sie die Leute schon kennt.

Falls ihr so etwas ins Auge faßt, schaut Euch die Häuser genau an und sprecht nach Möglichkeit nicht nur mit der Heimleitung/Pflegedienstleitung/Stationsleitung sondern auch mit den Leuten, die die "Unterhaltungsprogramme" (sprich: ERGOTHERAPIE) gestalten. Ihr könntet es Deiner Schwiegermutter schmackhaft machen, daß sie es ja mal einen Monat lang ausprobieren könne - und auch für Euch dürfte es leichter werden.

@ Miriam @ Gilla
So weit ich mich erinnere, hat Seth über Demenz als eine gewählte Form des Übergangs ähnliches gesagt wie Elias. Schon neulich hatte ich nach dieser Stelle gesucht, sie aber nicht gefunden :( .
Von Elias bin ich immer wieder aufs Neue begeistert. Schade, daß diese Sitzung nicht in deutscher Übersetzung vorliegt. Mein Englisch ist halt doch sehr lückenhaft :oops:

Liebe Grüße
Hologramm
Hllo Hologramm,

danke fürden Tipp wegen der Tagesbetreuung - das ist eine Überlegung wert.

Weißt Du, jetzt geht es los. Gestern abend hat sie angerufen, nachdem sie das WE bei dem anderen Sohn verbracht hat. Diesem anderen Sohgn hat sie ihr Leid geklagt, dass mein Mann ihr den Pflegedienst und das Mittagessen aufdränge. Sie wolle das alles nicht. Sie fühlt sich bevormundet.

Mein Schwager m einte, wenn sie jedoch nicht esse usw. und wieder auf den Hund komme, müsse sie laut Arzt in ein Altersheim. Antwort: Dann laufe ich fort. Ich gehe nicht ins Heim.

Nun ruft die halbe Verwandtschaft bei uns an, was uns einfiele, die Mutter einfach ins Heim abzuschieben :( :(

wir haben uns was Blödes :oops: , Lehrreiches :x , Weiterführendes :? , Wunderbares :P erschaffen :mrgreen:

Liebe Grüße, Miriam :roll:

(yuuuuu fooooorma yuuuuureoooowwna riälitiiii)

Gilla

Liebe Miriam, wenn die halbe Verwandtschaft eine andere Lösung wünscht, dann ist das doch ganz einfach: sie sollen die alte Dame aufnehmen. Gewiss tun sie es gerne, ansonsten hätten sie mehr Verständnis für Euch. Damit wäre dann allen geholfen.
Liebe Grüße
Gilla
Hllo Gilla,

das ist DIIIIEEEE Idee - ich kann das jedenfalls als Argument bringen :twisted: :twisted: :twisted:

Super! Danke!

Ach, ich mache mir schon Sorgen, was sie so treibt, wenn ich hier auf Arbeit sitze.

Liebe Grüße, Miriam

SILA

Wenn diese Idee klappen sollte, kann man sie patentieren lassen.

Mehr als ein Schulterzucken und trotzdem weiterfordern wird wohl das Ergebnis sein. Kennt man ja zur Genüge!

Trotzdem wünsche ich allen Beteiligten alles Liebe und viel Geduld :!:
Hallo Miriam,

ich wünsche Euch ein gutes Händchen bei Euren Entscheidungen wie es nun weitergehen soll. Versuche die Sorgen wegzuschicken und gehe davon aus, daß sie weder die Bude abfackelt, unter Wasser setzt noch sonst irgend etwas veranstaltet, das Probleme bereiten wird. Sie und Ihr habt Schutz!

Um Dir darin etwas Mut zu machen, will ich Dich – und auch alle anderen - auf eine schöne Begleiterscheinung dieses Threads aufmerksam machen:

Am 12.4. hast Du uns informiert, daß Deine Schwiegermutter am Vortag in die Geriatrie mitgegangen sei. Danach ruhte dieser Faden mehr oder weniger. Niemand wußte hier im Forum, wie lange der Krankenhausaufenthalt sein wird.
3,5 Wochen später, pünktlich nach der Entlassung Deiner Schwiema aus der Klinik (wovon hier ja nichts bekannt war) greift Gilla das Thema wieder auf, um Dich auf mögliche Hintergründe dieser Erkrankung hinzuweisen.

Wenn das bei uns 3D-Hypnotisierten so gut funzt, werden Euch nicht so extrem auf das Physische konzentrierte Freunde ganz sicher ebenfalls zu Hilfe eilen ;) .

@ Gilla
Dein Lösungsvorschlag ist super und Dein termingerechtes Einstellen des Elias-Textes ist absolut Spitze :bussi:

Liebe Grüße
Hologramm

Gilla

<!-- m --><a class="postlink" href="http://transcripts.eliasweb.at/t_session?session_nr=21">http://transcripts.eliasweb.at/t_session?session_nr=21</a><!-- m -->
da habe ich noch eine Sitzung gefunden, die sehr ausführlich über Senilität, Alzheimer usw. und auch über Multiple Persönlichkeiten berichtet. Wirklich interessant, aber leider auch nur in englischer Sprache.
Liebe Grüße
Gilla
Super, Ihr beiden!

Holo, mir war das so nicht bewusst. Übrigens - nur zur Info - da wir vor kurzem über Homöopathie gesprochen haben. Meine Tier-Homöopathin, der ich über Schwiegermama schrieb, hat mir folgendes geschrieben:

---------------------------
ich denke jetzt mal laut, weil ich Menschen nichts raten darf.

Ich würde Barium carbonicum C200 holen und. obwohl es gegen die
Ethik ist, würde ich ihr, ohne dass sie es merkt, 2 - 3 Glob
in Pudding oder Tee oder Kaffee oder was auch immer sie trinkt,
hineintun.
Und dann würde ich mal gucken , ob sich was tut.
Ich habe gerade ein Wunder hier bei Bekannten erlebt :)))).

Allerdings gibt sie es ihm jetzt alle Woche...
--------------------------

Hilfe ist also da. Momentan bin ich schrecklich müde, weil sie jeden Abend anruft. Sie weiss sehr wohl noch, was sie wem erzählt. Ihrer Freundin hat sie erzählt, der Rollende Mittagstisch hätte ganz wunderbares Essen. Auf meine Frage, wie das Essen war, meinte sie - ach, gar nicht mal so schlecht. Ich kann das ja abbestellen, wenn ich es nicht möchte ....

Wir werden weiter gucken und staunen über die Vielfalt des menschlichen Geistes.

Einen wunderschönen Tag - ach, da fällt mir ein: vor ein paar Wochen habe ich diesen goldigen Opernsänger Ronaldo Viazon im Fernsehen gesehen. Er sagte:

Jeden Morgen, wenn ich aufwache, sage ich mir: Heute ist der schönste Tag meines Lebens!!!

Und in diesem Sinne wünsche ich Euch und uns allen einen wunder-wunderschönen Tag.

Miriam
Hallo Miriam,

daß sie das angelieferte Essen mag, ist ja schon mal ein Lichtblick. Vielleicht ist das ja ein Anfang, ihre verständlichen Ängste und ihre Abwehrhaltung abzulegen.

Ich wünsch Dir gute Nerven und ausreichend erholsamen Schlaf

Dir und uns allen wünsch ich, daß heute der schönste Tag des bisherigen Lebens ist.

Alles Liebe
Hologramm
hallo zusammen,

ich arbeite seit einer Woche in einem alten- und pflegeheim als ergotherapeutin und könnte jetzt eigentlich schon ein buch darüber schreiben ;).

hauptaufgabengebiet sind neben bewohnern im ganzen haus und diversen andere aufgaben, die "schweren" fälle, der gerontopsychiatrische bereich, d.h. menschen mit schwerster demenz; menschen die weglauftendenzen haben; menschen, die keiner mehr auf einer anderen station mehr haben will, weil sie z.B. den ganzen tag schreien u.a.

die erste woche war megaschön (mit den alten leutchen und dem ergoteam ist es total knuffig und ich hab schon viel gelacht), megainteressant (vielen neuen eindrücken und energien und die strukturen im haus), megaanstrengend (lange Arbeitszeiten), megaerschreckend (vom menschlichen und der überlastung der schwestern) und ich war am freitag MEGAKNÜLLE

zudem kam beginnend freitag abend, nee richtig saftige grippe dazu. ich bin sehr selten krank und nee richtige grippe mit fieber ist bei mir an einer hand abzuzählen.

ich gucke dann in bestimmten büchern und hole mir anregungen woher das kommen kann, was die ursache sein könnte. zuerst war louise hay dran, wo stand:
Zitat:reaktion auf massennegativität und massenglaube. furcht. glaube an statistiken.


und es schoß mir in mark und bein. was ich die woche erlebt und gespürt habe wer echt der hammer und das passt total! die machtstrukturen, die streichung der nachtzuschläge, die fehlende weiterleitung von anderen zuschlägen, das geringe gehalt, die arbeitsbelastung, die zeitbelastung, die minutentaktung, der stress, die unzufriedenheit und die resignation nichts ändern zu können, kommen mir dort wie eine wand vor.

in der kurzen zeit in der ich da bin, spüre ich einfach, dass es hier nicht um den erhalt der selbstständigkeit, um menschlichkeit, sondern um rentabilität seitens des heimbesitzers geht. zudem steht zwar hilfe zur selbsthilfe auf d programm, was wird aber gemacht? animationsprogramm und aktivierung um jeden preis, ohne dabei den einzelnen zu sehen (demnächst soll für die tagesstrukturierung der bewohner ein "pflichtprogramm" kommen, an dem jeder teilnehmen muss)

und wer sind die leidtragenden, die bewohner, die nur selten menschen um sich haben, die sie verstehen und menschlich auf sie zugehen - aufgrund des oben genannten frusts, was ich sehr gut nachvollziehen kann.

eine situation hat mich am freitag dermaßen geschockt und ich habe meine eigene hilflosigkeit und ohnmacht gespürt. eine alte dame, die ich bisher noch nie allein hab essen sehen, hat an dem tag allein gegessen! sie hat den löffel allein gehalten und hat die puddingsuppe vom teller zum muns geführt ohne zu kleckern, was mein herz berührte und mich ein loch in den bauch hat freuen lassen.

bis die schwestern kamen, eine sie unsaft noch hinten an die lehne drückte, worauf die bewohnerin protestierte, die andere ihr, ohne was zu sagen, das medikament verabreichte und sie dann eine tablette auf den löffel mit puddingsuppe bekam und ihr diese eingeflöst wurde. danach bekam sie noch mehrmals den löffel in den mund geschoben.

für mich war das, neben einer bewohnerin, die sehr oft schreit und dann oft in ein zimmer gestellt wird, ein totaler schock. das tat mir weh und die tränen standen mir bis zu den augen. die frau musste danach weiter gefüttert werden, was ich dann gemacht habe, der "lichte" augenblick war vorbei.

ich habe mit den pflegekräften an dem tag nicht geredet. ich hatte schon am morgen das gefühl, dass es der einen schwester schlecht geht. außerdem bin ich erst eine woche da, arbeite nichtjeden tag mit den gleichen schwestern zusammen, sodass sie mich noch nicht kennen und einschätzen können. ich hatte das gefühl, die situation nicht gestalten zu können, fühlte mich hilflos und ohnmächtig. und was fand ich einem anderen buch:

Zitat:von christine stecher
ich bin pessimistisch und schließe mich der allgemeinen fluchtbewegung an. ichhabe keine kraft, mich zu engagieren und die situation nach meinen wünschen zu gestalten. ich will mich reinigen und brauche eine ruhepause

da die letzten monate und woche aufgrund von prüfungen megastressig waren und ich mir selbst in den 10 tagen frei vor arbeitsbeginn mir keinen ruhe gönnte, isst es nun ja kein wunder, dass ich und mein körper sich mit der situation überfordert fühlen.

Zitat:weg als krankheit: thorwald dethlefsen
Erkältung und grippale Affektionen
Bevor wir die Atmung verlassen, wollen wir kurz die Symptome der Erkältung betrachten, da hiervon die Atmungs-organe meistens am stärksten betroffen sind. Grippe wie Erkältung sind akute entzündliche Prozesse, und so wissen wir, daß auch sie Ausdruck einer Konfliktbearbeitung sind. So bleibt für unsere Deutung an dieser Stelle nur die Betrachtung der Orte und Bereiche übrig, an denen sich der entzündliche Prozeß manifestiert. Eine Erkältung tritt immer in Krisensituationen auf, in denen man die Nase voll hat bzw. über etwas verschnupft ist. Vielleicht hört sich für manche der Begriff »Krisensituation« zu bombastisch an. Natürlich sind hier keine einschneidenden Lebenskrisen gemeint, sie drücken sich in entsprechend gewaltigen Symptomen aus. Wir meinen mit »Krisensituationen« jene häufigen, unsensationellen, aber für die Psyche dennoch wichtigen Alltagssituationen, die wir als Überlastung empfinden und deretwegen wir einen legitimen Grund suchen, uns ein wenig zurückzuziehen, weil uns die Situation zu sehr fordert. Da wir im Moment nicht bereit sind, uns die Herausforderung dieser »kleinen« Alltagssituationen und unsere Fluchtwünsche bewußt einzugestehen, kommt es zur Somatisierung; unser Körper lebt daraufhin unsere volle Nase und unser Verschnupftsein aus. Doch auch über diesen (unbewußten) Weg haben wir unser Ziel erreicht, sogar mit dem Vorteil, daß jedermann großes Verständnis für unsere Situation hat, worauf wir bei bewußter Konfliktbearbeitung kaum rechnen könnten. Unsere Erkältung gestattet es uns, uns erst einmal von der belastenden Situation etwas zurückzuziehen und uns wieder mehr uns selbst zuzuwenden. Wir können unsere Empfindlichkeit nun auf der körperlichen Ebene voll ausleben.
Der Kopf tut weh (unter diesen Umständen kann man doch wohl eine weitere bewußte Auseinandersetzung von niemandem erwarten!), die Augen tränen, alles ist wund, gereizt. Diese generalisierte Empfindlichkeit kann sich schließlich bis zum »Haarspitzenkatarrh« steigern. Niemand darf uns zu nahe kommen, nichts und niemand darf uns mehr berühren. Die Nase ist verstopft und macht alle Kommunikation (atmen als Kontakt!) unmöglich. Mit der Drohung: »Komm mir nur nicht zu nahe, ich bin erkältet!« hält man sich erfolgreich alle vom Leibe. Diese Abwehrhaltung kann man durch Niesen noch eindrucksvoll unterstützen, denn hierbei wird das Ausatmen zu einer recht aggressiven Abwehrwaffe umfunktioniert. Auch die Sprache als Kommunikationsmittel wird durch den rauhen Hals auf ein Minimum reduziert, für Auseinandersetzungen reicht es auf jeden Fall nicht mehr. Ein bellender Husten zeigt durch seinen bedrohlichen Ton deutlich, daß sich die Kommunikationsfreude darauf beschränkt, bestenfalls jemandem etwas zu husten.
Daß bei so viel Abwehr auch die Mandeln als eines der wichtigsten Abwehrorgane des Körpers auf Hochtouren arbeiten, ist nicht verwunderlich. Dabei schwellen sie so an, daß man nicht mehr alles schlucken kann, ein Zustand, der den Patienten zu der selbstkritischen Frage ermuntern sollte, was er denn eigentlich nicht mehr schlucken will. Schlucken ist ja ein Akt des Hereinnehmens, des Akzeptie-rens. Doch gerade das wollen wir jetzt nicht mehr. Das zeigt uns die Erkältung auf allen Ebenen. Die Gliederschmerzen und das Zerschlagenheitsgefühl der Grippe lähmen jede Bewegung und vermitteln manchmal sogar durch Schulterschmerzen einen spürbaren Eindruck des Gewichts der Probleme, die einem auf der Schulter lasten und die man nicht länger tragen will.
Eine ganze Menge von diesen Problemen versuchen wir in Form von eitrigem Schleim aus uns herauszubefördem, und je mehr wir davon loswerden, um so erleichterter fühlen wir uns. Der zähe Schleim, der zuerst alles verstopfte und so jeden Fluß und jede Kommunikation unterbrach, muß sich lösen und verflüssigen, damit wieder etwas in Fluß und Bewegung kommt. So bringt schließlich jede Erkältung wieder etwas in Fluß und signalisiert einen kleinen Fortschritt in unserer Entwicklung. Die Naturheilkunde sieht in der Erkältung mit Recht einen sehr gesunden Reinigungsprozeß, durch den Toxine aus dem Körper ausgeschwemmt werden - auf der psychischen Ebene entsprechen den Toxinen Probleme, die analog ebenfalls verflüssigt und ausgeschieden werden. Körper und Seele gehen gestärkt aus der Krise hervor - bis zum nächsten Mal, wenn wir mal wieder die Nase voll haben . . .

ich bin motiviert und denke lösungsorientiert, habe aber aufgrund der dicken wand die ich spüre die befürchtung, dass ich meinen elan und meine motivation nur kurz aufrecht erhalten kann.

dazu kommt die diskrepanz zwischen der arbeitsweise des pflegepersonal (pflege unter zeitdruck) und der ergotherapeuten (u.a. erhalt der größtmöglichen selbstständigkeit) und wo wenig verständnis füreinander zu spüren ist.

interessant ist auch, wie die bewohner auf die energien der schwestern und pfleger reagieren.

ich wollte hier mal die andere sicht aufschreiben.

LG
Hey Üpsdaps,

es hat mich sehr beeindruckt was und vor allen Dingen wie Du es beschrieben hast. Solange im "Gesundheits/Pflegebereich" nur kaufmännisch gedacht und gehandelt wird, erleben wir diese Situationen. Der Mensch gesundet am schnellsten durch Zuwendung, durch menschliche Wärme. In einigen mir bekannten Fällen, wurden die Elternteile (Vater oder Mutter je nach dem wer "übrigblieb") in Pflegeheimen angeliefert. Die uralte Familienstruktur ist durch die "moderne" Industriegesellschaft-Familie, abgeschaft worden, mit den bekannten Auswüchsen. Ich könnte noch auf viel mehr Dinge eingehen, belasse es aber bei dieser Kürze.

Mit dem sogenannten "Erkältungsphänomen" habe ich mich selbst schon einige Jahre befasst, es nimmt teilweise sehr koriose Formen an.

Ich hoffe für Dich und wünsche Dir, dass Du Deine wichtige Tätigkeit immer mit Respekt und Liebe für das menschliche Wesen ausüben kannst.

Liebe Grüße
PALE
Hallo upsdaps,

zuerst einmal herzlichen Glückwunsch, daß Du Dich zu einem Beruf im Rahmen der Pflege entschieden hast.

Dein Frust, der trotz Deiner Motivation schon nach einer Woche in Deiner neuen Tätigkeit auftaucht, irritiert mich allerdings ein wenig. Du könntest es Dir ein wenig erleichtern, wenn Du Deinen Blickwinkel ein wenig veränderst oder die Hintergründe mit einbeziehst, damit Dein Elan und Deine Motivation erhalten bleibt.

Um zu zeigen was ich meine, greife ich einen Punkt aus Deinem Beitrag heraus, der mir besonders markant erscheint:

upsdaps schrieb:ich bin motiviert und denke lösungsorientiert, habe aber aufgrund der dicken wand die ich spüre die befürchtung, dass ich meinen elan und meine motivation nur kurz aufrecht erhalten kann.

dazu kommt die diskrepanz zwischen der arbeitsweise des pflegepersonal (pflege unter zeitdruck) und der ergotherapeuten (u.a. erhalt der größtmöglichen selbstständigkeit) und wo wenig verständnis füreinander zu spüren ist.

interessant ist auch, wie die bewohner auf die energien der schwestern und pfleger reagieren.

Solange Du Dich – oder sollte ich sagen Ihr Euch – als nicht zum Pflegepersonal gehörig fühlst, wird die "Wand" bestehen bleiben. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du vorübergehend die verständlichen Emotionen ganz beiseite läßt und zwischendurch die Situation rein objektiv bewußt machst. Einige mögliche Gesichtspunkte dazu wären:

Der ausgehandelte Pflegeschlüssel legt fest, wieviel Pflegekräfte ein Haus beschäftigen muß. Die Ergotherapeuten, die in einem Haus beschäftigt sind, sind auf diesen Schlüssel anzurechnen, d. h. sie werden als Pflegekräfte mitgezählt. Anders ausgedrückt: Für jeden Ergotherapeuten entfällt eine Pflegkraft.

Examinierte Altenpfleger sind in Ergotherapie (umgangssprachlich Aktivierung) ausgebildet. Die Organisation in der Pflege geht mehr und mehr zur Funktionspflege über und weg von der Gruppenpflege, die noch einigermaßen eine ganzheitliche Pflege ermöglichte. Dadurch und durch den engen Personalschlüssel bleibt für Pflegekräfte keine Zeit, dieses Wissen und Können praktisch umzusetzen, während Ergotherapeuten es sich vielfach leisten, sich auf diesen Funktonsbereich der Pflege (= Bereich soziale Zuwendung) zu beschränken.

Ergotherapie ist wie Physiotherapie oder Logopädie eigentlich eine vom Arzt zu verordnende Kassenleistung, die von niedergelassenen Therapeuten zu erbringen ist, um bestimmte Funktionen zu verbessern. Wenn ein Pflegeheim Ergotherapeuten beschäftigt, verzichten Ärzte nur all zu gerne auf eine solche Verordnung. Gezielte Maßnahmen für den Einzelnen unterbleiben also weitestgehend.

Seit einigen Jahren erhalten Pflegeheime von den Krankenkassen einen jährlich auszuhandelnden Betrag für Medikamente und Heilmittel (Heilmittel sind z.B. Logopädie, Physio- und Ergotherapie). Je nach Gestaltung ihres Hochglanzprospekts wird ein Pflegeheim von gar keine bis ziemlich viele Ergotherapeuten beschäftigen, da sich dies ja nicht nur werbewirksam, sondern vor allem auf die Höhe des Betrags für Medikamente und Heilmittel auswirkt. (Ich habe tatsächlich schon gesehen, daß mehr Ergotherapeuten auf einer Station anwesend waren als Pflegekräfte.)

Übersehen wird bei diesem letzten Punkt bisher von sämtlichen Aufsichtsbehörden und Politikern, daß die Beschäftigten der Ergotherapie eigentlich aus dem Pflegeschlüssel herausgenommen werden müßten, da sie von der Krankenkasse über die Heilmittel finanziert werden. Ob sie dann stattdessen ggfs. als Werbemittel steuerlich abgesetzt werden können, würden manche Häuser ganz sicher überprüfen.

Doch nun wieder zu Dir, denn Du suchst ja nach Lösungen. Ich habe mit einigen Ergotherapeuten gesprochen, die sich bewußt in die Pflege integrieren (was eine Abstimmung/Verhandlung mit der Stationsleitung und/oder PDL voraussetzt), d. h. morgens gleichzeitig mit den anderen Pflegekräften beginnen und 2 – 3 Personen komplett, vom Wecken an, unter ergotherapeutischen Gesichtspunkten pflegen. Sie lernen den Bewohner auf diese Weise ganz anders und viel besser kennen. Dadurch, daß sie bei nur 2 – 3 zu versorgenden Personen die Zeit haben auf die Fähigkeiten und das Tempo des Bewohners einzugehen, können häufig schon nach einigen Wochen deutliche Verbesserungen erzielt werden. Sobald diese 2 – 3 Personen am Frühstückstisch sitzen, könntest Du Dich ja wieder Deinen anderen Tätigkeiten widmen.

Ich könnte mir vorstellen, daß das Arbeiten auf dieser Basis weit mehr Freude machen könnte und befriedigender wäre. Vielleicht fallen Dir auch noch ganz andere Möglichkeiten ein. Wichtig wäre in erster Linie, die Zusammenarbeit und Kooperation mit allen Kollegen und Bewohnern im Auge zu behalten ohne Fronten aufzubauen. Wenn "die" so arbeiten - vielleicht haben sie gar keine andere Möglichkeit, vielleicht sind sie nach einigen Jahren vergeblicher Mühe ja auch manchmal frustriert Gemeinsam hättet Ihr eher eine Chance, die für Bewohner und Beschäftigte unwürdigen Strukturen zu lockern. So lange kleine Gruppen Fronten gegeneinander aufbauen, geht der Schuß in die falsche Richtung.

Es wäre schade, wenn Du jetzt schon entmutigen läßt.

Liebe Grüße
Hologramm
@ pale

Zitat:Ich hoffe für Dich und wünsche Dir, dass Du Deine wichtige Tätigkeit immer mit Respekt und Liebe für das menschliche Wesen ausüben kannst.
vielen dank, dass wünsch ich mir auch für mich :roll:


@ hologramm

Zitat:Dein Frust, der trotz Deiner Motivation schon nach einer Woche in Deiner neuen Tätigkeit auftaucht, irritiert mich allerdings ein wenig.

frust? interessant wie der text bei dir angekommen ist :roll:
frust spüre ich von meiner seite aus keinen (wenn doch ich aber den frust der schwestern spüre), es ist eher hilflosigkeit/ ohnmacht - für mich ein unterschied

Zitat:Du könntest es Dir ein wenig erleichtern, wenn Du Deinen Blickwinkel ein wenig veränderst oder die Hintergründe mit einbeziehst, damit Dein Elan und Deine Motivation erhalten bleibt.

ich muss sagen, diese worte treffen mich schon - eine alte geschichte :? - denn es ist mir bewusst, dass ich hier am besten fahre, wenn ich eine andere sicht darauf habe wie z.B. in der beobachterrolle

es ist seit beginn der zweitausbildung zur ergotherapeutin (vorher war ich bankkauffrau - @ pale :lol: soviel zum kaufmännischen bereich) für mich so eine innerliches gefühl, dass dieses so sein soll, ich sowas von auf meinem weg bin - es ist ein unbeschreibliches und neues gefühl.

Auch diese Stelle ist für mich bestimmt, wie alles seit dem. also bin ich letztendlich an dieser stelle (oder wo anders), um dinge zu lernen, einen anderen umgang mit situationen zu finden. meine erfahrung seit der ausbildung, es geht nicht vowiegend um die stelle an sich, sondern um meine persönliche lernerfahrung mit den menschen dort.

auch das ich menschen so krass spüre, ist eine erfahrung, die ich erst seit relativ kurzer zeit mache und oft noch nicht den richtigen "schutz"/"umgang" damit für mich habe (aber genau darum manövrier ich mich ja in bestimmte situationen ;))

und vielleicht kennst du es ja, wenn du diese wand/ energien spürst, es anfangs vielleicht noch nicht mal einordnen kannst und es dich doch fast umhaut. wenn es so rüberkommt, dass ich den schwestern die "schuld" für die misere gebe - das wollte ich nicht, im gegenteil - denn ich kann ihren frust absolut nachvollziehen und lasse die verantwortung für den Umgang mit den bewohnern in ihren händen. Auch liegt es mir fern, fronten aufzubauen denn ich spüre, dass es nur durch gemeinsamkeit geht

wirklich interessant, iwe mein beitrag bei dir anzukommen scheint...;)

wahrscheinlich ist es auch die hilflosigkeit dass ich spüre, dass an ganz anderer stelle angesetzt werden müsste - viel weiter oben auf der trittleiter - obwohl.... eigentlich fängt ein umdenken doch bei jedem einzelnen an - also bei mir :lol: also ist für mich nur die frage: WAS MACHE ICH DAMIT!! Wie gehe ich mit Bewohnern/ zu hause/ mit mir/ im alltag mit anderen um....

für mich ist es in manchen dingen noch schwer zu WISSEN, dass ich doch nur meinen blickwinkel ändern brauch, um leichter durch`s leben zu gehen, und ihn dann EINFACH und schnell zu ändern

nun ja *räusper* wie gesagt, ich bin genau richtig wo ich bin :lol:

interessant ist dein vorschlag, mich auch als pflegepersonal zu sehen, wogegen ich mich innerlich sträube. ACHTUNG: das denken, ich bin was besseres, ist mir diesbezüglich fremd! ein mensch in der küche, die reinigung, pflege, PDL und heimleiter sind für mich alles eine "soße". was ich verhindern möchte ist, dass ich, wenn ich erstmal voll in die pflege intergriert bin, genauso wie die pflege (zeit) arbeiten muss, was ich verhindern möchte, zugunsten der bewohner.

morgens mich jedoch an der pflege mit zu beteiligen, die idee hatte ich auch schon, interessant das du es mir spiegelst :) aber der weg ist schon da, ich muss "nur" auf mein gefühl hören und ihn dann noch gehen.

Zitat:Ergotherapie ist wie Physiotherapie oder Logopädie eigentlich eine vom Arzt zu verordnende Kassenleistung, die von niedergelassenen Therapeuten zu erbringen ist, um bestimmte Funktionen zu verbessern. Wenn ein Pflegeheim Ergotherapeuten beschäftigt, verzichten Ärzte nur all zu gerne auf eine solche Verordnung. Gezielte Maßnahmen für den Einzelnen unterbleiben also weitestgehend.

Seit einigen Jahren erhalten Pflegeheime von den Krankenkassen einen jährlich auszuhandelnden Betrag für Medikamente und Heilmittel (Heilmittel sind z.B. Logopädie, Physio- und Ergotherapie). Je nach Gestaltung ihres Hochglanzprospekts wird ein Pflegeheim von gar keine bis ziemlich viele Ergotherapeuten beschäftigen, da sich dies ja nicht nur werbewirksam, sondern vor allem auf die Höhe des Betrags für Medikamente und Heilmittel auswirkt. (Ich habe tatsächlich schon gesehen, daß mehr Ergotherapeuten auf einer Station anwesend waren als Pflegekräfte.)

Übersehen wird bei diesem letzten Punkt bisher von sämtlichen Aufsichtsbehörden und Politikern, daß die Beschäftigten der Ergotherapie eigentlich aus dem Pflegeschlüssel herausgenommen werden müßten, da sie von der Krankenkasse über die Heilmittel finanziert werden. Ob sie dann stattdessen ggfs. als Werbemittel steuerlich abgesetzt werden können, würden manche Häuser ganz sicher überprüfen.

ja da stimme ich dir voll zu. meine pdl hat sogar offen zugegeben, dass sie nicht mal weiß, was ergo`s eigentlich machen. darum werden in dem haus die ergo`s auch oft nur als animateure und anderweitig "fremd" eingesetzt, was zu lasten der bewohner geht

aber... ich bin da wo ich sein will und somit genau richtig und auch die menschen die dort sind, wollten mich haben (wenn vielleicht auch eher unbewusst), weil ich ernergetisch im moment genau dort hin passe...

wenn die wüssten was noch auf sie zukommt, ob sie mich dann wohl eingestellt hätten :lol: :lol: :lol:

LG und daumendrück für eure wege die ihr gerade beschreitet

upsdaps
ein altes thema mal aufgewärmt mit neuen/ alten aspekten

im deutschen sehforum dufte ich dank gilla`s übersetzung mal wieder etwas aus "höherer" warte zum thema alzheimer von kris lesen. da mich dieses thema nicht nur aus beruflicher sicht interessiert, habe ich mich darüber gefreut

wer es lesen mag, hier ist es zu finden...

gedanken die mir dazu kamen waren kurz gefasst:
dass alzheimer anscheinend ein derzeit "hipper/ angesagter/ anerkannter" weg ist, damit sich menschen (vielleicht vor allem die - aber nicht nur - die sehr in weltlichen dingen verstrickt sind/waren) auch andere realitäten anschauen können, auch sie kommen nicht drum herum und wählen halt den eher "unbewussten" (?) weg...
und alzheimer, wie es schient, nimmt ja enorm zu und soll sich in den nächsten jahren weiter explosionsartig ausbreiten.... (wobei natürlich auch viele auf den zug aufspringen werden, aufgrund der individuellen/ kollektiven GLS...)

ich arbeite selbst tag täglich mit demenzerkrankten....
und bei einer frau, die fr. dr. für philosophie war, und in ihrem bücherregal bücher über ufo`s oder ordner mit der entstehung von welten und quantenphysik zu stehen hat, könnte ich fast meinen, dass sie sich in ihrer demenz nun mit diesen dingen auf anderer ebene beschäftigt, wo es vielleicht weniger ein tabu bedeutet, sie vielleicht weniger angst davor hat und erstmal vorsichtig reinschnuppern kann - wobei das natürlich nur gedanken sind, die kamen, als ich die zeilen von kris las...

egal wie, ich denke alzheimer ist ein sehr komplexes thema/ krankheitsbild, was sich nicht über einen kamm scheren lässt und jeder dabei sicher seine ganz ureigensten, absolut individuellen gründe dafür hat, sich dieses zu "inszenieren"

LG upsdaps

Gilla

Hallo upsdaps,

gehe mal auf "erweiterte Suche" (ganz oben rechts, weiß auf blauem Hintergrund) und gib Alzheimer ein. Da findest Du jede Menge Threads zu diesem Thema, u.a.
<!-- l --><a class="postlink-local" href="http://sethfreunde.org/phpBB/viewtopic.php?f=16&t=584&p=11163&hilit=Alzheimer#p11163">viewtopic.php?f=16&t=584&p=11163&hilit=Alzheimer#p11163</a><!-- l --> mit Seth-Aussagen.

Liebe Grüße
Gilla
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